Yuma-Balkonkraftwerk Flat (800) im Test: Upgrade-bereit auf 800 W!
Yuma bietet ein zukunftssicheres Balkonkraftwerk-Set zum Aufstellen an. Das Yuma Flat (800) kommt mit gedrosseltem 800-W-Wechselrichter, der sich auf 800 W freischalten lässt, sobald sich die Gesetzeslage ändert. nextpit hat das 800-W-Balkonkraftwerk für Euch getestet.
Pro
- sehr komplettes Paket mit DTU & Co.
- unglaublich einfacher Aufbau
- sehr detaillierte Anleitung
- Upgrade-fähig auf 800 W
- starke Leistung
Contra
- teurer als Kauf der Einzelkomponenten
- Setup Hoymiles-Wechselrichter
Kurzfazit und Kaufen
Das Yuma Flat (800) kostet im Online-Shop von Yuma* derzeit 729,00 Euro. Es ist ein Balkonkraftwerk zum freien Aufstellen – also strenggenommen gar kein Balkonkraftwerk, sondern eher ein Garagen-, Flachdach- oder Freiflächenkraftwerk. Die Mini-Solaranlage kommt mit vier Metallbügeln, die Ihr in wenigen Minuten unter die zwei Solarpanels montiert habt. Im Test von nextpit ist die Mini-PV-Anlage in weniger als 30 Minuten aufgebaut und angeschlossen. Und schon fließt der Strom durch die Außensteckdose zurück ins Hausnetz und reduziert Eure Stromrechnung entsprechend.
Der im Set enthaltene Hoymiles-Wechselrichter bietet selbst keine WLAN- oder Bluetooth-Anbindung. Für derzeit 19,99 Euro kommt das Yuma-Balkonkraftwerk allerdings mit der Hoymiles DTU-WLite. Mit dem kleinen WLAN-Dongle macht Ihr die Stecker-Solaranlage nicht nur smart, sondern drosselt diese auch auf die derzeit maximal erlaubten 600 W. Nur das Setup in der Hoymiles-App ist etwas komplex – die Applikation ist schließlich nicht nur für Balkonkraftwerke, sondern auch für ausgewachsene Dachanlagen konzipiert und entsprechend mächtig.
Natürlich könnt Ihr beim Kauf der Einzelkomponenten etwas Geld sparen. Aber die Hardware kommt eben auch in Verbindung mit dem hervorragenden Service von Yuma und der sehr detaillierten Anleitung, die auch wichtige Punkte wie die maximale Windlast behandelt. Wer also ein Rundum-Sorglos-Paket sucht, ist beim Yuma-Balkonkraftwerk an der richtigen Adresse.
Übrigens gibt es das Yuma-Balkonkraftwerk* nicht nur mit der flachen Aufständerung*, sondern auch für die Schrägdach-Montage*, für die Fassaden-Montage*, die Flachdach-Montage* und ganz ohne Halterung*.
Auspacken und Aufbau
Das Yuma Flat (800) Pro ist ein wirklich gelungenes Balkonkraftwerk-Set. Die Hardware und die Halterung sind top, und auch die Dokumentation ist sehr vollständig. Es dauert nicht einmal eine Stunde, bis das Balkonkraftwerk komplett aufgebaut, konfiguriert und auf 600 W gedrosselt ist – und Ihr Euren eigenen Strom erzeugt.
Gefällt mir:
- Sehr ausführliche Anleitung
- Schnelle und unkomplizierte Montage
- Set fühlt sich hochwertig an
Gefällt mir nicht:
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Das Set Yuma Flat (800) kommt per Spedition und besteht aus drei Paketen. Zwei davon kommen logischerweise im typischen Solarpanel-Format, im dritten könnte größentechnisch eine schlanke Gitarre stecken. In diese Kiste packt Yuma allerdings die vier bogenfürmigen Aluminium-Stützgabeln zum Aufstellen der Solarpaneele. Außerdem finden sich hier der Hoymiles-Wechselrichter HM800 mitsamt der DTU-Wlite sowie ein derzeit im Set kostenlos erhältlicher WLAN-Stecker zur Kontrolle der Einspeiseleistung.
