Arktika.1 im Test: Der Sibirien-VR-Shooter hat sich gemausert
Arktika.1 lässt Euch in ein postapokalyptisches Sibirien eintauchen – Ihr spielt einen Söldner, der die namensgebende Stadt Arktika vor Räubern und üblen Kreaturen schützen muss. Im Herbst 2017 hatte Arktika.1 mit einigen technischen Problemen zu kämpfen. Wie sieht es nach einigen Patches aus? Wir haben uns das Spiel erneut vorgenommen und unseren Test aktualisiert.
Die Story von Arktika.1 ist schnell erzählt: In einem postapokalyptischen Sibirien spielt Ihr einen Söldner, der die Stadt Arktika vor Kriminellen und Monstern beschützen muss. Die Monster – Yagas genannt – waren früher Menschen, sind aber wegen einer rätselhaften Krankheit mutiert. Im Verlauf der Missionen sind die Yagas aber eher selten zu sehen, wenngleich sie einen wichtigen Bestandteil der Story ausmachen.
In den ersten Minuten werdet Ihr von Victoria in einem Auto durch die Kolonie Arktika.1 gefahren. Die kurze Fahrt bringt Euch die Hintergrundgeschichte näher und reißt schon ein kleines Problem an: Denn Ihr werdet als Schutz für die vielen “guten Menschen” in Arktika.1 gebraucht, zu sehen bekommt Ihr diese im Spiel aber nicht so sehr. Denn Euer Einsatzgebiet ist vor den Toren der Kolonie und in verlassenen Gebäuden rundherum. Schade, denn in der Stadt hätte das Spiel einige tiefergehende Story-Elemente bringen können.
Arktika.1-Tutorial in virtuellem VR
Das Gameplay von Arktika.1 ist schnell gelernt: Im Tower erhaltet Ihr neue Missionen und könnt Euer Waffenarsenal aufrüsten. Besonders pfiffig ist das Tutorial, in dem Ihr die Teleportation und das Waffen-Handling trainiert: Dafür müsst Ihr im VR-Spiel eine Oculus-VR-Brille aufsetzen und seht dann eine aufs Minimum reduzierte blockartige Umgebung, in der Ihr erste Erfahrungen mit dem Kampfsystem sammeln könnt.
Arktika.1 setzt auf ein ganz eigenes Teleportationssystem: Ihr könnt nur zu bestimmten, vordefinierten Orten springen. Ihr schaut also zu einem solchen Teleportationspunkt und drückt eine Taste, schon seid Ihr da. Die Entwickler haben daran gedacht, die Teleportation als Feature in die Story einzubauen: im Spiel tragt Ihr einen Anzug, der die Teleportation ermöglicht. Viele VR-Spieler kritisieren Teleportation als Fortbewegungsmittel und bevorzugen freie Bewegung. Wer sich aber auf die Mechanik von Arktika.1 einlässt, wird schnell damit zurecht kommen – schon nach wenigen Minuten gefällt das System.
Arktika.1: Gameplay und Waffen
Arktika.1 ist in zehn Level aufgeteilt. Das Teleport-Bewegungsmodell führt schon dazu, dass Arktika.1 sich ein wenig nach einem Wellen-Shooter anfühlt – weil an jedem Ort mehrfach Gegner auftauchen, die besiegt werden müssen, bevor es weiter geht. Trotzdem fühlt sich das Gameplay einigermaßen flüssig an, weil ständig Bewegung im Spiel ist. Überragend schlau sind Eure Gegner im Gefecht leider nicht. Dafür rufen sie sich sich immer wieder Kampfschwüre und Befehle zu. Es handelt sich aber nur um drei oder vier Audio-Samples, die Ihr immer wieder zu hören bekommt.
Jedes Level hat eine recht lange Spielzeit von mehr als 30 Minuten. Zwischen Shooter-Einlagen gibt es immer wieder kleine Rätsel, die Ihr lösen müsst. Die sind manchmal simpel, manchmal mit ein wenig Aufwand verbunden, weil Ihr in nahe gelegenen Computer-Terminals nach Hinweisen suchen müsst.
Jede Mission verfügt über ein Hauptziel und einige Sekundär-Ziele. Ihr könnt zusätzliche Herausforderungen festlegen, die Ihr während der Mission erfüllen möchtet. Schafft Ihr die Ziele, so gibt es Geld als Belohnung, das Ihr in neue Waffen und andere Ausrüstung stecken könnt.
