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Hat die europäische Tech-Branche ein Problem mit der Geschlechtervielfalt?

gender diversity in tech jobs
© fizkes / Adobe Stock

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Laut einem Bericht von Girls Go Circular aus dem Jahr 2022 sind in der EU nur 34 % der Absolventen in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik (MINT) Frauen.

Dieses frühzeitige Ungleichgewicht hat einen Dominoeffekt, so dass es nicht verwunderlich ist, dass es im Technologiesektor weit weniger Frauen als Männer gibt. Ein Bericht des European Innovation Council hat eine Reihe von besorgniserregenden Faktoren festgestellt.

Dem europäischen Startup-Ökosystem mangelt es an Vielfalt in den Führungspositionen und in den Ingenieurteams, und ganz am Anfang ist der Zugang zur Finanzierung ein großes Problem. Weibliche Gründerteams haben 2021 nur 1,1 % des VC-Kapitals eingeworben, und die Gründer, die VC-Finanzierung einwerben, sind fast alle weiß – nur 1,8 Mrd. USD wurden von Teams eingeworben, die ausschließlich aus ethnischen Minderheiten bestanden, verglichen mit 103,9 Mrd. USD, die von rein weißen Gründerteams eingeworben wurden.

Auch andere systemische Faktoren schränken Frauen ein. LeanIn.org und McKinsey haben die "gebrochene Sprosse" identifiziert, ein Problem am Arbeitsplatz, das dazu führt, dass weniger Frauen in der Hierarchie aufsteigen. Eine Studie mit 590 Unternehmen hat ergeben, dass Frauen in Einstiegspositionen seltener in die erste Führungsebene befördert werden, was zu einer Kaskade führt, bei der auch in den oberen Führungsebenen weniger Frauen vertreten sind.

Laut einer aktuellen Studie der Universität Amsterdam bewerben sich Frauen auch seltener bei Start-ups, in denen Männer in der Mehrheit sind. Außerdem stellte die Studie fest, dass in mehr als jedem fünften Startup weniger als 15 % der Belegschaft Frauen sind. Das hat einen Dominoeffekt: Wenn es in einem Unternehmen weniger als 15 % Frauen gibt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Frauen bewerben, fast 30 % geringer.

Und es überrascht nicht, dass all diese Zahlen für farbige Frauen, LGBTQ+-Frauen und Frauen mit Behinderungen noch schlechter sind. Vielfalt am Arbeitsplatz ist nicht nur deshalb so wichtig, weil sie richtig ist, sondern auch, weil sie enorme wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. Ein McKinsey-Bericht aus dem Jahr 2015 über 366 börsennotierte Unternehmen ergab, dass Unternehmen, die bei der Geschlechtervielfalt im obersten Quartil liegen, mit 15 % höherer Wahrscheinlichkeit eine über dem Branchendurchschnitt liegende Rendite erzielen.

Wenn Ihr das Gefühl habt, dass Euer aktueller Arbeitgeber mehr tun könnte, um geschlechtsspezifische Unterschiede zu beseitigen, ist es vielleicht an der Zeit, einen Job in einem Unternehmen zu suchen, das bereits Fortschritte macht. Findet Tausende von Jobs und Unternehmen auf dem NextPit Jobbörse oder entdeckt nachfolgend drei offene Stellen.

Technischer Direktor, CESSDA ERIC, Bergen

CESSDA ist ein Meilenstein auf der Roadmap des Europäischen Strategieforums für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI). Als Technischer Direktor bewertet Ihr das Dienstleistungsportfolio und die Prozesse zur Wartung der Dienste und entwickelt eine technologische Strategie, die Ihr dann umsetzt. Ihr koordiniert Technologie- und Datenstrategien mit anderen ESFRI-Infrastrukturen in den Sozialwissenschaften und anderen Forschungsbereichen und beratet den Direktor in strategischen Technologiefragen. Um Euch zu bewerben, braucht Ihr einen Masterabschluss in Informatik, Informationstechnologie oder Technologiemanagement und/oder einen betriebswirtschaftlichen oder gleichwertigen akademischen Abschluss sowie sechs Jahre einschlägige Berufserfahrung in einer IT-Managementfunktion mit viel Erfahrung im Management und der Orchestrierung von Software/IT-Diensten. Bewerbt Euch jetzt für diese Stelle.

