iPhone 16 Pro vs 15 Pro: So viel besser (oder schlechter) ist die neue Kamera
Knapp 99 Minuten lang sprach Apple am 9. September über zwei neue Watches, zwei AirPods und – klar – über die vier neuen iPhones. Stolze 14 Minuten davon ging's an diesem Abend allein um die neue Kamera im iPhone 16 Pro. Aber was hat sich hier eigentlich konkret verbessert? Wir werfen einen Blick auf die neue Hardware und zeigen Euch, wo die neue Kamera besser geworden ist – und wo sogar schlechter.
Los geht's mit einem Blick aufs Datenblatt. Im iPhone 16 Pro stecken wie im Vorgänger drei Kameras, nämlich Ultraweitwinkel-, Haupt- und Telekamera. Im Vergleich zum iPhone 15 Pro gibt's hier allerdings zwei Neuerungen.
- Apple hat die Telekamera allerdings von 3x auf 5x verlängert – also von 77 auf nun 120 mm Brennweite.
- Apple hat die Auflösung der Ultraweitwinkel-Kamera von 12 auf 48 Megapixel erhöht.
Damit ergibt sich das folgende Setup:
Apple iPhone 15 Pro | Apple iPhone 16 Pro | |
---|---|---|
Ultraweitwinkel | 0,5x – 13 mm 12 Megapixel f/2.2 |
0,5x – 13 mm 48 Megapixel f/2.2 |
Hauptkamera | 1x – 24 mm 48 Megapixel f/1.78 |
1x – 24 mm 48 Megapixel f/1.78 |
Telekamera | 3x – 77 mm 12 Megapixel f/2.8 |
5x – 120 mm 12 Megapixel f/2.8 |
Wie sich die Änderungen auswirken, lässt sich auf zwei Arten betrachten: praktisch und theoretisch. Wir starten mit letzterem, überprüfen unsere Vermutungen aber natürlich auch in der Praxis mit Testfotos.
Aus den technischen Daten wirken sich besonders zwei Punkte stark auf die Bildqualität aus:
- Die Größe des verbauten Bildsensors: Je größer der Bildsensor, desto mehr Licht beziehungsweise Daten fängt er ein. Mehr Daten bedeutet ein genaueres Ergebnis und damit eine bessere Bildqualität.
- Die Auflösung des Sensors: Je höher die Auflösung, desto feinere Details kann der Sensor abbilden.
Beim Wechsel durch die verschiedenen Brennweiten beziehungsweise Zoomstufen greift das Smartphone immer auf den jeweils bestgeeigneten Sensor zu – und muss gegebenenfalls digital in die Bilder hineinzoomen. Bei der Auflösung sieht das dann im direkten Vergleich zwischen iPhone 15 Pro und iPhone 16 Pro wie folgt aus.
Im Ultraweitwinkel hat das iPhone 16 Pro mit nun 48 Megapixeln einen klaren Auflösungsvorteil. Zoomt man nun ein wenig ins Bild hinein – beispielsweise von 0,5x auf 0,8x, wählt das Handy fürs Foto einen Ausschnitt aus der Mitte des Ultraweitwinkel-Sensors – und die effektive Auflösung fällt.
Bei 24 mm Brennweite – also 1x – schalten beide iPhones auf die Hauptkamera um und haben jeweils wieder 48 Megapixel zur Verfügung. Das digitale Zoomen verhält sich bis kurz vor "3x" dann identisch: Die Auflösung sinkt.
Allerdings schaltet das iPhone 15 Pro bei 77 mm auf den 3x-Telesensor um und hat damit wieder 12 Megapixel zur Verfügung. Das iPhone 16 Pro hingegen muss noch bis 5x beziehungsweise 120 mm "aushalten" – und bei "4,9x" die Fotos aus einem Mini-Ausschnitt aus der Mitte des Hauptkamera-Sensors generieren, der noch gerade einmal 2 Megapixel auflöst.
