Heizungswende oder Heizungschaos? Verkaufszahlen am Tiefpunkt
Gas- und Ölheizungen sollen aus unseren Wohnräumen verbannt werden, um Platz für umweltfreundlichere Lösungen wie Wärmepumpen zu schaffen. Doch die Realität sieht anders aus. Statt einer florierenden Umstellung sind die Verkaufszahlen für neue Heizsysteme auf einem historischen Tiefpunkt. Was ist hier schiefgelaufen? Lasst uns die Entwicklungen und die steigende Verwirrung unter den Verbrauchern genauer betrachten.
Drastischer Rückgang beim Absatz von Heizsystemen
Ein Blick auf die Zahlen spricht Bände: Im Vergleich zum Vorjahr ist der Absatz von Heizungen in den ersten drei Quartalen 2024 um satte 48 Prozent zurückgegangen. Statt der 1,3 Millionen neuen Heizsysteme, die 2023 installiert wurden, prognostiziert der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) für 2024 lediglich 740.000 Einheiten. Dieser Rückgang ist auf die anhaltende Unsicherheit und die unklaren Regelungen zurückzuführen.
Die Verunsicherung wurde besonders durch das drohende Verbot von Gas- und Ölheizungen im Jahr 2023 verstärkt. Dieser Umstand führte zwar kurzfristig zu einem Anstieg bei den Verkäufen der alten Heiztechnologien, aber auch die Wärmepumpen hatten zeitweise einen Boom erlebt. Doch wo ist dieser Schwung jetzt geblieben? Die lange Wartezeit auf das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat die Euphorie verstummen lassen.
Die Wirklichkeit der Wärmepumpen: Komplexität und Fehlinformationen
Ein weiteres Problem ist die Fülle an Fehlinformationen, die im Internet zirkuliert. Dies führt nicht nur zu Verwirrung, sondern auch zu zögerlichen Entscheidungen. Die komplexen Vorgaben zur Förderung von Wärmepumpen tragen ebenfalls zur allgemeinen Unsicherheit bei. Anträge werden oft als mühsam empfunden, vor allem da die Auszahlung der Zuschüsse verspätet erfolgt. Viele müssen die hohen Kosten zunächst selbst stemmen, was für viele Haushalte eine enorme finanzielle Belastung darstellt.
Selbst wenn die Möglichkeit von Ergänzungskrediten besteht, ist der Prozess oft langwierig und erfordert zusätzliche Bankgespräche. Dies stellt eine Hürde dar, die viele potenzielle Käufer abschreckt. Das Ergebnis? Ein stagnierender Markt, in dem selbst interessierte Verbraucher frustriert auf der Stelle treten.
Die Ungewissheit der Wärmeplanung
Ein weiterer Stolperstein ist die aktuelle Wärmeplanung der Kommunen. Viele Bürger sind unsicher, ob sie auf Wärmepumpen, Fernwärme oder gar eine neue Gasheizung setzen sollen. Diese Unsicherheit wird durch die Tatsache verstärkt, dass viele Kommunen noch immer keine klaren Pläne vorgelegt haben. Für viele könnte es von Vorteil sein, schon jetzt auf erneuerbare Lösungen umzusatteln, denn die Fernwärme könnte sich als teuer und unattraktiv erweisen, besonders für diejenigen außerhalb dicht besiedelter Gebiete.
Zusammengefasst stehen wir an einem kritischen Punkt der Heizungswende: während die Verfahren zur Umstellung auf nachhaltige Heizsysteme vielversprechend erscheinen, scheinen wir eher in einem Chaos gefangen. Daher ist es an der Zeit, die notwendige Klarheit zu schaffen und die Verwirrung zu beseitigen, um sicherzustellen, dass die Heizungswende nicht nur ein theoretisches Konzept bleibt, sondern endlich in die Realität umgesetzt wird.
Wenn ihr also darüber nachdenkt, eure Heiztechnik zu modernisieren oder einfach nur auf dem Laufenden zu bleiben, ist jetzt der richtige Moment, um euch mit vertrauenswürdigen Ressourcen und Fachleuten auseinanderzusetzen, die euch durch diesen Dschungel an Informationen leiten können. Lasst uns gemeinsam die nächsten Schritte in dieser Heizungsrevolution gehen!
