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GPS-Störungen in Europa nehmen zu: Welche Urlaubsregionen betroffen sind

Gps Car
© Vlad Ispas / Shutterstock.com

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Google Maps, Apple Karten oder auch herkömmliche Navigationssysteme haben eines gemeinsam: Alle greifen auf das Global Positioning System (GPS) zurück. Doch nicht nur das. Auch Schiffe, Flugzeuge und Lkw sind von diesem System abhängig. Und das fällt immer häufiger aus.

GPS-Störungen nehmen seit einigen Monaten in Europa zu. Es gibt beliebte Gegenden, die auch von deutschen Touristen gerne besucht werden, aber dort ist das GPS nur eingeschränkt oder gar nicht verfügbar. Das kann beim Strandurlaub zwar meist locker ignoriert, kann in anderen Situationen aber auch gefährlich werden. Das wurde in jüngster Vergangenheit deutlich, als zwei finnische Flugzeuge nicht am estnischen Flughafen Tartu landen konnten und gezwungen waren, umzukehren.

Es sieht so aus, als ob Russland europäische GPS-Gebiete stört. Allerdings betrifft dies nicht jeden Reisenden. Dennoch kann es in einigen Urlaubsregionen in Europa vorkommen, dass Ihr kein GPS-Signal habt. Das liegt vor allem daran, dass Russland in großem Umfang GPS-Störsender einsetzt. Laut dem Podcast "Streitkräfte und Strategien" des NDR ist dies Teil der russischen hybriden Kriegsführung. Das Ziel sei es, den Westen zu verunsichern. Es gebe jedoch auch handfestere Gründe für diese Aktionen. Zum Beispiel soll Russland seine Häfen vor Drohnenangriffen aus der Ukraine schützen.

Diese Urlaubsregionen sind betroffen von GPS-Jamming

In Zentral- und Westeuropa sind die Auswirkungen kaum spürbar. Aber in vielen Urlaubsregionen können Sie von solchen GPS-Störungen betroffen sein. Die Jammer, die dafür verwendet werden, überlagern die Signale der Satelliten und der Endgeräte. Dadurch wird die Kommunikation gestört oder komplett unterbrochen. So werden Smartphones, Navigationsgeräte oder auch Tracker nutzlos für die Orientierung. Dies kann zum Beispiel beim Segeln in der Ostsee lebensgefährlich sein. Sogar in der Nähe der deutschen Küste kann es zu einem solchen GPS-Ausfall kommen. Auf der Karte von GPSJam.org könnt Ihr die neuesten Störungen einsehen. Diese ändern sich häufig.

Hier könnt Ihr auch sehen, wo es zu Störungen und Ausfällen des GPS kommen kann. Vor allem in Osteuropa sind sie spürbar. Das Band erstreckt sich oft von Südfinnland über die baltischen Staaten und die Ostsee bis nach Polen und manchmal sogar bis nach Deutschland und Dänemark. Auch die westliche Schwarzmeerküste, insbesondere die beliebten Strände in Rumänien und Bulgarien, sind betroffen. Aber das ist nicht alles. Auch in der Türkei und entlang derer beliebter Südküste, auf Zypern und in ägyptischen Urlaubsgebieten ist eine Navigation über GPS kaum noch möglich. Hier spielt wahrscheinlich auch der Nahostkonflikt eine Rolle.

Wenn Ihr also eine Reise in eines der genannten Länder planen, ob geschäftlich oder touristisch, empfehlen wir, sich im Voraus über die Situation zu informieren. Es schadet auch nicht, eine gute alte gedruckte Karte mitzunehmen oder das Gebiet vorab digital über Google Maps oder einen anderen Dienst herunterzuladen.

Eine echte Bedrohung durch gestörtes GPS entsteht nur in Ausnahmefällen. Flugzeuge und Schiffe haben in der Regel auch andere Navigationsmöglichkeiten. Dennoch ist es ratsam, sich gut vorzubereiten und wachsam zu sein.

