Infrarot-Heizungen: Diese Wärmepumpen-Alternative wird häufig übersehen
Die Suche nach einer nachhaltigen Heizlösung wird durch steigende Energiepreise und strenger werdende Umweltvorgaben zunehmend drängender. Gasheizungen verlieren rapide an Attraktivität, während Wärmepumpen als effiziente Alternativen zwar vielversprechend sind, aber oft mit hohen Anfangsinvestitionen und Installationsaufwand verbunden sind. Ein oft übersehener Akteur auf dem Heizungsmarkt ist die Infrarot-Heizung, die sich als interessante Option mit signifikanten Vorteilen präsentiert.
Ein Blick auf die Rahmenbedingungen
Mit dem Inkrafttreten des neuen Heizungsgesetzes wurde die Zukunft des Heizens neu definiert. Wärmepumpen scheinen die Antwort auf die hohen Anforderungen zu sein, die an moderne Heizsysteme gestellt werden. Dennoch bleibt oft das entscheidende Hindernis – die hohen Investitionskosten. Für viele Hausbesitzer scheint die Option einer kostengünstigeren Gasheizung im Moment verlockend, jedoch wird sich dieser Schritt langfristig dank steigender CO₂-Preise rächen. Hier kommt die Infrarot-Heizung ins Spiel, die sich als überraschende, aber vielversprechende Lösung herauskristallisiert.
Infrarot-Heizungen im Detail
Die Technologie hinter Infrarot-Heizungen basiert auf der Umwandlung von elektrischer Energie in Infrarotstrahlung, die gezielt Objekte und Personen im Raum erwärmt. Diese Form der Wärmeübertragung hat entscheidende Vorteile:
- Die Wärmeverteilung ist gleichmäßiger und schneller als bei herkömmlichen Heizkörpern.
- Da die Raumluft nicht umgewälzt wird, bleibt die Luftqualität erhalten und Staubverwirbelungen werden minimiert.
- Besitzer einer Photovoltaikanlage können ihre Infrarot-Heizung mit selbstproduziertem Strom betreiben – ein Trumpf in der Kostenrechnung.
Die Initialkosten für die Installation einer Infrarot-Heizung liegen deutlich unter denen einer Wärmepumpe. Während die Preise für Wärmepumpensysteme zwischen 25.000 und 50.000 Euro schwanken, kann eine Infrarot-Heizung bereits ab ca. 5.000 Euro installiert werden. Zudem besticht die Infrarot-Technologie durch einen leisen Betrieb im Gegensatz zu einigen Wärmepumpenmodellen, die beim Arbeiten relativ laut werden können.
Ökonomische Überlegungen
Trotz dieser Vorteile ist es wichtig, die Betriebskosten nicht aus den Augen zu verlieren. Die laufenden Kosten für Infrarot-Heizungen können bis zu fünfmal so hoch sein wie die einer Wärmepumpe. Der Grund dafür liegt in der Effizienz verborgen. Während Wärmepumpen ein Vielfaches an Wärme aus einer vergleichbaren Menge Strom gewinnen können, erzeugt die Infrarot-Heizung nur eine Einheit an Wärme. Dennoch bleibt sie im direkten Vergleich zu Gasheizungen langfristig eine effizientere Lösung.
Die jährlichen Betriebskosten hängen jedoch stark von verschiedenen Faktoren ab:
- Anteil des Eigenstroms aus einer PV-Anlage.
- Der gesamte Wärmebedarf des Gebäudes und spezifische Temperaturanforderungen.
Fehlende Warmwasserbereitung und alternative Lösungen
Ein wesentlicher Nachteil der Infrarot-Heizung ist, dass sie keine Warmwasserbereitung ermöglicht. Hier sind andere Lösungen gefragt. Eine beliebte Methode ist der Einsatz eines Durchlauferhitzers, der für die benötigte Warmwasserversorgung sorgt und fossile Brennstoffe vermeidet. Dies kann eine interessante Alternative für Hausbesitzer sein, die die Infrarot-Heizung als primäres Heizsystem nutzen möchten. Doch der Durchlauferhitzer birgt auch das Risiko von erhöhten Stromkosten, wenn die Strompreise in Deutschland weiter ansteigen.