"Ein weiteres Problem ist die Fülle an Fehlinformationen, die im Internet zirkuliert. Dies führt nicht nur zu Verwirrung, sondern auch zu zögerlichen Entscheidungen."
Im Internet kann man sich bei solchen Themen belesen, aber nicht informieren. 10 verschiedene Seiten, 10 verschiedene Aussagen. Verwirrend....ja. Aber zum Glück gibt's ja genügend Fachbetriebe, bei denen man sich beraten lassen kann. Habe ich dann so gemacht.
"Die komplexen Vorgaben zur Förderung von Wärmepumpen tragen ebenfalls zur allgemeinen Unsicherheit bei."
Nein, die sind nicht komplex. Sondern eher einfach. Auch hier hilft ein Fachbetrieb oder die KFW.
"Anträge werden oft als mühsam empfunden,"
Nö. War ganz einfasch und nach ein paar Minuten erledigt.
"Viele müssen die hohen Kosten zunächst selbst stemmen, was für viele Haushalte eine enorme finanzielle Belastung darstellt."
Dafür gibt's die Gespräche bei der Hausbank oder der KFW.
"Viele Bürger sind unsicher, ob sie auf Wärmepumpen, Fernwärme oder gar eine neue Gasheizung setzen sollen."
Wer da noch unsicher ist, hat sich nicht richtig informiert.
Mein Fazit:
ich habe mich ausreichend informiert, habe die Vor- und Nachteile mehr als ein Mal berechnet und mich am Ende für die Wärmepumpe entschieden. Und diese Entscheidung nicht bereut. Ich heize viel mehr und umfangreicher als vorher mit der Gasheizung und zahle viel weniger an Energiekosten. Ich bin von der WP überzeugt.
Wer sich für seine Entscheidungen auf die WILD Zeitung oder den Stammtisch verlässt, der wird früher oder später feststellen, sich im Kreise zu drehen.
Seit mehr als 5 Jahren fahre ich nunmehr elektrisch. Nicht unbedingt weil es leiser, schneller und sauberer ist, sondern ganz einfach billiger, über die Laufzeit, Stichwort TCO.
Seit einem Monat nunmehr eine A++ Luft-Luft Wärmepumpe von Daikin für Wohnzimmer und Küche. Kostenpunkt: 3.000 €.
Damit spare ich 80% meines Gasverbrauchs, und nach Abzug der zusätzlichen +- 1000 kWh des Strom Mehrverbrauchs, jedes Jahr +- 500€. Konservativ geschätzt, da fossile Energieträger bald teurer werden und ich den Effekt meiner bestehenden PV-Anlage (via zinslosen Kredit, rechnet sich bereits nach 6 Jahren) selbst noch nicht berücksichtigt habe.
Solange ich noch rechnen kann, begleite ich die diese Diskussionen lediglich mit einer Tüte Popcorn.
Aber sind wir mal ehrlich, zu viele Wärmepumpen würde das Netzt ( vorallem bei alten Straßen.) überhaupt nicht leisten können. Würden jährlich wirklich viele Wärmepumpen auf einmal gebaut käme man derzeit nicht um atomkraft herum, was natürlich auch wieder für Giftmüll sorgt nach dem Millionen Jahre geguckt werden muss, auch das ist somit erstmal nur eine Teillösung und auch nicht echt grün, nach wie vor natürlich ein Gau Risiko.
Im Winter ohne Wind bei schwacher Sonne werden Wärmepumpen auch über Kohlestrom betrieben und sind dann weitaus dreckiger als eine Herkömmliche Gastherme.
Wäre sauberer Strom da und das Stromnetz besser ausgebaut dann wäre es auch richtig.
Fakt ist nahezu jede Straße muss aufgerissen werden. Solardächer, Akku Autos und noch wärmepumpen, das schaffen die dünnen Kabel in alten straßen wirklich nicht.
In meiner Straße sind ein paar Akkuautos, ganz wenig Solarzellen und ein paar Wärmepumpen, das sind keine 10% der Anlieger und die Leitung hier in der Straße ist an Ihrer Grenze! Und das ist bei den meisten deutschen Straßen so, wir alle kennen das deutsche Straßenbautempo, wie lange soll es dauern bis alle Straßen angepasst sind? 100 Jahre?