Das Waffenarsenal ist ansehnlich und umfangreich. Für jede der Waffen gibt es mehrere Upgrades und Ihr könnt sie mit einer Spraydose an Euren Farbgeschmack anpassen. Die Kosten selbst der besten Waffen sind dabei einigermaßen überschaubar, sodass Ihr wahrscheinlich schon recht bald ein ansehnliches Arsenal zur Verfügung habt. Auf jede Mission könnt Ihr zwei Waffen mitnehmen. Ein magnetischer Holster nimmt die Waffen auf, sodass Ihr immer an die Waffen kommt, indem Ihr über Eure Schulter auf den Rücken greift. Ans Nachladen der Waffen müsst Ihr denken. Jede Waffengattung hat Ihre eigene Mechanik, einige müsst Ihr nur nach unten halten, andere müsst Ihr mit Schüttelbewegungen nachladen. Letzteres kann in der Hektik einer Schießerei durchaus mal misslingen, was die Waffe dann unbrauchbar macht. Immerhin habt Ihr praktisch unbegrenzt Munition dabei.
Arktika.1: "Einfach" wie ein Messer durch weiche Butter
Ein Kritikpunkt an Arktika.1 war, dass standardmäßig der einfache Schwierigkeitsgrad eingestellt war. Ein Patch hat dem ein Ende gesetzt: Jetzt ist Mittel eingestellt und das ist auch sinnvoll, denn so gibt es hier und da tatsächlich Herausforderungen und das Spiel fühlt sich nicht an, wie ein Messer durch weiche Butter gleitet. Gerade in Einfach wirkt es so, als habe der Spieler unbegrenzt Lebensenergie. Aber wie steht es eigentlich um die Gesundheit der Spielfigur? Wie viele Treffer kann man noch ab? Das stellt mich bis heute vor ein Rätsel, denn eine offensichtliche Anzeige der Lebensenergie gibt es nicht. Besser ist es daher, die vielfältigen Deckungsmöglichkeiten auszunutzen, sodass Ihr ständig ausweichen oder Euch ducken müsst.
In den ersten Versionen gab es nur einen einzigen Spielstand, an dem Ihr spielen konntet. Mittlerweile haben die Entwickler mehrere Speicher-Slots hinzugefügt, sodass mehrere Personen Arktika.1 an einem PC spielen können, ohne sich gegenseitig die Levels wegzunehmen. Außerdem könnt Ihr das Spiel auf Deutsch stellen.
Grafisch macht Arktika.1 einiges her. Die Räume sind liebevoll und detailliert gestaltet und überall liegt die Atmosphäre des Verfalls in der Luft. Im Inneren von Gebäuden ist es meist dunkel und überall liegt Schrott herum. Draußen wiederum wartet eine Winterlandschaft auf uns.
Arktika.1-Performance: Patches sorgen für Abhilfe
Die erste von uns getestete Version von Arktika.1 hatte einige technische Probleme. Allen voran unerklärliche – teils sekundenlange – Aussetzer machten das Spiel beinahe unspielbar. Diese Performance-Probleme waren Inkompatibilitäten geschuldet, die mit mehreren Patches nach und nach behoben wurden. Inzwischen ist das Gameplay meist sehr flüssig. Die Probleme wurden im Dezember 2017 weitgehend beseitigt mit der damals eingesetzten nvidia GeForce 1060. Später hat unser Testrechner eine schnellere Grafikkarte erhalten. Unsere Testplattform ist seither mit einer AMD-CPU Ryzen 5 1600 und einer nvidia GeForce 1080 Ti ausgestattet. Auf diesem System läuft das Spiel auf den höchsten Details flüssig – sogar etwa Supersampling ist möglich.
Die Grafik von Arktika.1 ist sehr detailliert, sodass klassische VR-Mid-Range-Grafikkarten wie eine Geforce 1060 schnell ans Limit kommen und die Details reduzieren müssen.
Arktika.1 ist exklusiv für Oculus-VR-Brillen erhältlich. Das VR-Spiel kostet 29,99 Euro. Eine Version für Besitzer einer Vive ist aktuell leider nicht in Sicht.
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Fazit: Arktika.1 wurde gut gepatcht
Arktika.1 hat sich dank einiger Patches zu einem echten Tipp gewandelt. Das Gameplay ist fordernd genug, technische Probleme gehören der Vergangenheit an. Die Patches haben dem Spiel spürbar gut getan. Gerne könnte Arktika.1 ein wenig länger sein und etwas schlauere Gegner wären nett. Grafik und die gute Spielmechanik machen das aber wieder wett. Arktika.1 gehört deswegen jetzt in die Liste der besseren Shooter, die es für Oculus Rift gibt.
Wir haben den Test von Arktika.1 nach mehreren Patches aktualisiert. Alte Kommentare beziehen sich auf den ersten Test, der Arktika.1 nur ein ambivalentes Zeugnis ausstellen konnte.
Schon das Bild, von dem armen Menschen der das Ding auf hat, zeigt mit warum ich mir das nicht kaufe.
Warum ist dieser Mensch arm?
@Kluge Wahrscheinlich weil er etwas ausprobiert was halt neu und modern ist... oh warte... ist das etwa keine begründung? :D
Ja, ok. Oder....neeeee.....weiß nicht. Aber vielleicht.....denn noch....man könnte.....ach was. Ist ja eigentlich.....wobei......hmmmm.....passt schon....oder?