Ludy aus dem Forum testet: So funktioniert der Moto Mod-Projektor und das Akku-Pack
Was ist das Mods-vs.-Mods-Projekt?: Bevor Ihr anfangt zu lesen, kurz ein paar Worte zu unseren Autoren dieser Serie (insgesamt gibt es vier solcher Artikel). Wir haben einige unserer Moderatoren gebeten, sich das Moto Z und die Mods etwas genauer anzusehen. Ziel war es, die Sichtweise von Nicht-Redakteuren einzufangen. Vielen Dank, liebe AndroidPIT-Mods, für Eure Arbeit!
Bevor ich zu den einzelnen Funktionen des Moto Z Play komme, habe ich natürlich mein Moto X Play zur Hand genommen und die 5,5-Zoll-Bildschirme verglichen.
Okay, das Display an sich ist gleich, aber die Abmessungen des Z sind größer. Klar, der Fingerabdrucksensor soll seinen Platz haben, dennoch hätte Lenovo nach oben noch genügend Platz gehabt, den sie für das MOTO-Logo genutzt haben.
Der Mittelframe wurde überarbeitet: die scharfe Kante oberhalb der Hörmuschel ist verschwunden, was beim Moto X Play nach kurzer Zeit schon sehr schmerzhaft wurde. Lenovo sollte doch lieber die Kanten brechen bzw. abrunden, da es beim Wischen doch etwas unangenehm ist. Die Power-Taste hat sein Design behalten, anders als die Lautstärkewippe, denn diese wurde ersetzt in zwei einzelne Tasten - oberhalb der Power-Taste - und es ist aus meiner Sicht auch besser zu bedienen.
Zu dem Moto Z Play gehört im Lieferumfang natürlich ein Ladegerät mit USB-C-Anschluss, nur schade, dass das Kabel nicht für das Verbinden zwischen Handy und PC nutzbar ist – somit benötigt man hierfür ein weiteres, neues Kabel.
Was mich sehr gefreut und überrascht hat war der 3,5-mm-Klinkenanschluss – Musik ohne Adapter, super Moto! Die angegebenen 50 Stunden Akku sind bei normalen Gebrauch eine realistische Angabe. Trotz Kennlerntests hat das Moto Z Play 41 Stunden durchgehalten.
Dann kommen wir kurz noch zur Software Android 6.0.1 mit dem Sicherheits-Patch vom August, frei von Bloatware und alle vorinstallierten Apps sind deaktivierbar.
Nach dem Installieren aller Apps, die ich auch auf dem Moto X Play habe – ausgenommen Root-Apps sowie Xposed-Framework und WhatsApp – kann der Test der Geschwindigkeiten losgehen. Öffnen der Apps und der Einstellungen sind spürbar schneller, dank der 3 GB RAM im Gegensatz zum Moto X Play. Beim Scrollen durch die Einstellungen fällt schnell auf, dass Weiß nicht gleich Weiß ist. Beim Moto Z Play ist es eher ein sehr entspanntes, warmes Weiß.
Mods vs. Mods - aus einem Gegen wird ein Zusammen
Die beiden zur Verfügung gestellten Moto Mods und das Moto Z Play werden durch ein sehr gut haltendes Magnetsystem zusammen “verschmolzen”. Das einfache “Plug and Play” macht die Sache zum Kinderspiel. Nach dem Andocken steht das Mod direkt zur Verfügung und bedarf keinerlei Konfiguration. Die Moto Mods besitzen ein eigenständiges Update-System - vergleichbar mit dem Update von Android.
Lenovo Moto Insta-Share Projector
Da ich schon mal bei den Farben bin, habe ich mir gleich mal den Lenovo Moto Insta-Share Projector geschnappt und getestet. Anfangs standen wir auf Kriegsfuß, was sich nach mehrmaligen Versuchen gelegt hat - wer von uns beiden das größere Problem war, habe ich nicht herausfinden können.
Als Neueinsteiger in Sachen Beamer, war ich doch recht überrascht von der Qualität der Bilder und was so ein kleines Moto Mod leisten kann. Meine Tochter hat natürlich gleich strahlende Augen bekommen und bestimmte was geguckt wird - “Bob die Bahn”. Die Projektionsgröße im Test entsprach in etwa 55 Zoll, die Fotos habe ich mit meinem Moto X Play geschossen.