Selbst wenn wir nun die tollste Fusionskraft im großen hätten, würde es gerade nicht gehen.
Bevor also diese ganzen Heizungen im großen Maßstab verbaut werden können muss erstmal das Stromnetz mitspielen können und das kann es noch überhaupt nicht.
Man bedenke das ebenso noch fast keine Akku Autos geladen werden müssen, mit ein paar Kraftwerken und neuen Stromleitungen ist das nicht getan und man kann so viel Wind und sonne haben wie man will, bei Flaute brauch man Ausweichkraftwerke und Speicher welche wir nicht in sauber haben.
Ist ja schön wenn man gerne mehr Neuanmeldungen von Akkuautos hätte und mehr wärmepumpen verkauft werden, wäre es aber wirklich erheblich mehr würde das Stromnetz nicht mehr mitspielen.
Mindestens die nächsten 20; 30 Jahre wird es ohne eine Mix aus fossilen und Elektrisch nicht funktionieren können.
Wer nun behauptet das geht alles, der soll mir mal erklären wie das denn technisch umgesetzt werden. Kraftwerke sind nicht mal eben gebaut und unsere Infrastruktur ist eh super schlecht, wir haben garnicht genug Straßenbaufirmen welche auch mittelfristig nicht mal eben eine Lösung herbei führen könnten um die Leitungen in den Wohngebieten selbst zu modernisieren, das ist ein fast noch viel größeres Problem.als die Großen starkstromtrassen selber.
Selbst die ganzen Umspannwerke sind nicht für so plötzliche anstiege ausgelegt und der Markt an Transformatoren ist ebenso stark begrentzt, nach Bestellung wartet man viele Jahre.
Um auf den Punkt zu kommen:
Wen wundert es da, das es nicht vorwärts Geht?
Derzeit sind auch Wärmepumpen, Akku Autos einfach nur eine Teillösung im kleinen Anteil.
Ob Straßenverkehr oder Wohnen in beiden Bereichen kann man derzeit nicht einfach Millionen Einheiten von fossil auf Elektrisch umstellen.
Haben nach wie vor viele Beführworter nicht auf dem Schirm, außerdem muss der Strom ja irgendwo her kommen, für solche Mengen braucht man große Kraftwerke, derzeit ohne co2 aber mit Giftmüll bleibt nur die Atomkraft.
Das bekommen wir nicht mal eben in 30 jahren hin...
Energie ist genug da, auch ohne Atomkraft (eh zu teuer), aber in Speicher und Verteilung muss noch massiv investiert werden.
Falsch geantwortet :-)
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Toller Podcast, übrigens :D
@Tobias: Du verwechselst mich mit jemandem, ich habe gar keinen Podcast.
Der Verbrauch unserer LW-WP liegt etwas niedriger als der Hausstombedarf. Hohen Verbrauch hat man oft in der Nacht. Da sind die Netze vermutlich weniger belastet. Ich kann natürlich jetzt nur für uns sprechen, aber ich sehe da keine generelle Überlastung der Kabel. Woran siehst du, dass bei euch die Kabel "an der Grenze" sind? Guckt da irgendwo ein kleines weißes Fähnchen raus?
PS: Ich sehe das übrigens, weil wir einen Hoch- und Niedertarif für die WP haben. HT (tagsüber) liegt bei 1600kWh/Jahr und NT (abends bis morgens) bei 900kWh/Jahr. Der Hausstromverbrauch liegt bei 2900kWh/Jahr, der hauptsächlich tagsüber zusammenkommt. Natürlich ist das jetzt im Winter etwas extremer, da die Zahlen sich auf ein ganzes Jahr beziehen und die Heizung im Winter natürlich läuft und nicht nur Wasser warm machen muss.
Wir haben die WP seit April uns bis jetzt insgesamt 1.100kWh Strom verbraucht. Das wären bei unserem Stromtarif 334€ und auf den Monat umgerechnet knapp 42€. Und das bei einem Haus mit 180m2 und Zweipersonenhaushalt. Also nix von wegen Stromfresser Wärmepumpe. Mit Gas habe ich ein Vielfaches mehr an Energiekosten bezahlt, da lagen wir bei 150€ Abschlag pro Monat und kamen damit genau hin.
