Performance des Oppo Reno4 Z 5G
Zuerst habe ich mir die Frage gestellt, wie sich die Performance des Oppo im Vergleich zu meinem aktuellen OnePlus 8 Pro anfühlt und ich war wirklich überrascht. Dank ColorOS sind die Animationen beim Öffnen von Ordnern und beim Seitenwechsel wirklich butterweich. Auf Websites oder in Anwendungen lässt sich wunderbar scrollen und auch größere Listen wie der Drawer (bei mir rund 240 Apps), umfangreicherer Wikis, Google Bilder und Kontakte lassen sich wunderbar bedienen. Tauchen viele Bilder auf einer Website auf, braucht das Reno im Vergleich zu meinem OnePlus etwas länger, um die Inhalte zu laden, funktioniert aber dennoch flüssig und ohne zu große Verzögerungen.
ColorOS
Ohne das wirklich böse zu meinen, habe ich von einem China-Smartphone ehrlichweise deutlich mehr vorinstalliertes Zeug erwartet. Aber ganz im Gegenteil: Game Space (Beschleunigung für Spiele), Oppo Relax (Entspannungsübungen) und Soloop (Videobearbeitung) waren allerdings die einzigen, die mir als „neu“ aufgefallen sind. Bei Soloop konnte ich aber nirgendwo nachlesen, ob das tatsächlich eine Oppo-App ist.
Android 10 ist mir natürlich nicht unbekannt, ColorOS dagegen schon. Und um das vorweg zu nehmen: Ich mag es! Die Einstellungen sind mit bunten Icons versehen, was die Orientierung etwas vereinfacht und das gesamte OS fühlt sich sehr geschmeidig, leichtgängig und weich animiert an. Egal ob ich wie ein Irrer durch den Drawer scrolle oder die Bildschirmübergänge teste. Es ruckelt nichts.
Natürlich habe ich dann auch in den Einstellungen nach Alleinstellungsmerkmalen gesucht. Hier kann man beispielsweise die Bildschirmaktualisierungsrate regeln (60/90/120Hz), den OSIE-Grafikeffekt für klarere, hellere und lebendigere Farben für unterstützte Apps aktivieren oder deaktivieren und die Sichere Tastatur ein- oder ausschalten.
Aber letztlich gibt es hier, mit Ausnahme der sicheren Tastatur, die ich unter Android 11 nicht gefunden habe, kaum Außergewöhnliches. Es ist halt eben Android 10. Multi-User und Dark-Mode gab es auf dem OnePlus 8 Pro unter Android 11 ebenfalls bereits. Oppo Relax ist dagegen eine App, bei der man sich von entspannenden Naturgeräuschen besudeln lassen oder Atemübungen machen kann. Das ist sicher eine nette Idee, ob man das aber im Alltag nutzt, weiß ich nicht.
Benchmarks Oppo vs OnePlus
Ich habe mich für die beiden Benchmarks Geekbench und 3DMark entschieden und habe die beiden Smartphones hier einfach mal gegeneinander antreten lassen. Hier sind die Ergebnisse:
Geekbench (Oppo links, OnePlus rechts)
3DMark (Oppo links, OnePlus rechts) Spezifikationen
3DMark Wildlife (Oppo links, OnePlus rechts)
3DMark Slingshot Extreme (Oppo links, OnePlus rechts)
Dieser Unterschied war nicht nur erwartet, sondern insbesondere in den 3DMark-Tests auch sichtbar. Das Oppo kam an der gleichen Stelle der Tests auf 55-60% weniger FPS und besonderes der zweite Tests ruckelte an einigen Stellen wirklich stark. Überrascht war ich von einigen Bilden dennoch, denn die Darstellung war trotzdem keine Diashow, sondern zog etwas nach, was gar nicht so störend wirkte wie erwartet.
Allerdings wird das Oppo ja auch nicht als Powerhouse verkauft, sondern vielmehr als solides und alltagstaugliches Mittelklasse-Smartphone. Und das scheint es wirklich zu sein.
Games & Apps Performance
Ich habe eine Reihe verschiedener Apps und Spiele ausprobiert, die meisten davon verwende ich im Alltag, einige andere wollte ich einfach nur als Stresstest ausprobieren. Ein paar Beispiele:
Marvel Strike Force ist ein rundenbasiertes Kampfspiel, dass allerdings in den Kämpfen selbst mit haufenweise aufwendigen Animationen und Effekten versehen ist. Zusätzlich kann man die Spielgeschwindigkeit verdreifachen. Wenn ich das tue, wirken die Animationen auf dem OnePlus 8 Pro immer noch flüssig. Beim Oppo läuft im normalen Tempo alles sauber, lediglich die Endanimation, bei der das Siegerteam gezeigt wird, hat einen kleinen Ruckler beim Kameraschwenk. Stelle ich die Spielgeschwindigkeit aber auf dreifach, gibt es diese Ruckler auch während des Kampfes. Sie sind aber wirklich minimal und kaum spürbar. Auffällig hier war aber vor allem, dass an viele Stellen Daten nachgeladen wurden, was Bilder erst sehr verzögert erscheinen ließ und die reine Ladezeit zwischen den Kämpfen etwa 30% länger war als auf dem OnePlus 8 Pro.
