Sannce 2K 4MP Super HD ausprobiert: Sind 4,5 Sterne bei Amazon berechtigt?
Der Hersteller Sannce hat uns seine "2K 4MP Super HD"-Webcam geschickt, die es im Netz für knapp 130 Euro zu kaufen gibt. Beim ersten Auspacken überzeugt vor allem der Lieferumfang: Ihr bekommt eine Halterung für den Bildschirm, ein Stativ und einen magnetischen Sichtschutz. Ob die Qualität der Webcam mit eingebautem Ringlicht überzeugt, verrate ich Euch im Hands-On.
Pro
- Hochwertige Verarbeitung
- Toller Lieferumfang
- Einfache Lichtsteuerung
- Schneller Autofokus
Contra
- Miserable Audioqualität
- Schlechte Belichtung in hellen Räumen
- Keine Software für Einstellungen
- Monitorhalterung nicht schwenkbar
Preis & Verfügbarkeit
Die Sannce 2K 4MP Super HD Webcam gibt es über Amazon für eine UVP von 135,99 Euro zu kaufen. Dabei gibt es lediglich eine Farbvariante, die dank schwarzem Gehäuse allerdings in jedes Setting passen sollte.
Bei Amazon ist die Webcam im April 2022 mit 4,5 Sternen von 73 Kund:innen bewertet. Ob sie diese Leistung auch im Hands-On erfüllt, finden wir genau jetzt heraus!
Hinweis: Für diesen Artikel hat Nextpit eine Aufwandsentschädigung vom Hersteller bekommen. Auf den Inhalt hatte dies keine Auswirkungen.
Einrichtung und Design
Die Sannce 2K 4MP Super HD Webcam erreicht Euch nach dem Kauf in einer simplen Verpackung. Das Unboxing und die Einrichtung sind echt klasse, denn Ihr könnt im Grunde genommen nicht falsch machen. Das mitgelieferte USB-C-auf-USB-A-Kabel ist ausreichend lang und wird in die Rückseite gesteckt. Dann platziert Ihr sie per Magnethalterung auf dem Monitor, Eurem Laptop oder dank mitgeliefertem Stativ auf dem Tisch.
Unter MacOS X war keine Installation von Treibern nötig. Ihr steckt die Webcam ein, und schon könnt Ihr sie im Meeting-Tool Eurer Wahl auswählen. Positiv hervorzuheben ist der mitgelieferte Sichtschutz, der sich magnetisch vor dem Okular der Webcam haftet.
Das mitgelieferte Stativ ist dank Kugelkopf flexibel justierbar. Nicht so die mitgelieferte Bildschirmhalterung. Ihr könnt die Webcam nicht nach links und rechts schwenken, was gerade bei schräger Platzierung von Bildschirmen praktisch wäre. Clever für die Generation TikTok: Die Webcam lässt sich auch um 90 Grad gekippt einsetzen, was Aufnahmen im Hochformat ermöglicht.
Bild- und Videoqualität
Die Sannce 2K 4M Super HD Webcam bietet eine maximale Auflösung von 2K, also 2048 Pixeln in der Breite bei Videos. Fotos nehmt Ihr interpoliert mit 4 Megapixeln auf. Die Auflösung ist auf jeden Fall ausreichend, denn Google Meet, Zoom & Co. schrauben die Auflösungen ohnehin meist herunter.
Sinnvoll wären höhere Auflösungen, wenn Ihr das Kamerabild per Software oder Gesichtsverfolgung á la Center-Stage zuschneiden könntet. Diese Funktion bietet Sannce allerdings nicht. Das ist schade, denn das Sichtfeld ist für eine Webcam mit 90 Grad recht breit. Wer also die meiste Zeit alleine vor Webcams sitzt, zeigt in Meetings entweder viel Zimmerdecke oder den Blick auf Schreibtisch und Lendenbereich.
