Dyson PH04 im Test: Ultimativer Luftreiniger für 800 Euro?
Mit dem PH04 bietet Dyson einen smarten Luftreiniger samt Befeuchtungs-Feature an. Allerdings handelt es sich beim "Dyson PH04 Purifier Humidify+Cool Formaldehyde Luftbefeuchter" um das Top-Modell des Herstellers für stolze 800 Euro. Im NextPit-Test finden wir daher heraus, ob es zum Premium-Preis ein Premium-Produkt gibt und ob sich der Kauf tatsächlich lohnt!
Pro
- Extrem leistungsstarke Luftreinigung mit Infrarot-Kammer
- Vielfältige Smart-Home-Funktionen samt erstklassiger App
- Luftstrom präzise steuerbar
- Integrierter Luftbefeuchter
Contra
- Sehr hoher Anschaffungspreis
- Recht hohes Gewicht (8,29 Kilogramm)
- Recht laut
Kurzfazit & Kaufen
Zu einem extrem hohen Anschaffungspreis von etwa 800 Euro kauft Ihr mit dem Dyson PH04 einen der besten Luftreiniger auf dem Markt. Denn der Hersteller glänzt mit einer extrem gründlichen Luftreinigung samt Abtötung von Bakterien und Viren per Infrarot-Kammer und Luftbefeuchtung. Das rotorlose Design bringt zudem einige Vorteile in der Steuerung des Luftstroms – all das lässt sich sehr präzise und komfortabel per App und im Smart-Home steuern.
Als wirkliche Kritikpunkte gibt es dabei neben den Anschaffungskosten nur das recht hohe Gewicht, den fehlenden Matter-Standard sowie die hohe Lautstärke in hohen Lüfterstufen. Überzeugt Euch der PH04, findet Ihr nachfolgend aktuelle Angebote im Preisvergleich.
Design & Set-Up
Der PH04 kommt im berühmten rotorlosen Design des Herstellers – Ihr könnt also durch den Luftreiniger hindurchfassen. Das Design ermöglicht zudem eine 90-Grad-Rotation des Luftstroms sowie ein Umkehren um 180 Grad. Ebenfalls Teil des Designs ist eine Basis mit Filtern sowie einem großen Wassertrank. Etwas enttäuschend angesichts des Preises: Alles am Dyson PH04 ist aus Plastik gefertigt.
Gefällt:
- Eigenes und äußerst funktionales Design
- Bequeme Bedienung dank Display und haptischer Knöpfe
- Flexible Ausrichtung des Luftstroms
Gefällt nicht:
- Plastikkonstruktion wirkt ein wenig billig
- Einsetzen der Filter ein wenig fummelig
Dysons Ventilatoren und Luftreiniger sind mit ihrem rotorlosen Design echte Hingucker. Dyson platziert dabei Lüftungsschlitze in einem Oval, das in Mitte eingroßes Loch aufweist. Wenn die Lüftungsschlitze dabei einen Luftstrom erzeugen, wird Umgebungsluft durch das ovale Loch angesaugt und der Luftstrom verstärkt. Dieses auch als "Bernoullis Prinzip" bekannte Phänomen wird im folgenden YouTube-Video ganz gut veranschaulicht:
Im Alltag bringt Dysons Lüfterdesign weitere Vorteile. Einerseits bewegt sich bei bei der Rotation des Luftstroms nicht gleich das ganze Gerät, andererseits könnt Ihr den Luftstrom um 180 Grad umkehren. Neben der Umkehrung des Luftstroms erlaubt Dyson die Auswahl zwischen Neigungswinkeln von 45 und 90 Grad – ein "Briese"-Modus verteilt die Luft zudem durch schnelles Hin- und Herwackeln der Lüftungsschlitze.
Angesaugt wird die Luft in der Basis des Luftreinigers, in die Dyson zwei Lüfter und einen Wassertank integriert. Das Einsetzen beim ersten Set-Up ist selbsterklärend, allerdings wirkt die Konstruktion für einen 800 Euro teuren Luftreiniger zu klapprig. Ich war mir beim Einsetzen nie wirklich sicher, dass die Lüfter richtig eingesetzt waren. Grund hierfür ist, dass Dyson recht weiches Plastik verwendet, das dem Premium-Image des Herstellers nicht wirklich gerecht wird.