Project Engineering & Technical Project Lead (d/f/m), Airbus, Manching

Als Project Engineering & Technical Project Lead (d/f/m) bei Airbus stellt Ihr die termin-, kosten- und qualitätsgerechte Realisierung von Projekten sicher und fungiert als Schnittstelle und Anlaufstelle für interne und externe Stakeholder. Künftige Projekte zu akquirieren und zum Unternehmenswachstum beizutragen, ist ein Merkmal dieser Position. Um für diese Stelle in Frage zu kommen, solltet Ihr einen Abschluss in Elektrotechnik/Informatik/Maschinenbau oder einer vergleichbaren Fachrichtung haben. Umfassende Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich des technischen Projektmanagements und der Systemtechnik sind ebenfalls erforderlich. Viele weitere Informationen zu diesem Job findet Ihr hier.

Managing Director Europe (alle Geschlechter), HELPLING, Berlin

Helpling ist eine Online-Buchungs- und Zahlungsplattform, die Kunden mit geprüften Reinigungskräften vor Ort zusammenbringt. Als Managing Director Europe (all genders) werdet Ihr strategische Initiativen aus verschiedenen Märkten zusammenführen, die Abstimmung untereinander fördern und die Vision von Helpling für den europäischen Markt definieren. Ihr seid für die Gewinn- und Verlustrechnung in Europa verantwortlich und arbeitet mit Euren Teams an der Strategie für profitables Wachstum. Ihr unterstützt und kommuniziert die Strategien innerhalb des Unternehmens, um die Zusammenarbeit der relevanten Stakeholder zu gewährleisten und reibungslose Prozesse sicherzustellen. Um in Frage zu kommen, solltet Ihr einen starken Fokus auf Wachstum haben und Spaß am Testen und Entwerfen neuer Produkte. Mehrere Jahre Berufserfahrung in einer vergleichbaren Position sind ebenfalls wünschenswert. Alle Anforderungen findet Ihr hier.

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Zu den Kommentaren (6)
Kirstie McDermott | amply

Kirstie McDermott | amply
Senior Content Manager

Kirstie arbeitet für unseren Jobbörsenpartner Jobbio. Sie lebt in Dublin und ist seit über 15 Jahren als Autorin und Redakteurin für Print- und digitale Plattformen tätig. Hier bei nextpit präsentieren die Jobbio-Experten jede Woche die neuesten Nachrichten und Hintergrundartikel zum Tech-Jobmarkt.

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6 Kommentare
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  • 22
    engländer 13.03.2023 Link zum Kommentar

    Das Thema ist unsinnig, da es immer irgendwelche Gruppen gibt, die sich unterrepräsentiert fühlen. Irgendwann kommen die Hundebesitzer, Glatzköpfe oder Sehbehinderten usw. Wenn die alle berücksichtigt werden, ist die "normale" Mehrheit nicht mehr vertreten und somit diskriminiert. Daher sollte man sich auf den gemeinsamen Nenner konzentrieren: die Kompetenz des Einzelnen.


  • 22
    Marcel 11.03.2023 Link zum Kommentar

    Diese Studie ist genauso unsinnig, wie das ewige Narrativ vom sogenannten "Gender Pay Gap". Wenn Frauen tatsächlich für die gleiche Arbeit und Leistung weniger Lohn bekämen als Männer, müssten kapitalistische, gewinnorientierte Unternehmer doch blöd sein, nicht zu 100% die "billigeren" Frauen zu beschäftigen.
    Allerdings: Will man zu den "Guten" gehören, lässt man sich die mit moralischer Überlegenheit aufgeladene "woke" Ideologie nicht durch Logik und Tatsachen kaputt machen.

    Besonders schlimm sind diesbezüglich Biodeutsche mit ihrer "Erbschuld". Man hat Spass daran andere mit erhobenen Zeigefinger zu belehren.
    Man glaubt alles besser zu können und zu wissen, als der Rest der Welt. Egal ob Klimawandel. Energiewende oder Geschlechtergerechtigkeit.
    Alles was zu "canceln" ist (denn Meinungsfreiheit gilt nur für richtige Meinungen bzw. die "Wahrheit") wird mit der Zusatzsilbe "phob" geframed: Transphob, homophob und islamophob.
    -> Es handelt sich hierbei um Schwurbler, Leugner, böse Menschen. Wehret den Anfängen!
    Wer als Deutscher diesmal auf der "richtigen" Seite der Geschichte stehen will sollte sich an den aktuellen Zeitgeist anbiedern und nicht den gefährlichen "Populisten", "Verschwörern" oder ewig gestrigen "alten, weissen Männern" das Feld überlassen.


