Brandgefahr: Diese Stromspeicher-Modelle sind betroffen


Derzeit geht von mehreren Stromspeicher-Modellen eine erhebliche Brand- und möglicherweise sogar Explosionsgefahr aus. Daher startete der Hersteller eine umfassende Rückrufaktion. Verbrauchern steht ein Seriennummern-Checker zur Verfügung, um ihre Batterien schnell zu überprüfen.
In Deutschland ist die Nutzung von privaten PV-Anlagen trotz bürokratischer Hürden immer weiter auf dem Vormarsch. Das gilt sowohl für größere Systeme als auch für kleinere Balkonkraftwerke. Viele dieser Anlagen werden mit Batteriemodulen kombiniert, die überschüssigen Strom speichern. Doch nun hat der Hersteller LG Energy Solution mehrere Modelle aufgrund von Brandgefahr zurückgerufen.
Seriennummern-Check für betroffene Batterien
Derzeit ruft LG Energy Solution eine Vielzahl von Stromspeichern zurück. Gefährdet sind nicht nur Produkte, die direkt unter dem Markennamen LG verkauft wurden, sondern auch solche, die in anderen Systemen verbaut sind. Zu den betroffenen Modellen gehören primär Geräte der RESU-Reihe. Hier eine Übersicht der betroffenen Modelle:
- RESU3.3
- RESU6.5
- RESU10
- RESU13
- RESU7HTypeC, R
- RESU10HTypeC, R
- RESU10M
- S/A Gen2 1P
- S/A Gen2 2P
Falls Ihr eines dieser Modelle in Eurer Anlage habt oder einfach sicherstellen möchtet, dass Eure Batterie nicht betroffen ist, empfiehlt es sich, schnellstmöglich den Seriennummern-Checker auf der Rückrufseite von LG zu verwenden. Auch wenn Ihr die Prüfung bereits durchgeführt habt, solltet Ihr einen weiteren Versuch starten, da LG die Rückrufaktion zwischenzeitlich auf zusätzliche Modelle ausgeweitet hat. Der Kundenservice in Europa ist bei Bedarf unter der Nummer +49 (0) 6196 5719 660 erreichbar. Zusätzlich könnt Ihr Euch auf der offiziellen LG-Seite registrieren, um weitere Informationen zu erhalten.
Falls Euer Stromspeicher von der Rückrufaktion betroffen ist, wird LG den Speicher kostenlos ersetzen oder ein neues Modul zur Verfügung stellen. Zudem übernimmt LG die Entfernung der Batterie vom Grundstück.
Hausexplosion in Schönberg
Der Rückruf folgte nach einer Explosion in Schönberg (Schleswig-Holstein) ins Leben gerufen. Am 19. Februar 2025 kam es in einem Einfamilienhaus des Fertighausherstellers Viebrock zu einer gewaltigen Explosion, bei der eine komplette Hauswand herausgerissen wurde. Glücklicherweise befanden sich die Bewohner zum Zeitpunkt des Vorfalls nach NDR-Informationen im Urlaub, sodass niemand verletzt wurde. Der Sachschaden soll sich jedoch auf mehrere Hunderttausend Euro belaufen. Während die genaue Ursache der Explosion noch nicht feststeht, gehen Experten davon aus, dass ein Stromspeicher des Herstellers LG eine Rolle gespielt haben könnte. Als Vorsichtsmaßnahme versetzte Viebrock sämtliche weiteren Batterien aus der betroffenen Produktionsreihe in den Stand-by-Modus.
Sind Stromspeicher generell gefährlich?
LG Energy Solution weist in seiner Rückrufaktion zwar ausschließlich auf eine mögliche Brandgefahr und nicht etwa auf eine Explosionsgefahr hin, betont jedoch auch, dass betroffene Stromspeicher zu erheblichen Sachschäden oder sogar schweren Verletzungen führen können. Doch geht die Gefahr ausschließlich von den zuvor aufgeführten Modellen aus oder sind Batteriespeicher auch generell unsicher?
Lisa-Marie Karzick, Spezialistin für PV-Anlagen bei inside digital und nextpit, bewertet das allgemeine Risiko, das von Stromspeichern ausgeht, als gering: „Brände bei Stromspeichern sind eine Seltenheit. Eine Studie der RWTA Aachen etwa bezifferte das Brandrisiko von Stromspeicher auf rund 0,0049 Prozent. Damit ist die Gefahr rund 50-mal geringer als bei normalen Hausbränden“, erklärt Karzick. Käme es jedoch zu einem Brand, wären die Schäden hoch.