Meta, die Muttergesellschaft hinter Facebook, Instagram und WhatsApp, ist bekannt dafür, innovative Technologien zu entwickeln, die die Art und Weise verändern, wie wir kommunizieren und interagieren – und hier auch mal Grenzen zu überschreiten. Mit der aktuellen Brille, die in Zusammenarbeit mit Ray-Ban entstanden ist, zielt das Unternehmen darauf ab, durch künstliche Intelligenz im Alltag einen echten Mehrwert zu schaffen. Diese Brille kann nämlich auch Bilddaten aus der Umgebung nutzen, um kontextbezogene Informationen oder Empfehlungen zu liefern.
Die dunkle Seite der Datenverarbeitung
Eine der zentralen Fragen, die sich stellt, ist, wo die meisten dieser Bilddaten verarbeitet werden. Die Antwort: Die Bilddaten werden mangels lokal verfügbarer Rechenpower nicht auf dem Gerät selbst, sondern auf den Cloud-Servern von Meta ausgewertet. Das ermöglicht einerseits natürlich viel spektakulärere Features, wirft aber auch Bedenken hinsichtlich der Datenschutzpraktiken auf.
Die in die Cloud geschickten Informationen werden nämlich nicht einfach nur ausgewertet, sondern auch für das Training von KI-Modellen genutzt – und bleiben damit in irgendeiner Art und Weise gespeichert. Wieso das problematisch sein kann, zeigte ein Paper, an dem auch Google Deepmind beteiligt war. Hier gelang es den Forschern, Trainingsdaten aus einem KI-Modell von OpenAI durch geschicktes Prompting zu extrahieren.
Bilddaten als KI-Trainingsmaterial
Gegenüber Techcrunch hat Meta nun bestätigt, dass die Bild- und Videodaten zum Training der Meta AI genutzt werden – allerdings nur, wenn die User auch tatsächlich die hauseigene Meta AI benutzen. Und das soll auch nur für jene Aufnahmen gelten, die die Anwender tatsächlich durch die KI analysieren lassen. Was in dem offiziellen Statement von Meta so klar und transparent klingt, wird in der Praxis aber wohl in langen ToS-Bleiwüsten und komplizierten Menüs versteckt sein – es wäre zumindest nicht das erste Mal.
Aktuell gilt das freilich nur für die USA und Kanada, denn hierzulande sind die KI-Features noch gar nicht verfügbar. Die strengen Datenschutzbestimmungen in Europa werden zwar zu höheren Anforderungen führen, aber die Fragen bleiben: Wie lässt sich wirklich sicherstellen, dass einmal freigegebene Daten nicht missbraucht werden? Und wie lässt sich in der Praxis feststellen, was tatsächlich in der Cloud landet und was nicht?
- Weiterlesen: Das kann Metas Ray-Ban-Brille mit Kamera und KI-Features
Die Verantwortung von Meta
Meta hat die Verantwortung, transparent zu kommunizieren, wie die Datenverarbeitung funktioniert und wie unsere Daten geschützt werden. In einer Zeit, in der Datenschutz zu einem zentralen Anliegen geworden ist, müssen Nutzer aufgeklärt und empowered werden, um informierte Entscheidungen darüber zu treffen, wie und wann sie ihre Daten teilen. Die fortschreitende Integration von Technologie in unser tägliches Leben sollte nicht auf Kosten unserer Privatsphäre gehen.
In einer Welt, in der Technologie und Lifestyle zunehmend miteinander verschmelzen, ist es entscheidend, dass wir alle als Nutzer ein kritisches Auge auf die Produkte haben, die wir verwenden. Die Ray-Ban-Brille von Meta ist nur der Anfang einer neuen Ära, in der Daten und persönliche Informationen eine Schlüsselrolle spielen. Und die Brille ist dafür gemacht, privatere Daten denn je zu teilen.
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