"Aber sind wir mal ehrlich, zu viele Wärmepumpen würde das Netzt ( vorallem bei alten Straßen.) überhaupt nicht leisten können. "
Sorry, aber Du schreibst da gerade ganz schönen Stuss. Unsere WP hat eine maximale Leistungsaufnahme von 1,5kW, also 1.500 Watt. Jeder gute Haarföhn hat eine Leistungsaufnahme von um die 2.000 Watt. Da würden ja regelmäßig überall die Lichter ausgehen, wenn man sich morgens duscht und dann die Haare föhnt. Oder darf bei Euch in der Straße immer nur einer morgens die Hare waschen und föhnen?
"Wer nun behauptet das geht alles, der soll mir mal erklären wie das denn technisch umgesetzt werden."
Siehe oben. Zudem ist die Einspeisung in die Stromnetze durch all die ungeregelten Balkonkraftwerke in den sonnenstarken Monaten so groß, dass durch die Einspeisung die Netze überlastet werden, nicht durch die Abrufe der Verbraucher. Selbst in der letzten Energiekrise, als viele Haushalte Gas gespart und elektrisch zugeheizt haben, gab es Deutschlandweit keinerlei Blackouts. Und wir haben noch genügend Netzleistung übrig, um im Winter Strom nach Frankreich zu verkaufen, weil deren maroden AKWs den Bedarf nicht deckeln können.
"Mindestens die nächsten 20; 30 Jahre wird es ohne eine Mix aus fossilen und Elektrisch nicht funktionieren können."
Er funktioniert. Sieht man ja aktuell. Aber durch die Umstellung auf nichtfossile Möglichkeiten werden sich die Gaskunden von ganz alleine reduzieren, da die Netzentgelte auf immer weniger Kunden umgelegt werden müssen. Gas wird also immer teurer, Strom langfristig günstiger und Wasserstoff und Fernwärme spielen eine nur untergeordnete Rolle, da zu wenig Angebote dafür.
Da habt ihr aber auch ein sehr gut gedämmtes Gebäude, das praktisch die Heizleistung eines Passivhauses benötigt, oder hast Du eventuell eine Null bei der Anschlussleistung vergessen? Der von Dir genannte Zeitraum von April bis jetzt hat auch keine hohe Aussagekraft über den Energieumsatz der Anlage, denn bis Anfang November waren die Aussentemperaturen ja, von wenigen Ausnahmen abgesehen, sehr milde. Interessanter wird der Energieumsatz von jetzt bis Ende März, wenn die Anlage, so wie jede konventionelle Heizungsanlage auch, den Löwenanteil ihres Energieumsatzes aufweist.
Nach dieser Seite:
https://www.sanier.de/heizung/waermepumpe/waermepumpe-berechnen-sie-die-passende-leistung-und-groesse-fuer-ihr-zuhause
muss man bei einem saniertem Altbau mit 80 Watt Anschlussleistung (für eine Wärmepumpe) pro m^2 rechnen, bei einem Haus mit 150 m^2 also 12 kW, bei einem ungedämmten Altbau sogar mit 120 W pro m^2, was bei 150 m^2 sogar 18 kW Anschlussleistung entspräche. Nicht umsonst brauchen die Pumpen einen Drehstromanschluss und die Versorger bieten Heizstromtarife dafür an. An einer normalen einphasigen Steckdose lassen sich nämlich maximal 3,68 kW entnehmen, das reicht für zwei Föne zu 1,8 kW, aber eben nicht für die meisten Wärmepumpen.
Trotzdem sind natürlich Wärmepumpen sinnvoll, denn sie sparen ein Vielfaches (Faktor 3 bis 5) an fossiler Heizleistung gegenüber ihrem Eigenverbrauch. Ein Problem für die Zuleitungen könnten sie aber u.U. schon werden, wenn es sehr viele in einer Straße gibt und es sehr kalt wird.
