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obode A8 im Test: Saugt souverän, wischt eher mäßig

NextPit Obode A8
© nextpit

NextPit hat sich mit dem Obode A8 einen nagelneuen Saug- und Wischroboter vorgeknöpft. Wie sich der aktuell 379 Euro teure smarte Putz-Assistent im Test geschlagen hat, erfahrt Ihr hier. 

Obode A8

Pro

  • Leichte Installation
  • Ordentliche Saugleistung auf Hartböden und Teppichen
  • Umfangreiche, intuitive App
  • Support für Google Assistant und Amazon Alexa
  • präzises Mapping für bis zu drei Etagen

Contra

  • mäßige Wischfunktion
  • Viel Platz notwendig fürs Einparken in die Station
  • kleiner Staubbehälter
Obode A8
Obode A8
Obode A8: Alle Angebote

Preis und Verfügbarkeit

Ab sofort könnt Ihr den obode A8 auch in Deutschland erwerben. Die Kombination aus Wischroboter und Staubsauger wird hierzulande zu einer UVP von 499 Euro angeboten. Wer allerdings flott ist, kann bei Amazon einen Gutschein in Kauf nehmen und bezahlt dann lediglich 379 Euro! Alternativ erhaltet Ihr auch den obode A8+, der Euch zusätzlich zum Roboter auch eine Absaugstation bietet. Auch hier gibt es einen Rabatt für Schnellentschlossene: Ihr spart einen Hunderter und zahlt somit 479,99 Euro für Roboter plus Station. 

 

obode A8: Einrichtung, Hardware und Design

Der obode A8 ist kinderleicht einzurichten und macht einen gut verarbeiteten Eindruck. Der 35,0 x 35,0 x 9,7 cm große Roboter wiegt 3,4 kg und hat neben einem 5.200-mAh-Akku auch noch Platz für 240 ml Wischwasser.

Gefällt:

  • unkomplizierte Installation
  • App und Sprachausgabe in Deutsch
  • Ordentliche Verarbeitung

Gefällt nicht:

  • Die Station verlangt zum Einparken viel Platz
  • Keine Angabe der Staubbehälter-Größe
  • Relativ kleiner Staubbehälter und Wassertank

Da sitze ich also wieder und teste den nächsten Staubsauger-Roboter. Vieles am obode A8 sorgt dabei für ein Déjà vu: Erst vor wenigen Tagen haben wir den Test des Ecovacs DeeBot T9 AIVI veröffentlicht, und dieser Kollege hier erinnert äußerlich sehr an den Ecovacs-Sauger. Sowohl Maße als auch die schwarze Farbe sind nahezu identisch, beide können sowohl saugen als auch wischen – und beide sind erstaunlich leicht einzurichten. 

Ihr zieht Euch zur Installation des Geräts als erstes die "obode Life"-App im App-Store Eures Vertrauens an Land. 

Da ich die Zahl der von mir getesteten Saugroboter mit diesem Test auf zwei verdoppelt habe, fühle ich mich natürlich längst wie ein alter Einrichtungs-Hase bei diesen smarten Kisten. Okay, das ist natürlich Quatsch: Dass sich der obode A8 binnen kürzester Zeit bereits fertig eingerichtet und mit dem WLAN verbunden durch meinen Wohnzimmerteppich gräbt, ist der wirklich idiotensicheren Installation geschuldet. 

Der Obode A8 von unten
Die Unterseite des obode A8: This is where the Saug- und Wisch-Magic happens! / © NextPit

Nachdem Ihr die beiliegenden Bürsten (die beiden Seitenbürsten und die Reinigungsbürste unten) angebracht habt, schaltet Ihr Euren neuen Roboter-Freund ein und drückt die entsprechende Taste links neben dem Power-Button. Das ist übrigens auch in deutscher Sprache im Quick-Start-Guide dokumentiert. Ruckzuck seid Ihr verbunden, und einen Fingertipp in der App später flitzt der obode A8 aus der Station. 

