Doomscrolling: So stoppt Ihr die Sucht nach negativen News

5 Min Lesezeit 5 min 4 Kommentare 4
No Ad to show

Ich muss gar nicht erwähnen, dass es auf der Welt aktuell besonders viele Negativschlagzeilen gibt. Vom politischen Klima der letzten Jahre über die Corona-Pandemie bis hin zu den tragischen Ereignissen in der Ukraine – ständig werden wir im Netz mit negativen Schlagzeilen konfrontiert. Daher möchte ich heute auf das Thema "Doomscrolling" eingehen und überlegen, was wir dagegen tun können.

Moderne Technologien und insbesondere Smartphones helfen uns dabei, in einer Weise miteinander in Kontakt zu treten, die bis vor kurzem noch unvorstellbar war. Die Menge an Informationen, die wir bequem von unserer Handfläche aus abrufen können, ist beispiellos in der Geschichte der Menschheit. Wenn also irgendwo ein großes Ereignis stattfindet, verbreiten sich die Informationen wie ein Lauffeuer.

No Ad to show

Der Wunsch zu wissen, was vor sich geht, ist etwas ganz Natürliches. Wir müssen einfach wissen, was in der Welt passiert, um fundiertere Entscheidungen treffen zu können. Leider kann aber gerade die Nachrichtensuche per Internet sehr negativ auf unsere psychische Gesundheit auswirken und sogar zu einer Art Burnout führen.

Doomscrolling und die Stress durch Schlagzeilen: Ein mentaler Virus

Ich werde mich nicht darüber auslassen, wie schädlich soziale Medien für unsere geistige Gesundheit im herkömmlichen Sinne sein können. Hier soll es eher um die Gefahren gehen, die sich aus unseren Möglichkeiten ergeben, permanent auf alle Informationen zugreifen zu können.

No Ad to show

Einige von uns verbringen mehrere Stunden des Tages damit, Nachrichten zu lesen. Denn das ist auch echt einfach: Der Google-News-Feed ist nur einen Wisch entfernt, Facebook ist der perfekte Ort für lange Diskussionen und Twitter eine Fundgrube für rohe, unkuratierte Inhalte. Die Menge an Informationen, auf die ein moderner Nutzer über das Internet zugreifen kann, ist beispiellos. Und Informationen sind für unser Gehirn eine Herausforderung, denn sie müssen kategorisiert und in einen Kontext gesetzt werden.

Aber wenn die Informationen, die wir erhalten, negativ sind, können sie uns noch mehr zermürben. In einer Umfrage aus dem Jahr 2017 gaben 56 % der Amerikaner an, dass sie sich durch die Nachrichten, die sie lesen, gestresst fühlen.

Achtet auf Eure Gewohnheiten beim Konsum von Nachrichten! / © NextPit

Die Ersteller von Inhalten wissen das sehr gut und konzentrieren sich darauf, die neuesten Nachrichten zu präsentieren, statt Fakten zu prüfen. Hinzu kommen Clickbait-Titel, die unsere Erwartungshaltungen noch mehr schüren. Und obwohl laut der gleichen Studie 72 % der Nutzer erkennen, dass die Medien die Nachrichten aufblähen, bleibt dieses Problem bestehen.

No Ad to show

Das bringt uns zum sogenannten "Doomscrolling", das als die exzessive Suche nach negativen Nachrichten im Internet definiert werden kann. Nutzer verbringen dabei unzählige Stunden damit, auf der Suche nach den neuesten Negativschlagzeilen durch ihren Feed zu scrollen. Das Ergebnis ist die so genannte Headline stress disorder, die auf Deutsch mit "Schlagzeilen-Stressstörung" übersetzt wird. Nennen wir sie mal "Schlagzeilenangst" und sehen sie als eine Reihe von Ermüdungs- und Angstsymptomen, die bei Nutzern auftreten, die ständig negative Nachrichten lesen.

Eine weitere Studie hat gezeigt, dass 76 Prozent der Menschen in Zeiten der Ungewissheit, beispielsweise bei Konflikten, vermehrt Nachrichten konsumieren. In der selben Studie gaben Personen, die ständig Nachrichtensendungen verfolgten, mit 1,6-facher Wahrscheinlichkeit mindestens ein Angstsymptom an.

Technik als Lösung: So könnt Ihr Euch schützen 

Wenn Ihr Euch vor den negativen Auswirkungen der Nachrichten schützen wollt, könnt Ihr verschiedene Dinge tun. Da es sich bei NextPit um eine Tech-Seite handelt, beginnen wir mit einer Reihe von "technischen Lösungen": Denn Smartphones verfügen über Tools, die Euch dabei helfen, den Drang zum Weiterblättern zu bekämpfen. Tools für Digital-Wellbeing sind in beiden Ökosystemen, also Android und iOS, vorhanden. Es ist also ein guter Zeitpunkt, sie auch zu nutzen.

No Ad to show

Das effektivste Mittel zur Bekämpfung der negativen Auswirkungen von Nachrichten ist es, sich des Problems bewusst zu werden und sein Stressniveau im Auge zu behalten. Viele aktuelle Smartwatches bieten "Stress-Monitoring" an. Wenn Ihr ohne ersichtlichen Grund einen Anstieg des Stressniveaus bemerkt, solltet Ihr den Inhalten, die Ihr konsumiert, weniger Aufmerksamkeit schenken.

Die Überwachung Eurer Gewohnheiten mit Hilfe von Dashboards zum digitalen Wohlbefinden ist der einfachste Weg, um herauszufinden, woher der Stress kommt: Schaut Euch an, wie viele Stunden Ihr auf verschiedenen Plattformen wie TikTok, Twitter, Facebook und YouTube verbringt, und versucht, Euch persönliche Grenzen zu setzen. Wenn es Euch schwerfällt, vor dem Schlafengehen keine Nachrichten mehr zu lesen, kann das ebenfalls ein Zeichen sein dafür sein, dass Ihr auf Euren Medienkonsum achten solltet.

Aber diese technischen Lösungen reichen bei weitem nicht aus. Es gibt einige bewährte Praktiken für das Lesen von Nachrichten, die Ihr befolgen könnt. Zum Beispiel ein Bewusstsein für die Inhalte zu entwickeln, die Ihr konsumiert oder das Vermeiden des Nachrichtenlesens vor dem Schlafengehen. Auch das Abwägen von positiven und negativen Artikeln und das Lesen einer großen Vielfalt von Themen kann helfen. Wenn Ihr mehr darüber erfahren wollt, empfehle ich Euch die CDC-Website.

No Ad to show

Wir bei NextPit sind keine Experten auf diesem Gebiet. Daher wollen wir nicht tiefer in das Thema einsteigen – aber ich hoffe, dass Euch mein Kommentar zumindest für dieses Problems sensibilisieren konnte. Schenkt dem Doomscrolling und seinen Auswirkungen auf Eure Gesundheit ein wenig Aufmerksamkeit, bevor es zu spät ist!

Aber jetzt frage ich Euch! Kennt Ihr das Stressgefühl beim Lesen von Nachrichten? Was sollte Eurer Meinung nach gegen das Problem unternommen werden? Der Kommentarbereich gehört Euch!

No Ad to show
>
No Ad to show
MEHR ANZEIGEN

Kommentare

Kommentare

Beim Laden der Kommentare ist ein Fehler aufgetreten.

No Ad to show