Ich denke auch, dass die Autorin des Artikels Wärmepumpen nicht für sinnlos hält oder für Energieverschwender, sondern nur sagt, was kaum zu bestreiten ist: In vielen, vor allem älteren Gebäuden sind sie der mit Abstand größte Energieumsetzer.
Sie nehmen viel elektrische Energie auf, und gewinnen aus der Umwelt sehr viel mehr Wärmeenergie, die ansonsten anders aufzubringen und zu bezahlen wäre. Heizen erfordert eben sehr viel Energie.
Quelle: sanier.de
"Da habt ihr aber auch ein sehr gut gedämmtes Gebäude, das praktisch die Heizleistung eines Passivhauses benötigt, oder hast Du eventuell eine Null bei der Anschlussleistung vergessen? "
Nein, habe soeben nochmals in den technischen Unterlagen nachgeschaut: maximale Leistungsaufnahme 1,54kW.
Das Haus ist ein Flachdachbungalow aus 1975, prinzipiell schon gut gedämmt, aber ich habe alle Fenster und Haustüren getauscht und dieses Jahr das Dach neu machen lassen. Und in den kälteren Jahreszeiten lassen wir gerne nebenbei den Kaminofen laufen, der heizt dann fast alleine Wohn- und Esszimmer sowie Küche.
Das ist eigenartig. Die Wärmepumpen-Leistungsaufnahme abhängig von Fläche und Isolierung des Hauses wird auf dieser Seite bestätigt, um einen Fehler diesbezüglich auszuschließen:
https://www.energie-experten.org/heizung/waermepumpe/leistung
Handelt es sich bei Eurer Wärmepumpe um eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, und würdest Du Typ bzw. Modellbezeichnung und Hersteller verraten?
Wurde die Zuheizung mittels der Kaminöfen bei der Planung der Anlage als Voraussetzung vorgesehen?
Quelle: energie-experten.org
Bosch Compress 6800 I AW mit 7kW Heizleistung und 150 L Pufferspeicher für den Heizkreislauf und ca 270 L Brauchwasser
Aber 7 kW Heizleistung, ich nehme an, es handelt sich um die Leistungsaufnahme der Pumpe, ist auch eine andere Hausnummer als die oben genannten 1,54 kW. Bosch selber nennt auf seiner Webseite für die Pumpe fünf Leistungsklassen von 3,9 kW bis 11,6 kW. Laut den Formeln in den verlinkten Artikeln müsste für Euer Haus eher 0,08 * 180 = 14,4 kW die richtige Wahl sein, bei guter Isolierung auch noch 0,06 * 180 = 10,8 kW. Dann wäre die Variante mit 11,6 kW die richtige.
Worauf sich die oben genannten 1,54 kW beziehen, ist mir allerdings ein Rätsel. Ein so schwaches Modell gibt es in der Reihe eigentlich gar nicht.
Eventuell würde ich solche Fragen mit dem Betrieb klären, der die Anlage geplant hat. Auf die Anlage ist ja noch Gewährleistung, die sich meines Wissens nach auch auf die Planung beziehen sollte.
Der Pumpentyp selber ist aber schon gut für Altbauten, da er eine hohe Vorlauftemperatur hat. Ich nehme an, Ihr musstet die Heizkörper nicht tauschen.
Ich glaube, Du wirfst da was durcheinander. Die WP hat eine maximale Leistungsaufnahme (Strom) von 1,54kW und kann damit maximal 7kW an Wärme (durch Wamwasser) erzeugen. Das entspräche einer Jahresarbeitszahl von 4,5, was für eine Luft-Wasser-WP ein Spitzenwert ist. Den erreiche ich im "Altbau" natürlich nicht. Der dürfte bei maximal 3 liegen. Und keine Angst - die Anlage wurde von einem Bosch-Vertragspartner konzipiert, der ständig WP bei Kunden installiert. Der hat auch im Nachhinein die Heizkurve angepßt, nachdem ich in der Steuerung eine Raumsolltemperatur von 22 Grad angegeben habe. Die Vorlauftemperatur liegt so bei 42 Grad, die Rücklauftemperatur bei 39 Grad (leicht schwankend).
