Shellbot SL60 im Hands-on: Newcomer im Praxis-Check
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Mit dem Shellbot SL60 bekommen Roborock, Roomba & Co. einen weiteren Konkurrenten aus Fernost, der Eure vier Wände gleichzeitig Saugen und Wischen möchte. Wir haben den Staubsauger-Roboter mit Wischfunktion für Euch ausprobiert.
Pro
- gute Saug- und Wischleistung
- ordentliche Lieferumfang
- starke Akkulaufzeit
- angenehm leise
Contra
- anfällig für Hindernisse beim Reinigen
- App mit einigen Schwächen
Shellbot SL60: Preis und Verfügbarkeit
Disclaimer: Dieses Hands-on ist Teil einer Kooperation zwischen Nextpit und Shellbot. Auf die redaktionelle Meinung in diesem Testbericht hatte das keinerlei Einfluss.
Es passiert nicht alle Tage, dass wir ein Produkt zum Test angeboten bekommen, das bei Google quasi nicht zu finden ist. Die offizielle Webseite von Shellbot ist gut versteckt, Produktmeinungen zu den Geräten sind extrem rar. Entsprechend gespannt waren wir, wie sich der Shellbot SL60 schlägt, der mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 600 Euro eher in der oberen Preisklasse angesiedelt ist.
Bis einschließlich 22. Mai könnt Ihr allerdings kräftig sparen. Shellbot hat den Preis des Saugroboters auf Amazon auf 390,99 Euro reduziert. Dazu gibt es noch einen 50-Euro-Coupon auf Amazon. Und über den Discount-Code XCSRA3PH senkt Ihr den Preis um weitere 50 Euro. So bekommt Ihr den Shellbot SL60 aktuell für 290,99 Euro.
Unboxing und Setup
Beim ersten Auspacken ist der Eindruck gut: Der Roboter wirkt solide verarbeitet, das Ladedock schick und funktional. Außerdem stecken im Karton eine Fernbedienung, eine Ersatzbürste, ein Ersatzwischtuch und sogar ein zweiter Staubbehälter inklusive Wischtank. Die wenigen Komponenten sind auch ohne Saugroboter-Erfahrung in wenigen Minuten zusammengesteckt und einsatzbereit.
Das gleiche gilt für die Shellbot-App, die wir im Test binnen Minuten auf einem iPhone installiert hatten. Standardmäßig ist die App auf Englisch eingestellt, auch bei deutscher Systemsprache. Ihr könnt die Sprache aber in den Einstellungen der App auf Deutsch einstellen. Grundsätzlich funktioniert das Setup problemlos – ich bleibe nur an einer Stelle etwas hängen: Beim Festlegen des Passworts beispielsweise sagt mir die App „Password format is incorrect“. Ein paar Versuche später finde ich heraus, dass keine Sonderzeichen erlaubt sind.
Wenige Minuten darauf ist der SL60 mit dem WLAN verbunden und startklar. Vor dem ersten Saubermachen möchte der Saug-Wisch-Roboter einen Scan-Durchgang absolvieren, um per Laser-Scanner den Grundriss zu erfassen. Das funktioniert problemlos – in wenigen Minuten finde ich in der App eine 2D-Karte meiner vier Wände.
Hier gibt es die für Putzroboter üblichen Möglichkeiten, den Grundriss in einzelne Räume zu unterteilen oder verbotene Zonen einzurichten. Während letzteres einwandfrei funktioniert, lassen sich Räume leider nicht beliebig teilen. Ich kann beispielsweise Esszimmer und Eingang (im Screenshot: Entr/Dinner) nicht voneinander trennen, obwohl hier sogar eine Wand dazwischenliegt. Das ist schade, denn so kann ich nicht die Fußspuren im Eingang wegwischen lassen, ohne dass sich der SL60 auch durch den Essbereich arbeitet.
