Revolution im Stromnetz: Wie KI-Kugeln die Energiezukunft gestalten

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Eine kleine, unscheinbare Metallkugel könnte der Schlüssel zur Zukunft der Energieversorgung sein. Während herkömmliche Maßnahmen wie neue Stromtrassen für den Netzausbau Jahre dauern, hat Bayernwerk eine Technologie im Einsatz, die bahnbrechende Auswirkungen verspricht. Die Frage, die sich stellt: Können diese smarten Sensorkugeln die Netze tatsächlich revolutionieren? Erste Erkenntnisse nach einem Jahr der KI-Kugeln im Einsatz erscheinen vielversprechend.

Die Herausforderungen der modernen Netze

Mit dem exponentiellen Anstieg erneuerbarer Energien stehen Stromnetze unter immensem Druck. Besonders Solarstrom stellt Netzbetreiber vor große Herausforderungen, da er wetterabhängig ist und in Spitzenzeiten eine Belastungsprobe für die Infrastruktur darstellt. Hier setzt die neuartige Technologie von Bayernwerk an, die seit 2024 aktiv genutzt wird. In den kleinen Kugeln stecken nämlich Sensoren, die präzise Echtzeitdaten erfassen, mit Hilfe von KI auswerten und so die Belastbarkeit der Stromleitungen genau ermitteln. Sie analysieren dafür nicht nur Temperatur und Wind, sondern beispielsweise sogar den Neigungswinkel von Leitungen. Diese Informationen ermöglichen eine sogenannte dynamische Netzführung. Das ist ein Ansatz, bei dem die Stromkapazitäten stets optimal an die aktuellen Bedingungen angepasst werden. Sie bietet gegenüber der klassischen Netzführung viele Vorteile.

Dieser smarte KI-Sensor soll Netze vor Überlastung bewahren / © Bayernwerk

Dynamische Netzführung als Alternative zum Netzausbau?

Das Potenzial der smarten Kugeln zeigt sich besonders bei schwankenden Wetterbedingungen. Bei beispielsweise 25 Grad Temperatur und Wind könnten die Leitungen – dank des Kühleffekts – höhere Stromlasten tragen. Und genau das können die Sensoren mit Hilfe des Neigungswinkels ermitteln. Denn: Warme Leitungen hängen stärker durch – und die Stromleitungen dürfen nie weniger als sechs Meter über Feldern hängen.

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Bei Temperaturen von 25 Grad ohne Wind könnte schon eine frühere Abregelung notwendig sein, da eben dieser Kühleffekt fehlt. Und dann muss dieser Teil des Stromnetzes also beispielsweise bei 378 Ampere abgeregelt werden, während dieselbe Leitung unter anderen Bedingungen 600 Ampere verkraftet.

Was macht jetzt die künstliche Intelligenz in den Sensoren? Ganz einfach: Die Datenmengen sind so gewaltig und die daraus resultierende Momentaufnahme des Stromnetzes so komplex, dass mit konventionellen Methoden keine sinnvolle Auswertung möglich ist. Die KI kann somit viel konkretere Vorhersagen darüber treffen, wie belastbar die Stromleitungen unter den gegebenen Bedingungen bleiben.

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Was bringt die Technologie für Privathaushalte?

Ein stabileres Stromnetz ist wichtig: Es bedeutet weniger Ausfallzeiten und eine bessere Integration von erneuerbaren Energien. Mittelfristig könnten dadurch auch die Strompreise stabil bleiben, da teure Ausbaumaßnahmen vermindert werden. Denn im Gegensatz zum konventionellen Ausbau der Stromnetze haben die smarten KI-Kugeln einen entscheidenden Vorteil: Die Kalibrierung und Anbringung einer neuen Kugel an einer Leitung dauert nur wenige Wochen. Der Ausbau eines großen und belastungsstarken Netzes mit Hilfe von beispielsweise neuen Stromtrassen hingegen nimmt Jahre in Anspruch. 

Ein Blick in die Zukunft

Bayernwerk berichtet von beeindruckenden Leistungssteigerungen durch die smarten Kugeln. Bisherige Testläufe zeigen eine Leistungssteigerung zwischen 12 bis 31 Prozent im ersten Einsatzjahr. Die Zielmarke liegt bei satten 50 Prozent. Mit bereits 75 weiteren von Bayernwerk bestellten Kugeln scheint die dynamische Netzführung greifbarer als je zuvor, die insbesondere im Zeitalter der erneuerbaren Energien essenziell ist. 

Quelle: Bayernwerk, YouTube

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