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Der gewünschte Einsatzzweck
Zum Anfang sollte man sich erst einmal fragen, wofür man das E-Bike eigentlich verwenden möchte, das man zu kaufen gedenkt. Pendler etwa, die einen Teil der Strecke mit der Bahn zurücklegen wollen, sollten auf ein geringes Gewicht von unter 20 Kilogramm achten und ein Klapp-E-Bike in Betracht ziehen.
Wer mit dem Pedelec sein Auto ersetzen möchte, kommt um viel Stauraum nicht herum und dürfte bei Lastenrädern fündig werden. Aber auch ein kräftiger Motor in Kombination mit einem Anhänger kann hier die Lösung sein. Wer es besonders schnell mag: Es gibt auch Rennräder mit Motor oder die S-Pedelec mit Motoren über 250 Watt, die bis zu 45 km/h schaffen, aber ähnlich wie ein Moped versichert werden müssen.
Die Frage nach dem E-Bike-Motor
Zentrale Frage beim Kauf eines E-Bikes: Wo sitzt der Motor? Im Prinzip gibt es dabei drei Alternativen: In der Nabe des Vorderrades, in der des Hinterrades oder in der Mitte am Tretlager. Die drei Lösungen haben unterschiedliche Vor- und Nachteile:
- Motor im Vorderrad: Geringster Aufwand beim Ein- und Ausbau, günstige Lösung. Dafür ungünstiger Schwerpunkt, geringere Effizienz beim Fahren bergauf und gewöhnungsbedürftige Fahrdynamik.
- Mittelmotor: Tiefer Schwerpunkt, stabile Aufnahme direkt am Rahmen. Dafür höherer Kettenverschleiß und indirekte Kraftübertragung. Der Rahmen muss eigens für so einen Mittelmotor konstruiert sein, nachträgliche Umbauten sind kaum möglich.
- Motor im Hinterrad: Direkte Kraftübertragung am Antriebsrad, guter Kompromiss beim Schwerpunkt. Hoher Aufwand bei Wartung sowie Ein- und Ausbau.
Keine der drei Optionen ist per se schlecht und auszuschließen. Probefahren ist hier angesichts des unterschiedlichen Fahrverhaltens jedoch angeraten.
E-Bike: Die Gangschaltung
Auch die meisten E-Bikes haben und brauchen eine Gangschaltung, einerseits um schneller zu fahren als die 25 km/h, die der Motor unterstützen darf, und andererseits im in allen Lagen bequem treten zu können. Wie beim Fahrrad gibt es hier vor allem zwei Arten: Naben- und Kettenschaltung. Exoten unter den E-Bikes kommen mit teurem Planetengetriebe daher.
Generell gilt: Wer hauptsächlich in der Stadt oder im flachen Land fährt, kommt locker mit einer Sieben-Gang-Schaltung aus, vor allem bei einem Pedelec, aber auch bei einem normalen Rad ohne Motor. Wer häufig in hügeligem Gelände fährt, sollte mehr Gänge zur Verfügung haben. Eine Kettenschaltung ist robust und bewährt, braucht aber mehr Wartung als eine Nabenschaltung. Sie verträgt allerdings auch höhere Kräfte, nicht ganz unwichtig bei einem E-Bike.
E-Bike-Akku: Wechselbar oder fest verbaut?
Während man beim Akku eines E-Bikes die reine Kapazität nicht ganz so einfach zum Vergleich heran ziehen kann - dafür hängt sie zu sehr von der Art des Rades ab - , gilt dies aber doch für den Einbau, denn hier teilt sich die E-Bike-Welt in zwei Lager: Fest eingebauter Akku oder wechselbar.
Fest eingebaute Akkus sind häufig eleganter, vor allem wenn sie im Rahmen stecken. Dann ist das Pedelec kaum von einem normalen Fahrrad zu unterscheiden. Das bedeutet aber auch: Dort, wo das Rad normalerweise parkt, muss es eine Möglichkeit zum Aufladen geben, denn einfach den Akku mit in die Wohnung nehmen und an die Steckdose hängen ist schwierig. Wer sein Rad in der eigenen Garage parkt, hat an diesem Punkt kein Problem, in der Stadt ist es schwieriger.