Grundsätzlich könntest Du Recht haben, und ich falsch liegen. Das hängt aber damit zusammen, dass aus den verlinkten Seiten eine ganz entscheidende Information nicht hervorgeht: Sind z.B. bei einem geämmten Altbau 80 Watt Heizleistung pro Quadmeter nötig, also die von der Wärmepumpe abgegebene Sekundär-Leistung, oder 80 Watt Wärmepumpenleistung, also die von der Wärmepumpe aufgenommene primäre Leistung.
Ich gehe auch davon aus, dass zwischen beiden ein Faktor von 3 liegt.
Mein Altbau mit 108 m^2, Wohnfläche, ebenfalls aus den 70er Jahren, hat noch eine Ölheizung, auf der eine maximale Leistung von 24 kW angegeben ist. Teilt man die durch 3 (die Arbeitszahl der Wärmepumpe) käme man auf 8 kW, und teilt man die durch 100 m^2 käme man auf 80 Watt pro Quadratmeter.
Deshalb bin ich davon ausgegangen, dass sich die Angabe auf die primäre Wärmepumpenleistung bezieht, und nicht auf deren Heizleistung.
Diese Annahme muss aber nicht nur deshalb richtig sein, weil alles so schön aufgeht.
Aber selbst wenn man von einem Heizleistungsbedarf von nur 60 W/m^2 (Neubau) ausgeht, käme man bei 180 m^2 auf einen Heizleistungsbedarf von 60 * 180 = 10,8 kW Heizleistung und etwa 3,6 kW primäre Leistungsaufnahme, deshalb die Mutmaßung, die Pumpe könnte etwas schwach ausgelegt sein, oder eben die Mitwirkung der Kaminöfen mit einkalkuliert.
Was ich bei meinen Recherchen auch herausgefunden habe: Viele Wärmepumpen haben einen kräftigen Heizstab, falls sie bei sehr niedrigen Temperaturen aus der eisigen Aussenluft nicht mehr genug Wärme gewinnen können, und dieser Heizstab hat aber nur eine Arbeitszahl von 1 und kann die Leistungsaufnahme der Wärmepumpe glatt verdoppeln.
Ich gehe also davon aus, dass die meisten Wärmepumpen vor allem bei sehr niedrigen Temperaturen doch wesentlich mehr als ein Fön verbrauchen, und vor allem mit bis zu 75% Einschaltdauer (6 Stunden am Tag kann der Netzbetreiber die Wärmepumpe abschalten), während die Föne ja immer nur ein paar Minuten laufen, und deshalb im Mittel viel weniger gleichzeitig eingeschaltet sind.
Viel weniger problematisch, als von mir angenommen wären viele Wärmepumpen in einer Strasse dann aber trotzdem.
Durch die verschiedenen Seiten habe ich mich auch gelesen, traute aber den Berechnungstools nicht zu 100%. Die sind eher dazu geeignet, die größe der WP annähernd zu berechnen. Sie können aber nie alle örtlichen und baulichen Gegebenheiten berücksichtigen. Das macht dann der Heizungsbauer vor Ort und legt die Größe fest.
"Was ich bei meinen Recherchen auch herausgefunden habe: Viele Wärmepumpen haben einen kräftigen Heizstab, falls sie bei sehr niedrigen Temperaturen aus der eisigen Aussenluft nicht mehr genug Wärme gewinnen können, und dieser Heizstab hat aber nur eine Arbeitszahl von 1 und kann die Leistungsaufnahme der Wärmepumpe glatt verdoppeln."
Das kommt wieder auf die Auslegung und Einstellungen der WP an. Wir haben das so geregelt, dass die WP quasi dauerhaft läuft, wenig Schaltzyklen hat, und von daher morgens nur mal die Leistung hochfahren muss, um die Nachtabsenkung wieder auf Tagesniveau zu heben. Drum haben wir auch für Heizung und Brauchwasser entsprechend große Pufferspeicher. Wer die gar nicht oder zu klein dimensioniert hat, oder auch die WP zu klein ausgelegt hat, bei dem springt dann eben der Heizstab an. Den kann man aber auch ausprogrammieren lassen. Nur dann schraubt die WP die Leistung extrem hoch.
Die "Ampel" ist Geschichte und somit könnte auch das unsinnige Heizgesetz weg und der Herr Habeck,Bitte!