Samsung Galaxy S23: Netzteil ist nicht gleich Netzteil
Das Samsung Galaxy S23 wurde gemeinsam mit dem S23+ und S23 Ultra am 1. Februar in San Francisco offiziell vorgestellt. Dabei kann man das S23 durchaus als das Basismodell bezeichnen, das zu seinen größeren Geschwistern vereinzelt ein paar Abstriche machen muss. Dennoch oder auch gerade deswegen war mit das Samsung-Flaggschiff auch vier Sterne im Test wert. Doch warum nicht volle Punktzahl? Nun – ein echtes Handicap hat das Smartphone in meinen Augen: der 3.900 mAh starke Akku. Oder besser gesagt, die Geschwindigkeit, mit der der Akku maximal (25 Watt) geladen werden kann.
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Denn beim Samsung Galaxy S23 waren es in meinem Test von 0 bis 100 Prozent Akkukapazität unglaubliche 1 Stunde und 55 Minuten. Da Samsung bekanntlich aus "Umweltgründen" kein Netzteil mit in die Verpackung legt und auch den Test-Redaktionen vorenthält, kam ein UGreen Nexode 45W Charger zum Einsatz. Wie der Modellname es bereits bekannt gibt, lädt es mit maximalen 45 Watt und das im Power-Delivery-Standard-3.0. Es wird mit seinem "GaN II"-Chip explizit zum schnellen Laden des Samsung Galaxy S23 beworben.
Kleiner Klugscheißersatz am Rande: Bei einem GaN-Ladegerät wird Galliumnitrid anstelle von Silizium verwendet, um die Wärmeentwicklung beim Schnellladevorgang zu reduzieren.
Nun kam es einigen von Euch jedoch spanisch vor, dass die Ladezeit so lang ausfiel. Also haben wir uns von Samsung das EP-TA800-Netzteil kommen lassen, welches vom Hersteller als optionaler Zusatzkauf empfohlen wird. Da sich in der NextPit-Redaktion auch noch ein Samsung Galaxy S23+ und S23 Ultra befinden, haben wir das EP-T4510 gleich mitbestellt. Denn wir erinnern uns: die beiden Kandidaten (Plus und Ultra) können mit 45 anstelle der 25 Watt geladen werden.
Nun, das Ergebnis hat doch ein wenig verwundert:
Schnellladetest Samsung Galaxy S23
UGreen Nexode 45W Charger | Samsung EP-TA800 | UGreen GaN 220W Desktop-Charger | |
---|---|---|---|
Nach 5 Minuten | 3 % | 9 % | 8 % |
Nach 20 Minuten | 14 % | 37 % | 37 % |
Nach 30 Minuten | 21 % | 56 % | 56 % |
Nach 60 Minuten | 44 % | 95 % | 93 % |
zu 100 Prozent geladen | 1:55 h:min | 1:12 h:min | 1:14 h:min |
Will man es grob überschlagen, braucht also ein handelsübliches USB-PD-3.0-Netzteil nahezu doppelt so lang. Dabei heißt es von Samsung her, dass ein derart zertifiziertes Netzteil die identische Ladezeit benötigt. Derart angestachelt von diesen Werten, die mich vermuten lassen, dass Samsung mit Absicht liefert, um am Ende noch ein wenig am Zubehör zu verdienen, schnappte ich mir heute das Samsung Galaxy S23 Ultra und das entsprechende Original-Samsung-Netzteil.
Denn Antoine hatte in seinem Test zum Samsung Galaxy S23 Ultra ebenfalls auf ein UGreen-Ladegerät zurückgegriffen, da ohnehin noch das getestete Ugreen Nexode 140W in seiner Nähe war. Seine Werte waren nach 20 Minuten knapp 50 Prozent, und nach etwas über eine Stunde 100 Prozent Akku-Kapazität. Und das Samsung-Netzteil?
Schnelladetest Samsung Galaxy S23 Ultra
Samsung EP-TA800 | ||
---|---|---|
Nach 5 Minuten | 12 % | |
Nach 20 Minuten | 40 % | |
Nach 30 Minuten | 51 % | |
Nach 60 Minuten | 89 % | |
zu 100 Prozent geladen | 1:23 h:min |
Hier lädt das originale Samsung-Netzteil langsamer als das UGreen-Ladegerät. Damit ist also mein erste Verdächtigung, dass Samsung hier absichtlich bei Netzteilen von Dritt-Anbietern die Geschwindigkeit drosselt, hinfällig. Für mich ist das Thema noch nicht ganz durch und ich werde die folgende Woche nutzen, um weitere Ladeszenarien zu überprüfen. Zumindest so lange wir das Samsung Galaxy S23-Trio noch in der NextPit-Redaktion haben.
Update (30.03.2023):
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