Die Bedienung erfolgt über zwei Knöpfe und ein hochwertiges LC-Display. Darüber hinaus legt Dyson eine hochwertige Fernbedienung bei, die wie bei allen Dyson-Ventilatoren magnetisch am Gehäuse festhält. In diesem Falle auf der Oberseite, wo die Fernbedienung allerdings dazu neigt, herunterzufallen. Zusätzlich dient das Smartphone als Steuerzentrale, darauf gehe ich bei den smarten Features noch einmal ein.
Die Einrichtung des Dyson PH04 ist insgesamt sehr einfach. Ihr ladet Euch die Dyson-App herunter, haltet Euer Handy nahe des Luftreinigers – die Verbindung funktioniert per NFC – und schon könnt Ihr das Gerät mit Eurem WLAN verbinden.
Filter- und Reinigungsleistung
Wie der Namenszusatz "Purifier Humidify+Cool Formaldehyde Luftbefeuchter" bereits andeutet, ist der Dyson PH04 ein echtes Multitalent. So filtert er ultrafeine Partikel zu 99,95 Prozent aus der Luft, kann sogar Gase und Formaldehyd zersetzen, Viren wie COVID-19 aus der Luft filtern und die Raumluft durch Befeuchtung verbessern. Anders als viele Konkurrenzprodukte tötet der DH04 Bakterien zudem über UV-Strahlen ab.
Gefällt:
- Vielfältige und hochwertige Filterfunktionen
- Aktives Abtöten von Bakterien und Viren
- Integrierter Luftbefeuchter
Gefällt nicht:
- Keine aktive Kühlung der Luft
- Recht laut
Mit einer 99,95 prozentigen Reinigungsleistung von Kleinstpartikeln unter 0,1 Mikrometern sortiert sich der Dyson PH04 an der Spitze der Luftreiniger ein. Pollen, Feinstaub, Bakterien sowie Viren werden besonders zuverlässig aus der Raumluft entfernt. Eine Besonderheit ist dabei, dass Dyson Bakterien und Viren durch den Einsatz von UV-Licht mit einer Wellenlänge von 275 Nanometern abtötet. Gleichzeitig ist das Gerät nach dem HEPA-H13-Standard dafür zertifiziert, dass Schadstoffe nicht wieder aus den Filtern an die Umgebungsluft austreten können.
Neben dem Luftfilter samt Infrarot-Kammer verfügt der Dyson PH04 – so wie die anderen von NextPit getesteten Modelle Philips AC3033/10 (zum Test) und IKEA Starkvind (zum Test) – über einen Aktivkohlefilter. So kann Dyson neben Partikeln auch Gerüche und Gase aus der Luft filtern, darüber hinaus werden flüchtige organische Verbindungen aus der Luft entfernt. Die Sensoren erkennen dabei den Anteil an flüchtigen organischen Verbindungen, in der App als VOC angegeben, sowie das Vorkommen von NO2, also Stickstoffdioxid, in Eurer Raumluft. Dementsprechend reagiert der Luftreiniger im Automatikmodus umgehend, wenn die Belastung an Gasen zu hoch wird.
Eine Besonderheit des PH04 ist neben der Entfernung von Kleinstpartikeln und Gasen aber die Beseitigung von Formaldehyd in Eurer Raumluft. Der Schadstoff wird beispielsweise beim Zigarettenrauchen oder als Ausdünstung von Lacken freigesetzt. Ein Festkörper-Formaldehydsensor erkennt die Belastung, ein katalytischer Filter zersetzt die Moleküle anschließend in Wasser und Kohlenstoffdioxid.
