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- Mit welchen Handys funktioniert kontaktloses Bezahlen?
- Mit Smartwatches kontaktlos bezahlen
- Banken und Apps für kontaktloses Bezahlen
- Läden, die mobiles Bezahlen akzeptieren
- Fazit
Mit diesen Handys könnt Ihr kontaktlos Bezahlen
Wie funktioniert Bezahlen mit dem Handy? Kontaktloses Bezahlen ist mit neuartigen Kreditkarten und manchen EC-Karten möglich. Deren Profil lässt sich auf RFID-fähige NFC-Chips von Smartphones und Smartwatches kopieren. Somit könnt Ihr diese Geräte anstelle Eurer Kreditkarte an Kassenterminals halten und nach denselben Regeln (bezüglich PIN oder Gebühren) kontaktlos bezahlen. Inzwischen erhalten Händler fast nur noch PCI-konforme Terminals, sodass die Akzeptanz für diese Zahlungsmethode wächst.
Ende März 2020 gab MasterCard bekannt, die Schwelle für die PIN-Abfrage zu erhöhen. Im Euro-Raum wurde diese auf einheitliche 50 Euro angehoben. Vorher lag sie in Deutschland bei 25 Euro. Dies versteht das Kreditkarten-Unternehmen als Beitrag, um die Hygiene bei Bezahlvorgängen zu erhöhen. Man hatte in den vergangenen Wochen einen rapiden Anstieg kontaktloser Bezahlvorgänge registriert.
Dasselbe Limit von 50 Euro gilt im Übrigen auch für VISA-Karten (Quelle). Beim kontaktlosen Bezahlen von Beträgen unter dieser Schwelle werdet Ihr also weder nach dem PIN noch nach Eurer Unterschrift gefragt. Im Online-Banking und an Geldautomaten könnt Ihr entsprechende Limits ändern.
Android-Smartphones
Die Liste der Android-Geräte ist erfreulich lang, mit denen man kontaktlos bezahlen kann. Erfüllt Euer Handy die technischen Voraussetzungen für Google Pay, steht Mobile Payment nichts mehr im Wege:
- NFC vorhanden und aktiv (jetzt per App prüfen)
- Android 5.0 oder neuer installiert
Diese Kriterien treffen auf rund zwei von drei Android-Handys zu. Im Zweifel versucht Ihr einfach, folgende App zu installieren und mit Eurem PayPal-Account oder gar Eurer Bank zu verknüpfen:
Ist Euer Gerät mit Android Pay kompatibel, könnt Ihr vermutlich auch die unten aufgeführten Drittanbieter-Apps für Kontaktloses Bezahlen nutzen.
Apple iPhones
iPhones nutzen ebenfalls ein NFC-Modul zum kontaktlosen Bezahlen. Ihr nutzt dafür den Dienst Apple Pay, in dem Ihr die Kreditkarte Eurer Bank hinterlegt. Kompatible iPhones sind laut Hilfedokument …
- iPhone-Modelle mit Face ID
- iPhone-Modelle mit Touch ID, außer iPhone 5s
Bezahlvorgänge werden durch Biometrie gesichert. Drittanbieter- oder Banken-Apps dürfen das NFC-Modul nicht nutzen; kontaktloses Bezahlen mit iPhones läuft ausschließlich via Apple Pay.
Kompatible Smartwatches für mobiles Bezahlen
- LG, Mobvoi und Huawei via Google Pay
- Apple Watch via Apple Pay
- Samsung Pay
- Garmin Pay
- Fitbit Pay
- SwatchPAY!
Wear-OS-Uhren für kontaktloses Bezahlen
Etliche Smartwatches mit dem Android-Derivat Wear OS nutzen Google Pay für mobiles Bezahlen. Technische Voraussetzung ist nur ein NFC-Modul und die jüngste Betriebssystem-Version. Unter den vermutlich Hunderten Android-Pay-fähigen Smartwatches befinden sich folgende bekannte Modelle:
Das kontaktlose Bezahlen mit der Smartwatch funktioniert wie mit dem Smartphone: Auf der Uhr startet Ihr die Google-Pay-App, wählt Eure Kreditkarte aus und legt die Smartwatch auf das Lesegerät. Über NFC werden die Daten abgeglichen und der Bezahlvorgang abgeschlossen. Bei Zahlungen über 30 Euro (bei MasterCard erst ab 50 Euro) oder bei Debitkartentransaktionen müsst Ihr unterschreiben oder einen PIN eingeben.
