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Find my Device? Von wegen! Googles Tracking-Netzwerk ist sowas von lost

Google Find My Device Not Working 2
© Ana de Sousa / Adobe Stock

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Ursprünglich im Mai 2023 angekündigt, startete Googles Find-My-Device-Netzwerk für die Offline-Ortung von Gegenständen Anfang April offiziell mit der Einführung von Geräten von Pebblebee und Chipolo. Allerdings ist das Netzwerk derzeit so gut wie nutzlos. Gehen wir der Frage nach, warum das so ist, und erkunden wir gemeinsam die eher vage Erklärung von Google.

Auf dem Papier hatte Googles Netzwerk für die Ortung verlorener Gegenstände alles, was es brauchte: Es sollte nicht nur die verschiedenen inkompatiblen Ortungsgeräte – Pebblebee, Samsung und andere – ersetzen, sondern auch Apples AirTags entthronen, indem es das gesamte Android-Ökosystem vereint, um Euch bei der Suche nach verlorenen Schlüsseln, Gepäckstücken, Geldbörsen und Haustieren zu helfen.

Bei einer geschätzten Anzahl von über einer Milliarde installierter Smartphones könntet Ihr Eure Sachen eigentlich nur an sehr abgelegenen, nicht vernetzten Orten auf der Welt verlieren, oder? Nun, leider haut das bislang noch nicht so hin …

"Schieb es auf Apple"

Das Netzwerk wurde während der Google I/O 2023 Keynote angekündigt, parallel zu einer Partnerschaft mit Apples Find-My-Team, um über iOS und Android vor Stalking-Trackern zu warnen. Damals wurde versprochen, dass das Netzwerk "in den kommenden Monaten" ins Rennen geht. Im September sprach nextpit mit einigen Gerätemarken, die erklärten, dass sich das Netzwerk auf unbestimmte Zeit verzögerte, weil sie darauf warteten, dass Apple seinen Teil des gemeinsamen Anti-Stalking-Funktionssets implementierte.

Google I/O Opening Keynote
Google hat Berichten zufolge den Start seines Netzwerks verschoben, um darauf zu warten, dass Apple plattformübergreifende Anti-Stalking-Warnungen implementiert. / © Google

Die Überlegung hinter der Anti-Stalking-Funktion war clever: Obwohl die Netzwerke von Google und Apple nicht kompatibel sind, können beide die Tracker des jeweils anderen erkennen und die Nutzer:innen über ein mögliches Stalking-Gerät informieren. Einige haben sich darüber beschwert, dass die Funktion die Möglichkeit zunichtemacht, einen Tracker zum Auffinden gestohlener Gegenstände zu verwenden, aber das war nie die ursprüngliche Absicht.

Frühanwender werden als Versuchskaninchen behandelt

Google kündigte an, dass sein "Find My Device"-Netzwerk am 8. April 2024 an den Start geht. Im Mai kamen dann die Item-Tracker von Pebblebee und Chipolo auf den Markt, die beide fast ein Jahr zuvor angekündigt worden waren.

Doch obwohl Google versprochen hat, dass Hunderte Millionen Geräte Teil des Netzwerks sein werden (oder mehr), ist das notwendige Systemupdate offenbar nicht überall verfügbar. Auf vielen unserer aktualisierten Testgeräte gibt es immer noch keine Option, um die Bluetooth-Ortungsfunktion ein- oder auszuschalten, aber wir stellten fest, dass das Pairing eines Item-Trackers die Funktion auch ohne ein Update installiert/aktiviert – was auf eine serverseitige Option hindeutet.

Find My Device
Wenn Euer Handy die Option "Finde Eure Offline-Geräte" nicht anzeigt, dient es nicht als Bluetooth-Beacon. / © nextpit

Erschwerend kommt hinzu, dass Google sich für eine vage Standardoption entschieden hat, die nur "mit Netzwerk in stark frequentierten Gebieten" funktioniert. Das bedeutet, dass ein Item-Tracker, der nur von einem unbekannten Telefon gepingt wird, nicht in der App/Webseite des Besitzers angezeigt wird. Während Google die Unterscheidung in seinem Netzwerk als Datenschutzmerkmal anführt, können wir uns nicht daran erinnern, dass es Beschwerden darüber gab, dass Apple, Samsung oder Tile nur mit einer Beacon-Sichtung rechneten.