Zusätzlich zu dieser sehr guten Reinigungsleistung verbessert der Dyson PH04 die Raumluft auch durch das Befeuchten der Luft. Hierfür sitzt unten im Gehäuse ein Wassertank, der 5 L fasst. Diese Menge an Wasser soll laut Herstellerangaben für 36 Stunden Luftbefeuchtung reichen. Das bedeutet allerdings nicht, dass Ihr den Tank alle anderthalb Tage auffüllen müsst. Denn Dysons Luftbefeuchter wird nur dann aktiv, wenn die Feuchtigkeit in Eurer Raumluft einen bestimmten Wert unterschreitet.
Auf dieses autonome Arbeiten könnt Ihr beim Dyson PH04 den ganzen Tag über vertrauen. Eingeschaltet und in den jeweiligen Auto-Modi konfiguriert, überwacht der Luftreiniger die Umgebungsluft konstant und schreitet dann ein, wenn es Reinigungs- oder Befeuchtungsbedarf gibt. Veranschaulichen lässt sich das gut, wenn man im Frühling ein Fenster öffnet. Die Pollenbelastung im Raum steigt, der PH04 erkennt dies als Belastung durch Kleinstpartikel und die Reinigung beginnt.
Obwohl es sich beim PH04 um das größte Luftreiniger-Modell von Dyson handelt, ist er lediglich für Räume mit einer Grundfläche von 40 m² ausgelegt. Das ist im Vergleich zu anderen Modellen etwas gering – Philips Angebot an Luftreinigern schafft Flächen von bis zu 104 m² Grundfläche. Gleichzeitig ist Dysons Luftreiniger mit 8,29 kg recht schwer, wodurch der Einsatz in verschiedenen Räumen unangenehm wird.
Ebenfalls ein wenig störend im Alltag war das Betriebsgeräusch, das vor allem auf hohen Lüfterstufen wahrnehmbar ist. Allerdings ist auch in der niedrigsten Stufe ein leichtes Rattern wahrnehmbar, das leichte Schläfer im Schlafzimmer stören würde.
Smart-Home-Funktionen
Mit einer wunderhübschen Companion-App macht Dyson seinen PH04 fit für das Smart Home. Als unterstützte Systeme gibt der Hersteller sowohl Alexa als auch Siri und Google Home an. Positiv zu erwähnen ist zudem, dass die Anzeige von Echtzeit-Daten am Wohnort auch ohne Freigabe des Standorts funktioniert.
Gefällt:
- Companion-App überzeugt sowohl funktional als auch optisch
- Zugriff bei WLAN-Anbindung von überall aus möglich
- Vielfältige Steuermöglichkeiten per Sprachbefehle
Gefällt nicht:
- Keine Matter-Unterstützung
- Informationen aus Sensoren nicht für Automation nutzbar
Der PH04 ist Teil des Smart-Home-Sortiments von Dyson. Zur Einrichtung ladet Ihr daher die MyDyson-App auf Euer Smartphone herunter und verbindet den Luftreiniger darüber mit Eurem WLAN-Netzwerk. Anschließend könnt Ihr den Luftreiniger mit den Smart-Home-Systemen von Amazon, Apple und Google einrichten. Besonders überzeugend ist hierbei die Vielfalt an Funktionen, die Dyson über die Sprachsteuerung bedienen lässt.
Konfiguriert Ihr den PH04 über Siri, seht Ihr das gewohnte Bedienfeld, über welches Ihr den Luftreiniger auch per Smartphone steuern könnt. Hier stellt Ihr nun eine gewünschte Aktion ein und sprecht anschließend einen Sprachbefehl ein. Hierdurch arbeitet der PH04 im Smart Home deutlich cleverer als beispielsweise der Philips AC3033/10, der nur eine Handvoll an Funktionen per Sprachbefehl versteht. Was Dyson aktuell leider noch nicht bietet, ist eine Kompatibilität zu Matter, dem neuen Smart-Home-Standard, der viele Systeme miteinander kommunizieren lässt.
