Neue Technologien für PV-Anlagen: Höherer Ertrag bei Bestandsanlagen?

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Die Welt der Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) steht vor einem spannenden Umbruch. Forscher aus Jena haben ein innovatives Verfahren entwickelt, das nicht nur die Effizienz bestehender Systeme steigert, sondern auch deren Lebensdauer verlängert. Aber was bedeutet das konkret für alle, die in Solarenergie investieren oder bereits auf diese Technologie setzen?

Die Herausforderung der Stromproduktion

Wer sich für eine PV-Anlage entscheidet, hat in der Regel eines im Sinn: maximale Stromausbeute. In einer Zeit, in der Energiepreise schwanken und der Wunsch nach nachhaltigen Lösungen wächst, ist es entscheidend, dass sich die Investition schnell rentiert. Forscher von Innovent e.V. in Jena und ihre industriellen Partner haben auf genau diese Herausforderung reagiert und ein Verfahren entwickelt, das sowohl die Reinigung als auch die Versiegelung von PV-Modulen ermöglicht. Das neue Verfahren ist clever in zwei Phasen unterteilt:

  • Phase eins: Die Module werden gründlich von Schmutz befreit, sodass eine saubere Oberfläche für die Versiegelung geschaffen wird.
  • Phase zwei: Mithilfe von Flammenpyrolyse wird eine nanoskalige Siliziumoxidschicht (SiOx) aufgetragen. Für empfindliche Materialien kommt alternativ eine Plasmaquelle zum Einsatz.

Die Verwendung dieser Technologie könnte eine Vielzahl von PV-Modularten abdecken und bietet somit breite Anwendbarkeit. Doch warum ist diese Nanoschicht so wichtig?

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Messbare Verbesserungen für bestehende Anlagen

Die Versiegelung hat gleich mehrere vorteilhafte Effekte auf die Energieerzeugung. Zunächst wird das einfallende Sonnenlicht besser genutzt, was zu weniger Streulichtreflexionen führt. Untersuchungen der Forscher zeigen, dass PV-Anlagen, die mit diesem Verfahren behandelt wurden, im Durchschnitt etwa 3 Prozent mehr Solarstrom erzeugen können. Bei einer Leistung von 10.000 kWh jährlich wären das zusätzliche 300 kWh, was über 20 Jahre einen Unterschied von rund 6.000 kWh ausmachen kann.

Ein weiterer Vorteil ist die verringerte Anhaftung von Staub und Schmutz. Weniger Ablagerungen bedeuten nicht nur einen höheren Ertrag, sondern auch eine verzögerte Eisbildung und besseren Schutz gegen Witterungseinflüsse. Das ist besonders relevant für Anlagenbetreiber, die in schneereichen Gebieten leben, denn Schnee kann oft die Effizienz der Module stark beeinträchtigen.

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Bestandsanlagen profitieren von der neuen Versiegelung auf zwei Arten / © Chelsea/Unsplash

Erste Ergebnisse und zukünftige Entwicklungen

Tests auf den Kanarischen Inseln zeigen bereits erste vielversprechende Ergebnisse – hier wurden über einen Zeitraum von sechs Monaten hinweg etwa 6,5 Prozent höhere Erträge bei behandelten Modulen gemessen. Dennoch sind weitere Tests nötig, um die langfristigen Effekte zu quantifizieren und die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens zu bewerten. So wären vor allem die Daten interessant, welchen Unterschied es im Sommerhalbjahr bei der Stromproduktion mit der neuen Technologie gibt, da die erste Testreihe im Winterhalbjahr stattfand.

Für alle, die bereits in Photovoltaik investiert haben oder überlegen, es zu tun, könnte diese Technologie eine Schlüsselrolle spielen. Durch die Verbesserung der Energieausbeute und die Verlängerung der Lebensdauer von PV-Anlagen könnte sich die Anfangsinvestition deutlich länger amortisieren und so einen entscheidenden Unterschied machen. Die Zukunft der Solarenergie wird spannend, und es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf die Branche auswirken werden. Mit etwas Glück könnte das Verfahren schon innerhalb der nächsten Jahre verfügbar werden.

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