Ansonsten bietet die App erfreulich viele Einstellungsmöglichkeiten. So lässt sich beispielsweise die Saugleistung auf Teppichen separat regeln, oder das Wischmuster festlegen. Natürlich lassen sich auch automatische Reinigungen programmieren. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit, den Roboter fernzusteuern. Mangels Kamera ergibt das dann aber nur vom Sofa aus Sinn – eine fahrende Überwachungskamera ist der SL60 nicht. Auf der anderen Seite schützt dies aber auch die Privatsphäre der Bewohner.
Saug- und Wischleistung im Check
Der erste Reinigungsdurchgang lief etwas hakelig ab. Mit noch mehr als 60 Prozent Akkulaufzeit fährt der Roboter zunächst zum Verschnaufen ans Dock. Anschließend bleibt er an der Kellertreppe stehen mit der Bitte über Lautsprecher, den „Cliff Sensor“ zu reinigen. Einen Wisch später ist das Problem behoben und tritt anschließend auch nicht mehr auf. Leider hängt sich der Roboter an den U-förmigen Füßen meiner Freischwinger-Stühle immer wieder auf und bettelt um Befreiung.
Aber all diese Probleme lassen sich einfach lösen: Einmal komplett Aufladen lassen, einmal den „Cliff Sensor“ Abwischen, Esstisch mitsamt Stühlen in der App zur No-Go-Zone erklären – und dann läuft der Hase. Mit dem 5.200 mAh starken Akku schafft der Roboter die rund 70m2 mit den Standardeinstellungen für Saugen und Wischen problemlos. Nach dem ersten vollständigen Reinigungsvorgang ergänzt der Roboter den Grundriss um weitere Elemente. So sind dann beispielsweise Teppiche, Kabel, Schuhe und unbekannte Hindernisse eingezeichnet. Außerdem soll der Roboter auch Haustier-Exkremente erkennen und diese dann eben nicht im Raum verteilen.
Die Reinigung selbst klappt absolut zufriedenstellend. Staub, Haare und Krümel landen zuverlässig im Saugbehälter, und die winterlichen Fußabdrücke im Eingangsbereich sind nach dem Reinigungsdurchgang kaum mehr zu erkennen. Nur von dem Spritzer eingetrockneter Tomatensoße lässt der Shellbot SL60 einen Rand übrig, was ihm aber kaum anzulasten ist.
Auffällig ist an dieser Stelle nur, dass der SL60 in kleinen Räumen – in diesem Fall im Bad – in beiden Reinigungsdurchgängen relativ grob und schnell durchgeputzt hat. Im direkten Vergleich mit dem Putzprotokoll des Roborock S6 MaxV ist schnell sichtbar, dass sich der Shellbot hier weniger Mühe gegeben hat. Eines fällt noch auf: Der Shellbot SL60 ist – zumindest im Standardbetrieb – wirklich angenehm leise.
Gutes Debüt für eine frische Marke
Der Shellbot SL60 macht vieles richtig. Die Hauptaufgabe – das Saugen und Wischen – klappt beispielsweise beim ersten Antesten ähnlich gut wie bei der Konkurrenz. Auch der Lieferumfang ist mit Ersatzbürste und sogar Ersatztank sehr gut.
Allerdings merkt man dem Saug-Wisch-Roboter eben auch an, dass er noch etwas grün hinter den Ohren ist. Insbesondere die App hat hier und dort noch Kanten, die es zu schleifen gilt – aber alle Punkte, die uns im Hands-on aufgefallen sind, sollten sich einfach per Software-Update beheben lassen.
Unterm Strich ist der SL60 definitiv ein würdiger Konkurrent für Roborock, Roomba & Co. – wir sind gespannt auf die Produkte, die Shellbot in den kommenden Monaten und Jahren auf den deutschen Markt bringen wird.
Hab ihn für 291€ bei Amazon geschossen dank eures Gutscheins und die 100€ Direktabzug.