Qualitativ überzeugt die Sannce 2K 4MP Super HD vor allem aufgrund ihrer Auflösung. Diese beträgt 2K bei 30 Bildern pro Sekunde, alternativ sind 60 FPS bei Full-HD drin. Leider ist die Belichtungssteuerung für Meetings aber weniger ideal. Wenn Ihr im Hintergrund weitere Lichtquellen habt, misst die Webcam deren Belichtung und lässt Euer Gesicht dunkel werden. Das ist schon bei seitlichem Lichteinfall ein Problem, außer in dunklen Räumen habt Ihr quasi immer ein zu dunkles Gesicht.
Hersteller Sannce riet mir auf Rückfrage, die Streaming-Software OBS Studio zu verwenden. Hierüber sei es möglich, die Belichtung genauer zu kontrollieren und auch den Bildausschnitt könnt Ihr darüber steuern. Das ist natürlich eine Möglichkeit, die ich in einem Testbericht aber nicht ganz fair finde. Denn diese Möglichkeiten sollte Sannce schon selbst in einer Software anbieten, um Nutzern eine gute Erfahrung mit ihrem Produkt zu gewährleisten.
Gut ist der Autofokus der Sannce 2K 4MP Super HD. Im Testzeitraum gab es nur eine Situation, wo dieser mit der Fokussierung meines Gesichtes zu kämpfen hatte. Sonst funktioniert er zuverlässig und reagiert auch darauf, wenn ich mein Handy wie ein Profi-YouTuber in Windeseile vor die Kamera halte. Habt Ihr also Bock auf Streaming und wollt dabei Dinge in die Kamera halten, empfiehlt sich die Sannce 2K 4MP Super HD durchaus.
Wie Ihr in der eingebundenen Tonaufnahme hören könnt, ist die Audioqualität für Meetings oder Sprachaufnahmen unzureichend. Meine Stimme klingt blechern, ist dabei unverständlich – und wenn die Aufnahme auf das Mikro meines MacBook Air umschaltet, will man nie wieder zurück zur Webcam. Scharfe Kritik, in diesem Falle aber echt berechtigt.
Funktionsumfang & Software
Um Euer Gesicht in Meetings aufzuhellen, integriert Sannce ein quadratisches Ringlicht an der Vorderseite der Webcam. Die Steuerung erfolgt über Knöpfe an der Oberseite der Webcam. In der Theorie eine praktische Sache, die aber in der Praxis weniger überzeugt.
Tagsüber werden Gesichter nur minimal aufgehellt, zum Ausgleichen der Belichtungsprobleme reicht das Bild nicht. In dunklen Umgebungen sorgt das Licht hingegen für eine bessere Ausleuchtung und lässt Bild zudem wärmer wirken.
Der sonstige Funktionsumfang der Sannce 2K 4 MP Super HD ist gering. Es gibt keine beiliegende Software, mit der Ihr die Einstellungen der Webcam anpassen könntet.
Fazit
Kurzfazit: Zu einem Preis von knapp 130 Euro gibt es auf dem Markt bessere Webcams.
Schade, dass sich Sannce bei der der 2K 4MP Super HD so viel Mühe für den Lieferumfang und das Design gibt, nur um derart mangelhafte Komponenten einzusetzen. Der Preis von knapp 130 Euro ist längst nicht günstig genug, um dies zu rechtfertigen. Der Kamerasensor bietet einen zu geringen Dynamikumfang, um die Szenerie vor der Kamera ausreichend auszuleuchten. Da hilft auch das integrierte Ringlicht nicht.
Die Audioqualität ist ebenfalls mangelhaft, sodass Ihr ein zusätzliches Mikrofon braucht. Der Funktionsumfang der Sannce 2K 4MP Super HD ist ohne Software ebenfalls zu gering. Andere Modelle bieten hier KI-Gesichtsverfolgung, manuellen Fokus und weitere Software-Tricks. Um auf einer positiven Note zu enden: Der Autofokus war im Test zuverlässig.
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