"Flucht aus brennendem Haus": Meta/Facebook-Sprecher schmeißt hin
"Man kann niemandem vorwerfen, aus einem brennenden Haus herauszulaufen." Auf diese Weise beschreiben die Kollegen des US-Magazins Gizmodo den etwas plötzlichen Abschied des bisherigen Meta/Facebook-Konzernsprechers von seinem Unternehmen.
John Pinette, der die Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens seit 2019 leitete, hat sich am Freitag etwas überraschend von seinem Team verabschiedet. Normalerweise kündigt man einen solchen Abgang mit einiger Vorlaufzeit an und organisiert dann den Übergang. Pinette schrieb den Beschäftigten in seiner Abteilung jedoch direkt: "Heute wird mein letzter Tag bei Meta sein."
Was genau für den plötzlichen Rückzug verantwortlich ist, war bisher nicht zu erfahren. Allerdings ist ohnehin klar, dass der Posten des Konzernsprechers bei Meta aktuell kein besonders ruhiger Job ist. Denn seit Monaten ist die Abteilung im Grunde vor allem damit beschäftigt, ein Feuer nach dem anderen zu löschen.
Nur noch Schadensbegrenzung
Üblicherweise geht es auf dem Posten darum, neue Entwicklungen und Produkte des Unternehmens gut an die Öffentlichkeit zu verkaufen. Die letzte Zeit war hingegen unter anderem von den Debatten um die so genannten "Facebook Papers" geprägt: Eine Whistleblowerin hatte der Presse zahlreiche Unterlagen darüber zugespielt, dass das Facebook-Management sich über die negativen Auswirkungen ihrer Dienste völlig im Klaren ist, Änderungen aber aus Gewinninteressen möglichst vermeidet.
Hinzu kommen immer wieder aufflammende Debatten über die Rolle Facebooks bei der Verbreitung von Falschinformationen - sei es in Sachen Klima, Pandemie oder einem von vielen anderen politischen Themen. Meta bestätigte inzwischen zumindest den Rückzug Pinettes und teilte mit, dass der bisherige Leiter der Abteilung für die interne Kommunikation, Chris Norton, den Posten übernehmen werde - aber wahrscheinlich nur vorübergehend, bis ein anderer Nachfolger gefunden wurde.
Er geht, bevor man ihn vermissen kann.