Das Ergebnis ist ein schwaches Netzwerk von Geräten mit vielen blinden Flecken – genau das Gegenteil von dem, was ein Android-basiertes Tracking-Netzwerk bieten könnte.

Chipolo One Point am Schlüsselring
Die aktuellen Tracker für das "Find My Device"-Netzwerk funktionieren gut in Gebäuden, aber sie außerhalb Eures Zuhauses oder Büros zu verlieren, ist derzeit eine Lotterie. / © nextpit

Google antwortet (aber eigentlich nicht so richtig)

Um die Gründe für einen solch glanzlosen Start zu verstehen, hat nextpit sowohl Chipolo als auch Google um einige Auskünfte gebeten. Chipolo gab an, dass es derzeit Probleme mit der Implementierung des Tracking-Netzwerks gibt, auf die sie keinen Einfluss haben, und empfahl, Google zu kontaktieren.

Wir baten Google um eine Erklärung für die vielen gemeldeten Probleme bei der Ortung verlorener Gegenstände und wollten wissen, ob sie mit der Standardoption des Systems zusammenhängen oder ob einfach nur eine geringe Anzahl von Handys mit der erforderlichen Funktion in freier Wildbahn unterwegs ist.

Daraufhin erhielt nextpit diese eher allgemeine Antwort:

Googles "Find My Device" stellt Eure Sicherheit durch mehrschichtige Schutzmechanismen in den Vordergrund, die gelegentlich das Auffinden von Bluetooth-Trackern beeinträchtigen können. Damit dein Gerät verloren gegangene Geräte in verkehrsarmen Gebieten ohne 'Aggregation standardmäßig' orten kann, stelle deine Find My Device-Netzwerkeinstellung auf "mit Netzwerk in allen Bereichen". Die Find My Device-Netzwerkeffektivität wird sich weiter verbessern, wenn die Nutzer im Netzwerk angemeldet sind und die Einstellung "mit Netzwerk in allen Bereichen" wählen. Während das neue Find My Device-Netzwerk wächst, werden wir es kontinuierlich verbessern, um die Nutzererfahrung mit dem Engagement für Sicherheit in Einklang zu bringen.

Dass die Standardeinstellung in verkehrsarmen Gebieten nicht funktioniert, kann Stalking wirklich verhindern, vor allem in Kombination mit Warnungen vor unbekannten Trackern. Aber die Tatsache, dass dieser Modus noch immer nicht flächendeckend eingeführt wurde, lässt uns den Zeitpunkt der Netzwerkeinführung infrage stellen, da die Abdeckung selbst in öffentlichen Gebieten nur begrenzt ist.

Versteh uns nicht falsch, das Potenzial des "Find My Device"-Netzwerks ist immer noch unschlagbar, selbst mit dem eher kleinen Funktionsumfang – keine Optionen zur Rückwärtsortung, kein Standortverlauf oder erweiterte Ortungsfunktionen wie UWB, wobei die beiden letzteren laut 9to5Google offenbar in Arbeit sind.

Galaxy SmartTag 2 neben einem Galaxyy S23 Ultra
Funktionen wie die UWB-Präzisionsortung des Galaxy SmartTag 2 (oben) sind bei Google angeblich in Arbeit. / © nextpit

Trotzdem: Nachdem man Apple vorgeworfen hat, sein Netzwerk fast ein Jahr lang zu verzögern, Partnerhersteller fast die ganze Zeit warten zu lassen, damit sie keine fertigen Produkte verkaufen können, und mit einer so schwachen Netzabdeckung an den Start zu gehen, hätte Google noch ein bisschen warten sollen, bevor es den Start seines Netzwerks ankündigt, um zu vermeiden, dass seine Nutzer und Partner mit fast nutzlosem Zubehör verwirrt werden.

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Zu den Kommentaren (15)
Rubens Eishima

Rubens Eishima

Seit 2008 habe ich für zahlreiche Webseiten in Brasilien, Spanien, Deutschland und Dänemark geschrieben. Mein Fachgebiet sind Smartphone-Ökosysteme inklusive der Hardware, Komponenten und Apps. Mir sind dabei nicht nur die Leistung und die technischen Daten wichtig, sondern auch Reparierbarkeit, Haltbarkeit und Support der Hersteller. Trotz Tech-Brille auf der Nase arbeite ich immer hart daran, die Sicht der Endverbraucher nicht aus den Augen zu verlieren.