Das ganze Gerät macht einen gut verarbeiteten Eindruck, und der Staubbehälter lässt sich unproblematisch entnehmen bzw. wieder einsetzen. In diesen Behälter könnt Ihr auch maximal 240 ml Wasser einfüllen, wenn Ihr die Wischfunktion in Anspruch nehmen möchtet. Den Hinweis in der Anleitung, dass man zum Wischen unbedingt vorher Wasser einfüllen muss, finde ich fast ein bisschen niedlich. Okay, in Zeiten, in denen uns auch empfohlen wird, vorm Backen der Tiefkühlpizza die Plastikfolie zu entfernen, wirkt das plötzlich nicht mehr so crazy. 

Erstaunlicherweise habe ich nirgends einen Hinweis gefunden, wie viel Gramm Staub der Behälter aufnehmen kann. Dafür sind die 240 ml Wasser deutlich mehr als die 180 ml im jüngst getesteten Ecovacs-Sauger – wirklich groß ist aber auch dieser Tank nicht. Unserem Wasserverbrauch nach zu urteilen dürftet Ihr mit einem vollen Tank ungefähr 40 bis 60 m2 weit kommen – je nachdem, wie feucht Ihr die Wischfunktion einstellt.

Saug- und Wischleistung des obode A8: Wischen Impossible

Der obode A8 performt sowohl auf Hartböden als auch auf Teppich mit seinen 4.000 pa sehr ordentlich. Die Wischfunktion kann da leider nicht wirklich mithalten. Die Kontrolle via App ist unkompliziert, und die Einstellungen lassen kaum einen Reinigungswunsch offen.

Gefällt:

  • Ordentliche Saugleistung auf Hartböden und dünnen Teppichen
  • Funktionsreiche und intuitive App
  • Unterstützt Amazon Alexa und Google Assistant
  • Unterscheidet bis zu drei Etagen
  • Exakte Kartierung dank LiDAR
  • Roboter spricht sehr schnell auf App-Kommandos an

Gefällt nicht: 

  • Wischfunktion ist nicht besonders gründlich
  • Station verlangt 1,5 m Platz nach vorne und je 0,5 m an den Seiten
  • Sprachausgabe zu leise

Da ich ja langsam dazulerne, habe ich meinem kleinen, kreisrunden Putz-Kumpel bei seiner Runde das Licht im Flur angemacht. Dank LiDAR findet sich der kleine Kerl aber auch im Dunkeln bestens zurecht und zeichnet Euch präzise Karten Eurer Bude. Okay, nicht der ganzen Bude, muss ich gestehen. Da ich in der Küche einen ambitionierten Leergut-Parcours aufgebaut habe, der ebenso ambitioniert vom letzten Saugroboter umgekegelt wurde, hab ich dem obode A8 den Zutritt zur Küche untersagt. Das habe ich bewerkstelligt, indem ich schlicht die Küchentür geschlossen habe.

Aber natürlich könnt Ihr auch per App bestimmen, wo der staubsüchtige Kamerad reindarf und wo nicht. Oder genauer gesagt: Ihr habt die freie Auswahl, ob Ihr den Robbie den ganzen Bums reinigen lasst oder nur bestimmte Zimmer. Zudem könnt Ihr auch Zonen markieren, in denen er sich an Euren Böden auslassen soll, oder ihn gar manuell über die App steuern. 

Apropos App

Da wir schon über die App reden: Sie beherrscht natürlich auch noch die üblichen Features: Ihr könnt No-Go-Areas anlegen bzw. festlegen, dass in einem festgelegten Zeitrahmen ein Zimmer gesaugt, oder eben bewusst gemieden werden soll. Beim Planen könnt Ihr auch voreinstellen, ob wenig oder viel Wasser zum Wischen benutzt wird, oder mit welcher Intensität gesaugt werden soll. Dazu stehen Euch jeweils vier Stufen zur Auswahl, sodass Ihr den kleinen Racker morgens um acht Uhr vielleicht erst auf der leisesten Stufe rotieren lasst, bevor er dann später nochmal eine Runde volle Pulle wirbelt. 