Kombinationsmöglichkeiten für optimierte Heizung
Für anspruchsvollere Heizbedürfnisse kann auch eine Hybridlösung hilfreich sein. Eine Kombination aus Infrarot-Heizung und Wärmepumpe ermöglicht es, die Vorteile beider Technologien zu nutzen. Während die Wärmepumpe die Basisheizquelle darstellt, kann die Infrarot-Heizung gezielt in Räumen eingesetzt werden, die schnell aufheizen sollen, jedoch nicht dauerhaft genutzt werden. Diese Strategie sorgt nicht nur für eine passgenaue Temperaturregelung, sondern auch für ein angenehmes Raumklima. Da jedoch Investitionskosten für beide Systeme anfallen, kommt diese Lösung nicht für jeden Haushalt in Betracht.
Fazit: Effiziente Heizlösungen für die Zukunft
In einem sich wandelnden Heizungsmarkt erweist sich die Infrarot-Heizung als ernstzunehmende Alternative zur Wärmepumpe. Die Kombination aus vergleichsweise niedrigen Anschaffungskosten, effizienter Wärmeverteilung und der Möglichkeit der Eigenstromnutzung bieten zahlreiche Vorteile, die für Technikaffine von Bedeutung sein könnten. Dennoch ist die Abwägung der Betriebskosten und die Suche nach einer sinnvollen Lösung für die Warmwasserbereitung unerlässlich. In Zukunft könnte die Infrarot-Technologie, insbesondere in Kombination mit anderen Heizlösungen, eine zentrale Rolle in der intelligenten und nachhaltigen Heiztechnik spielen.
Infrarot Heizungen lohnen sich nur bei kleinen (Bade)Zimmern, da die Wärmestrahlung nicht weit genug reicht. Sie haben aber durchaus ihre Daseinsberechtigung.
25.000 bis 50.000€ für Wärmepumpensysteme halte ich für übertrieben, das sind wahrscheinlich die Preise für die geothermischen Systeme mit Fußbodenheizung ?
Ich habe seit letzem Herbst eine A++ 4,5 kW SCOP 4,6 Luft-Luft Wärmepumpe von Daikin im Wohnzimmer/Küche für +-45m2 zum Heizen. Das funktioniert sehr gut bis +-1 Grad Außentemperatur. Wird’s kälter, schalte ich die Gasheizung wieder an.
Netto, nach Abzug des erhöhten Stromverbrauchs, spare ich so +-400€ im Jahr.
In absehbarer Zukunft, wenn die CO2 Abgaben auf fossile Energieträger aufschlagen, wahrscheinlich noch mehr.
Und im Sommer ist es eine quasi gratis Klimaanlage, da die PV-Anlage bereits installiert ist.
Kostenpunkt für diese Wärmepumpe, durch eine Fachmann installiert: 3.300€ !
Im März erhalte ich davon 300€ Subvention von Vater Staat auf meinem Bankkonto zurück.
Ja, die Preise finde ich auch etwas hoch gegriffen. Natürlich ist es nach oben offen, wenn man ein großes Anwesen hat.
Infrarotheizung lassen sich aber sicher auch günstiger installieren als für 5000€. Ein ganzes Haus heizt man damit auch eher weniger, denn große oder verwinkelte Räume werden damit nicht so gut beheizt. Im Bad will ich wäre Luft im Winter nicht missen. Schafft das eine IR-Heizung? Die strahlt ja nur von sich weg, alles andere bleibt kühl. Kann man einen Raum so aufheizen? Mir fehlt da die Erfahrung.
Der Vorteil der PV-Anlage ist bei IR und WP vermutlich ähnlich. Bringt einem im Sommer wenig und im Winter fehlt die Sonne. Klimaanlage ist natürlich was anderes.