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15 Kommentare
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  • Marvin 1
    Marvin vor 5 Monaten Link zum Kommentar

    Lächerlich hab die Tags vorbestellt und sind jetzt vollkommen nutzlos weil es nicht genau funktioniert. Google sollte sich schämen so etwas rauszuhauen. Die air Tags wären der einzige Grund für mich zu apple zu gehen weil die Ortung von Gegenständen wie Schlüssel oder benachrichtigung das man es zurückgelassen hat einfach nur viel Stress vorbeugen können


  • Olaf Gutrun 57
    Olaf Gutrun vor 6 Monaten Link zum Kommentar

    Ich habe das alles abgeschaltet, zieht Akku und dient meiner Meinung nach mehr zur überwachung als zum finden von Geräten.

    Rubens Eishima


    • 36
      Tobias G. vor 6 Monaten Link zum Kommentar

      Problem gelöst 😂

      Tenten


  • 4
    Yantschek K. vor 6 Monaten Link zum Kommentar

    Bravo und Applaus an Rubens Eishima. Sehr guter Artikel! Weiter so. Google hat es noch immer nicht geschafft die Probleme mit einem Update zu lösen!

    Rubens EishimaStefan Möllenhoff


  • Hoverboard 3
    Hoverboard vor 6 Monaten Link zum Kommentar

    Also Ich habe habe die offline Funktion auf meinem Xiaomi 13T Pro Global Version. Und habe es getestet und es funktioniert, wie versprochen von Google. Bis jetzt kann Ich nichts negatives erzählen. Es liegt wohl eher daran das aktuelle Geräte diese Funktion eher bekommen als ältere. Vor 2 Wochen hatte ich die Funktion nicht. Abwarten und fleißig Updaten würde ich sagen. Verstehe nicht warum Apple immer noch so gehypte wird? Es gibt keinen Grund dafür, außer aus eigenen Interessen eventuell. Gibt genug Gründe warum einige nicht zu Apple wechseln.

    Rubens EishimaTobias G.Michael K.


    • 4
      Yantschek K. vor 6 Monaten Link zum Kommentar

      Wie damals das Apple Tag rauskam hat es von Anfang an ohne Probleme funktioniert. Nur Android schafft es nicht in einem Zug etwas Ordentliches auf den Markt zu bringen. Das ist und war immer so. Ich bin ein absoluter Android fan und benutze nur Android Geräte aber man muss offen und ehrlich auch sagen, dass Apple in Sachen Produktentwicklung und Kompatibilität immer die Nase vorne hat.

      TentenRubens Eishima


      • Olaf 46
        Olaf vor 5 Monaten Link zum Kommentar

        Was jetzt nicht verwunderlich ist, weil Apple eben Apple, und nur Apple, bedient, während Android von zig Herstellern mit aufgebügeltem, eigenem UI auf unzähligen Modellen genutzt wird und überall gleich funktionieren soll. Das ist ein bisschen so, als würde man ein Ersatzteil für seinen Mercedes bei Audi holen wollen, weil es ja auch ein Verbrenner ist.

        User


      • 104
        Tenten vor 5 Monaten Link zum Kommentar

        Trotzdem bleibt das ein Vorteil von Apple und ein Nachteil von Android. Es ist ja nicht Apples Schuld, dass Android sich derart breit streut. Als Kunde kann mir das auch vollkommen egal sein, was oder wieviel ein Hersteller zu tun hat. Ich möchte etwas, das funktioniert. Wie oder mit welchen Schwierigkeiten der Hersteller das bewerkstelligt, interessiert mich nicht.


      • Olaf 46
        Olaf vor 5 Monaten Link zum Kommentar

        Vollkommen richtig und dein gutes Recht - jeder Mensch möge seine Kohle für das ausgeben, wonach ihm der Sinn steht. Es ist halt bloß nachvollziehbar, wieso es bei Android öfter zu Schwierigkeiten kommt (siehe Android Auto) als bei Apple. Als zumindest interessierter Kunde weiß ich das idealerweise bloß schon vor dem Kauf. Und wenn es dann doch mal Apple-like gemacht wird (z.B. Samsung mit seinem zunehmend auf eigene Gerätschaften abzielendes Ökosystem), dann ist es vorrangig für die Tech-Bubble auch wieder nicht richtig. Denn Android hat, bitteschön, offen zu bleiben. Da hat es Apple tatsächlich deutlich leichter.


