Apple Smart Battery Case für iPhone 11 Pro Max ausprobiert

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Wer unsere Reviews des iPhone 11, iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max verfolgt hat, weiß, dass Apple bei der bereits integrierten Akku-Leistung des diesjährigen Lineups schon in die Vollen gegangen ist. Und doch hat Apple noch offizielle Smart Battery Cases nachgeschoben, die nochmals bis zu 50 Prozent Laufzeit oben drauf packen sollen.

Für diejenigen, die gerade erst aufgestanden sind: Willkommen im Informationszeitalter, der dritten Epoche unserer modernen Gesellschaft. Die Digitale Revolution ist im vollen Gange. Vieles um uns herum ist smart, mit „künstlicher Intelligenz“ ausgestattet, portabel, mobil und ständig mit dem Internet verbunden. (An dieser Stelle muss man sich einen epischen Chorgesang im Hintergrund dazudenken). Beinahe das gesamte Wissen der Menschheit steht uns immer und überall zur Verfügung. Auf Knopfdruck können wir jeden Film, jedes Katzenvideo, jedes Meme, jeden Nachrichtenartikel, jedes Buch, jedes Lied und jeden unnötigen Tweet abrufen.

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All das und mehr können wir auch selbst kreieren, mit den Smartphones in unseren Hosentaschen – also zumindest bis der Akku leer ist. Dann suchen wir panisch in unseren Schubladen nach dem passenden Kabel und einer Powerbank, die wir hoffentlich nicht vergessen haben aufzuladen, um nicht in die analoge Isolation abzudriften.

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Ich muss gestehen, ich könnte auf die Schnelle nicht sagen wie viele Powerbanks ich besitze. Es sind einige kleine und ein paar große. Meine unüberschaubare Sammlung an Ladekabeln sorgt öfter als mir lieb ist für Gelächter und Erstaunen auf Seiten meiner besseren Hälfte. Aber wer zuletzt Lacht, hat ein Ladekabel dabei, sag' ich dann immer. Außer wenn ich vergessen habe eines einzupacken, was ich natürlich erst merke wenn ich schon auf dem halben Weg im Flieger oder Zug bin.

Beruflich und privat bin ich recht häufig unterwegs, beispielsweise in die österreichische Heimat oder zu Presse-Events, Hands-ons, Messen und Kongressen. Und so gut wie immer waren die ersten zwei Dinge, die ich einpackte, eine Powerbank und ein Ladekabel.

Viele aktuelle Powerbanks müssen noch per Micro-USB aufgeladen werden. / © NextPit

Auf längeren Trips setzte das wiederum ein weiteres Ladekabel für die Powerbank selbst voraus, da diese in der Regel immer noch nur über Micro-USB aufgeladen werden können. Dann benötigt man noch entweder ein zweites USB-Ladegerät speziell für die Powerbank oder ein größeres Duo-Ladegerät für iPhone und Powerbank. Schnell ist eines der Rucksackfächer vollgestopft mit Lade- und Kabelgedöhns.

Ehe man sich's versieht wird das alles mehr zu einem Aufwand statt zu einer Erleichterung. Aber man nimmt's in Kauf. Schließlich verschicken sich mit leerem Akku keine E-Mails, laden keine News, checkt sich kein Slack und knipst auch die beste Smartphone-Kamera keine Fotos. Und wenn ich abends auf dem Nachhauseweg wieder ein Grüppchen Pokémon-GO-Spieler entdecke, die vernabelt verkabelt mit ihren Powerbanks wie Neo aus Matrix an der Kreuzung stehen, fangen sich mit leerem Akku offensichtlich auch keine Pokémon.

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Apple Smart Battery Case für iPhone 11 Pro Max in Weiß / © NextPit

Mit den Smart Battery Cases bietet Apple für iPhone-Nutzer eine deutlich elegantere und auch smartere Alternative zu Powerbanks an. Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um eine Schutzhülle mit integriertem Zusatzakku. Seit ein paar Wochen habe ich jetzt Apples neues Smart Battery Case für das iPhone 11 Pro Max im Einsatz und bin sprichwörtlich erleichtert. Nicht nur um das Gewicht des Lade- und Kabelgedöhns in meinem Rucksack.