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Zu den Kommentaren (6)
Michael Büttner

Michael Büttner
Leitender Redakteur

Michael ist leitender Redakteur bei inside digital. Anderen auch bekannt als der Franke in Bonn, der Macher oder der Handwerker für sämtliche Reparaturen der Redaktion. Nach Praktika bei der Neuen Presse in Kronach, den Nürnberger Nachrichten und studienbegleitender Arbeit beim Systemkamera-Blog, startete Michael bei inside handy und verdient sich seine Sporen vor allem im Hardware-Bereich. Balanciert er mal nicht zwischen Tagesgeschäft, Testgeräten, Messen, Organisation und Weiterentwicklungen, schraubt er an seinem Gravel-Bike oder träumt vom nächsten Outdoor-Abenteuer.

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6 Kommentare
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  • 39
    dieCrisa vor 6 Monaten Link zum Kommentar

    Gelten die Störungen nur für GPS (USA) oder für alle - auch GLONASS (Russland), BeiDou (China) und Galileo (EU)?

    Im Artikel werden die anderen nicht genannt. Von daher könnte man meinen, dass ein Ausfall von (nur) GPS überhaupt nicht tragisch wäre.

    Deshalb stiftet der Artikel mehr Verwirrung als Aufklärung.


  • Olaf Gutrun 57
    Olaf Gutrun vor 6 Monaten Link zum Kommentar

    Hmm aber die grobe Navigation funktioniert doch auch über die Sim und Funkmasten, sowie über wlans u.s.w

    Normal müsste es dann doch noch grob funktionieren?

    Bei Kaiserslautern dort wo Amerikas größte Airbase ist, habe ich auch schon mehrmals die wildesten Gps störungen gehabt.

    Ich selber benutze Maps überhaupt nicht mehr, habe eine Lebenslange sygic Lizenz ( Tom tom karten,) bezahle dann noch 17€ im Jahr für das Tom Tom Traffic System, welches Google Haushoch überlegen ist, die Stauumfahrung funktioniert fantastisch, da kann Google nicht mithalten.

    Auch finde ich die Karten weitaus angenehmer zum fahren, die Ansagen kommen auf den Punkt, in fremden Städten ist das Fahren für mich damit einfacherer.

    Und ja ich habe ganz europa feste gespeichert als offline Karten, in meinen Augen kann da Maps einpacken.

    Es ist auch kein Geheimnis das Tomtom in der Verkehrsforschung weiter ist als Google.

    Die Lebenslangen Kartenupdates die ich mal vor 20 Jahreb kaufte sind jedenfalls Gold Wert.


    Ist es denn bekannt wie die das Gps Jamming machen, ist das nicht eventuell Gesundheitsgefährdend, das müssen doch unglaublich starke Jammer sein?

    Was ist eigentlich mit dem Galileo System?

    Es gibt auch Gerüchte, das Amerika da oben ein Raumschiff hat, einen Sattelitenkiller ( Arte: geheimer Kosmos.)

    Eines ist mal sicher, in einem Weltkriegsfall, geht es ganz schnell und Satelliten werden abgeschossen.

    Dennoch gibt es Navigationsmöglichkeiten über das Mobilnetz, gröber, aber funktionieren tut das auch.


    • Olaf 46
      Olaf vor 6 Monaten Link zum Kommentar

      In einem Weltkriegsfall haben wir allerdings weitaus größere Probleme als abgeschossene Satelliten - zumal GPS ohnehin ein ursprünglich militärisches System der USA ist, dessen Signale auch weiterhin von Miltärsatelliten ausgestrahlt werden. Im Ernstfall werden die Ressourcen für die Öffentlichkeit gekappt und GPS wird wieder dem Ursprungszweck zugeführt.

      Der Ratschlag mit der guten alten Karte im Handschuhfach (oder dem Atlas im Kofferraum) schadet also definitiv nicht. Wobei sich zwei Fragen stellen: 1. Woher nehmen (früher gab's Falk-Pläne an jeder Tankstelle, aber heute?) , 2. wer von den heute Jüngeren kann noch Karten lesen? Das Smartphone ist für den Notfall jedenfalls nur dann auch offline eine Option, solange man es noch laden kann. Ist das Ding leer und man kommt nicht sn Strom, ist es ein auch mal 1.800,00 Euro teurer Briefbeschwerer.


