Das sind unsere Herausforderer beim Kamera-Blindtest in diesem Jahr:
- Apple iPhone 12 Max
- OnePlus 9 Pro
- Oppo Find X3 Pro
- Samsung Galaxy S21 Ultra
- Xiaomi Mi 11 Ultra
Setup für den Kamera-Blindtest
Außerdem haben wir alle Motive auch mit einer Canon EOS 5D Mark III fotografiert. Die RAW-Bilder haben wir so natürlich wie möglich entwickelt und versucht, jeweils die beim Motiv herrschenden Lichtverhältnisse abzubilden. Sicherlich ist hier eine gewisse Unschärfe drin; aber wir fanden den Vergleich interessant! Bitte lasst Euch aber nicht unbedingt dazu verleiten, immer blind für jenes Foto zu stimmen, das am nächsten an der DSLR dran ist.
Nachdem die Mobiltelefone heutzutage einen erklecklichen Brennweitenbereich abdecken, hatte ich beim Test drei Objektive dabei: Das famose Canon 16-35mm F2.8 III, ein Sigma 50mm F1.4 und ein Canon 100mm F2.8 Macro. Ersteres kam für die Vergleichsfotos für Ultraweitwinkel und Weitwinkel zum Einsatz, zweiteres bei der Portraitserie und letzteres bei den Teleaufnahmen.
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Nun zu den Smartphones: Wir haben für den Blindtest die Werkseinstellungen der Kamera-Apps genutzt und – sofern nicht explizit beim jeweiligen Motiv vermerkt – im Automatikmodus fotografiert. Mit jedem Handy haben wir alle Motive genau dreimal fotografiert und im Anschluss jeweils das beste Foto ausgewählt.
Um einzelne Smartphones nicht durch leicht unterschiedliche Brennweiten zu verraten, haben wir die Bilder teilweise leicht zugeschnitten, um überall einen möglichst gleichen Bildwinkel zu erhalten.
1. Hauptkamera (Tageslicht, Stadt)
Zum Aufwärmen eine einfache Übung: Bei Tageslicht sollten die Smartphones keine Schwierigkeiten haben, mit der DSLR mitzuhalten. Wir fotografieren hier mit dem Standard-Modus.
2. Hauptkamera (maximale Auflösung)
50 Megapixel, 108 Megapixel und bald noch mehr? Smartphone-Hersteller übertreffen sich derzeit mit immer krasseren Megapixel-Werten. Immerhin: Die Bildsensoren wachsen mit der Pixelzahl, was letztendlich der Bildqualität zu Gute kommt. Bei diesem Motiv haben wir für alle Smartphones die maximale Auflösung gewählt. Anschließend haben wir für die Abstimmung die Bilder auf einen 20 mal 20 Prozent großen Ausschnitt der Originale zugeschnitten.
Hier ist auch mal recht deutlich zu sehen, was man von irrsinnigen Auflösungen zu halten hat. Guckt doch mal, wie die Detailwiedergabe im direkten Vergleich bei der Canon EOS 5D Mark III mit ihren „mickerigen“ 22,3 Megapixeln ausfällt.
3. Ultraweitwinkel (Natur)
Schon wieder grün, diesmal aber ganz weit weg. Ich finde es spannend, wie unterschiedlich die diversen Smartphones die Licht- und Wettersituation interpretiert haben. Ansonsten ist auch die Detailwiedergabe spannend. Ob hier das Oppo Find X3 Pro am Ende als Sieger dastehen wird? Schließlich hat es ja den größten Sensor hinter der Ultra-Weitwinkel-Linse.
4. Ultraweitwinkel (Stadt)
Für unser zweites Ultraweitwinkel-Motiv geht's rein ins Herz von Berlin. Aufgenommen wurde das Foto exakt vom ehemaligen Standort der Mauer. Die Metallstreben rechts zeigen, wo vor der Wiedervereinigung ein Wachturm stand. Hier finde ich die Farbwiedergabe sehr spannend. Auf was steht Ihr – knallig und "larger than life" oder doch lieber neutral?
5. Telefoto Portrait (2x)
Bei der nächsten Disziplin haben wir bei allen Smartphones den Portrait-Modus aktiviert. In der Regel stellen die Kamera-Apps dann gleich die Brennweite auf die für Portraits typischen 50 Millimeter im Kleinbildäquivalent ein, entsprechend einem „2x“ gegenüber den Hauptkameras.
Außerdem versuchen die Mobiltelefone auch, den Hintergrund unscharf zu zeichnen. Dadurch soll jenes Bokeh imitiert werden, wie es die Spiegelreflexkamera mit dem 50mm-Objektiv aufs Bild bringt; die Blende war hier übrigens auf F1.4 geöffnet. Eine weitere Herausforderung ist das korrekte Abbilden der Hauttöne. Welches Smartphone überzeugt Euch hier am meisten?
