WhatsApp-Alternativen: Die besten Messenger für mehr Datenschutz

Update: Achtung – neue AGBs ab dem 15. Mai

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NextPit zeigt Euch die besten WhatsApp-Alternativen! Dabei holt Ihr Euch ganz neue Funktionen und gewinnt vor allem ordentlich an Datenschutz hinzu. Denn der zu Facebook gehörende Messenger ist eine echte Datenkranke. Das ist bei Alternativen wie Threema oder Signal deutlich besser – Telegram hingegen bietet echt coole Funktionen.

Beschäftigt man sich regelmäßig mit Alternativen zu WhatsApp, fragt man sich, warum der Messenger eigentlich so beliebt ist. Denn auch wenn WhatsApp die erste gängige Alternative zur kostenpflichtigen SMS auf dem Handy war, hat sich der Messenger in den letzten Jahren ordentlich gehen lassen. Im Mai 2021 treten zudem unschöne Änderungen bei den AGBs in Kraft.

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Durch diese verschlechtert sich die Situation rund um Datenschutz und Nutzerdaten noch einmal deutlich. Aber auch wenn Euch das egal ist, macht WhatsApp nicht mehr wirklich was her. In unseren 8 Gründen gegen WhatsApp findet Ihr nämlich heraus, dass bei WhatsApp einiges im Argen ist. Daher zeigen wir Euch in unserem Messenger-Vergleich die besten Alternativen.

Das sind die besten WhatsApp-Alternativen:

  1. Telegram
  2. Signal
  3. Threema
  4. iMessage
  5. Discord
  6. Weitere

Telegram: Die einzig wahre WhatsApp-Alternative?

Telegram – ist das die beste WhatsApp-Alternative, die es gibt? / © Sergey Khaustov / Shutterstock.com

Telegram findet sich routinemäßig an der Spitze der Liste in jedem Artikel über WhatsApp-Alternativen – und das aus gutem Grund. Abgesehen davon, dass es mit Funktionen vollgestopft ist, ist Telegram auch optisch WhatsApp sehr ähnlich, was den Nutzern ein Gefühl der Vertrautheit gibt, wenn sie schließlich den Wechsel vollziehen.

Aber warum ist Telegram besser als WhatsApp? Abgesehen von der Vertrautheit der Benutzeroberfläche sind es die Kernfunktionen von Telegram, die im Vergleich zu WhatsApp besser implementiert sind und damit die meisten Leute dazu bewegen, bei Telegram zu bleiben.

Telegram ist eine vollwertige Messaging-App, die fast alles kann, was Ihr Euch von einer solchen App wünschen würdet. Sie unterstützt Einzelchats/Videoanrufe, Gruppenchats, Kanäle, Audioanrufe, das Einrichten von Bots und kann sogar Umfragen durchführen. Wie Ihr vielleicht bemerkt habt, sind einige dieser Funktionen nicht einmal auf WhatsApp vorhanden.

Eine weitere Sache, die Telegram-Nutzer an der App lieben, ist die nahtlose Multi-Device-Unterstützung. Im Gegensatz zu WhatsApp muss die Web-App von Telegram nicht mit Eurem Telefon verbunden sein, um einen nahtlosen Austausch von Nachrichten zu ermöglichen. Was noch dazu kommt? Alles, was Ihr tut, wird auf Telegram synchronisiert – auch nicht gesendete Nachrichtenentwürfe!

Als ob all diese Funktionen noch nicht genug wären, unterstützt Telegram auch das Teilen von großen Dateigrößen  bis zu 1,5 GB. In der Tat kann man sich das wie einen Cloud-Speicherdienst vorstellen, und einige meiner Freunde nutzen Telegram sogar als solchen. Um sicherzustellen, dass diese Dateien nicht gelöscht werden, müsst Ihr Euch lediglich mindestens einmal alle sechs Monate anmelden.