Bei Pokemon Go ruckelt auch mein OnePlus 8 Pro, wenn der Spielmodus von OxygenOS nicht aktiv ist. Besonders beim Werfen der Pokebälle wird das recht deutlich. Auch das Oppa hat den Spielmodus und hier stelle ich den gleichen Effekt fest, nur ein wenig stärker. Ich habe allerdings in Pokemon Go außer „Batteriesparer“ keine Grafikeinstellungen gefunden. Auf beiden Geräten wirkt das Spiel mit Batteriesparer flüssiger. Spielbar ist es aber so oder so.
Bei Mortal Kombat, Flaming Core, Alto´s Odyssey, Shadowhunter, Assassins Creed Rebels, Zen Pinball, Mr. Bow und ähnlichen Spielen war die Erfahrung ähnlich. Das Oppo schlägt sich hier sehr wacker und alles lief recht flüssig. Bei Mortal Kombat fiel mir aber auf, dass besonderes die Animationen, die eigentlich nicht mehr direkt zum Kampf gehörten, also beispielsweise „Finishing Moves“, gerne mal ruckelten.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Spiele auch auf dem Oppo durchaus Spaß machen. Und irgendwie habe ich mich in Alto´s Odyssey und Assassins Creed Rebels ein wenig verliebt. Zen Pinball fand ich jetzt nicht so toll, obwohl ich Flipper eigentlich liebe. Und Mr. Bow hat sich als Gelegenheitsspiel definitiv einen Stammplatz verdient.
Eine Liste mit Spielen, die auch besonders das Display im 120Hz Modus unterstützen, findet ihr in meinem Display-Test.
Das Oppo lässt seinen Benutzer definitiv jede dieser Apps alltagstauglich bedienen. Es scrollt flüssig, hat weiche Animationen als Übergänge zwischen Bildschirmen, aber lädt Inhalte, verglichen mit dem OnePlus 8 Pro, etwas länger. Videos spielt es flüssig und ohne Ruckler ab, wobei das allerdings dem Puffer der Software zu verdanken sein müsste. Bei YouTube habe ich außerdem noch bestimmte Video-Inhalte gesucht, um die Performance beim Abspielen besonders aufwändiger Videos zu testen und dabei fiel mir tatsächlich ein Unterschied auf, der aber wahrscheinlich der Display-Auflösung geschuldet ist. Besonders bei hochauflösenden Videos und hohen Bildfrequenzen ruckelte die Anzeige ganz leicht. Bei Kameraschwenks wirkten besonders kontrastreiche Übergänge ganz leicht verwaschen. Im Großen und Ganzen aber war die Anzeige völlig in Ordnung.
Bei normalen Apps, also solche, die man im Alltag bedient, konnte ich keinen nennenswerten Unterschied zwischen den beiden Smartphones erkennen - mit Ausnahme der Ladezeiten, die in wenigen Apps auf dem Oppo tatsächlich etwas größer ausfallen.
Als HighEnd-User bin ich aber, besonders auch mit Blick auf den Preisunterschied zwischen den Geräten, durchaus beeindruckt.
Akku-Performance
Der Akku des Oppo ist mit 4.000 mAh absolut auf dem Niveau aller anderen Smartphones in diesem Bereich. Leider lädt er nur mit 18 Watt, was im angeschalteten Zustand etwa 1 Stunde und 50 Minuten dauert. Im ausgeschalteten Zustand habe ich das nicht getestet, weil ich persönlich mein Smartphone noch nie auf wirklich 0% Akku gebracht habe und immer kurz vor Ende lade. Leider unterstützt das Reno4 Z 5G kein induktives Laden. Das wäre das erste Smartphone gewesen, dass mit 18W per Kabel und vergleichbar schnell per Induktion hätte aufgeladen werden können. Die Akkulaufzeit ist aber durchaus beachtlich. Über Nacht hat es bei mir bei drei Beobachtungen gerade mal 3-5% verbraucht (angeschaltet). Wenn man es intensiv benutzt, kann der Akku nach 6-7 Stunden leer sein. Bei normaler Benutzung, also WhatsApp, Telefonate, etwas TikTok und ein paar YouTube Videos pro Tag, bringt der Akku es aber locker über den Tag und ein gutes Stück in den nächsten Tag hinein. Das ist absolut zufriedenstellend.
Impressionen (Screenshots)
Hier noch ein paar Impressionen aus Spielen:
Alto´s Odyssey
Flaming Core
Zen Pinball
— geändert am 04.12.2020, 15:28:15
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