Und ganz wichtig: Im Karton befindet sich auch eine sehr ausführliche und vorbildliche Anleitung, die Ihr auch online einsehen könnt. Wie bereits geschrieben, geht der Aufbau wirklich superschnell. Ihr montiert je Solarpanel vier kleine Modulklemmen. Diese bieten dann schließlich die Aufnahmen für die beiden Stützgabeln aus Aluminium. Zwar wackeln die Gabeln etwas, wenn das Panel zur Montage auf dem Kopf liegt, doch – Spoiler – am Ende steht hier alles bombenfest.
Ebenfalls im Lieferumfang enthalten sind acht Füße aus einem schweren Gummi, in die Ihr einfach die Stützgabeln hineinsteckt. Das Material erinnert an massive Bautenschutzmatten und ist sehr rutschfest. Außerdem sollte das Material dafür sorgen, dass auch etwas empfindlichere Untergründe, beispielsweise ein Garagendach mit Teerpappe-Beschichtung, nicht beschädigt werden.
In der Anleitung (PDF) ist nicht nur der Aufbau selbst detailliert beschrieben, sondern auch ein weiterer ganz wichtiger Aspekt: die korrekte Ballastierung Eures Balkonkraftwerks in Abhängigkeit Eurer Windlastzone. Denn jedes Balkonkraftwerk muss unbedingt gegen ein Davonfliegen bei Sturm gesichert werden. Ihr könnt Euch ja vorstellen, welchen Schaden eine etwa 20 Kilogramm schwere Glasscheibe mit Aluminiumrahmen anrichten kann. Yuma schlägt vor, für die Ballastierung des Balkonkraftwerks Terrassenplatten auf die Stützfüße aus Gummi zu legen, Ihr könnt aber natürlich auch andere schwere Dinge hier aufbringen.
Sobald die Paneele aufgeständert sind, geht's ans Anbringen des Wechselrichters. Dafür sind im Lieferumfang zwei weitere Modulklemmen enthalten, die eine entsprechende Aufnahme für den Hoymiles HM800 haben. Vier Schrauben später hängt der Wechselrichter an der gewünschten Stelle – und wie die Anleitung empfiehlt, idealerweise nicht in der prallen Sonne, sondern geschützt unter einem der beiden Paneele.
Nun geht's an die Verkabelung: Das Panel, an dem der Wechselrichter hängt, steckt Ihr mit den beiden verpolungssicheren MC4-Steckern direkt in den HM800 ein. für das andere Panel sind im Lieferumfang zwei MC4-Verlängerungskabel enthalten – über diese verbindet Ihr das zweite Panel mit dem zweiten Eingang des HM800. Beachtet, dass MC4-Stecker immer verbunden und getrennt werden sollten, wenn kein Strom anliegt. Bei nur einem Panel hält sich die Spannung zwar in Grenzen, aber auf der sicheren Seite seid Ihr, wenn Ihr die Paneele fürs Zusammenstecken beispielsweise mit der Verpackung abdeckt.
Zu guter Letzt steckt Ihr das Netzkabel des Hoymiles HM800 in die Steckdose. Wer genau aufpasst, kann nach etwa 20 bis 30 Sekunden ein leises Klicken des Relais hören – und kurze Zeit später beginnt der Wechselrichter mit dem netzsynchronen Einspeisen. Das bedeutet: Alle Verbraucher in Eurem Haushalt werden jetzt vom HM800 mit Energie versorgt. Alle fehlende Energie wird natürlich weiterhin automatisch aus dem Netz gezogen, Eure Stromrechnung fällt aber eben geringer aus. Und schon seid Ihr ein Teil der Energiewende.