Screenshots der obode-life-App
Die "obode life"-App ist logisch aufgebaut und lässt Euch alle Funktionen bequem nutzen. / © NextPit

Übrigens spricht der Saugroboter sehr schnell auf die App-Kommandos an. Das hab ich bei der Konkurrenz schon deutlich zaghafter gesehen. Wer mag, kann den Staubsauger auch per Sprache steuern (Amazon Alexa und Google Assistant). Die App ist übrigens auf Deutsch verfügbar, was ich super finde – allerdings ist sie teilweise recht abenteuerlich eingedeutscht.

Der Obode A8 unterwegs auf Teppich
Auch auf Teppich schlägt sich der obode A8 wacker – und hebt sogar das Wischtuch an! / © NextPit

Der obode A8 beherrscht auch ein paar besondere Tricks: So kann er beim Kartieren Eurer Bude zwischen bis zu drei Etagen unterscheiden. Aber auch außerhalb der App gibt es ein paar besondere Talente: So erkennt er nicht nur automatisch, wo gewischt werden muss und wo nicht – zusätzlich kann er das Wischtuch auch bis zu einen Zentimeter weit anheben. Auf diese Weise lauft Ihr nicht Gefahr, dass Euer Teppich durchnässt wird. Übrigens bleibt der Roboter auch in der Station in dieser Position, sodass das Tuch besser trocknen kann. 

Die Rollen können sich ein Stück ausfahren, was dem obode A8 dabei hilft, mit Hindernissen zurechtzukommen. Da die Reinigungsbürste auf Borsten setzt statt auf eine Silikonrolle, hat sich der smarte Putzteufel öfter mal in Kabeln verheddert, konnte sich aber fast jedes mal wieder freistrampeln. Nur der Vollständigkeit halber: Selbstverständlich liegen bei mir nicht per se Kabel chaotisch in der Gegend rum – ich habe die bewusst da platziert, um die Grenzen des Roboters kennenzulernen – ist klar, oder?

Dank der beiden über Kreuz sitzenden Laser macht der Sauger auch kleinere Hindernisse souverän aus, eine konkrete Objekterkennung gibt es jedoch nicht. Ich vermisse hier ein wenig eine Kamera, wie der Ecovacs DeeBot T9 AIVI sie beispielsweise besitzt. Dafür ist der obode A8 jedoch bis unters Dach voll mit Sensoren! Die verhindern, dass er gegen Eure Möbel ballert, bewahren ihn aber auch davor, zum Beispiel eine Treppe runterzustürzen. 

Wie gut saugt und wischt der obode A8?

Ach jau, das interessiert Euch ja bestimmt auch noch, stimmt's? Also lasst Euch ruhig ein paar Sätze dazu verlieren, wie gründlich der Saugroboter seine Arbeit verrichtet. Mit 4.000 pa Saugkraft sollte er auch Tierhaare unter Kontrolle bekommen. Lasst uns doch einfach auf die nackten Zahlen schauen. Dazu haben wir den immer gleichen Test absolviert, bei dem sich der Staubsaugerroboter nacheinander mit Reis, Haferflocken, Kaffee und Sand herumärgern muss. Hier seht Ihr, wie gründlich das auf einem Hartboden erledigt wurde:

  Testvolumen (g) Ansaugvolumen (g) Reinigungsleistung (%)
Reis
  • 10 g
  • 8,9 g
  • 89 %
Hafer
  • 10 g
  • 9,6 g
  • 96 %
Kaffee
  • 10 g
  • 9,5g
  • 95 %
Sand
  • 10 g
  • 8,9 g
  • 89 %

Es ergibt sich ein etwas uneinheitliches Bild, nachdem der Roboter mit Hafer und Kaffee richtig gut zurechtkommt, vom Sand und Reis aber etwa ein Zehntel liegenlässt. Alles in allem ist das aber immer noch eine sehr ordentliche Reinigungsleistung. Vergesst nicht, dass Ihr für einige der von uns getesteten Saugroboter preislich das zwei- bis dreifache investieren müsst. Den Ecken nähert er sich mit Hilfe der Seitenbürsten, aber auch, wenn das recht zuverlässig klappt: Bis in die letzte Ecke reicht es auch hier nicht und Ihr müsst zumindest gelegentlich auch mal mit dem Handstaubsauger nacharbeiten.

