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5G-Auktion gestartet: Kleine Schritte im Milliardenpoker

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© nextpit

Wenn es mehr Nachfrage als Angebot gibt, muss das knappe Gut irgendwie verteilt werden. Bei den Frequenzblöcken für 5G geschieht das in Form einer Versteigerung. Die hat nun begonnen, und nach den ersten Runden zeigt sich: Das kann dauern.

Der Milliardenpoker steigt in Mainz bei der Bundesnetzagentur. Vier Unternehmen ringen nach viel Gemecker und sogar Klagen vor Gericht um die 5G-Frequenzen in Deutschland: Deutsche Telekom, Vodafone, O2-Mutterkonzern Telefónica und United Internet/1&1. Erstmals seit der Fusion von E-Plus mit O2 sind es also wieder vier echte Netzbetreiber in Deutschland. Das Medieninteresse ist groß, geht es bei 5G doch um eine der wichtigsten Infrastruktur-Technologien der nächsten Jahre.

Nach der ersten Runde stand unter dem Strich ein Betrag von rund 288 Millionen Euro für alle angebotenen 41 Frequenzblöcke. Klingt viel, ist aber ziemlich wenig, wenn man bedenkt, dass am Ende mindestens 5 Milliarden Euro in die Staatskasse fließen sollen. Nach der siebten Runde steht der Zähler bei knapp 330 Millionen Euro, und langsam wird klar: Diese Versteigerung wird lange dauern.

Die Mindestgebote für die einzelnen Blöcke lagen zwischen 1,7 und 5 Millionen Euro. Auf das vorherige Gebot muss stets mindestens 10 Prozent drauf gepackt werden. Das wird mit der Zeit dafür sorgen, dass die Beträge schneller steigen - aber auch dafür, dass eben nur die minimal verlangte Erhöhung geboten wird.

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Samsung hat bereits ein erstes 5G-Smartphone im Programm. / © NextPit

1&1 setzt erste Duftmarke bei 5G-Auktion

Zum Anfang hat sich vor allem Neu-Auktionär 1&1 vorgewagt und für mehrere Frequenzblöcke gleich zum Start deutlich über 20 Millionen Euro geboten - pro Block, wohlgemerkt. Da wollte wohl jemand ein Ausrufezeichen setzen und den Etablierten zeigen, dass es diesmal einen neuen Mitspieler bei der Auktion gibt, der bei LTE und 3G noch nicht dabei war.

Nach sieben Runden sieht der Zwischenstand so aus:

  • Deutsche Telekom: 11 Blöcke, 55,902 Millionen Euro
  • Vodafone: 12 Blöcke, 121,44 Millionen Euro
  • Telefónica: 9 Blöcke, 24,469 Millionen Euro
  • 1&1: 8 Blöcke, 127,365 Millionen Euro

Einzig für den Block 01K bei 3,6 GHz wurde noch kein Gebot abgegeben. Das alles wird sich noch mehrfach und deutlich verschieben. Es zeigt jedoch schon beim Start, wo die Netzbetreiber ihre Prioritäten legen und wie stark sie investieren wollen. Gerade Telefónica hält sich auffallend zurück und kommt derzeit meist mit nur etwas mehr als dem Mindestgebot aus. Das wird jedoch im Laufe der Auktion noch anders werden.

Spannend zudem: Wer mit der Auktion angefangen hat, muss nicht unbedingt bis zum Ende dabei bleiben. Als die 3G-Frequenzen versteigert wurden, stieg beispielsweise Debitel aus, als die Preise zu hoch wurden und es in den Milliardenbereich ging.

Am Ende zahlt der Kunde die Zeche

Bei 5G ist allerdings nicht damit zu rechnen, dass wirklich einer der vier Bieter aussteigt, wenn die Auktion einen normalen Verlauf nimmt. Dafür ist die neue Technologie einfach zu wichtig für die Netzbetreiber, die Unternehmen - egal ob groß oder klein - und die Menschen im Land.

