LG G Pad 8.3 im Test: Eines der besten Tablets des Jahres
Das G Pad ist endlich da und das erste LG-Tablet seit langer Zeit ist gleich ein Volltreffer geworden. Was das 8,3-Zoll-Gerät auszeichnet und warum es zu den besten Tablets des Jahres gehört, erklärt unser Test.
Design und Verarbeitung
Das G Pad hat mit 8,3 Zoll eine bei Android-Tablets aktuell ungewohnte Displaygröße. Im Praxiseinsatz erweist sich diese Größe jedoch als gut. Das Display bietet deutlich mehr Platz als die üblichen 7-Zoll-Displays, gleichzeitig ist das G Pad deutlich kompakter und handlicher als die nächstgrößeren 10-Zöller der Konkurrenz.
Seine Handlichkeit hat das G Pad aber auch dem guten Verhältnis zwischen Gehäuseoberfläche und Display zu verdanken. Wie schon beim G2 fällt auch hier die Umrandung angenehm schmal aus, das Display nimmt einen Großteil der Front ein. Außerdem ist das Gehäuse recht flach, mit 8,3 Millimeter ist es nur minimal dicker als das Nexus 7.
Auf der Rückseite sind Stereolautsprecher angebracht, einen Steckplatz für microSD-Karten gibt es ebenfalls, außerdem einen Infrarot-Sender an der Oberseite. Ein weiterer Pluspunkt ist die Materialwahl. Die Rückseite ist aus gebürstetem Aluminium, die Ecken aus gummiertem Kunststoff machen das Tablet schön griffig, es ist weder zu dick noch zu schwer. Insgesamt macht das G Pad einen hochwertigen und edlen Eindruck. Die Verarbeitung ist ebenfalls erstklassig, große Spaltmaße oder wackelnde Teile gibt es nicht.
Display
Hier zeigt sich LG leider nicht ganz auf dem hohen Niveau, das man sonst von den Koreanern gewohnt ist. Dass sie gute Displays bauen können, bewiesen sie zuletzt im G2, doch beim G Pad gilt das nur eingeschränkt. Der Bildschirm ist knackig scharf, die von LG als Full HD beworbene WUXGA-Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixeln führt zu einer Pixeldichte von rund 273 ppi. Das ist recht hoch, reicht zwar nicht an das neue Nexus 7 (323 ppi) oder das Galaxy Note 10.1 2014 Edition (299 ppi) heran, doch in der Praxis ist der Unterschied nicht erkennbar.
Etwas enttäuschend ist aber die geringe Helligkeit des Displays, die besonders im direkten Vergleich mit dem G2 augenfällig wird - reines Weiß wirkt eher gräulich, wirklich strahlende Farben und gute Kontraste hat das G Pad nicht zu bieten. Dafür sind die Schwarzwerte aber gut.
Software
Das G Pad kommt mit Android 4.2.2 und der LG-Benutzeroberfläche. Die ist optisch wie gewohnt verspielt und quietschbunt, Nutzer haben die Wahl zwischen dem farbenfrohen "Basic"-Schema und dem zuckerwattepinken Cartoon-Theme “Marshmallow”. Abgesehen vom streitbaren Design kommt der LG-Aufsatz aber mit einigen wirklich guten und nützlichen Funktionen. Die Multitasking-Funktion “Q Slide” wurde um das Feature “Slide Aside” erweitert: Bis zu drei Apps können per Dreifingerwisch nach links an die Seite geschoben und in Tabs gespeichert werden und von dort mit der gleichen Geste wieder aufgerufen werden.
Die LG-Screenshot-Funktion "Quick Memo" hat einen eigenen Software-Button bekommen, den man bei Bedarf zu den standardmäßigen drei On-Screen-Buttons unterhalb des Displays hinzufügen kann. Hier könnt Ihr auch eine weitere Schaltfläche platzieren, die den direkten Zugriff auf die Schnelleinstellungen und das Benachrichtigungsmenü erlaubt. Überhaupt ist es lobenswert, dass beim G Pad wie schon beim G2 die Front-Touch-Tasten je nach Bedarf vom Nutzer konfiguriert werden können.
Im Stock-Browser hat LG eine weitere Screenshot-Funktion namens "CapturePlus" untergebracht. Hiermit könnt Ihr ganze Browserseiten auf einmal speichern und bei Bedarf zuschneiden, was gerade für längere Artikel nützlich ist. Allerdings hat CapturePlus einen Haken: Bei sehr langen Seiten ist die Auflösung zu niedrig und Schrift ist nicht mehr leserlich. So war mein Moto-G-Testbericht mit 114 Kommentaren als Screenshot nicht zu gebrauchen.