Welche Banken und Unternehmen Google Pay in Deutschland anbieten, entnehmt Ihr am besten der offiziellen Liste.
Im Übrigen gilt dasselbe wie bei Smartphones: Android-Pay-fähige Uhren sind theoretisch auch für kontaktloses Zahlen mit anderen Apps geeignet. Die jeweiligen Anbieter müssen dies nur in ihrer App implementieren.
Apple Watches mit Apple Pay
Alle aktuell erhältlichen Modelle der Apple Watch unterstützen kontaktloses Bezahlen via Apple Pay.
- Watch Series 3
- Watch Series 4
- Watch Series 5
Welche Banken oder Unternehmen derzeit Apple Pay in Deutschland unterstützen, entnehmt Ihr der offiziellen Liste.
Samsung Pay
Samsung-Uhren nutzen sowohl ein eigenes Betriebs- als auch Bezahlsystem. Die Modelle …
- Galaxy Watch (Active)
- Gear Sport
- Gear S3 Classic/Frontier
… verwenden Tizen als Betriebssystem und Samsung Pay als Methode für mobiles Bezahlen. In fast allen Nachbarländern funktioniert dieser Dienst an Kassenterminals. Nur in Deutschland findet Samsung für sein System keine Kooperationspartner.
Garmin Pay
Garmin-Pulsuhren und Sport-Wearables verwenden Garmin Pay. Damit funktionieren folgende Modelle:
- vívoactive 3
- fenix-5-Plus-Serie
- MARQ-Kollektion
In Deutschland ist Garmin Pay nur eingeschränkt nutzbar; übliche Hausbanken fehlen sämtlich. Aktuelle Kooperationen listet Garmin offiziell auf.
Fitbit Pay
Fitbit nutzt sein eigenes Bezahlsystem Pay. Es funktioniert auf den Modellen …
Wie so oft findet Ihr in Deutschland nur wenige Banken, die Fitbit Pay unterstützen. Der Anbieter pflegt dazu eine offizielle Liste. Wie es nach der Übernahme durch Google-Mutter Alphabet für Fitbit Pay weitergeht, warten wir mit Spannung ab.
SwatchPAY!
Das Fintech und Boon.-Mutter Wirecard hat sich mit Uhrenhersteller Swatch verbrüdert und SwatchPAY! gestartet. Die kompatiblen Uhren erkennt Ihr direkt am Namen, denn der beinhaltet den Begriff "PAY!". Die Modelle kosten 75 Euro in der Anschaffung. Es könnte sein, dass Swatch langfristig mit mehr Banken kooperiert. Aber derzeit läuft alles über boon.
Banken und Apps für kontaktloses Bezahlen
Kontaktlos Bezahlen mit Google Pay
Dank Google Pay gibt sich Euer Smartphone oder Eure Smartwatch gegenüber Kassenterminals als Visa- oder MasterCard aus und eignet sich gleichermaßen für kontaktloses Bezahlen. Die Zahl kompatibler Banken und Kreditkartengeber nimmt kontinuierlich zu; Google führt eine aktuelle Liste. Oben listen wir für Euch einige Google-Pay-fähige Smartphones und Smartwatches auf.
Falls Eure Bank nicht offiziell Google Pay unterstützt, könnt Ihr sie via PayPal mit der App verknüpfen und PayPals virtuelle Kreditkarte für Mobile Payment einrichten. Beim Bezahlen fallen für Euch keine zusätzlichen Gebühren an.
Übrigens findet sich Google Pay auch in Apps und Online-Shops als Zahlungsmethode. Eure Käufe erfordern dann keinen Log-in mehr. Tippt einfach ganz impulsiv auf kaufen, bestätigt mit dem Fingerabdruck und Google übermittelt dem Händler alle nötigen Daten aus Eurem Profil.