Der obere Teil des Cases ist flexibel / © NextPit

Um rund 50 Prozent verlängert das Smart Battery Case die Laufzeit von iPhones. In Stunden lässt sich das nicht definieren, da jeder ein anderes Nutzungsverhalten hat. Apples Aussage kommt aber hin.  Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man im Falle des iPhone 11 Pro Max damit auch bei ausdauernden und fotoreichen Wochenend-Trips gut netzsteckerlos um die Runden kommt. Der Namenszusatz „Smart“ rührt übrigens daher, da das Case und ein darin befindliches iPhone stetig miteinander kommunizieren und Informationen über Ladestände und angeschlossene Ladegeräte austauschen. Der Ladestand vom Smart Battery Case wird außerdem in der Mitteilungszentrale und auf dem Sperrbildschirm angezeigt.

Je nach Kombination aller drei Faktoren berechnen und wählen iPhone und Case was wann wie schnell aufgeladen wird. Wenn man Case und iPhone wieder aufladen muss, reicht ein einzelnes Lightning-Kabel um beides aufzuladen.

Ist das angeschlossene Ladegerät leistungsstark genug, handelt es sich beispielsweise um ein USB-C-Ladegerät eines MacBooks, werden Case und iPhone parallel schnell aufgeladen bis alle Akkus voll sind. Das ist die schnellste Methode.

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Das reduzierte Design mit dem Akku-Buckel ist nicht jedermanns Sache. / © NextPit

Verwendet man ein 18-Watt-USB-C-Ladegerät von Apple, wird das iPhone schnell und das Smart Battery Case gleichzeitig langsam aufgeladen. Erreicht der Akkustand des iPhone dann rund 50 Prozent, wird die Ladeleistung gleichmäßig zwischen beiden Geräten aufgeteilt, um die Akkuzellen zu schonen.

Nimmt man ein schwächeres Ladegerät, beispielsweise Apples 5-Watt-USB-Netzteil, schleust das Smart Battery Case den Strom direkt zum iPhone durch und bedient sich erst gegen Ende.

Außerdem unterstützt das Smart Battery Case den Qi-Standard und kann somit alleine oder mitsamt iPhone kabellos aufgeladen werden. Ausreichend, um mal zwischenzutanken. Sind die Akkus in Case und iPhone jedoch komplett leer, ist diese Lademethode mit 4-6 Stunden aber die mit Abstand langsamste.

Lightning-Anschluss an der Unterseite / © NextPit

Im Gegensatz zu anderen Akku-Cases schleust das Smart Battery Case übrigens auch den Datenverkehr vom iPhone durch. Somit lassen sich kabelgebundene EarPods und Lightning-Adapter verwenden.

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Das Material fühlt sich samtig weich an, besteht aus Silikon und ist innen mit Mikrofaser ausgekleidet. Es erinnert also grundsätzlich an Apples reguläre Silikon-Schutzhüllen. Lautsprecher und Mikrofon des iPhones werden passiv durch Öffnungen im Case geleitet.

Einbußen bei der Verbindungsqualität, sei es Mobilfunk, W-Lan oder Bluetooth, konnten wir nicht feststellen.

Der untere Hauptteil des Smart Battery Cases ist starr. / © NextPit

Zu guter Letzt verfügt das Smart Battery Case über einen dedizierten Kamera-Button. Er dient nicht nur als Auslöser, sondern kann die Kamera-App von iOS auch aus gesperrtem Zustand starten. Damit das nicht versehentlich in der Tasche passiert, ist der Button bündig und leicht konkav und muss für rund eine Sekunde gedrückt werden bevor die Kamera-App geöffnet wird. Kurzes Drücken knipst ein Foto, durch längeres Drücken kann man ein QuickTake-Video aufnehmen. Natürlich mit allen Kameras, die das iPhone zu bieten hat.

Für Android-Nutzer ist die Funktionsweise dieser Taste freilich nichts besonderes, für eifrige iPhone-Fotografen ist dieser Schnellstart-Button ein durchaus nützliches Feature.

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Leider kann man nur die Standard-Kamera-App von iOS mit dieser Taste starten und keine andere App hinterlegen.

Der dedizierte Kamera-Button an der Seite. / © NextPit

Die Kapazität aller Smart Battery Cases für die iPhone-11-Modellreihe beträgt 10,9 Wh. Verfügbar sind sie je nach Modell in den Farben Schwarz, Weiß oder Sandrosa zu einem Preis von 149,– Euro. Ein im Vergleich zu einem Powerbank-Kabel-Provisorium stolzer Preis. Dafür bekommt man aber auch eine kompakte 3-in-1-Funktionalität, die einem das Handgepäck entschlackt, den Lightning-Port nicht verstopft und sich für Vielreisende, iPhone-Fotografen sowie Heavy-User daher durchaus lohnen kann.

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