Was mich aber ein wenig enttäuscht hat, ist die Wischleistung. Sucht Ihr einen Wischroboter, der eine Handvoll Wasser einigermaßen gleichmäßig auf dem Boden verteilt, dann klappt das mit dem obode A8 super. Wer allerdings hofft, dass Ihr mit dem Wischtuch hartnäckigen Dreck aus dem Laminat wienert, der findet sich auf verlorenem Posten wieder. Das ist der Technik geschuldet, die sich der chinesische Saugroboter mit vielen seiner Kollegen teilt: Anstelle einer oszillierenden Wischplatte wird in diesem Fall lediglich das Wischtuch mitgeschleift. In meinen Augen ist die Wischfunktion ein "nice to have", ich würde mir den obode A8 jedoch nicht explizit dafür zulegen.

Obode A8 mit entferntem Staub- und Wasserbehälter
Besonders viel Staub kann der Behälter nicht aufnehmen. / © NextPit

Wollt Ihr abschließend auch noch ein paar Worte zum Akku von mir hören? Na gut: Die Kapazität von 5.200 mAh soll für 180 Minuten bzw. für 160 m² reichen, und in drei bis vier Stunden ist der Hobel wieder komplett aufgeladen. Ganz ehrlich? Interessiert mich nicht, weil ich in meiner 65-m²-Mancave mit Warmwasseranschluss diese Grenzen niemals ausloten werde. Der kleine Kerl dreht flott seine Runden und ist entsprechend schnell wieder zurück an der Station. 

Klar, wenn ich in meiner Sommerresidenz mit seinen 98 Zimmern verweile, mag das ein Thema sein. Allein der Trophäensaal ist so riesig, dass es darin manchmal regnet. Aber für die meisten Wohnungen oder normal dimensionierten Häuser sollte die Frage nach dem Akku beim obode A8 nicht aufkommen. 

Fazit

Doch, ich mag den obode A8. Jetzt nicht nur auf freundschaftlicher Ebene, sondern auch als Reinigungsfachkraft. Wer aktuell zuschlägt, bezahlt für den Roboter lediglich 379 Euro, und dafür macht er seinen Job mehr als nur ordentlich. Er saugt Hartböden und Teppich zuverlässig, lässt sich beim Wischen aber ein bisschen hängen. 

Obode A8 von oben
Der obode A8 in seiner ganzen Pracht. / © NextPit

Die App ist sehr übersichtlich und umfangreich, das Mapping gelingt unkompliziert und gründlich, sodass es nicht wirklich viel zu mäkeln gibt an der Software. Ihr könnt den Roboter manuell, per App und per Sprache kontrollieren. Letzteres gelingt via Alexa oder Google Assistant. Ich hätte mir einen größeren Staubbehälter gewünscht. Sollte es Euch ähnlich gehen, behaltet im Hinterkopf, dass Ihr auch den obode A8+ erwerben könnt, der dann mit einer Absaugstation kommt. Die versetzt Euch in die Lage, Euch bis zu 30 Tage lang nicht um den Staub kümmern zu müssen.

Alles in allem erhaltet Ihr mit dem obode A8 einen sehr ordentlichen Saugroboter, der mit 499 Euro regulär allerdings etwas zu hochpreisig ist. Solange Ihr ihn aber – wie derzeit – rabattiert für weniger als 400 Euro bekommt, könnt Ihr mit ruhigem Gewissen zuschlagen.  Dennoch könnt Ihr auch ruhig einen Blick auf die NextPit-Empfehlungen der besten Saugroboter werfen.

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Modell
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Bewertung
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Carsten Drees

Carsten Drees
Senior Editor

Fing 2008 an zu bloggen und ist irgendwie im Tech-Zirkus hängengeblieben. Schrieb schon für Mobilegeeks, Stadt Bremerhaven, Basic Thinking und Dr. Windows. Liebt Depeche Mode und leidet mit Schalke 04.

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