Anki Cozmo im Test: Liebe auf den ersten Pfiff
Die Älteren unter den Lesern werden sich noch an Tamagotchis erinnern. Digitale Haustiere, die gefüttert und beschäftigt werden wollen und den Besitzer mit Gepiepse und Geblinke "belohnen". Mittlerweile haben wir aber 2017, und nun hält der Anki Cozmo Einzug in unser Wohnzimmer.
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Cozmo ist ein kleiner Roboter, der auf Gummibändern fährt und einen Hebearm besitzt, der ein bisschen nach Gabelstapler aussieht. Der Kopf von Cozmo besitzt ein Display, um seine Augen und die Mimik darstellen zu können. Cozmo ist ein wenig größer als ein Tennisball und passt in die Handfläche. An dem Kopf von Cozmo ist eine Kamera befestigt, die dem Roboter dabei hilft, Personen und Haustiere zu erkennen und seine Umgebung wahrzunehmen.
Cozmo wird mit einer Ladestation und drei Würfeln geliefert. Diese Würfel haben eine Knopfzelle als Stromversorgung, vier LEDs und eine touchsensitive Oberfläche. Sie dienen zum Füttern von Cozmo und zum Spielen mit dem Roboter.
Kopplung über WLAN
Zur Steuerung von Cozmo wird die entsprechende App benötigt, die es kostenlos im Google Play Store zum Download gibt. Die Kopplung zwischen Smartphone und Roboter ist nach Eingabe der ID schnell erledigt. Beide Geräte sind über WLAN verbunden. Das klappt gut, die Verbindung ist stabil, schneidet aber das Smartphone für die Dauer der Benutzung vom Internet ab.
Die App zeigt auf der Hauptseite drei Indikatoren an. Der blaue Balken stellt die Energieversorgung von Cozmo dar – ist er zu weit unten, verlangt der Roboter nach Futter. Die gelbe Anzeige in der Mitte ist für das Gemüt von Cozmo gedacht. Sinkt sie ab, will Cozmo spielen und bei Laune gehalten werden. Der dritte Balken ist rot und zeigt den technischen Status von Cozmo an. Es müssen regelmäßig der Kopf, der Arm und die Antriebseinheit neu kalibriert werden, damit Cozmo richtig funktioniert. Tatsächlich notwendig ist das wohl nicht, trotzdem gibt es keinen Weg, das regelmäßige Tuning zu übergehen. Schade, denn der Vorgang ist immer gleich, dauert ziemlich lange und ist immer gleich – das macht schnell keinen Spaß mehr.
Deutlich unterhaltsamer sind da schon die Spiele, die Cozmo beherrscht. Der Roboter kann die Würfel stapeln und rollen, Türme umwerfen, und auch gegen den Besitzer antreten. Der Roboter versucht beispielsweise, den Finger auf dem Tisch zu fangen oder muss schneller als sein Besitzer auf den Würfel tippen, wenn eine bestimmte Farbe angezeigt wird. Dabei entwickelt Cozmo einen ziemlichen Ehrgeiz und freut sich diebisch, wenn er gewinnt. Wenn er aber verliert, fährt er grummelnd über den Tisch und schaut traurig drein.
Auch die soziale Komponente kommt natürlich nicht zu kurz. Cozmo kann sich bis zu zehn Gesichter und Namen merken. Erkennt er die Personen, freut er sich und grüßt mit Namen. Es lassen sich auch Textzeilen in der App eingeben, die der Roboter dann spricht. Cozmo grüßt sogar per Fist-Bump. Ansonsten pfeift und quietscht der kleine Kerl fröhlich vor sich hin und wirkt damit ein bisschen wie sein Star-Wars-Kollege R2-D2.
