E-Autos in der Krise: Fisker droht erneute Pleite, Gespräche gescheitert
Der dringend auf frisches Geld angewiesene Elektroautohersteller Fisker ist mit seinen Versuchen, Gespräche mit einem großen Autokonzern über eine mögliche Zusammenarbeit vorläufig gescheitert. Weil der Aktienkurs auf ein extrem niedriges Niveau gefallen ist, soll der Handel an der New Yorker Börse unterdessen eingestellt werden.
Partnersuche scheitert vorläufig
Fisker teilte gestern mit, dass die zuletzt geführten Gespräche mit einem großen Autohersteller jüngst ergebnislos beendet wurden. Man hatte dabei versucht, neue Möglichkeiten für eine Kooperation mit einem großen externen Partner auszuloten, um dem Unternehmen neuen finanziellen Spielraum zu verschaffen.
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Die Firma, die von dem Automobildesigner Henrik Fisker gegründet wurde und seit langem versucht, im Fahrwasser von Giganten wie Tesla mit ihren eigenen Fahrzeugen zu punkten, musste zuletzt einen Produktionsstopp bei ihren Partnern veranlassen. Unter anderem ruht jetzt die Fertigung beim österreichischen Auftragsproduzenten Magna, welcher zuletzt Modelle wie den Fisker Ocean gebaut hatte.
Viel Geld für nichts
Fisker war zuletzt nicht in der Lage, seine Außenstände zu begleichen. Die heutige Firma Fisker entstand 2016, nachdem das von Henrik Fisker ebenfalls gegründete Vorgängerunternehmen Fisker Automotive in den 00er-Jahren der Finanzkrise zum Opfer fiel und 2013 Bankrott anmelden musste. Das neue Fisker ging zunächst mit einer Bewertung von 2,9 Milliarden Dollar an die Börse, doch die Probleme der letzten Jahren haben den Wert des Unternehmens auf nur noch rund 100 Millionen Dollar schrumpfen lassen.
Hintergrund des Niedergangs waren zunächst Probleme in der Lieferkette, Verzögerungen beim Beginn der Fertigung neuer Modelle und Schwierigkeiten bei der andauernden Finanzierung des Unternehmens. Den jüngsten Berichten zufolge hatte Fisker zuletzt offenbar Gespräche mit dem japanischen Autokonzern Nissan über einen möglichen Einstieg geführt. Diese sind nun aber wohl gescheitert.
Für Fisker bedeutet dies, dass das Unternehmen mit einiger Wahrscheinlichkeit erneut Insolvenz anmelden muss. Zuletzt hatte man immer wieder beteuert, dass man weiter Elektroautos bauen will. Die Krisenzeit der letzten Monate hatte die Nachfrage rund um Elektroautos stark einbrechen lassen, weil sich viele Kunden die Fahrzeuge schlicht nicht mehr leisten können - auch weil in vielen Ländern die zuvor üblichen Subventionen weggefallen sind.
Zusammenfassung
- Fisker scheitert bei Gesprächen mit Autokonzern
- Aktienhandel in New York wird eingestellt
- Produktionsstopp bei Partner Magna
- Unternehmenswert sank auf 100 Mio. Dollar
- Lieferkettenprobleme und Finanzierungssorgen
- Gescheiterte Verhandlungen mit Nissan
- Mögliche Insolvenz von Fisker steht bevor
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