Auch wenn es zum Start der Auktion noch eher zäh losgeht: Am Ende werden die Beträge immer höher werden und der Staat darf sich auf Milliarden-Einnahmen freuen. Die werden sich die Netzbetreiber allerdings irgendwann wieder holen, und zwar vermutlich von uns, den Endkunden.

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Zu den Kommentaren (30)
Steffen Herget

Steffen Herget
Senior Editor

Steffen ist seit 2009 in der bunten Welt des Technik-Journalismus aktiv und seit März 2017 bei Android PIT. Android hat eine Weile gebraucht, um sich gegen iOS und vor allem Windows Phone durchzusetzen, gegen die Flexibilität und Vielseitigkeit des Google-Systems ist am Ende aber kein Kraut gewachsen. Gute Displays und Kameras und ordentliche Akkus sind für ihn wichtiger als das letzte Bisschen mehr Taktfrequenz.

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30 Kommentare
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  • Thorsten Scholz 15
    Thorsten Scholz 26.03.2019 Link zum Kommentar

    Nichts dazugelernt !?

    Durch das Versteigerungssystem wird über viele Jahre hinweg die gesamte deutsche Kundschaft finanziell belastet werden und uns alle von unseren europäischen Nachbarn noch sehr viel weiter , in punkto Netzabdeckung / Preis-Leistungsverhältnis , entfernen .

    Die Anbieter werden immer kreativer und dreister , so haben manche Abrechnungszeiträume durchweg nur noch 28 Tage und viele Anbieter drosseln jetzt nicht nur auf 64kbs/s , sondern auf 32kbs/s und noch weniger herunter .

    Bei 3G gab es noch die Auflage dieses Netz auch Zweitvermarktern zu öffnen , bei 4G schon nicht mehr . Die 3G Technik soll jetzt abgebaut und durch eine neue ersetzt werden , so könnte bald zahlreichen Zweitmarkt-Kunden trotz D1, D2 Netz bald nur noch Edge-Geschwindigkeit zur Verfügung stehen .


  • 54
    Gelöschter Account 20.03.2019 Link zum Kommentar

    Ich hoffe bloß, dass es bei den kleinen Schritten bleibt, den man sollte nach wie vor lieber in die Technik stecken, als in eine Lizenz. Aber von mir aus kann sich das 5G gerne Zeit lassen, mehr Überwachung, keinen derzeitigen Nutzen für den Privatanwender....

    Ralf Kastl


  • 62
    René H. 20.03.2019 Link zum Kommentar

    Ob die Regierung das Geld wirklich in die Festnetz-Infrastruktur steckt? Ich glaube nicht. Denn das hätte sie schon mit dem Geld aus der LTE-Versteigerung machen können. Passiert ist nichts. Nur ein extrem kleiner Teil Deutschlands wurde ausgebaut. Der Rest dümpelt noch immer mit DSL durchs Internet.

    Gelöschter Account


  • 26
    Uta 20.03.2019 Link zum Kommentar

    Finde ich immer wieder lustig, wie die Telekom - oder die anderen großen Anbieter hierzulande - so einen Tamtam veranstalten, dass sie doch das beste Netz haben (Mobil wie auch DSL). Fahrt mal ins Ausland. Fahrt mal in Länder wo man denkt, die erzeugen ihren Strom noch mit hauseigenen Wasserrädern. Und ihr werdet stauen, dass Deutschland hier das Schlusslicht ist. Von den Preisen brauch ich auch gar nicht erst anfangen - wir Deutschen bereichern nicht die Allgemeinheit mit moderner, günstiger Technik, sondern ausschließlich die Unternehmen. Die Chefs der großen Firmen drehen sich in ihrem Chefsesseln und schmeißen mit einem breiten Grinsen unser Geld in die Luft...

    Gelöschter AccountMarcel H.


  • 77
    Gelöschter Account 20.03.2019 Link zum Kommentar

    Peinlich für Deutschland das wir weltführend sein wollen, aber im Mobilfunknetz und Tarifen liegen wir im hinteren Mittelfeld.