    • 104
      Tenten 11.03.2023 Link zum Kommentar

      "Besonders schlimm sind diesbezüglich Biodeutsche mit ihrer "Erbschuld". Man hat Spass daran andere mit erhobenen Zeigefinger zu belehren. "

      Genau das ist aber doch, was du hier machst. Du willst uns belehren, dass der Gender Pay Gap gar nicht existiert (und vermutlich bilden sich die Frauen das nur ein), dass alles woke-gesteuert ist und ganz nebenbei natürlich noch über Meinungsfreiheit. Das ist die gleiche sture Belehrungswut, wie die, über die du dich hier beschwerst. Mal ganz davon abgesehen, dass der Großteil deiner Aussagen falsch ist.

      DiDaDo


      • 22
        Marcel 11.03.2023 Link zum Kommentar

        Ich habe dich nicht belehrt bezüglich des "Gender Pay Gap" sondern dessen Unlogik im kapitalistischen System aufgezeigt.
        Du kannst mein Argument nicht widerlegen, warum ein Unternehmen teurere Männer beschäftigen soll, wenn die billigeren Frauen die gleiche Leistung erbringen und für den Unternehmer dadurch einen höheren Gewinn erwirtschaften.
        Man sollte gewisse Dinge erst mal hinterfragen, bevor man sie unreflektiert nachplappert. Wem eigenes Denken zu anstrengend ist der fühlt sich mit "Betreutem Denken" in Nordkorea (= Kommunistische Diktatur) oder Iran (= Islamische Autokratie) vielleicht wohler (...und nein, du bist damit ausdrücklich nicht gemeint!).

        Du darfst der im Nextpit Artikel erwähnten Studie gerne zustimmen, musst dann aber am Ende damit leben, daß persönliche Moral- und Gerechtigkeitsvorstellungen nicht die (wissenschaftliche) Logik aushebeln.

        Wenn ich dich z.B. frage: "Was ist eine Katze?", kannst du mir die Frage beantworten ohne selbst eine Katze zu sein.
        Frage ich dich hingegen "Was ist eine Frau?", wird's schon schwieriger. Laut Aussage von Transpersonen, ist das weibliche Geschlecht lediglich ein "soziales Konstrukt". -> Welchen Sinn machen dann eine Frauenquote oder seperate Frauengefängnisse oder gar reine Frauenmannschaften im Sport?

        Wenn jemand behauptet, die Erde ist eine Scheibe, sollte derjenige auf gewisse Fragen von dir auch Antworten haben. Flache Erde: Warum Jahreszeiten, warum Polartag und Polarnacht, warum Sonnen- und Mondfinsternis usw.?!

        Was ich mich frage: Steht die "woke" Bewegung für Gefühle und Moral oder eher für Logik und Wissenschaft?
        In einer Demokratie landest du zum Glück für die falsche Meinung nicht im Gefängnis oder wirst erschossen, wenn du das Land verlassen willst.
        Es heisst auch nicht: "Kauft nicht bei Juden!", sondern man stellt denjenigen an den Internetpranger. Man schwärzt Personen und Unternehmen mit anonymen Unterstellungen an, um deren Werbekunden zu vergraulen und das Hassobjekt in den finanziellen und familiären Ruin oder gar Suizid zu treiben.


  • 41
    Gelöschter Account 10.03.2023 Link zum Kommentar

    Einen Job sollte man ausschliesslich durch seine Qualifikation bekommen und nicht durch Geschlecht, Hautfarbe etc. .

    engländerH GMarcelAndy TwistMichael K.m7934Thomas Oppenheim


  • 70
    Michael K. 10.03.2023 Link zum Kommentar

    Wenn nur etwa ein Drittel der Hochschulabsolventen weiblich sind, ist es kein Wunder, dass sie auch in den entsprechenden Berufen weniger stark vertreten sind. Das mag gesellschaftlich und politisch unerwünscht sein, kann den Unternehmen aber nicht vorgeworfen werden. Das selbe trifft zu, wenn Frauen sich überwiegend dagegen entscheiden, in Unternehmen zu arbeiten, in denen sie stark unterrepräsentiert sind. Es ist deren Entscheidung, die die kritisierten Verhältnisse verstärkt, statt ihnen entgegen zu wirken.