Klar: Bei Brennweiten ab 120 mm dreht sich das Spiel dann um, und das iPhone 16 Pro liegt wieder klar vorne.
Ein ganz ähnliches Bild zeigt sich auch bei der Betrachtung der Sensorgrößen. Das iPhone 16 Pro zeigt hier ein enormes Loch im Brennweitenbereich zwischen der Hauptkamera und der 5x-Telekamera.
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Jetzt also doch: Dann kommt Apple Intelligence nach Deutschland
iPhone 16 Pro vs iPhone 15 Pro im Praxis-Test: Welches Handy hat die bessere Kamera?
Um das oben beschriebene Verhalten zu bestätigen – oder zu widerlegen – müssen wir dann doch vor die Tür und fotografieren uns durch Berlin und Köln.
Nur der Vollständigkeit halber: Um einzelne Ausreißer auszuschließen, fotografieren wir jedes dieser Bilder grundsätzlich dreimal und suchen hinterher das beste davon aus. Außerdem haben wir mit beiden iPhone-Modellen mit den Standard-Einstellungen und in 12 Megapixel fotografiert.
Motiv 1: Kölner Dom bei Nacht
Starten wir gleich mit einer Herausforderung. Der Kölner Dom bietet zahlreiche feine Details, und um diese bei Nacht gut abzubilden, müssen die beiden iPhones aus dem Restlicht das Maximum herausholen. Wir haben uns einmal durch die folgenden Zoomstufen fotografiert: 0,5x, 1x, 2, 3x und 5x.
Motiv 2: Fernsehturm in Berlin
Zugegeben, das zweite Motiv birgt keine Überraschungen mehr. Auch bei unserer Zoom-Serie von 3x bis 10x mit dem Berliner Fernsehturm bei Tag zeigt sich wieder das gleiche Bild. Das iPhone 15 Pro liefert bei 3x mehr Details, ab 5x ist das iPhone 16 Pro dann stärker. Und natürlich hat das neue iPhone-Modell auch bei 10x die Nase vorne.
Motiv 3: Kreuzspinne im Makro
Ein letzter Punkt betrifft noch die Ultraweitwinkel-Kamera, die das iPhone traditionell zur Aufnahme von Makro-Fotos verwendet. Auch wenn sich der Bildsensor hinsichtlich der Größe nicht verändert hat, so hat sich die Auflösung vervierfacht. Aber was nutzt das in der Praxis?
Dem ersten Eindruck nach leider nicht besonders viel. Zwar wirkt das Foto aus dem iPhone 16 Pro im direkten Vergleich klarer und rauschärmer als jenes des iPhone 15 Pro. Allerdings haben wir es in unseren Makro-Serien aus jeweils mindestens fünf Aufnahmen dieser Spinne nicht geschafft, ein schärferes Bild aus dem neuen Pro-iPhone herauszukitzeln.
Ja, neben der reinen Fotografie gibt's noch weitere Punkte, in denen sich das iPhone 16 Pro vom iPhone 15 Pro unterscheidet. So verspricht Apple beispielsweise, den Sensor der Hauptkamera beschleunigt zu haben – und tatsächlich: Die Auslöseverzögerung ist beim neuen Pro-iPhone spürbar geringer. Und von den vielfältigen neuen Video-Features fange ich hier erst gar nicht an. Denen werden wir nämlich einen separaten Artikel widmen.
- Mehr zum Thema: Apple iPhone 16 Pro und iPhone 15 Pro im Vergleich
Was sagt Ihr denn zur neuen Kamera im iPhone 16 Pro: Ist Euch der neue 5x-Zoom lieber oder wäre Apple lieber beim 3x-Objektiv geblieben? Oder geht's Euch wie mir, und Ihr könnt nicht verstehen, wieso Apple in seine Pro-Serie nicht einfach endlich sowohl 3x als auch 5x einbaut?
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