Im ersten war die Deckenbeleuchtung an (3x 35 Watt Halogen), wobei das Bild nicht der Wirklichkeit entspricht, denn das Bild ist viel klarer und schärfer.
Bei ausgeschalteter Deckenbeleuchtung ist das Foto schon mit dem realen Bild vergleichbar.
Warum immer auf weiß?
Im Video projiziere ich auf eine gelbe Hauswand und der Schnee darin ist weiß - eine Leistung die ich nicht erwartet habe.
Leider konnte ich das "Rasenbild", vom Balkon projiziert, nicht fotografieren bzw. Filmen, aber ich kann sagen: Aus 15 Meter Entfernung ist das Bild noch sichtbar - für ein Fußballspiel ist es zu unscharf.
Beim Schauen an der Decke, bleiben Kinder nun doch nicht wirklich still liegen. Meine Bedenken, dass uns das Moto Z Play mit Insta-Share Projector von der Sofalehne auf den Kopf fällt, hat sich nicht bewahrheitet. Der Standfuß macht seinem Namen alle Ehren.
Softwareseitig (v0.79) bringt das Moto Mod nicht viel mit, einzustellen ist die Helligkeit, die Rechtwinkligkeit (Keystone genannt) und eine für mich wirklich wichtige Funktion: das Verbergen der Benachrichtigungen.
Das Fokussierungsrad ist etwas unpraktisch positioniert, da es sich einfach an der falschen Stelle befindet. Dadurch ist es praktisch unmöglich, dieses zu bedienen, ohne unweigerlich vor die Linse zu fassen. Wäre es seitlich angebracht oder sogar in der Software integriert, könnte man das Problem sehr einfach umgehen.
Der integrierte Akku hat nach 34 Minuten, mit maximaler Beleuchtung, kapituliert und saugte dann weiter am Akku des Moto Z Play. Danach schnell laden und schauen wie der Akku mit minimaler Beleuchtung durchhält, aber zu früh gefreut, nach eineinhalb Stunden konnte ich erst weiter machen. Zweiter Versuch: Beleuchtung vom Insta-Share Projector runtergesetzt und schon hat der integrierte Akku 35 Minuten gehalten. Da kann man wohl gleich bei maximaler Leistung bleiben.
Der Aufstellort sollte nicht neben dem Ohr gewählt werden, denn nach kurzer Zeit geht einem dann der Lüfter durchaus auf die Nerven.
Incipio offGRID Power Pack
Nach den ganzen Spielereien und Tests mit dem Moto Insta-Share Projector, ist der Akku vom Moto Z Play schnell mal leer.
Dank des Incipio offGRID Power Pack (Softwareversion 0.41) soll es nochmal 22 Stunden weiter gehen, rechnerisch sollte ich dann bei 63 Stunden ankommen - nicht schlecht. Da fällt mir gleich auf, dass das Power Pack keinen Anschluss zum Laden hat - warum nicht, Lenovo? Selbst der Moto Insta-Share Projector hat eine Ladebuchse, aber gut, Power Pack ans Handy und per TurboPower geladen. In der Konstellation wird erst das Handy und dann die Moto Mods aufgeladen.
Die Passgenauigkeit ist hervorragend, denn meist sind es irgendwelche Fertigungstoleranzen, die daran schuld sind, wenn etwas nicht passt. Kein kantiger Übergang zum Rahmen, was das Ganze angenehm in der Hand macht. Das Power Pack macht das Handy aber gefühlt doppelt so schwer, obwohl es nur 85 Gramm sind. Das kann natürlich daran liegen, dass die ganze Elektronik weiter unten liegt und oben die Aussparung für die Kamera ist.
Nachdem das Incipio offGRID Power Pack knapp eine Stunde geladen hat, kann es losgehen.
Als erstes habe ich den “Effizenzmodus” getestet. Wenn der Handy-Akku bei 80 Prozent angelangt ist, wird er bis das Moto Mod keinen Strom mehr hat, dort gehalten.