6. Telefoto Natur (5x)
Nach „2x“ kommt „5x“ – und hier könnten sich Samsung und Xiaomi einen Vorteil erspielen. Schließlich haben das Mi 11 Ultra und das Galaxy S21 Ultra jeweils ein Periskopobjektiv an Bord, das diese Vergrößerung nativ darstellen kann. Die Konkurrenz hingegen muss hier schon den Digitalzoom bemühen. Findet Ihr die beiden Periskopobjektive? Wer ist Euer Favorit?
7. Telefoto Stadt (4x)
Bei unserem zweiten Telefoto haben wir den Zoom wieder einen Tick zurückgefahren, um Samsung und Xiaomi ihren Vorteil zu nehmen – sie müssen nun ebenfalls kräftig digital zoomen. Bei Xiaomi macht sich hier womöglich das große Loch im Brennweitenbereich bemerkbar, zwischen 1x und 5x gibt's nämlich keine weitere Brennweite. Wir sind auf Eure Stimmen gespannt!
8. Telefoto Stadt (20x)
In Runde Acht geht's dann in die Vollen beim Zoom. Bei der DSLR haben wir das Bild mangels längerem Tele gecroppt und stark vergrößert, ebenso beim iPhone 12 Pro Max, das bei „12x“ in den Begrenzer läuft. Die besten Karten dürften hier wieder Samsung und Xiaomi mit ihren Periskop-Optiken haben.
9. Nachtfoto (Hauptkamera)
Natürlich dürfen auch Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen nicht fehlen, wo – Spoiler – die Unterschiede noch einmal richtig gewaltig werden. Dieses Motiv haben wir jeweils mit der Hauptkamera und im normalen Fotomodus fotografiert und bei allen Smartphones auf etwa 50 Prozent gecropped.
Damit Ihr eine Vorstellung von den Lichtverhältnissen habt: Bei der DSLR habe ich mit ISO 3200 fotografiert – bei Blende F2.8 und 1/15 Sekunde Verschlusszeit. Achtet bei diesem Motiv besonders auf den Dynamikumfang und die Detailwiedergabe in den dunkleren Bildbereichen. Spannend finde ich auch, wie unterschiedlich der Himmel abgebildet wird. Wer bringt die Stimmung am besten rüber und macht für Euch das Rennen?
10. Nachtfoto (Ultra-Weitwinkel)
Ich war schon immer ein Fan von Ultra-Weitwinkel-Linsen, besonders von Canons legendärem 8-bis-15mm-Fisheye. Entsprechend gefreut hatte ich mich auch beim LG G6, als Ultra-Weitwinkel-Kameras ihren Weg in Smartphones gefunden haben. Nun statten die Hersteller die bisweilen eher nur Tageslicht-tauglichen Module mit immer größeren Sensoren aus – Oppo setzt beim Find X3 Pro gar auf den gleichen IMX766 wie bei der Hauptkamera. Das sollte sich bei der Bildqualität in unserem Low-Light-Szenario bemerkbar machen.
Hier war es übrigens schon richtig, richtig dunkel. Bei der DSLR habe ich mit ISO 12.800 fotografiert; mit 1/8 Sekunde und F2.8. Außerdem musste ich in Camera RAW viel an den Reglern und Noise Reduction & Co. kurbeln, um noch ein halbwegs ansehnliches Ergebnis zu bekommen. Bei den Smartphones habe ich überall den Nachtmodus aktiviert und – sofern möglich – auf die maximale Belichtungszeit gestellt (Stativmodi außen vor!).
Vergleichsbilder: Nachtfoto Ultra-Weitwinkel
11. Nachtfoto (Hauptkamera, extrem dunkel)
Ja, es geht auch noch dunkler – und die Unterschiede finde ich richtig krass. Das eine oder andere Smartphone hat hier im Nachtmodus sogar die DSLR deutlich übertroffen, die bei ISO 12.800 und 1/5 Sekunde schon wirklich ins Schwimmen kam. Klar, unsere EOS 5D Mark III ist nicht mehr die jüngste; beachtlich ist das aber allemal.
Vergleichsbilder: Nachtfoto Hauptkamera
Wenn Ihr das hier lest, dann zunächst einmal: Vielen Dank fürs fleißige Mitmachen und Abstimmen! Die Vorbereitung für diesen Artikel mit den ganzen Smartphones war wirklich spannend – und umso mehr freue ich mich auf die Ergebnisse der Umfragen. Wer wird am Ende das Rennen machen?
Kommende Woche am Mittwoch werden wir den Blindtest auflösen, und dann erfahrt Ihr, welches Smartphone die NextPit-Community zum Sieger gekürt hat. Schaut vorbei!
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