      • turtle240 15
        turtle240 vor 6 Monaten Link zum Kommentar

        Darum nehme ich auch präventiv meine Power-Bank (ca. > 20000 mAh reale Kapazität) für längere Routen mit. Damit - bei voller Ladung - kann ich mein Smartphone ca. 6 mal vollladen. Ein Nachteil: das Laden der Power-Bank dauert bis zu 7 Stunden; Aber wenn diese vollgeladene Power-Bank mehrere Monate ungenutzt rumliegt, hat sie eine sehr geringe Selbstentladung, und sie ist sofort einsatzbereit. Man kann diesbezüglich auch noch mit Solarmodul kombinieren.

        Ich hatte es gerade unterwegs wieder getestet. Ich nahm die Power-Bank (ca. halbvollgeladen) mit und habe mein iPhone, während ich navigierte und gleichzeitig Taschenlampe anhatte und Internetradio hörte, kontinuierlich damit aufladen können.


    • 70
      Michael K. vor 6 Monaten Link zum Kommentar

      "Ist es denn bekannt wie die das Gps Jamming machen, ist das nicht eventuell Gesundheitsgefährdend, das müssen doch unglaublich starke Jammer sein?"

      Mir ist auch nicht bekannt, wie genau die Störsignale verbreitet werden. Denkbar wäre, dass die Jammer in Satelliten in niedrigen Umlaufbahnen als einzige oder zusätzliche Nutzlast mitfliegen und nur bei Bedarf aktiviert werden.
      Unglaublich stark müssen die aber wirklich nicht sein, und damit sind sie sehr wahrscheinlich auch nicht gesundheitsgefährdend. Navigationssatelliten senden, aufgrund von Einschränkungen bei der Energieversorgung, nur mit etwa 50 Watt, aber aus ca. 20000 km Entfernung. Das Signal, das die meist kleinen Empfängerantennen gewinnen ist so schwach, dass es mit Signalverarbeitungsverfahren wie Autokorrelation erst aus dem Rauschen herausgehoben werden muss.
      Deshalb ist schon ein Empfang unter Bäumen oft schwierig, in Gebäuden häufig unmöglich.
      Ein derart schwaches Signal zu stören erfordert auch keine hohe Störleistung, schon gar nicht wenn diese aus geringerer Distanz z.B. von LEO-Satelliten ausgesendet wird.
      Dein Handy sendet zwar nur mit 1 bis 2 Watt, aber beim Telefonieren aus 0 Meter Entfernung.
      Ob das gesundheitsschädlich ist, ist umstritten, und wohl weder eindeutig bewiesen, noch eindeutig widerlegt.
      Auffällige Häufungen bestimmter Erkrankungen bei Handynutzern im Vergleich zu Nichtnutzern sind zumindest mir nicht bekannt.

      Tenten


    • turtle240 15
      turtle240 vor 6 Monaten Link zum Kommentar

      Deshalb lasse ich beim iPhone WLAN und Bluetooth permanent eingeschaltet; Google Maps funktioniert trotzdem nicht immer tadellos: z.B. bin ich mal an der Straße schon vorbei, und dann wird erst angesagt, “links abbiegen“. Oder es wird gesagt, “halb links abbiegen“, da kann ich beim besten Willen kein ‘halb links‘ erkennen (Kann manchmal auch irreführend sein wenn an der Stelle auch noch eine Straße links abgeht). Ich hatte bei Google Maps vor mehreren Jahren auch mal - als Google Maps Guide - eine Korrektur eingereicht, dass ein Laden ‘Kik‘ sich nicht in dem Gebäude befindet, sondern in einem Gebäude weiter; Jahre später wurde dies immer noch nicht auf Google Maps korrigiert. Schade um meine ausführlichen Bemühungen diesbezüglich.
      Und bei der hochbewerteten App Komoot wird mir eine Route gegenüber Google Maps mit einem 3 km längeren Umweg angezeigt - obwohl ich bei dieser App keine Filter eingestellt habe.

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