ColorOS vs. Stock Android: Vergleich der Herstelleraufsätze 2014
Es ist nun schon über ein Jahr her, dass wir Herstelleraufsätze mit Stock-Android, wie man es von Googles Nexus-Modellen kennt, verglichen haben. Seitdem hat sich viel getan und zwar in beiden Lagern: Mit Android 4.4 KitKat hat Google sein Betriebssystem optisch deutlich entschlackt und setzt auf weiße Status-Icons und transparente Systemleisten. Aber auch Hersteller wie Samsung, HTC und Sony waren fleißig und haben ihre Aufsätze weiter optimiert. Grund genug also, unseren Vergleich der Herstelleraufsätze in eine neue Runde zu schicken.
Heute betrachten wir ColorOS V1.2.0i auf dem Oppo Find 7a genauer. Für Stock-Android kommt das Nexus 5 von Google zum Einsatz. Das Nexus 5 lief zum Testzeitpunkt mit Android 4.4.2 KitKat; das Oppo mit Android 4.3 Jelly Bean.
Hinweis: Auf der linken Seite sind immer Screenshots von ColorOS, rechts ist immer Stock-Android zu sehen.
Sperrbildschirm
Sowohl Stock-Android als auch ColorOS haben einen äußerst schlichten Lockscreen. Systemleisten sind transparent und bei Stock-Android wird das Display standardmäßig durch ein Ringmenü entsperrt. Bei Oppo gibt es zusätzlich den Air-Unlock, bei dem man den Bildschirm über ein Winken vor der Frontkamera entsperrt. Beide Versionen unterstützen zusätzlich Widgets für den Sperrbildschirm, die in den Einstellungen aktiviert werden müssen.
Homescreen
Der Google Now Launcher, der auf dem Nexus 5 vorinstalliert ist, wurde deutlich gegenüber dem Standard-Launcher von vorherigen Android-Versionen verbessert. Er hat nicht nur eine überarbeitete Optik erhalten, sondern es lassen sich auch mehr als nur fünf Homescreens erstellen.
Oppos Launcher wirkt an vielen Stellen erheblich durchdachter als das Stock-Android-Pendant. Das beginnt schon dabei, dass der Seitenzähler (unten, mittig) nicht nur darstellt, sondern wie bei Samsung TouchWiz (wie wir Euch hier zeigen) ein echter Anfasser ist, mit dem man schnell blättern kann. Bei ColorOS kommt man auf zwei Wegen zu den neun möglichen Homescreens: Entweder über den Einstellungen-Knopf links unten oder durch "Kneifen" eines der Homescreens. Dort lässt sich auch festlegen, welcher der Homescreens die Startseite sein soll. Anders als beim Google-Launcher ist die Google-Suchleiste beim ColorOS-Launcher ein Widget, das sich auf Wunsch entfernen lässt, sodass mehr Platz für andere Widgets oder App-Icons zur Verfügung steht. Und zu guter Letzt nimmt Google Now keinen eigenen Homescreen ein, sondern ist über Gedrückthalten des Homebuttons erreichbar.
Rechts von Oppos letztem Homescreen befindet sich ab Werk der Fotobereich mit einem Kamera-Widget und einer Vorschau auf die letzten zwei geschossenen Bilder. Zugriff auf diese “exklusiven Bereiche” gibt es in den Startseiten-Einstellungen. Ein Musikbereich ist vorbereitet und aktivierbar.
Beim Nexus 5 hat Google Now seinen festen Platz auf dem linken Homescreen und lässt sich dort auch nicht entfernen, es sei denn, man deaktiviert Google Now komplett (ebenfalls in den Startseiten-Einstellungen).
App-Drawer
In Oppos App-Drawer lassen sich Apps in Ordner sortieren. Außerdem lassen sich Apps vom Drawer aus deinstallieren.
Der App-Drawer des Google Now Launchers zeigt installierte Apps nur alphabetisch an. Optionen gibt es gar nicht. Möchte man nach Apps suchen, geschieht dies über die Google-Suchbox auf dem Homescreen. Apps lassen sich deinstallieren, indem man sie zum oberen Bildschirmrand auf das Deinstallieren-Symbol zieht.
Benachrichtigungsleiste
Googles Vorgabe in Stock Android ist simpel: Zieht man die Statusleiste mit einem Finger herunter, sieht man alle Benachrichtigungen auf einen Blick. Zieht man sie mit zwei Fingern herunter, bekommt man Zugriff auf die Quick-Settings. Oppo geht hier einen anderen Weg. Dank des 5,5-Zoll-Displays war man hier in der Lage, Quick-Settings und Benachrichtigungen untereinander anzuordnen. Beide lassen sich durch Ziehen von der rechten oberen Ecke herunterziehen. Linkerhand ist ein Touchpad für Wischgesten zu erreichen, auf das wir weiter unten eingehen.