    H GGelöschter Account


  • 56
    Gelöschter Account 20.03.2019 Link zum Kommentar

    "Am Ende werden die Beträge immer höher werden und der Staat darf sich auf Milliarden-Einnahmen freuen. Die werden sich die Netzbetreiber allerdings irgendwann wieder holen, und zwar vermutlich von uns, den Endkunden." Die Versteigerung von Lizenzen ist auch in anderen Ländern üblich, bspw. Schweiz, Österreich, Italien. Wobei Italien ein sehr gutes Beispiel ist wegen der ähnlichen Bevölkerungsdichte. Trotzdem sind dort die Preise, die ein Kunde des Mobilfunks bezahlt, signifikant geringer. Natürlich werden die Kosten für die Ersteigerung an die Kundschaft weitergegeben, aber wenn man sich die Geschäftsberichte genannter Unternehmen ansieht, sind diese Kosten im nu wieder hereingeholt worden. Trotzdem nehmen die Unternehmen dies als Argument, um die Preise künstlich hoch zu halten.
    "Bei 5G ist allerdings nicht damit zu rechnen, dass wirklich einer der vier Bieter aussteigt, wenn die Auktion einen normalen Verlauf nimmt. Dafür ist die neue Technologie einfach zu wichtig für die Netzbetreiber, die Unternehmen - egal ob groß oder klein - und die Menschen im Land." Aber festzuhalten bleibt auch, dass alle potentiellen Bieter Klage gegen die Art der Auktion und deren Rahmenbedingungen eingereicht hatten. Ergo haben es diese Unternehmen nicht nötig, 5G anbieten zu wollen und verdienen mit 3G und 4G weiterhin gutes Geld.

    Gelöschter Account


  • Blurryface 38
    Blurryface 20.03.2019 Link zum Kommentar

    Für mich stellt sich die Frage, welcher Netzanbieter jetzt noch Zeit und vor allem Geld in den 4G Ausbau steckt, wenn 5G in den "Startlöchern" steht.
    Ich befürchte hier eine Stagnation des 4G Ausbaus.
    Ich ziehe demnächst um. Am neuen Wohnort habe ich mit Vodafone nur E, obwohl in 10km Entfernung eine Mittelgroße Stadt liegt, die flächendeckend mit 4G versorgt ist.
    Hatte gehofft, dass die Funklöcher gestopft werden und ich auch dort meinen Vodafone Datentarif nutzen kann. Mal sehen, was draus wird.

    neu24hGelöschter Account


    • Bastian Siewers 66
      Bastian Siewers 20.03.2019 Link zum Kommentar

      Nach aktuellen Infos sieht es ja so aus, dass 5G und 4G sich ergänzen werden. Sprich, 4G hat mit 5G nicht ausgedient, da 4G in gewissen Bereichen vor allem durch die größere Reichweite durchaus Vorteile hat. Ich denke, dass 4G beim Smartphone auch in 5G-Zeiten noch eine große Rolle spielen wird. Hier bringt 5G keine wirklich großen Vorteile, wenn es ums Chatten und im Internet surfen geht.

      Gelöschter Account


      • Marcel H. 47
        Marcel H. 20.03.2019 Link zum Kommentar

        4G wird vor allem auch eine wichtige Rolle als Fallbacklösung spielen, wenn 5G ausfällt oder nicht verfügbar ist ;)

        Bastian SiewersGelöschter Account


      • Blurryface 38
        Blurryface 20.03.2019 Link zum Kommentar

        Solange 4G nicht in ganz Deutschland flächendeckend verfügbar gemacht wird, bringt es überhaupt nix.


    • neu24h 19
      neu24h 20.03.2019 Link zum Kommentar

      bei mir ist es ebenso, seit Jahren. Keiner denkt nur im gerinsten die Löcher zu stopfen. auch 3G und 4G brachte keine Änderung.