Bei normaler Nutzung in der Woche - darunter Facebook, Plus Messenger, Moderieren im Forum und Lesen von News - haben sich 3 Tage und 7 Stunden realisieren lassen. Am Wochenende kamen diverse YouTube-Videos dazu, was den Akku nach 1 Tag und 17 Stunden in die Knie gezwungen hat.
Der zweite Modus, der "Standard"-Modus, soll den Akku vom Moto Z Play generell auf 100 Prozent halten.
Wieder bei normaler Nutzung, schafft man 2 Tage und 23 Stunden.
Den Akku auf 100 Prozent halten, finde ich persönlich nicht akkuschonend. Wenn ich keine Tests mache, lade ich nur bis 85 Prozent und lasse ihn nur auf 15 Prozent fallen. Hier im Test habe ich den Akku als "entladen" bezeichnet, wenn er bei 15 Prozent angelangt war, Reserve ist also noch vorhanden. Ich würde den "Effizenzmodus" daher bevorzugt wählen, wenn ich meinen Handyakku lieb gewonnen habe. Soll das Handy schnell vollgeladen werden, weil man das Incipio offGRID Power Pack nicht mitnehmen will, eignet sich der "Standard"-Modus.
Fazit:
Das Moto Z Play bringt einen super Akku mit, dennoch hätte es nicht extra für den Fingerabdrucksensor wachsen müssen. An den 3,5-mm-Klinkenanschluss wurde gedacht - so hat es sich den Beinamen "Play" verdient.
Zum Insta-Share Projector kann ich nur sagen - klasse Bild. Auch wenn der Akku selber doch sehr schwach ist und das Ladegerät immer griffbereit bleiben sollte, macht die Qualität dies wieder wett.
An sich ist das Incipio offGRID Power Pack keine schlechte Idee, aber ohne eigene Ladebuchse nicht effizient, auch die Ausdauer kann das nicht ausgleichen.
Den Schritt Richtung Modularität zu wagen ist der richtige und ein wichtiger Schritt in die Zukunft, bitte weiter machen!
Oh mein Gott... "Bob die Bahn". Ich kann das nicht mehr hören. Läuft bei uns rauf und runter :-D
P.S.: Du durftest es nicht behalten? So als Bonus für Deine tolle Arbeit als Mod?
Nein, leider nicht - aber vielleicht auch gut, brauch ich bei der Steuer nicht als Verdienst angeben. 😂
denn Beamer finde ich interessant von der Leistung her. Das mit dem Akku finde ich auch nicht schlecht nur das man ihn nicht extra laden kann finde ich nicht so gut. Ich lade mein Akku immer bis 100 und entladen bis 5, mir macht es nix aus wenn die Lebensdauer des Akkus schnell am ende ist egal kaufe ich für 12 Euro ein neuen und gut ist, dank Wechselakku 😚
Solche Beiträge würde ich gerne öfters lesen, danke für diesen Praxistest und weiter so.
gut gemacht Ludy
Kann mich Tenten nur anschließen,
guter brauchbarer Test . Hab schon lange Interesse an einem kleinen Beamer , wäre mal interessant ob der auch mit anderen Geräten arbeitet ,
oder gibt es etwas vergleichbares die das können ?
solong Klaus
Der Beamer ist momentan nur mit dem Moto Z und Moto Z Play kompatibel.
Hey, das ist für mich ein richtig guter Test. Vielen Dank dafür, Ludy. Vermutlich werden gleich wieder einige meckern, dass dies und jenes nicht getestet ist, aber mir hat der Test gefallen und es steckt für mich auch genug Information drin, um entscheiden zu können, ob ich selbst weiter recherchiere oder mich ein Gerät nicht interessiert. Und das sollte ein guter Test sein, eine glaubwürdige Entscheidungshilfe. Super gemacht!
Das Konzept, dass eure Mods auch mal testen, finde ich übrigens sehr gut. Ihr habt einige Talente im Team, die viel zu wenig zu Wort kommen.
Der Beamer hat mich auch ziemlich überrascht. Das Bild scheint besser zu sein als erwartet.
War auch sehr skeptisch gewesen, nun bin ich schlauer ;-)