An der Kasse bezahlen mit Apple Pay
Seit Ende 2018 können wir in Deutschland mit Apple Pay die Visa- und Mastercards unserer Bank registrieren und damit an hunderttausenden Kassenterminals kontaktlos bezahlen. Rund zwei Dutzend Banken könnt Ihr laut Hilfedokument mit Apple Pay nutzen. Auch Volksbank und Sparkasse haben sich nach einigem Hadern bereiterklärt, endlich mit Apple Pay zu kooperieren.
PayPal: das Hintertürchen zu Google Pay
Während die PayPal-App selbst keine Möglichkeit mehr zum mobilen Bezahlen an Kassenterminals bietet, könnt Ihr Euer PayPal-Konto wie eine Kreditkarte in Google Pay nutzen. Auf diese Weise könnt Ihr Bankkonten mit Google Pay verknüpfen, die selbst kein kontaktloses Bezahlen anbieten. Der Haken: Dieses Hintertürchen funktioniert nicht auf ansonsten Payment-fähigen Smartwatches, wie es in der Google Hilfe heißt.
Mobile Payment für jeden mit boon.
boon. ist sowohl Payment-App als auch Konto des milliardenschweren Münchener Unternehmens Wirecard. Nutzt den Dienst nativ auf etlichen NFC-fähigen Android-Smartphones oder via Google Pay bzw. Apple Pay. Auch Garmin Pay, Fitbit Pay, SwatchPAY! oder Sonys Dienst wena lassen sich mit boon. verknüpfen, was ihn zu einer der kontaktfreudigsten unter Bezahlmethoden für kontaktlose Kassenterminals macht.
Payback Pay
Payback hat eine eigene Bezahllösung entwickelt, die auf den Namen Payback Pay hört. Ihr Bezahlt per Lastschrift von Eurem bestehenden Bankkonto. Im selben Handgriff sammelt Ihr Punkte auf Eurer Payback-Karte. Auch wenn Payback Pay inzwischen neben QR-Code auch NFC fürs kontaktlose Bezahlen verwendet, akzeptieren nur Partner wie Aral, dm, Galeria Kaufhof, Real, Rewe, Alnatura, TeeGschwendner, Thalia oder Penny den Dienst.
Banken
Deutsche Bank, Sparkasse und Volksbanken Raiffeisenbanken wollen jeweils ihre eigene App für das kontaktlose Bezahlen nutzen. Logischerweise entfallen dann die Gebühren für Partner wie Google oder Apple, auch wenn diese nie öffentlich beziffert werden.
Allerdings gibt es gewisse Einschränkungen. iPhone-Nutzer müssen zunächst warten, bis Apple dem Gerichtsurteil folgt und das NFC-Modul in iPhones für die Banking-Apps freigibt. Und dann kann es sein, dass Eure Bankfiliale gar nicht teilnimmt. Auf der Website Eurer Bank könnt Ihr überprüfen, ob Eure Hausbank bereits dabei ist.
Läden, die Mobile Payment akzeptieren
Die hier vorgestellten Methoden für mobiles Bezahlen basieren allesamt auf dem Payment Card Industry Data Security Standard; meist abgekürzt mit PCI. Seit Anfang 2020 können Ladenbesitzer nur noch Bezahl-Terminals kaufen, die kontaktloses Bezahlen nach PCI unterstützen. Natürlich werden bis dahin noch ältere Terminals in Verwendung sein und es gibt immer Läden, die gar keine Kartenzahlung akzeptieren. Doch kann deren Anteil nur noch schrumpfen.
Fazit
Nach langen, teils weiter anhaltenden Machtspielchen zwischen Banken, Geschäften und Hardware-Herstellern kommt kontaktloses Bezahlen endlich bei uns an. Dank der Kombination aus Google Pay und PayPal könnt Ihr mit Konten fast aller Banken und fast allen Android-Smartphones bargeld- und berührungsfrei hygienisch bezahlen.
Der Artikel wurde noch einmal auf Aktualität überprüft und um den markierten Bereich erweitert.
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