  • 27
    Damian Sander 20.03.2019 Link zum Kommentar

    Wie sagte Altmaier noch? Ihm sei es aufgrund der ständigen Abbrüche peinlich, unterwegs mit ausländischen Kollegen zu telefonieren.

    Wie und von wem ist das überhaupt zu verantworten, dass man unter Umständen im Notfall nicht einmal den Notruf wählen kann?

    Edit: mir ist soweit klar, dass sich ein Gerät dann in ein beliebiges Netz einwählt, aber selbst das funktioniert hier in Niedersachsen nicht zuverlässig & auch schon persönlich erlebt. Insofern bin ich da ganz empfindlich.

    MarcelGelöschter Account


  • Neocortex 31
    Neocortex 20.03.2019 Link zum Kommentar

    Immer das gleiche. Das eine Projekt ist nicht mal fertig (flächendeckend LTE), aber schon das nächste anfangen. Ich verstehe auch nicht, warum wir 5G überhaupt brauchen. Klar, Fortschritt und so. Aber wenn man mal LTE hat, reicht das doch völlig aus. Milliarden, damit eine Webseite eine millionste Sekunde schneller geladen ist? Sorry, aber wir haben andere Probleme, für das man dieses Geld ausgeben könnte

    Dazu kommt die Strahlung. Ich bin eigentlich kein Aluhutträger, aber hier könnte schon was dran sein. Bei der Masse von ca 700000 Sendemasten, kann ich mir schon vorstellen, das es da Wirkungen auf den Körper gibt, wenn auch erst nach Jahren

    TimGelöschter Accountrolli.k


    • Flo 4
      Flo 20.03.2019 Link zum Kommentar

      5G ist nicht für den Otto Normal Verbraucher sondern für die Industrie wichtig. Behalte doch einfach dein LTE Vertrag, die Industrie ist aber abhängig vom 5G Standard. Da geht es um beinahe Echtzeit Übertragungen, autonomes Fahren/Fliegen, Operationen mit Robotern aus der Ferne und und und.

      MarcelBastian SiewersGelöschter Account


      • 62
        René H. 20.03.2019 Link zum Kommentar

        Aber was hat der Otto-Normalverbraucher davon wenn 4G abgeschaltet wird und es keine weitere Möglichkeit gibt? Das 5G dauerhaft 4G-kompatibel sein wird möchte ich bezweifeln.


      • Bastian Siewers 66
        Bastian Siewers 20.03.2019 Link zum Kommentar

        Was man so hört, ist das ja nicht der Plan. 4G und 5G werden sich zukünftig eher ergänzen, als das das eine das andere ersetzen würde. 5G hat ja nicht mal die Reichweite, als dass die Technik außerhalb von Städten flächendeckend einsetzbar wäre ...


      • Marcel H. 47
        Marcel H. 20.03.2019 Link zum Kommentar

        Wo hast du denn her, dass 4G abgeschaltet werden soll? :D

        Wird in naher Zukunft nicht passieren. Der einzige Standard, der aktuell zurückgebaut wird ist 3G.
        2G dient, wie vor Jahren auch, immer noch weiterhin als Dienst zum telefonieren und als Fallback für VoLTE.
        4G soll aber zukünftig auch weiterhin als Hauptnetz dienen.
        5G dagegen wird sich auf IoT Anwendungen konzintrieren.
        Allein schon wegen der technischen Gegebenheiten

        Bastian Siewers


      • 10
        Ancarias 21.03.2019 Link zum Kommentar

        Wo hast du denn die Weisheit her, dass 4G abgeschaltet wird. Informiere dich doch bitte, bevor du hier solch einen Unsinn verbreitest.


  • 21
    Frank Black 19.03.2019 Link zum Kommentar

    121,44 Euro von Vodafone für 12 Blöcke? Schnäppchen. Da schlage ich gleich Mal zu.

    TimMarcelGelöschter AccountDamian Sander


    • Bastian Siewers 66
      Bastian Siewers 20.03.2019 Link zum Kommentar

      Da wäre ich auch glatt dabei gewesen :D
      Ich hab's mal entsprechend angepasst :)

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