Eufy Lumos Smart Bulb: Ohne Bridge gegen Philips Hue
Dimmbare LED-Beleuchtung mit Sprachsteuerung ist im Kommen. Anker hat eigens für seine Smart-Home-Produkte unter anderem die Marke eufy gegründet und uns umgehend mit Testprodukten ausgestattet. Die hatten wir nun einige Wochen im Einsatz. Nach dem mehrwöchigen Test der Lumos Smart Bulb White zeigen wir Euch ihre Stärken und Schwächen.
Preis und Verfügbarkeit
Sprachgesteuerte, dimmbare Beleuchtung für Zuhause gibt es von etlichen Herstellern. Ankers neue Eufy-Lampen wollen Hue-ähnlichen Komfort ermöglichen und dabei Kosten sowie den Aufwand mit der Bridge ersparen: Die Eufy-Lichter kommunizieren direkt über Euer WLAN.
Die Lumos-Lampen gibt es ähnlich wie Philips Hue in drei Varianten, von der in Deutschland leider nur die dimmbare weiße verfügbar ist. In den USA gibt es noch die Tunable-Variante für verstellbare Farbtemperatur sowie die White & Color-Variante mit Farben im RGB-Spektrum.
Zum Vergleich kostet ein Set aus Echo Dot und zwei Philips-Hue-Lampen ein paar Euro mehr. Auch jede weitere, einzelne Lampe kostet bei Philips minimal mehr als bei Anker. Die Ersparnis entfällt natürlich ,wenn Ihr für Philips Hue ohnehin eine alternative Bridge nutzen wolltet, etwa den Amazon Echo Plus oder Athom Homey.
Folgekosten entstehen des Weiteren durch den Stromverbrauch. Die einzelnen Eufy-Lampen verbrauchen im Leerlauf je 0,8 Watt und kommen bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde auf rund zwei Euro pro Jahr und Lampe. Philips Hue verbrauchen nur rund die Hälfte. Dafür verbraucht die Hue Bridge 1,2 Watt oder drei Euro pro Jahr. Hue lohnt sich also ab drei Lampen gegenüber dem Eufy-System. Messunsicherheiten und -fehler vorbehalten.
Design und Verarbeitung
Die getestete Eufy Lumos Smart Bulb White passt in Standard-E27-Gewinde und zieht bis zu neun Watt bei einer Lichtleistung, die der einer 60-Watt-Birne entspricht. Mit einer Gesamthöhe von 14 Zentimeter ist sie etwas größer als eine handelsübliche Glühbirne.
Achtet darauf, dass Ihr die Eufy-Lampen in einem Raum mit guter WLAN-Abdeckung unterbringt. Habt Ihr schon auf dem Smartphone nur zwei Balken, könnte der Empfang für die Lampen noch schlechter sein. Einige Tipps zu verbesserter WLAN-Leistung geben wir Euch im separaten Artikel:
Die Einrichtung gelingt auf Anhieb
Sobald Eure WLAN-Situation geklärt ist und die Birnen in der Fassung stecken sowie eingeschaltet sind, könnt Ihr Euch an die Einrichtung machen. Die Eufy Lumos Smart Bulb sollte nach dem ersten Einschalten mehrmals heller aufleuchten. Dann sind sie für Euer Smartphone über die Standortdienste auffindbar.
Jeder Lampe übergebt Ihr einzeln das Passwort zu eurem WLAN. Damit Ihr es nicht jedes Mal eintippen müsst, speichert die App Euer WLAN-Passwort unverschlüsselt und tippt es automatisch bei der Einrichtung der nächsten Lampe ein. Aus Sicht eines Datenschützers ist diese Praxis natürlich katastrophal, da Euer WLAN-Passwort niemals unverschlüsselt in die Hände eines Drittanbieter gelangen sollte.
Bei der Ersteinrichtung der auch komplett auf deutsch übersetzten App geleitet Euch ein Assistent durch sämtliche Menüpunkte. Kein Symbol bleibt ohne Erklärung.
Funktionen über Funktionen
Lumos-Lampen lassen sich schon in der Eufy-App gruppieren. Davon solltet Ihr natürlich absehen, wenn Ihr Lumos mit entweder Amazon Alexa oder Google Assistant verwenden wollt. Diese bieten selbst Gruppierungs-Features dafür.
Des Weiteren könnt Ihr Uhrzeiten für Abwesenheit festlegen, in denen die Lampen in zufälligen Intervallen ein- und ausgeschaltet werden sollen. Das soll potenziellen Einbrechern suggerieren, das Ihr Euch im Haus befindet.
Eine meiner Lieblings-Optionen ist der Standard-Lichtmodus Personalisiertes Licht. Dieser setzt die Standardhelligkeit der Lampe auf einen fixen Wert ein. Schaltet Ihr die Eufy-Lampe dann einmal mit dem konventionellen Lichtschalter statt mit dem Smartphone ein, startet die Lampe dann mit der von Euch definierten, reduzierten und nicht mit der maximalen Helligkeit.
Gute Smart-Home-Integration
Sowohl Amazon Alexa als auch Google Assistant dürfen mit den Eufy-Lampen sprechen. Die Alexa-Integration war schon bei der Einführung der Eufy-Geräte vorhanden und wirkt auch etwas ausgereifter als die Assistant-Integration. Denn beim nachträglichen Hinzufügen einer Eufy-Lampe musste ich EufyHome aus den verknüpften Diensten entfernen und wieder hinzufügen.
Alexa hingegen konnte die Lampen nach ihrer Einrichtung in der Eufy-App auf Zuruf erkennen. Auch das Umbenennen einzelner Lampen haben Alexa nicht gestört.
Die Performance steht und fällt mit der WLAN-Leistung
Anders als die üblichen Zigbee-Systeme wie Ikra Tradfri oder Philips Hue setzt Eufy, wie eingangs schon erwähnt, auf WLAN und eine Internetverbindung. Solang alle Geräte guten Empfang zum Router oder Repeater haben und die Auslastung des WLANs nicht zu groß ist, mag das alles passen. Doch sobald das WLAN oder die Internetleitung stärker belastet sind, erhöhen sich die Antwortzeiten der Lampen mitunter drastisch. Es ist schwierig, diese Szenarien im Test künstlich herbeizuführen, doch traten sie durchaus öfters auf. Das fiel im Vergleich zu Philips Hue mit Bridge negativ auf.
Abschließendes Urteil
Die Performance und damit der Mehrwert durch die Eufy-Lampen steht und fällt mit der Qualität Eures WLAN-Netzes. Zudem hat die Wahl auf WLAN zur Folge, dass vermutlich keine kompakten, batteriebetriebenen Fernbedienungen wie für Philips Hue oder IKEA Tradfri für die Eufy-Lampen erscheinen werden.
Sind diese Bedingungen für Euch kein Ausschlusskriterium, kann Eufy die richtige Wahl sein. Anker hat sowohl mit der App als auch mit der Smart-Home-Integration gezeigt, dass die Software-Abteilung das Produkt engagiert weiterentwickeln wird. Von daher wird man die Anschaffung mittelfristig nicht bereuen.
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