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Teurer Ökostrom: Das sind die echten Preistreiber

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© Sid Ramirez / Unsplash

In der dynamischen Welt der Energieversorgung, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien, sollte die zunehmende Integration von Ökostrom theoretisch zu einer Absenkung der Strompreise führen. Doch die Realität sieht anders aus, und im Folgenden beleuchtet nextpit die Faktoren, die zu steigenden Preisen führen, trotz der potenziellen Einsparungen durch Solar- und Windenergie.

Die Diskrepanz zwischen Produktionskosten und Endverbraucherpreisen

Aktuelle Studien, etwa vom renommierten Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), zeigen, dass die Produktionskosten für Solarstrom zwischen 6 und 10,8 Cent pro Kilowattstunde (kWh) liegen – wettbewerbsfähig im Vergleich zu konventionellen Gaskraftwerken. Doch trotz dieser optimistischen Zahlen sieht die Verbraucherseite nicht von den Vorteilen. Das Hauptproblem? Die mangelhafte Infrastruktur unserer Stromnetze.

Abregelung und ihre finanziellen Konsequenzen

In einer optimalen Welt könnten wir die kostengünstigen Erzeugnisse der erneuerbaren Energien nutzen, ohne dass sie durch Branchengewinne überproportional verteuert werden. Doch die Realität zwingt uns dazu, Windkraftanlagen und Solarparks abzuregeln, wenn die Netzinfrastruktur überlastet ist. 2022 mussten rund 3,1 Milliarden Euro an Entschädigungen an Betreiber abgeregelter Kraftwerke ausgezahlt werden – eine beinahe doppelte Summe im Vergleich zu 2017. Diese Verluste müssen am Ende von uns, den Verbrauchern, getragen werden.

Netzentgelte: Ein unmittelbarer Kostenfaktor

Während der Anteil der erneuerbaren Energien am Markt kontinuierlich wächst, bleibt die Netzstruktur zurück. Uniper und andere Betreiber erwägen die Wiederinbetriebnahme von Stromspeicherkraftwerken, um Stabilität zu gewährleisten. Die daraus resultierenden hohen Entschädigungen fließen jedoch als Netzentgelte direkt in die Stromrechnung der Endverbraucher. Schätzungen des Bundesrechnungshofs deuten darauf hin, dass Netzentgelte bis 2035 auf bis zu 23 Cent pro kWh ansteigen könnten, was fast 27 Prozent unserer Stromkosten ausmacht.

EEG-Konto: Das nächste große finanzielle Problem

Ein weiteres, teures Thema ist das EEG-Konto, welches die Einspeisevergütung für PV-Anlagen regelt und jährlich Milliarden verschlingt. Zwar plant die Politik Reformen, um die Vergütung bei negativen Strompreisen zu stoppen, jedoch betreffen diese Änderungen nur neue Anlagen ab 2025. Bestehende Anlagen bleiben weiterhin von den hohen Vergütungen betroffen, was die Belastungen nur schrittweise reduzieren wird.

In Anbetracht all dieser Herausforderungen ist es unerlässlich, in die Infrastruktur und Effizienz unserer Netzwerke zu investieren. Innovative Ansätze zur Speicherung erneuerbarer Energie könnten nicht nur die Abregelungskosten vermindern, sondern auch die gesamte Energieversorgung revolutionieren. Die Frage bleibt, ob wir diesen Wandel rechtzeitig vollziehen können, damit die Preise für Ökostrom endlich sinken.

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Zu den Kommentaren (3)
Lisa-Marie Karzick

Lisa-Marie Karzick
Redakteur

Lisa hat sich bereits in jungen Jahren für Technik und ihre vielfältigen Möglichkeiten interessiert. Noch heute begeistert sie sich für alle Erneuerungen im Bereich Home Entertainment - sei es die neuste Display-Technologie oder die nächste Raumklang-Variante. Im privaten Rahmen beschäftigt sie sich zusätzlich mit Gaming, erneuerbaren Energien, tobt sich schreiberisch in Fantasywelten aus und verbringt viel Zeit mit ihren Sibirian Huskys.

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3 Kommentare
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  • 39
    dieCrisa vor 22 Stunden Link zum Kommentar

    "Netzentgelte bis 2035 auf bis zu 23 Cent pro kWh ansteigen könnten, was fast 27 Prozent unserer Stromkosten ausmacht."

    Bis 2035 wird mit einem Strompreis von 85 Cent pro Kilowattstunde gerechnet?

    Wenn bis zu 10,8 Cent Solarstrom in der Erzeugung kostet und von mir aus noch mal so viel an Entschädigung gezahlt wird - wer macht sich dann die Kippen voll mit dem Rest?
    🤔

    Thomas_S


    • 39
      dieCrisa vor 19 Stunden Link zum Kommentar

      "2022 mussten rund 3,1 Milliarden Euro an Entschädigungen an Betreiber abgeregelter Kraftwerke ausgezahlt werden."

      Je mehr man diesen Artikel auf Wahrheitsgehalt prüft, um so mehr muss man annehmen: sehr schlecht recherchiert, wenig Ahnung von der Materie oder bewusste Täuschung - oder alles zusammen?

      Laut dem Bundesrechnungshof betrugen die Gesamtkosten für Netzengpassmanagement im Jahr 2022 etwa 3,1 Milliarden Euro. Davon entfielen rund 900 Millionen Euro (und NICHT wie hier genannt: 3.1 Milliarden) auf Entschädigungszahlungen für abgeregelte erneuerbare Energieanlagen, insbesondere Windkraftanlagen. Im Jahr 2022 wurden etwa 8 Terawattstunden Strom aus erneuerbaren Energien abgeregelt, was 3,1% der gesamten Erzeugung aus erneuerbaren Quellen entspricht. Über 92% des abgeregelten Stroms stammte von Windkraftanlagen.


      • 39
        dieCrisa vor 18 Stunden Link zum Kommentar

        "Innovative Ansätze zur Speicherung erneuerbarer Energie könnten nicht nur die Abregelungskosten vermindern, sondern auch die gesamte Energieversorgung revolutionieren."

        Dies suggeriert, dass "Innovative Ansätze zur Speicherung erneuerbarer Energie" nichts kosten. Selbst das Milchmädchen würde sich nicht zu solch einer "Rechnung" verleiten lassen.

        "Die Frage bleibt, ob wir diesen Wandel rechtzeitig vollziehen können, damit die Preise für Ökostrom endlich sinken."

        Abregelkosten werden nicht speziell auf Ökostrom umgelegt, sondern sind Teil der allgemeinen Netzentgelte, die alle Stromverbraucher zahlen müssen, unabhängig von der Stromquelle. Dieser "Wandel" betrifft sowohl Ökostrom als auch konventionellen Strom. Wenn Ökostrom "endlich" sinkt, dann sinkt ebenso konventioneller Strom.

        Aus dem Artikel ist Frustration gegen Ökostrom und erneuerbare Energien erkennbar. Mein Urteil:

        Dieser Artikel ist Schrott.

        Thomas_S

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