    Aussagen wie die, halte ich zudem für unsinnig:

    "Vielfalt am Arbeitsplatz ist nicht nur deshalb so wichtig, weil sie richtig ist, sondern auch, weil sie enorme wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. Ein McKinsey-Bericht aus dem Jahr 2015 über 366 börsennotierte Unternehmen ergab, dass Unternehmen, die bei der Geschlechtervielfalt im obersten Quartil liegen, mit 15 % höherer Wahrscheinlichkeit eine über dem Branchendurchschnitt liegende Rendite erzielen."

    Sie deuten für mich auf ein falsches Verständnis von Statistik hin, auf der Studien sehr häufig beruhen. Statistiken machen Aussagen über vorliegende Verhältnisse, nicht über deren Ursachen.
    Wenn Unternehmen mit höherem Frauenanteil (oder dem anderer Ethnien) im Durchschnitt wirtschaftlich erfolgreicher sind, dann ist das eine statistische Aussage, die kaum zu bestreiten ist. Die Statistik besagt aber eben nicht, dass der höhere Frauenanteil ursächlich für die höhere Rendite ist. Vielmehr ist es ebenso gut möglich, dass genau umgekehrt die wirtschaftlich erfolgreicheren Unternehmen mit sichereren Arbeitsplätzen und besserer Bezahlung für alle denkbaren Bewerber attraktiver sind, und sich Frauen einfach in erhöhtem Maße bei solchen Unternehmen bewerben, was erklären würde, weshalb sie auch zu einem höheren Anteil dort arbeiten. Eine solche Annahme erscheint viel plausibler und einsichtiger, als die Annahme, allein der höhere Frauenanteil sei ursächlich für die höhere Rendite verantwortlich, eine Aussage die man schon als männerdiskriminierend auffassen kann, auch wenn man das streng genommen nicht muss.
    Dann ist aber überhaupt nichts bedenklich an der Entwicklung, denn eine andere Geschlechterverteilung würde am gesamtwitschaftlichen Erfolg nichts ändern.

    Völlig unverständlich sind mir deshalb solche Aufforderungen:

    "Wenn Ihr das Gefühl habt, dass Euer aktueller Arbeitgeber mehr tun könnte, um geschlechtsspezifische Unterschiede zu beseitigen, ist es vielleicht an der Zeit, einen Job in einem Unternehmen zu suchen, das bereits Fortschritte macht."

    Sollten solche Aufrufe befolgt werden, würden sie bestehende und im Artikel kritisierte Missverhältnisse verstärken, statt ihnen entgegen zu wirken. Unternehmen in denen schon viele Frauen arbeiten, und die deshalb vermeintlich schon frauenfreundlich sind, würden noch mehr Bewerberinnen bekommen, auf Kosten von solchen, in denen Frauen ohnehin schon unterrepräsentiert sind. Vielmehr sollten Frauen über die Mitarbeit in Betriebsräten oder mit andere Formen der Einflussnahme versuchen, Verbesserungen vor Ort zu erreichen, wenn tatsächlich Missstände vorliegen.

    Um es nicht falsch zu vermitteln: nicht nur als Vater zweier Töchter, von denen eine mittlerweile in einem Mint-Beruf als Ingenieurin arbeitet, lehne ich Diskriminierung aufgrund des Geschlechts oder anderer biologischer Merkmale natürlich ab. Aber für genauso unsinnig halte ich es, aufgrund von falsch verstandenen Statistiken gesellschaftliche oder politische Brechstangen zum Einsatz zu bringen. Vielmehr sollte eine gründliche Ursachenforschung betrieben werden, und wo es tatsächliche Benachteiligung von Frauen gibt, denen entgegen gewirkt werden.
    Sollten es aber biologische oder erzieherische Gründe (in der Vergangenheit) sein, die sich Frauen zu einem größeren Anteil gegen Mint-Berufe entscheiden lässt (so wie Männer gegen "soziale Berufe"), so sind Berufsentscheidungen eben auch Folge von "Wesensmerkmalen" der betroffenen Personen und somit ist die Berufsentscheidung einfach die Folge freier Willensbildung, die in einer Demokratie selbstverständlich sein sollte.

    Marcelm7934BabbAndy TwistThomas Oppenheim

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