Wechselbare Akkus haben an diesem Punkt mehr Flexibilität. In aller Regel werden sie mit einem Schlüssel abgeschlossen und sind damit sicher am Rahmen verstaut. Wer besonders weite Strecken zurücklegen möchte, kann sich sogar einen zweiten Akku besorgen und kommt damit doppelt so weit wie mit einem. Praktischer sind also Wechselakkus, schicker allerdings meiste fest verbaute - Eure Entscheidung.
Die Frage nach der Akku-Kapazität lässt sich pauschal nicht unbedingt beantworten, aber generell ist hier mehr natürlich immer besser. Die Kapazität wird in Wattstunden (Wh) angegeben und berechnet sich aus der elektrischen Spannung (V) und der Ladung (Ah). Die maximale Spannung ist dabei durchaus unterschiedlich: Leichte Stadträder wie das Sushi Bike haben einen häufig einen 24-Volt-Akku, während Lastenräder und schwere E-Bikes wie die Uni MK Akkus mit 48 Volt besitzen. Kleines Rechenbeispiel: Das Suhsi Bike erreicht mit 24 V und 5,2 Ah eine Kapazität von 125Wh, die Uni MK mit 48 V und dem größten Akku mit 20,4 Ah erreicht 979 Wh.
Direkte Rückschlüsse auf die Reichweite in der Praxis lassen sich aus diesen Angaben nicht ziehen, dazu spielen zu viele Variablen mit hinein, etwa Gewicht des Rades und des Fahrers, Tempo, Streckenverlauf, Steigungen und Temperatur.
Die weiteren Komponenten
Motor hin, Motor her: Ein E-Bike ist immer noch ein Fahrrad, und deshalb solltet Ihr auch auf die anderen Komponenten achten, also etwa Bremssystem, Bremshebel, Schaltung und Beleuchtung, wobei letztere bei Pedelecs in der Regel integriert ist - Strom ist ja immer da. Besonderes Augenmerk hat bei einem E-Bike die Bremse verdient, denn die muss mehr leisten als beim normalen Rad - man ist oft schneller unterwegs und das Rad ist schwerer. Scheibenbremsen sollten es daher schon sein.
Der mit Abstand bekannteste und verbreiteste Hersteller von Bremsen, Schaltungen und andere Fahrrad-Komponenten ist Shimano. Die unterschiedlichen Serien in qualitativ und preislich absteigender Reihenfolge sind hier aufgelistet. Vor allem bei den Bremsen sind auch Avid/SRAM und Magura empfehlenswert
Was sollte ein E-Bike kosten?
Die Frage nach dem Preis, den ein E-Bike oder Pedelec kosten darf, beantwortet erst einmal Euer Budget. Sicher, es gibt E-Bikes im Baumarkt oder beim Discounter für wenige hundert Euro, es gibt aber auch edle Teile für 5.000 Euro und mehr. Wie viel darf ein E-Bike denn nun kosten?
Generell sollten Angebote unter 1.000 Euro kritisch betrachtet werden. Ein E-Bike hat nun einmal mehr Komponenten als ein Fahrrad ohne Motor, muss zudem stabiler sein und besser bremsen. Das kostet. Gleichzeitig werden E-Bikes durch die steigende Zahl von Modellen und Hersteller sowie die Verbreitung peu à peu günstiger. Als Faustregel derzeit kann gelten: Ein gutes, günstiges E-Bike kostet ab 1.000 Euro, hochwertigere Modelle der Mittelklasse gibt es ab 2.000 Euro, richtig gute oder sehr spezielle E-Bikes, etwa Mountain Bikes oder Lastenräder, dürfen auch 3.000 Euro oder mehr kosten. Tipp: Jetzt, wenn die Fahrradsaison so langsam beginnt, könnt Ihr gute Schnäppchen machen, auch mit Modellen aus dem Vorjahr. Behaltet die Angebote im Auge!
Habt Ihr weitere Tipps, wie man das perfekte E-Bike findet? Dann rein damit in die Kommentare!
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