Ganz wichtig auch im aktuellen Kontext: Das Klicken des Relais im Hoymiles HM800 bedeutet: Hier ist ein Sicherheitsrelais für die Einfehlersicherheit und den NA-Schutz nach VDE-AR-N-4105 verbaut. Bei zumindest manchen Balkonkraftwerk-Wechselrichtern von Deye fehlt dieses und sorgt derzeit für den #relaisgate-Skandal. Mit dem Hoymiles HM800 aus dem Yuma-Balkonkraftwerk seid Ihr aber auf der sicheren Seite.
- Mehr zum Thema #relaisgate: Wie geht es weiter mit den Wechselrichtern von Deye?
Setup und smarte Funktionen
Um dem im Yuma-Balkonkraftwerk enthaltenen Hoymiles HM800 seine smarten Funktionen zu entlocken, braucht Ihr die DTU-Wlite. Das initiale Setup ist etwas hakelig, aber dafür ist die App sehr umfangreich – und Ihr könnt den Wechselrichter mit der DTU auf 600 W drosseln.
Gefällt:
- Mächtige App mit vielen Statistiken
- Drosselbar auf 600 W Leistung
- Auch hier: Tolle Anleitung
Gefällt nicht:
- Smart nur mit Extra-Hardware
- Hakeliges Setup in der App
Der Hoymiles HM800 selbst hat kein WLAN- oder Bluetooth-Modul. Um den Wechselrichter mit Eurem Heim-Netzwerk und damit der Hoymiles-App zu verbinden – wenn Ihr das denn wollt –, benötigt Ihr eine Bridge. Im Set Yuma Flat (800) könnt Ihr dafür die Hoymiles DTU Lite hinzufügen. Übrigens lässt sich jede DTU WLite mit mehreren Wechselrichtern verbinden. Und: Die DTU WLite ist auch der Schlüssel dazu, den Hoymiles HM800 auf 600 W zu drosseln und später "aufzumachen".
- Mehr zum Thema: Balkonkraftwerke mit 800 W: Lohnt sich das überhaupt?
Das Einrichten des Balkonkraftwerks in der Hoymiles-App namens S-Miles Installer ist nach aktuellen Smart-Home-Standards etwas hakelig. Die App sieht zwar schick aus, ist aber ziemlich verschachtelt aufgebaut und hat wirklich enorm viele Einrichtungsmöglichkeiten. Kein Wunder, verwenden doch ausgewachsene PV-Dachanlagen die gleiche App.
Während des Setups bleiben wir an zwei Stellen hängen – einmal möchte sich die DTU WLite nicht mit dem WLAN verbinden, und einmal wird die händisch abgetippte Seriennummer der DTU WLite nicht als korrekt erkannt. In beiden Fällen hilft es, sich aus der App auszuloggen, diese neuzustarten und sich wieder einzuloggen. Seitdem funktioniert die App im nextpit-Test aber wirklich einwandfrei. Diese beiden möglichen Hänger erklärt Yuma übrigens auch in seiner ausführlichen Anleitung zur DTU, die Ihr nach dem Kauf zugeschickt bekommt. Hätte ich da mal vor dem Setup reingeschaut, hätte ich mir Frust gespart.
In der App findet Ihr fortan die üblichen Statistiken über die Zeit hinweg, wie viel Energie Euer Balkonkraftwerk produziert hat und – nach Eingabe Eures Strompreises – wie viel Ihr schon gespart habt. Spannend finde ich, dass Ihr beim Hoymiles HM800 detailliert sehen könnt, wie viel Power die beiden Eingänge liefern. Wenn Ihr Euer Setup in der App komplett eingerichtet habt, seht Ihr also jederzeit, wie viel Leistung die beiden Panel für sich bringen.
Bevor nun das erste Mal die Mittagssonne auf Euer Balkonkraftwerk knallt und Ihr in die Nähe der 600-W-Grenze kommt, müsst Ihr den Hoymiles HM800 drosseln. Das klappt ganz einfach über die App. Ihr geht einfach wie in der DTU-Anleitung beschrieben in den entsprechenden Dialog zur Leistungsanpassung und tragt hier "75 %" ein – denn 75 % von 800 W sind 600 W. Fertig.
