Xiaomi reagiert mit Update auf Datenskandal

3 Min Lesezeit 3 min 49 Kommentare 49
No Ad to show

Smartphone-Hersteller Xiaomi steht aktuell in der Kritik: Laut eines Berichts zeichnet Xiaomi das Verhalten von Smartphone-Besitzern umfangreich auf. Das chinesische Unternehmen reagiert mit Statements und einem Update seiner Browser.

Am Wochenende veröffentlichte das US-Magazin Forbes einen Bericht, wonach zwei Sicherheitsexperten aufgedeckt haben wollen, dass Xiaomi im großen Stil Daten seiner Nutzer sammle und auf externen Servern speichere. So wird dem Konzern unter anderem vorgeworfen, Browserdaten samt Eingaben, besuchten Websites und Anfragen in diversen Suchmaschinen zu speichern – auch im Inkognito-Modus des Mi-Browsers und Mint-Browsers.

No Ad to show

Die Datensammelwut von Xiaomi hat der IT-Sicherheitsexperte Gabriel Cîrlig aufgedeckt und gemeinsam mit einem Forbes-Reporter eine Exklusiv-Story veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass Xiaomi seine Nutzerdaten samt Angaben zum Smartphone-Modell, Android-Version und einer "eindeutigen Nutzerkennung" unter anderem an gehostete Server des Internetkonzerns Alibaba weitergibt. Laut Experte sei durch die übermittelte Nutzerkennung eine Personenzuordnung durchaus möglich. 

No Ad to show

Zu den weiteren Daten, die von Xiaomi gespeichert und weitergegeben werden, gehört das generelle Bedienen des Displays, also beispielsweise verwendete Wischgesten. Zudem seien geöffnete Ordner und Apps sowie abgespielte Titel samt Zeitstempel in der Musik-App ebenfalls Teil der Aufzeichnungen. Dabei verwendet der IT-Sicherheitsexperte ein Redmi Note 8, sagt aber, dass auch andere Xiaomi-Smartphones mit identischer Firmware betroffen sein können. Dazu gehören unter anderem das Xiaomi Mi 10, Mi Mix 30 und Redmi K20. 

Xiaomi: "Fakten falsch dargestellt"

Xiaomi äußerte sich nach Erscheinen des Berichts umgehend mit einem Statement, das am Wochenende mehrmals aktualisiert wurde. So habe der Forbes-Reporter Xiaomi um eine Stellungnahme gebeten, die laut Hersteller im Artikel jedoch falsch wiedergegeben worden sei. Generell bezeichnet der Konzern die Berichterstattung als "falsch dargestellte Fakten", lenkte aber umgehend mit einem nun bereits verfügbaren Update sämtlicher Browser ein. Demnach sei es mit einem Update des Mi Browsers und Mi Browser Pro auf Version 12.1.4 und einem Update des Mint Browsers auf Version 3.4.3 Nutzern möglich, im Inkognito-Modus die Datenerfassung aktiv ein- und auszuschalten. 

No Ad to show

Xiaomi schreibt, dass man sich an geltende Gesetze halte und Datenschutz und Sicherheit der Nutzer höchste Priorität haben. Nutzerdaten würden zwar gesammelt. Dies soll laut Xiaomi einzig für eine besser Nutzererfahrung sorgen, indem die Kompatibilität zwischen Betriebssystem und Apps verbessert würde. Entgegen des Forbes-Berichts behauptet Xiaomi, dass der gesamte Datensammelprozess anonymisiert stattfinde und ein Rückschluss auf Personen nicht möglich sei. 

So wirbt Xiaomi mit der neuen Benutzeroberfläche MIUI 12. / © Xiaomi / Screenshot AndroidPIT

Mit der Vorstellung der neuen Benutzeroberfläche wirbt unter anderem mit dem Slogan: "Ihre Datenrechte liegen in Ihren Händen". Zwei Scrolls weiter sollen TÜV-Zertifikate und Sicherheitssiegel als Beleg dienen, dass Xiaomi in Sachen Datenschutz vorbildlich aufgestellt ist.

Quelle: Forbes

No Ad to show
>
No Ad to show
MEHR ANZEIGEN

Kommentare

Kommentare

Beim Laden der Kommentare ist ein Fehler aufgetreten.

No Ad to show