Leider ist das Gerät mit deutlichen Gebrauchsspuren und kleiner Dellen angekommen. Die Einrichtung im WLAN ist aber einfach nur dumm. Euren Fehler mit Sonderzeichen im BENUTZER-Passwort konnte ich nicht nachvollziehen, das hat bei mir geklappt. Allerdings mag der Robby wohl keine Sonderzeichen im WLAN-Passwort. Hab ihn daher nach 2 Reboots von Robby und Handy ins Gäste-WLAN gesteckt, dann gings...
Gesaugt hat er gut, war ne ganze Menge im Behälter, auch den Teil meines schwarzen Teppichs im Wohnzimmer, den er befahren konnte, hat er gereinigt. Schwarze Teppiche soll man laut Anleitung aber meiden, daher habe ich ihn im Anschluss in der App ausgeschlossen.
Allgemein ist die App nicht soooo selbsterklärend.
An sich ein tolles Gerät, geht aber nachher zurück wegen besagter Schäden. Leider sind die 100€ Direktabzug nicht mehr verfügbar und stattdessen bekommt man jetzt das Zubehör-Set gratis... Kein Vergleich... Schade also, denn der bleibt dann wohl bei Amazon liegen. Beim Hersteller werde ich mich wohl nicht melden, weil das garantiert ein langwieriges Unterfangen wird...
Jede Woche ein neuer Artikel über einen Saugroboter, ihr macht mich echt wahnsinnig heiß auf so ein Teil! 😂😂
Ich glaube, für den Preis nehme ich das Teil einfach mal mit. Wenns nix ist, geht's ja zum Glück einfach zu Amazon zurück. Würdet ihr den Robby denn im Vergleich zum S6 bzw. Q7 Max+ empfehlen? Letzteren wollte ich ursprünglich haben, wegen der Absaugstation, aber scheinbar bekommt man hierzulande eher schlecht neue Beutel und die Kiste ist dann doch noch etwas teuer bei eher schlechter Wischleistung. Der SL60 scheint ja in Sachen Wischfunktion definitv eine Entwicklung im Segment darzustellen, oder?
EDIT: Und wie läuft das mit den No-Mop-Zonen? Ihr habt im Artikel nichts davon erwähnt, dass der Mop-Aufsatz angehoben werden kann. Stellt der Roboter dann die Benetzung des Aufsatzes ab und fährt erst über den Teppich, wenn der Aufsatz trocken ist, oder wie muss man sich das vorstellen?
EDIT²: Moment mal, sehe ich das auf den Rezensions-Bildern bei Amazon richtig, dass er nicht Wischen und Saugen gleichzeitig kann? Weil man entweder den Wassertank ODER den Staubbehälter hinten ansteckt? Warum ist das nicht hier beschrieben? 😅
EDIT³: Es gibt einen Staubbehälter-Aufsatz und einen Wasser+Staubbehälter-Aufsatz 🤔
Wie? Kann man keine erkannten Raumbereiche trennen wie bei Ecovacs oder Roborock? Und keine Objekterkennung? Klingt für das unausgereifte Ding etwas sehr teuer (unser Deebot N8 hat 360€ gekostet und schafft das alles).
Ein Tipp mit den Stühlen, den ich bei uns immer mache: Einfach die Stühle an den Tisch lehnen, dann kommt der Robi bestimmt unterm U hinten durch von der Höhe her.
SL60 ist mit AI-Objekterkennung ausgestattet und kann erkannte Raumbereiche trennen. Außerdem können Sie die No-Go- oder No-Mop-Zone über die Shellbot-App festlegen. Es ist eine neue Marke, aber Sie sind einen Versuch wert.
In der Regel klappt das schon mit der Abtrennung von Raumbereichen, es gab eben nur den einen beschriebenen Bug in der App, dass es in manchen Fällen nicht richtig funktioniert. Ich hoffe, das wird mit einem künftigen Software-Update behoben. Und eine Objekterkennung gibt es, das ist auch auf einer der Screenshot-Kompositionen oben zu sehen.
Danke auch für den Tipp mit den Freischwingern, das werd ich mal ausprobieren ;-)