Sehr positiv ist wiederum die MyDyson-App. Sie bereitet vielfältige Informationen in einem hübschen Design auf, stellt diese überall auf der Welt zur Verfügung und erlaubt es Euch, alle Funktionen des Luftreinigers zu steuern. Initiativ legt Ihr dabei einen Wohnort fest, für welchen die Dyson-App Echtzeit-Daten zur Temperatur, Luftqualität und mehr anzeigt. Somit müsst Ihr Euren Standort nicht freigeben, was ein Zugewinn an Datenschutz bedeutet.
Ein wenig ärgerlich ist, dass Ihr die interessanten Daten des Dyson PH04 nicht für die Smart-Home-Automation nutzen könnt. Theoretisch ließe sich sonst beim Erkennen einer schlechten Luftqualität eine Warnlampe im Smart Home anschalten. Da Dyson diese Informationen aber nicht zur Verfügung stellt, ist dies nicht möglich.
Fazit
Im Vergleich zu anderen Luftreinigern für das Smart-Home bietet der Dyson PH04 einige Extras. So filtert der Luftreiniger neben Kleinstpartikeln, organischen Verbindungen und Gasen auch Formaldehyd, das beim Zigarettenrauchen oder beim Kochen entsteht. Viren und Bakterien, die sich im Luftfilter des PH04 befinden, werden zudem per Infrarotlicht abgetötet. Hinzu kommt, dass die Filter nach dem HEPA-H13-Standard abgeriegelt sind und Schadstoffe somit auch tatsächlich im Gerät bleiben.
Diese außergewöhnliche Reinigungsleistung verbindet Dyson mit starken Smart-Home-Funktionen, die es ermöglicht, fast alle Funktionen über Sprachbefehle zu steuern. Die Anbindung an Alexa, Google Home und Siri ist ebenfalls positiv hervorzuheben, die Unterstützung für Matter fehlt jedoch. Zusammen mit der MyDyson-App bietet Dyson im Smart-Home-Bereich trotzdem mehr als viele andere smarte Luftreiniger.
Diese sehr guten Eigenschaften haben mit einer UVP von etwa 800 Euro aber auch ihren Preis. Und zu diesen hohen Kosten ist es sehr ärgerlich, dass Dyson das gesamte Gerät aus Plastik fertigt. Trotz eines hübschen Designs wirkt der Luftreiniger dadurch weniger hochwertig, als man beim Kauf erwarten würde. Darüber hinaus ist er mit einem Gewicht von 8,29 kg ein wenig zu schwer, um bequem in verschiedenen Räumen eingesetzt zu werden.
Wer die Luftqualität in seiner Wohnung allerdings mit maximaler Wirkung verbessern will, das typische Dyson-Design mag und sich vielfältige Smart-Home-Funktionen wünscht, der ist mit dem Dyson PH04 besonders gut beraten. Denn sauberer filtert die Luft kein anderes Gerät in unserem Vergleich der smarten Luftreiniger.
Das der Kunstoff billig wirkt kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Mein Dyson Akku Sauger aus 2013 wurde sau viel benutzt, gerade der Kunstoff sieht noch voll toll aus ohne Micro Kratzer.
Ich selber kann nur den Tip geben mehrere kleine Raumfilter zu benutzen, das ist auch Energietechnisch besser und leiser!
Ich habe 4 kleine, die brauchen auf kleinster Stufe 5 watt das stück und fördern mehr Luft als ein kleiner auf 30 watt Maximal Stufe. Leiser bei mehr Luftdurchsatz ist es dann auch.
Von daher finde ich so große Geräte für eine normal große Wohnung nur bedingt gut.
Arbeite mit Bauwerken die sehr ähnlich sind wie diese Luftfilter, nur halt in Groß ( Bis 200m3 und bis zu 2500m2) Die Kunden die es sich leisten können nehmen auch lieber 8 kleine Zellen anstatt einer großen. Energie und Geräuschtechnisch ist das definitiv besser, irgendwie logisch denn Wind steigert sich im quadraht und ab einer Gewissen Ventilatordrehzahl steigt die Stromaufname ins unermessliche. Von daher Zuhause lieber kleine Einheiten, da hat man mehr von bei weniger Stromverbrauch und Lärm!