Die Quick-Settings fallen bei Oppo vor allem nach Ausklappen des Teilbereichs üppiger aus. Zu den üblichen Buttons für Konnektivität und Lautstärke gesellen sich dann Flugzeug- oder Urlaubsmodus hinzu.
Kürzlich geöffnete Apps
Unterhalb der Liste der geöffneten Apps werden bei ColorOS der aktuelle RAM-Bedarf und ein Alles-schließen-Button angezeigt. Besonders letzterer Button erfüllt sicherlich den Wunsch des ein oder anderen Android-Anwenders. Besitzer eines Stock-Android-Smartphones hingegen gehen auch hier zunächst leer aus.
Einstellungen
Während Google mit Stock-Android eine dunkle Design-Sprache verfolgt, dreht Oppo das Farbschema um und stellt Schwarz und Grün auf grauem Grund dar. Die Optionen werden in die Reiter Allgemein, Töne und Display untergliedert.
Zusatzfunktionen
Oppos ColorOS bietet einige Erweiterungen gegenüber Stock-Android. Nennenswerte Beispiele sind unter anderem das Touchpad (siehe oben), mit dem sich Apps über Wischgesten starten lassen. Diese Gesten funktionieren auch bei ausgeschaltetem Bildschirm. Der per Quick-Setting erreichbare Urlaubsmodus lässt nur noch Telefonate von bestimmten Leuten zu. Alle anderen müssen wirklich oft anrufen, bis das Telefon für sie den Klingelton erläuten lässt. Auf dem Homescreen gibt es das Live-Wetter, das macht, dass es auf Eurem Bildschirm regnet, wenn es das draußen auch tut. Für den Desktophintergrund und die Icons der Standard-Apps gibt es 150 (!) kostenlose Theme-Pakete. Im Ausschalt-Menü gibt es die Option Neustart.
Fazit
ColorOS ist ein sehr liebevoll gestalteter Aufsatz, der Android an den richtigen Stellen mit schnieken Design-Ideen aufpeppt. Schade, dass das Gerät über ein halbes Jahr nach dem KitKat-Release noch immer mit Android 4.3 in die Läden kommt. Bei allem Purismus des Stock-Android lassen sich viele der Oppo-Funktionen per App nachrüsten. Wenn Oppo die Update-Müdigkeit nicht überwindet, könnte ihm damit ein recht großes Manko anhängen.
Wer schon mal einen Blick auf das Oppo Find 7a werfen möchte, der darf sich gespannt unser Hands-on-Video anschauen.
Habe gerade mein N4 gegen ein Find 7a getauscht und mir gefällt die Optik von Color OS nicht besonders. Die Funktinalität finde ich jedoch klasse. Zum Glück gibt es einen Thememanager mit dem man wirklich sehr simple die Optik ändern kann. Dabei gibt es dann auch verschiedenste Lockscreens. Lockscreens mit live wetter widget. Verschiedene Kacheln mit denen man direkt bestimmte Apps öffnet etc. pp.. Am allerbesten gefällt mir allerdings die Option aus dem ausgeschalteten Display durch Gesten bestimmte Apps oder Funktionen zu starten
Könnt ihr Stock Android mit der Optimus ui(lg) vergleichen
Check ;) - Ich setze den Link mal unter den Artikel, dann haben alle etwas davon. http://www.androidpit.de/optimus-ui-vs-stock-android-vergleich-2014
Was gleich auffällt beim Screen vom Oppo, es trübt keine Software- Navbar das Bild ;-)
Der Lockscreen ist toll kann man den auch anderweitig bekommen?
Macht doch auch mal einen Vergleich mit EmotionUI.
warum heißt das ganze jetzt colorOS? Für mich sieht das weniger farbenfroh aus...
Optisch ist das ganze saugeil, ich verstehe nur nicht warum man so ein grausames Uhrenwidget einbauen muss. .
ColorOS geht ja mal garnicht... Naja vielleicht liegts auch an den schäbigen braunen Hintergrund 😁
llinxx
ColorOS find ich persönlich von den ganzen Oberflächen am "unschönsten".
Kõnnt ihr bitte Android l gegen touchwiz oder so
Ps. Da steht Smasung
Sowas wird bestimmt kommen! (Oh je! Danke, btw!)
wofür sind die Schlösser bei der recent-apps Anzeige von colour os?
Oh, nice catch! Das schau ich für Dich gleich morgen früh nach.
danke
Sie schützen Apps vor der "Alle Apps Schließen" Funktion, die sich hinter dem runden Knopf unten in der Mitte verbirgt.
Vielleicht "im RAM bleiben" oder so... ;)
Hab gehört, sie können ColorOS nicht wirklich updaten, weil Android 4.4 keine Partitionen unterstützt wie beim Find 5 und Find 7 ja der Fall. Ist auch gut so, 3GB für Apps reichen einfach nicht.
Danke für den sehr informativen Artikel. Ich muss sagen, mir gefällt ColorOS optisch sehr gut.