  • 28
    BuddyHoli vor 6 Monaten Link zum Kommentar

    Soll das aktuell nicht nur in Brasilien funktionieren? Wenn du das also in Deutschland testest, ist dein Artikel hier leider völlig wertlos, da es in Deutschland noch nicht funktionieren soll.


    • 36
      Tobias G. vor 6 Monaten Link zum Kommentar

      Kann dem Artikel leider auch nicht ganz folgen. Es wird gemeckert, Apple wird gelobt und das war's.
      Vllt. könnt ihr diejenigen, die nicht in dem Thema sind vorher abholen. Mal zeigen, was möglich ist. Scheinbar haben einige Geräte diese Funktion ja bereits, wenn ich das dem Artikel richtig entnehme. Ein paar mehr Infos würden da echt hilfreich sein.

      Ich muss gestehen keine konkreten Infos aus dem Artikel ziehen zu können. Ich weiß nichtmal, was genau angeprangert wird.

      Michael K.HoverboardTenten


      • 104
        Tenten vor 6 Monaten Link zum Kommentar

        Danke. Ich hab ihn zweimal gelesen und dachte schon, ich wäre mal wieder zu doof.


      • Clemens C. 22
        Clemens C. vor 6 Monaten Link zum Kommentar

        Im Wesentlichen, dass aus Datenschutzgründen, z. B. Verhinderung von Stalking (nehme ich an), die Option ausgewählt ist "mit Netzwerk in stark frequentierten Gebieten" [mehrere Geräte melden den Standort des gesuchten Gegenstands]. Dabei wäre es bei der Anzahl von Android-Geräten auf dem Markt gerade der Vorteil ggü. Apple, wenn alle Geräte beitragen würden und das auch immer in die entsprechende Ortungsapp weitergegeben wird. Dazu müssten aber ausreichend viele Geräte diese Funktion per Update bekommen und obendrein die Option "mit Netzwerk in allen Bereichen" [mindestens ein Gerät meldet den Standort des gesuchten Gegenstands] ausgewählt werden.

        TentenHoverboard


      • 36
        Tobias G. vor 6 Monaten Link zum Kommentar

        Da stellen sich aber viele Fragen.
        - Welche Komponente der Smartphones muss aktualisiert werden? Was ist die "Ortungsapp"? Daraus ergibt sich ggf. ein Rattenschwanz an Voraussetzungen. Oder eben auch nicht.
        - Welche Smartphones haben die Funktionen schon und wo kann man das als Nutzer erkennen?
        - Welche Einstellungen kann ich als Nutzer vornehmen? Und was kann ich ändern? Und auf was hat es Auswirkungen?
        - Wie "schlecht" ist das Ganze? Anscheinend ist es ja "schlecht". Aber in Bezug auf was? Wenn man so über etwas herzieht, muss man das auch irgendwie begründen bzw. belegen.

        Ich habe auch weder irgendwelche Air Tags noch Smart Tags noch sonstige "Tags", weil ich es einfach nicht brauche und kenne mich entsprechend wenig im Detail aus.


        PS: Dafür haben alle meine Geräte FindMyMobile von Samsung. Interessant wäre, ob das damit zusammenarbeiten kann.

        McTweetTentenMichael K.


    • Rubens Eishima 30
      Rubens Eishima
      • Admin
      • Staff
      vor 6 Monaten Link zum Kommentar

      Hallo!

      - Entschuldigung für die Google-Übersetzung:
      Die brasilianische Funktion hat nichts mit „Mein Gerät finden“ zu tun.

      „Mein Gerät finden“ dient zum Auffinden verlorener Gegenstände mit anonymer Bluetooth-Verfolgung ähnlich wie Apple AirTag.

      Der brasilianische Test dient einem KI-Algorithmus, der ungewöhnliche Bewegungen erkennt und das Gerät sofort sperrt, um den Diebstahl persönlicher Daten (und Geld) von einem gestohlenen Telefon zu verhindern.

      Letzteres ähnelt eher den „Crash Detection“-Funktionen auf Telefonen.


      [Original comment in English]
      The Brazilian feature is unrelated to Find My Device.

      Find My Device is to find lost items, with anonymous Bluetooth tracking similar to Apple AirTag.

      The Brazilian test is for an AI algorithm to detect unusual movements and immediately lock the device to prevent against stealing personal data (and money) from an stolen phone.
      This latter one is more similar to the "crash detection" features on phones.

      TentenHoverboard

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