Weitere bemerkenswerte Telegram-Funktionen:

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  1. Video- und Bildkomprimierungsfaktor kann kontrolliert werden.
  2. Unterstützung für kurze Videonachrichten.
  3. Die Möglichkeit, Nachrichten nach dem Senden zu bearbeiten.
  4. Nahtlose Übertragung von Chat-Daten von Android zu iOS und umgekehrt.
  5. Personen, die Euch nicht kennen, können Eure Nummer in großen Gruppen nicht sehen.
  6. Oh, und ja: Es gibt keine Beschränkungen für Gruppengrößen. Ihr könnt bis zu 200.000 Mitglieder hinzufügen!

Das spricht gegen Telegram

Es ist natürlich auch nicht alles eitel Sonnenschein bei Telegram. Telegram unterstützt zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels beispielsweise keine Gruppen-Videoanrufe – eine Funktion, die bei WhatsApp-Nutzern sehr beliebt ist (aber diese Funktion kommt wirklich bald!). Ein weiterer Kritikpunkt ist die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Telegram, die standardmäßig nicht aktiviert ist. Da die App in Russland entwickelt wurde, gibt es auch immer wieder bedenken rund um den Datenschutz. Das Unternehmen hat außerdem kürzlich angedeutet, dass es eine Form von Werbung einführen könnte, um mit den steigenden Kosten Schritt zu halten.

Insgesamt denke ich, dass Telegram eine sehr gute Alternative zu WhatsApp ist – und mit über 500 Millionen Menschen, die es bereits nutzen, stehen die Chancen gut, dass Ihr viele Ihrer Freunde und Familie findet, die Telegram bereits nutzen.

Fazit: Wir denken, dass Telegram trotz einiger Mängel die beste WhatsApp-Alternative ist, die es derzeit gibt.

Signal: Kostenlos und mit Privatsphäre im Fokus

Signal hat in letzter Zeit eine Menge prominenter Befürworter gesehen. Aber werden die Leute bleiben? / © Google Play Store

Signal hat sich spätestens 2021 zu einer starken WhatsApp-Alternative entwickelt. Die Popularität der App ist kurz nach der berüchtigten Ankündigung von WhatsApp in die Höhe geschnellt. Nachdem sie von Leuten wie Edward Snowden und Elon Musk befürwortet wurde, hat Signal weiterhin seinen Fokus auf Privatsphäre, Datenschutz und Sicherheit als seine besten Eigenschaften hervorgehoben. Signal hat, wie WhatsApp und Telegram, auch eine Desktop-App, sodass Ihr nahtlos übers Smartphone oder den Computer Nachrichten versenden könnt.

Obwohl Signal in Bezug auf Zusatzfunktionen nicht so stark ist wie Telegram, sind die Kernfunktionen von Signal, die Einzelchats, Gruppen, Video- und Sprachanrufe umfassen, dafür bekannt, dass sie ziemlich gut funktionieren. Was Signal jedoch auszeichnet, ist sein unermüdliches Bestreben, eine sichere Plattform zu sein und sein Engagement, dies für immer zu bleiben. Das Unternehmen hat gesagt, dass es immer frei von Werbung und Affiliate-Vermarktern bleiben wird.

Das spricht gegen Signal

Signal hat derzeit eine Nutzerbasis von 50 Millionen Menschen, was deutlich weniger ist als das, was sich bei WhatsApp oder Telegram tummelt. Gegen einen Wechsel zu Signal spricht daher nicht die App selbst – sondern am ehesten der Mangel an genügend Leuten, mit denen man auf dieser sicheren App chatten kann.

Fazit: Signal ist eine großartige App für User, die misstrauisch und unsicher gegenüber den wahren Absichten von Telegram sind.

Threema: Grandiose WhatsApp-Alternative für ein bisschen Geld

Threema ist eine nette App. Aber Ihr müsst zahlen, um sie zu nutzen./ © Threema

Threema ist in Europa eine recht populäre Messaging-App, die aber über Europa hinaus noch keine großen Wellen schlägt. Einer der Hauptgründe dafür ist die Tatsache, dass Threema, im Gegensatz zu den meisten anderen kostenlosen Apps, eine kostenpflichtige App ist, bei der Ihr 3,99 Euro für den Download hinblättert.