Leistung und Anmeldung
Das Yuma Flat (800) Pro liefert im Test eine grundsolide Leistung ab. Sowohl die Solarpanel als auch der Wechselrichter sind eine gute Wahl und sollten langfristig für Freude sorgen.
Gefällt:
- Sehr gute Ausgangsleistung
- Paneele mit Leistungsreserve
- Ausgezeichneter Kundenservice
- Vorausgefüllte Dokumente für Anmeldung
Gefällt nicht:
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Im ersten Praxis-Test schlägt sich das Balkonkraftwerk-Set erwartungsgemäß sehr gut. Der enthaltene Wechselrichter Hoymiles HM800 wurde bereits von zahlreichen Labors hoch- und runtergetestet und gehört stets zu den besten seiner Klasse. Bei guten Lichtverhältnissen bringen die beiden 400-Wp-Panels den Wechselrichter an die 600-W-Grenze.
Bei absolut optimalen Bedingungen verschenkt Ihr also derzeit 200 W. Sofern Ihr aber keine enorme Grundlast habt oder tagsüber permanent starke Verbraucher laufen habt, werdet Ihr die zusätzlichen 200 W allerdings ohnehin kaum nutzen. Der große Vorteil davon, dass Ihr insgesamt 400 Wp im System habt, liegt aber daran, dass die etwas größer dimensionierten PV-Panele auch bei suboptimalen Voraussetzungen – beispielsweise Morgens oder Abends – noch mehr Leistung produzieren.
Sobald wir über einen längeren Zeitraum mehr Erfahrungen mit dem Yuma Flat (800) Pro gesammelt haben, werden wir diesen Artikel an dieser Stelle noch einmal aktualisieren.
Zum Abschluss gibt es noch zwei Dinge, die wir hervorheben möchten. Im Rahmen des Tests haben wir auch den Kundenservice angerufen und mit ein paar Standardfragen gelöchert, die allesamt freundlich und vollständig beantwortet wurden. Insbesondere die korrekte Ballastierung der Module wurde uns sehr präzise beantwortet – und dazu gibt es auch einen separaten Abschnitt in der Anleitung. Außerdem gab es auch eine korrekte Beratung bezüglich der anstehenden Umstellung von 600 auf 800 W.
Und sobald alles erfolgreich installiert ist, habt Ihr noch eine sehr unliebsame Hausaufgabe: Ihr müsst Euer Balkonkraftwerk beim Netzbetreiber und beim Marktstammdatenregister melden. Dazu hat Yuma auf einer separaten Seite den Papierkram schon so weit wie irgendwie möglich für Euch vorbereitet.
Fazit
Das Yuma Flat (800) Pro ist ein wirklich tolles Balkonkraftwerk, das neben der richtigen Hardware und Software auch ein ausführliches Care-Paket für die Verbraucher mitbringt. Die Anleitungen sind extrem umfassend, Yuma hat alle Dokumente für die Anmeldung bei Netzbetreiber und Marktstammdatenregister für Euch vorbereitet und der Kundenservice war bei unserem Test-Anruf sehr freundlich und hervorragend geschult. Dieses Balkonkraftwerk-Set hat den Namen Rundum-Sorglos-Paket wirklich verdient.
Wie eingangs erwähnt: Im Online-Shop von Yuma findet Ihr das Balkonkraftwerk* nicht nur mit der flachen Aufständerung*, sondern auch für die Schrägdach-Montage*, für die Fassaden-Montage*, die Flachdach-Montage* und ganz ohne Halterung*. Damit solltet Ihr hier für nahezu jeden Anwendungsfall das richtige Set finden können.
Guter Artikel für alle, die an dem Thema interessiert sind. Aber: Warum fehlt der Preis? Warum fehlt der Link zum Hersteller? (OK, habs ja gefunden). Dort sieht man dann auch, dass es vergleichbare Modelle für die Balkonmontage oder die Wandmontage gibt. Diese wackelige Aufstell-Lösung dürfte für die wenigsten interessant sein.
Guter Hinweis – offensichtlich müssen wir hier noch nachbessern!