“Falsches Signal an Haushalte”: Diese Energieunternehmen sträuben sich gegen neue Regelung
Die verbleibende Ampel-Koalition sowie die Opposition haben sich noch vor den Bundestagswahlen auf eine Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes geeinigt. Neben starken Auswirkungen auf die Einspeisevergütung sieht diese Änderungen an einem wichtigen Element der Energiewende vor: den Smart Metern. Ausgerechnet diese notwendigen Pfeiler für ein smartes, deutschlandweites Energiesystem sollen für Verbraucher teurer werden. Das könnte die Bemühungen der Branche überall ausbremsen, wo ein Wechsel auf Smart Meter nicht verpflichtend ausfällt.
Smart Meter-Initiative spricht sich gegen die Preiserhöhung aus
Die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes wurde von der SPD, den Grünen sowie der CDU/CSU am Montag, dem 27. Januar, beschlossen. Das Gesetz ist bislang nicht verabschiedet, sodass ein Stichtag für das Inkrafttreten noch aussteht. Die neue Regelung sieht nicht nur große Umstrukturierungen der Einspeisevergütung für Kunden vor. Auch Smart Meter werden dadurch teurer, ein Umstand, gegen den vordergründig die Energieunternehmen der Smart Meter Initiative (SMI) sträuben.
Sowohl Octopus Energy, Ostrom als auch Tibber schlossen sich im Januar 2024 zur SMI zusammen, um den Smart-Meter-Rollout in Deutschland voranzubringen. Die Änderungen sehen vor, die jährlichen Kosten für Smart Meter von 20 auf 30 Euro zu erhöhen. Noch teuer fällt die Preiserhöhung für den Einbau von 30 auf 100 Euro aus. Ein ärgerlicher Umstand für PV-Besitzer, die einen Smart Meter bei Neuanlagen verpflichtend einbauen müssen.
„Smart Meter auf Wunsch ermöglichen Privathaushalten, endlich von den immer häufigeren Hellbrisen zu profitieren, wenn Strompreise an der Börse extrem günstig oder sogar negativ sind. 2024 gab es in Deutschland insgesamt 457 Stunden mit negativen Strompreisen – über 150 Stunden mehr als 2023. Die einmaligen Einbaukosten derart drastisch zu erhöhen sendet das falsche Signal an die Haushalte, die mit verschiebbaren Verbräuchen von der Energiewende proaktiv gestalten wollen und sie damit voranbringen.“Statement der SMI von Matthias Martensen, Mitgründer von Ostrom
Mehr Netzstabilität durch flexiblen Verbrauch erzielen
Smart Meter sollen Haushalten ermöglichen, von dynamischen Stromtarifen zu profitieren. Seit diesem Jahr müssen Energieversorger ihren Kunden einen dynamischen Stromtarif anbieten. Über die Tarife sollen Preisschwankungen Euch dazu motivieren, Euren Strom in Phasen zu verbrauchen, in denen die Entlastung für die Stromnetze besonders wünschenswert ist. Durch die großen Preisunterschiede kann sich das primär bei starken Verbrauchern wie Wärmepumpen oder E-Autos finanziell rechnen. Bei derart hohen Einbaukosten und höheren jährlichen Gebühren könnten jedoch weniger Haushalte freiwillig zum Smart Meter greifen.
Ohne Smart Meter können jedoch viele Haushalte gar nicht zu dynamischen Stromtarifen greifen. Gerade, da der verschobene Verbrauch eine wichtige Säule zur Stabilisierung der Stromnetze werden soll, könnten teurere Smart Meter dieses Vorhaben stark ausbremsen. Bis zur endgültigen Verabschiedung der Novelle könnten sich die finalen Preise für den Smart-Meter-Rollout noch ändern. Es bleibt abzuwarten, ob die Parteien nach langwierigen Diskussionen und Einigungen erneut Änderungen an der Novelle verhandeln werden.
Viel schlimmer find eich die Abzocke einiger Energieunternehmen. Wir sind z.B. bei Eon-Avavcon. Zitat heise.de:
"Zahlreiche Netzbetreiber verlangen tatsächlich nur 30 Euro für den Einbau eines Smart Meter auf Kundenwunsch. Beispiele sind etwa Rheinnetz oder die Stadtwerke München. Andere Netzbetreiber langen aber deutlich stärker hin. So verlangt die Eon-Tochter Avacon bei einem Verbrauch von bis zu 3000 kWh/a 848,10 Euro. Bayernwerk, das ebenfalls zu Eon gehört, nennt in seinem Preisblatt die Summe von 888,98 Euro."
Quelle: https://www.heise.de/news/Bis-zu-890-statt-30-Euro-fuer-ein-Smart-Meter-VZBV-geht-gegen-Stromkonzerne-vor-10262917.html
PV-Anlagen werden zunehmen unattraktiver, wenn man nicht sehr hohen Eigenbedarf hat.