Ebenfalls vom G2 bekannt ist "Knock On". Durch zweimaliges Tippen aufs Display kann der Bildschirm ein- und ausgeschaltet werden. Die App “QPair” ist LGs Antwort auf die fehlende 3G- oder LTE-Kompatibilität des G Pad. Mit QPair könnt Ihr das Tablet mit Eurem Smartphone verbinden und so dessen mobiles Netz mitnutzen. Außerdem bekommt Ihr Benachrichtigungen über Anrufe, Mails und SMS auf dem Tablet, könnt Anrufe ablehnen oder per SMS beantworten und auf SMS-Nachrichten auch direkt antworten. Wenn eine App auf beiden Geräten installiert ist, zeigt QPair zudem beim Einschalten des Displays an, welche App auf dem jeweils anderen Gerät zuletzt genutzt wurde.
Kamera
Die Kamera steht bei Tablets traditionell nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit, LG hat die 5-Megapixel-Linse im G Pad dann auch eher aus Pflichtbewusstsein eingebaut. Tatsächlich macht sie aber gar keine schlechten Bilder.
Wie schon beim G2 wird deutlich nachgeschärft, die Ergebnisse sind aber insgesamt, vor allem auf dem kleinen Tablet-Bildschirm, wirklich ansehnlich.
Die Frontkamera liefert ebenfalls ein ausreichend gutes Bild für Videotelefonate. Softwareseitig gleicht das G Pad dem G2, die zahlreichen Optionen und Modi machen in dem Smartphone mit der 13-Megapixel-Kamera und dem optischen Bildstabilisator aber natürlich ungleich mehr Sinn.
Prozessor und Leistung
Hier gibt sich LG keine Blöße, das G Pad ist mit ausreichend Leistung versorgt und kommt im alltäglichen Einsatz entsprechend selten ins Stocken. Der Prozessor im G Pad ist ein Snapdragon 600 mit einer Taktrate von 1,7 Gigahertz, außerdem sind im G Pad 2 Gigabyte Arbeitsspeicher verbaut. Beim Blättern durch Homescreens und Menüs läuft das G Pad flüssig, Apps starten zügig und ohne lange Verzögerung, beim Spielen von Games gab es keine Hänger oder Ruckler.
Kleinere Aussetzer leistet sich das G Pad aber schon, zum Beispiel beim Wechsel vom Landscape-Modus in die Porträt-Ansicht. Hier dauert es eine Sekunde, bis die Darstellung der Bewegung folgt und die Symbole und Widgets wieder erscheinen. Auch beim Browsen auf Seiten mit vielen Bildern und Grafiken kommt das G Pad mitunter aus dem Tritt und ruckelt oder hängt für Millisekunden. Insgesamt ist die Performance aber gut und zuverlässig.
Akku
Der Akku des G Pad hat eine Kapazität von 4.600 Milliamperestunden (mAh), ein ordentlicher Wert für ein Tablet dieser Größe. Zum Vergleich: Das Nexus 7 (2013) kommt mit 3.950 mAh aus. Bei durchgehender Videowiedergabe bei voller Displayhelligkeit kommt das G Pad auf rund 6 Stunden Laufzeit, verringert man die Helligkeit, verlängert sich die Laufzeit entsprechend. Im Alltag erreicht man so einen bis zwei Tage Laufzeit, bevor das Tablet wieder an die Steckdose muss.
Technische Daten und Preis
Das G Pad ist ein Tablet auf der Höhe der Zeit, auch wenn es nicht die neueste Prozessorgeneration an Bord hat und zum Beispiel das neue Note 10.1 noch einmal 1 Gigabyte Arbeitsspeicher mehr an Bord hat. Insgesamt ist es aber unter den diesjährigen High-End-Tablets vorne mit dabei, der Preis von derzeit rund 300 Euro ist angemessen.
