Warum sind Smartphone-Reparaturen so teuer?

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iDoc sind Profis, wenn es um die Reparatur von Smartphones geht. Im Namen der Hilfe zur Selbsthilfe erstellen sie hochwertige Reparatur-Anleitungen und machen Teardowns. Das jüngste ist dem Google Pixel 4 gewidmet. Passend dazu könnt Ihr dort das Ersatz-Display bestellen, das alleine jedoch mehr kostet als so manches Low-Budget-Smartphone – und damit noch günstig ausfällt! Wir haben gefragt, warum die Preise für Smartphone-Ersatzteile so hoch sind.

Für 169 Euro bekommt Ihr von iDoc ein nagelneues Display für Euer Google Pixel 4. Zur Einführung hatte das Top-Smartphone noch saftige 749 Euro gekostet, inzwischen hat sich der Straßenpreis auf unter 500 Euro normalisiert. Das Ersatzteil kostet also je nach Wert ein Fünftel oder ein Drittel des Neupreises.

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Neulich hatte Kollege Antoine zwei Studien gezeigt, die genau solche Gegenüberstellungen machen und die Reparierbarkeit von Smartphones bewerten. Dort hieß es, kein einzelnes Ersatzteil sollte mehr als 20 Prozent des Neupreises kosten. In der Praxis sind stellenweise sogar Werte über 40 Prozent marktüblich. Schauen wir uns im Shop von iDoc um, findet wir ein …

Hilfe zur Selbsthilfe und Reparatur sind durchaus sinnvolle Hobbys. Deutlich sinnvoller wären sie noch, wenn jemand damit auch Geld sparen könnte. Leider ist dies nur bei wenigen Herstellern wirklich möglich; darunter (natürlich) Shiftphones und überraschenderweise auch LG.

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LG verkauft Smartphone-Ersatzteile direkt an Kunden. / © NextPit

Die Koreaner verkaufen Ersatzteile "offiziell für Endverbraucher auf der eigenen Homepage", erklärt uns iDoc-Sprecherin Sabine Raspe. "Samsung und Google vertreiben ihre Produkte zwar nur an zertifizierte Reparaturwerkstätten und Service-Partner, haben aber nicht so extreme Auflagen wie Apple. Wir beziehen unsere Samsung-Originale beispielsweise von einem Service-Partner."

Zur künstlichen Verknappung der Ersatzteile kommt also noch hinzu, dass ein Zwischenhändler einen Teil der Marge erhält. Ich fragte anschließend:

Ist es wahr, dass manche Hersteller wie Bluthunde hinterher sind, ihr Ersatzteil-Monopol zu schützen?

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"Bei Apple kann man es durchaus eine Verfolgung durch Bluthunde nennen. Original-Ersatzteile sind auf dem freien Markt nicht erhältlich. Neben Apples Werkstätten und Service-Partnern gibt es seit letztem Herbst mittlerweile einige lizenzierte Werkstätten, die mit Originalen reparieren dürfen – unter strengen Auflagen (iDoc-Artikel). Außerdem schränkt Apple teilweise Funktionen nach der Reparatur ein, beispielsweise TruTone (iDoc-Artikel)."

Ähnlich verbissen sei bisweilen auch Samsung vorgegangen, wie uns der ehemalige CEO des Reparatur-Portals kaputt.de Moritz Zyrewitz erklärt hatte. Entsprechend astronomisch fallen die Preise zumindest für die Edge-Displays aus, die zugegebenermaßen allerdings auch kompliziert herzustellen sind. Displays für Mittelklasse-Smartphones wie das Galaxy A50 kosten bei iDoc nur 69 Euro.

Hätten wir das vorher gewusst …

Das Recht auf Reparatur ist inzwischen ein globales Anliegen. In den USA erkämpfen sich die Menschen mühsam das Recht zurück, das vor dem Wirtschaftswunder-Zeitalter eine Selbstverständlichkeit war. Auch in der EU läuft eine Right-to-Repair-Kampagne.

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Die Reparatur an sich ist zwar meistens nicht verboten, doch werden Verbraucher beim Versuch unnötig schikaniert. Zu den hohen Preisen gesellt sich nach wenigen Jahren noch die Verfügbarkeit der Ersatzteile. Dann wird es zusehends kompliziert, noch einen Händler mit dem passenden Teil zu finden. Spätestens hier sollte der Gesetzgeber einschreiten. Verbraucher sollten zumindest vorher wissen, wie lang und zu welchem Preis sie ihr Gerät noch reparieren können.

Denn wenn wir Geräte kaufen, sollten wir sie nicht nur nutzen, sondern auch reparieren dürfen (sonst hätten wir sie ja auch gleich bloß mieten können). Es geht dabei ums Prinzip und ganz nebenbei auch um die Umwelt.

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Titelbild von iDoc

Quelle: iDoc

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