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Im Gegenzug für diesen eher geringen Betrag erhaltet Ihr eine App, die ziemlich vollgestopft mit Features ist. Neben der Unterstützung von Gruppenchats, Verteilerlisten und Kanälen unterstützt Threema nun auch Audio-/Videoanrufe und sogar Umfragen. Threema bekommt auch einen Desktop-Client – allerdings ist die Philosophie hier die gleiche wie die von WhatsApp, dass die Desktop-App mit dem Telefon verbunden sein muss, damit sie funktioniert.

Was Threema jedoch von WhatsApp abhebt, ist die Betonung der Privatsphäre. Nachdem Ihr Eure vier Euro bezahlt habt, will das Unternehmen nichts mehr von Euch wissen. Ihr erstellt einfach Eure ID und könnt die App für immer anonym nutzen. Das Auffinden einer Person über ihre ID ist nur möglich, wenn diese Euch freiwillig Zugang gewährt. Ein echter Zugewinn an Datenschutz und Privatsphäre also. Wie Ihr Euch vielleicht denken könnt, ist die gesamte Kommunikation über Threema Ende-zu-Ende-verschlüsselt, und es werden keine Daten auf deren Servern gespeichert.

Das spricht gegen Threema

Threema ist zwar sehr funktionsreich, aber das kostenpflichtige Geschäftsmodell bedeutet, dass es wohl auch weiterhin nur ein Nischenpublikum anziehen wird, das sich große Sorgen um den Online-Datenschutz macht. In seiner jetzigen Form ist es unwahrscheinlich, dass die kritische Masse erreicht wird, die eben von WhatsApp, Telegram oder sogar Signal erreicht wird. Oh, und falls ich es noch nicht erwähnt habe, Threema ist nicht so toll, wenn es darum geht, Chat-Backups von einem Gerät auf ein anderes zu übertragen.

Fazit: Holt Euch Threema, wenn Ihr an das Motto "Pay for your privacy" glaubt. Aber Eure Freunde davon zu überzeugen, für eine Messaging-App zu bezahlen, wird wohl eher schwierig werden.

Der Rest der Messenger in dieser Liste ist bei weitem nicht so populär wie die oben genannten – oder hat sich in eine Messaging-App verwandelt, nachdem er ursprünglich für etwas anderes entwickelt wurde, aber wir listen sie trotzdem auf, damit Ihr die Alternativen zumindest auf dem Schirm habt.

iMessage: Der Tipp für Apple-Nutzer

iMessage ist großartig. Aber Ihr braucht ein iPhone, um es zu benutzen! Ist vor allem in den Vereinigten Staaten beliebt / © Apple

iMessage ist in den USA ein weit verbreiteter Messaging-Client unter den iPhone-Nutzern des Landes. Außerhalb der USA schlägt es jedoch keine besonders großen Wellen, da dort WhatsApp weiterhin die Oberhand hat.

Angesichts der Beliebtheit von iPhones und iOS in den USA sind die Chancen jedoch hoch, dass die meisten Menschen mit iMessage als alleiniger Messaging-App auskommen. Mit iMessage können Menschen Nachrichten an jedes Smartphone da draußen senden und es unterstützt auch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Die App unterstützt zudem auch plattformübergreifendes Messaging – nur halt auf Apple-Produkte beschränkt. In einigen Ländern könnt Ihr iMessage auch nutzen, um mit Apple Pay Geld zu senden und zu empfangen. Aber das ist eine Funktion, die sogar WhatsApp für einige Länder mit einem Dienst namens WhatsApp Pay aktiviert hat.

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Das spricht gegen iMessage

Als ob es nicht schon offensichtlich wäre: Um iMessage zu verwenden, müsst Ihr Teil des iOS-Ökosystems sein. Ihr könnt zwar über iMessage gesendete Nachrichten auf anderen Geräten empfangen, aber Euch fehlen die wichtigsten Funktionen, wenn Ihr nicht Teil des Apple-Kults seid. Es gab zwar Rufe nach einer Android-iMessage-App, aber die Chancen, dass dies geschieht, bleiben gering.