Die wichtigsten technischen Daten im Überblick:
LG G Pad 8.3 | |
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Display | LCD IPS, 8,3 Zoll, WUXGA (1.920 x 1.200 Pixel, 273 ppi) |
System | Android 4.2.2 |
Prozessor | Qualcom Snapdragon 600, Quad-Core, 1,7 GHz |
Arbeitsspeicher | 2 GB |
Interner Speicher | 16 GB (durch microSD erweiterbar) |
Konnektivität | WLAN 802.11 a/b/g/n, Bluetooth 4.0 |
Infrarot-Sensor | ja |
Kamera | 5 MP, LED-Blitz (Rück), 1,3 MP (Front) |
Akku | 4.600 mAh |
Abmessungen | 216,8 x 126,5 x 8,3 mm |
Gewicht | 338 g |
Preis | 299 € (Amazon.de, Stand: 18.11.2013) |
Fazit
Der Wiedereinstieg in den Tablet-Markt ist LG mit dem G Pad gelungen. Für das Tablet sprechen nicht nur die Displaygröße, die ein guter Kompromiss zwischen den bisher üblichen 7- oder 10-Zoll-Tablets. Die Ränder ums Display sind zudem angenehm schmal und sorgen dafür, dass das G Pad sehr kompakt wird und noch mit einer Hand gut zu halten ist. Auch die Verarbeitung ist sehr gut, der Aluminium-Rücken unterstreicht den robusten und hochwertigen Eindruck. Pluspunkte gibt es ebenfalls für die Software-Extras sowie die Ausstattung mit Infrarot-Sensor und microSD-Slot. Das fehlende Mobilfunkmodul mag manche Nutzer aber abschrecken, außerdem bleibt LG beim Display hinter seinen Möglichkeiten zurück. Wer diese Punkte aber verkraften kann, bekommt mit dem G Pad eines der besten Android-Tablets des Jahres.
Schrott...
also bin bis jetzt mehr als zufrieden mit dem Tab...geniale Größe und der Rest auch Top...Display find ich nicht schlechter als auf meinem HTC One :-D alles rundum Top gerät mal gucken was die nächsten Tage/wochen mit sich bringen
Ich weiß nicht ob ich es schon mal gefragt hatte aber kommt auch ein Test zu dem kindle hdx ?:) Theoretisch ist das ja auch Android und mich würde der Vergleich zum nexus 7 interessieren :D
@Johannes
Auf meinem Acer Iconia A700 funktioniert die App leider nicht. Da steht das diese App nicht kompatibel ist.
Das ist schade. Ich habe sie nur mit meinem Xperia ZL getestet, und da funktionierte sie anstandslos.
@Johannes
Danke für den Link.
Leider ja....Nexus kommt wegen dem hässlichen dicken Rahmen nicht in Frage.
Gibt es derzeit ein Alternativprodukt mit 3g? Oder kommt demnächst was neues auf den Markt?
Ich fürchte, das musst Du dich bis zum nächsten Jahr gedulden. Alternative wäre am ehesten das Nexus 7.
Ist bekannt ob das pad den bluetoothcodec apt-x unterstützt? Finde dazu nichts.
Ein Tipp: Genau lesen ;-) Wenn du es mit "QPair" versuchst, klappt's. https://play.google.com/store/apps/details?id=com.lge.p2p
Wenn ich Q Pair im playstore ein gebe kommt da kein Programm gefunden wurde.
@Tim F.
+1 Ich nutze mein Acer A700 auch täglich auf Arbeit und habe mein Netbook eingemottet. Dank UsB host kann ich sogar jeden handelsüblichem Drucker anschließen.
Das G-Pad gefällt mir sehr gut.
Hat das Gerät den auch USB Host? Ein Tablet ohne USB Host würde ich mir nicht mehr kaufen.
Bei LG hat man irgendwie das Gefühl, dass sie seit dem Nexus 4 aufgewacht sind, Google hat denen scheinbar bei der Entwicklung so richtig in den Hintern getreten.
In einigen anderen Foren hab ich gelesen das es zu Probs mit dem Display kommen kann, soll heißen das sich das Display um 30 % runterregelt und auch manuell nicht wieder hochgeregelt werden kann wenn das Tablet zu sehr beansprucht wird. Quelle soll wohl ein Kunde von Amazon sein.
Wann wird denn die 3G Variante kommen?
Bisher ist keine 3G-Variante angekündigt, und laut LG-Vertretern wird auch keine kommen. Dafür gibt es dann eben die App QPair.
würde zum meinem g2 perfekt passen
Ich finde LGs Weg echt interessant. Schon mit dem G2 ein richtig gutes Smartphone hingezaubert, dazu mit dem Nexus 5 nicht lumpen lassen. Auch das Tablet gefällt mir gut. Dort sind auch einige neue Ideen drin. Insofern finde ich LG momentan so ziemlich den interessantesten Hersteller auf dem Android-Markt! (meine ganz persönliche Meinung!!!)
Hat es denn 3g..?