Im Entdeckermodus lässt sich Cozmo mit Hilfe der App fernsteuern. So kann der Roboter innerhalb der WLAN-Verbindung durch die Wohnung geschickt werden. Was Cozmo dabei durch seine Kamera erblickt, sieht der Anwender in der App. Mit einer kleinen Programmierfunktion kann Cozmo zudem auf vorher festgelegten Routen herum fahren und definierte Aktionen durchführen. Hier bleibt die App aber im Ansatz stecken, diesen Teil könnte man einerseits besser erklären und andererseits deutlich ausbauen.
Cozmo beschäftigt sich auch alleine
Cozmo ist ab und an langweilig, und dann möchte er spielen. Über die App schlägt er ein Spiel vor, und wenn man ablehnt, ist er traurig. Der Roboter beschäftigt sich aber auch selbstständig. Er singt oder pfeift Lieder, fährt herum und erkundet die Umgebung oder beginnt, mit den Würfeln zu spielen. Irgendwann will er dann aber wieder mit seinem Besitzer interagieren – wie die meisten Haustiere auch.
Ab und an lernt Cozmo auch neue Dinge dazu, etwa ein weiteres Spiel oder ein neues Lied. Wirklich Weltbewegendes hat der Roboter in den drei Wochen, die er bei mir verbracht hat, aber nicht dazu gelernt.
Fazit
Der Anki Cozmo hat im Test ziemlich viel Spaß gemacht, und das nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen. Der kleine Kerl ist wirklich knuffig und zaubert mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Trotzdem wird Cozmo nach einiger Zeit ein bisschen langweilig und ich ertappe mich dabei, ihn nur noch ein, zwei Mal die Woche zu aktivieren, und das auch vor allem wegen des schlechten Gewissens. Dafür ist er mir dann mit 229 Euro aber doch ein bisschen zu teuer.
Der kleine Roboter aus Star Wars, der pfeift heißt R2-D2 (siehe jedipedia.wikia.com/wiki/R2-D2) C-3PO ist der Protokoll-Android, der redet. Ansonsten nettes Spielzeug und genauso unnötig wie das Tamagotchi in den 80ern.
Da hast du natürlich vollkommen recht!
230€ für so einen Kitsch, na ja da weiß ich mit meinen Geld besseres anzufangen.
Aber wer es braucht...
z.b 1000 Euro für ein Handy ausgeben oder so. Auch nicht gerade sinnvoll.
Da gebe ich dir Recht
Ha ha ha der Tamagotchi ist wieder da. Nebenbei ein Spielzeug für die Kinder. Allerdings bezweifle ich das das Kind an Tag zwei damit noch spielt.
Hatte ich auch gehofft, allerdings spielt "das Kind" auch nach Wochen immer noch mit Cozmo und programmiert ihn inzwischen über das SDK... Schon cool!
Vielleicht kaufe ich mir auch noch einen eigenen Cozmo!
Hat jemand hier Erfahrung mit dem Teil (Wie ist es so? In welchem Gebiet setzt ihr ihn ein? )und weiß wo man ihn sicher erwerben kann?
@pit123
Also ich hatte ihn direkt bei Anki vorbestellt und vor einigen Wochen bekommen.
Es ist prinzipiell ein witziges Tamagotchi als kleiner niedlicher Roboter, der stark an Wall-E bzw. an ein elektronisches Haustier erinnert.
Cozmo ist schon cool, besonders seine Jubeltänze oder wenn er frustriert seine Würfel über den Tisch wirft. Über die Programmierumgebung hat man direkt Zugriff auf den kleinen Kerl und lernt nebenbei noch Programmiererung...
Ich hatte auch schon ein paar mal mit dem Gedanken gespielt, den kleinen Cozmo zu bestellen, hab es mir dann aber aufgrund des Preises dann doch immer wieder überlegt. Sollte er aber mal etwas günstiger werden, schlage ich zu. Putzig ist der Kleine ja schon sehr.
Warum nutzt ihr ihn eigentlich nicht als kleinen Bürobot in eurer Redaktion? Dafür soll er eigentlich ja ideal sein. Bis auf die Tatsache natürlich, dass er eine Kamera hat xD