Alles in allem stehen die Chancen gut, dass Nutzer in den USA bereits iMessage anstelle von WhatsApp nutzen, da letzteres im Land der Amis nicht ganz so populär ist.

Fazit: Für iMessage müsst Ihr in ein Apple-Produkt investieren. Außerdem scheint es außerhalb der USA fast niemand zu nutzen.

Discord: Denkt mal über Gaming heraus!

Discord hat sich unter Gamern zu einer überraschend guten WhatsApp-Alternative entwickelt / © Discord

Moment, was? Discord als Messaging-App?

Wie sich herausstellt, kennt Ihr Discord vielleicht schon als ziemlich bekannte Spiele-Chat-Plattform. Im Laufe der Zeit hat es sich jedoch in eine funktionsreiche Messaging-Plattform verwandelt, die eine Menge nützlicher und leistungsstarker Funktionen unterstützt.

In der Tat gibt es eine gute Chance, dass Discord in Zukunft zu einer noch besseren Messaging-App und einer brauchbaren WhatsApp-Alternative werden könnte. Die begeisterten Gamer unter unseren Lesern verwenden vielleicht schon Discord als primäre Messaging-App.

Zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels unterstützt Discord verschiedene Funktionen wie Einzelchats, Gruppenchats, Gruppenanrufe und die gemeinsame Nutzung von Medien. Die Größe der Gruppenchats ist jedoch derzeit auf nur 10 Personen beschränkt. Oh, haben wir schon erwähnt, dass Discord native Apps für eine Vielzahl von Plattformen hat, darunter Android, iOS, Windows, macOS und sogar Linux?

Das spricht gegen Discord

Discord – so beliebt es unter Gamern auch sein mag – ist unter Menschen, die nach einer WhatsApp-Alternative suchen, immer noch eine relativ unbekannte Größe. Daher sind die Chancen, dass Discord über den Rahmen einer Gaming-Plattform hinaus wächst, zu diesem Zeitpunkt gering.

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Wir sehen zwar nicht, dass Discord selbst versucht, sich als WhatsApp-Alternative zu positionieren, aber einige seiner Funktionen machen es zumindest für einen kleinen Prozentsatz der Nutzer zu einer indirekten WhatsApp-Alternative.

Fazit: Discord ist unter Gamern sehr beliebt. Nicht so sehr unter den Mitgliedern der allgemeinen Messenger-App-Download-Öffentlichkeit.

Weitere Alternativen zu WhatsApp

Die wahre Schwierigkeit: Wie überzeuge ich Freunde von WhatsApp-Alternativen?

Ihr habt wirklich die Nase voll von WhatsApp und wollt Facebook nicht länger mit Euren Daten unterstützen? Dann könnt Ihr leider nicht einfach WhatsApp deinstallieren und annehmen, dass Eure Kontakte Euch einfach wiederfinden. Ihr müsst Eure WhatsApp-Kontakte entweder einzeln, per WhatsApp-Status oder via Broadcast darüber informieren, dass Ihr bald nicht mehr via WhatsApp sondern über die anderen und den neuen Kanal erreichbar seid. Fragt auch, welche Messenger die anderen verwenden und lernt vielleicht ihre Präferenzen neu kennen. Wichtig: Plant eine Übergangsphase ein.

Nach einigen Wochen parallelem Betrieb werdet Ihr für all Eure Kontakte eine Ausweichlösung gefunden haben. Und dann könnt Ihr WhatsApp einfach deinstallieren. Wenn Ihr Euch ganz sicher seid, könnt Ihr Eure Nummer auch dort löschen.

Horcht Euch im Freundeskreis um. Fast jeder nutzt noch einen zweiten Messenger. Da tut sich manche Perle auf, die in einer solchen Übersicht gar nicht erwähnt wird.

Und jetzt zu Euch: Was ist Eure Lieblings-Alternative zu WhatsApp und welchen Messenger sollten wir in diesem Artikel unbedingt noch aufnehmen?

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