Kjus BT 2.0 Glove im Test: Ski-Handschuhe mit Bluetooth und OLED-Display
Handschuhe haben eine einzige Aufgabe: Sie sollen die Hände schützen und warm halten. Das gilt auch für Ski-Handschuhe. Doch die Kjus BT 2.0 Gloves machen mehr. Sie dienen als Verlängerung des Smartphones, damit Ihr auch beim Skifahren immer erreichbar seid, ohne das Smartphone hervor kramen zu müssen. Wir haben die Bluetooth-Handschuhe getestet.
Preis und Verfügbarkeit
Die Bluetooth-Handschuhe von Kjus sind kein Schnäppchen. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei stolzen 349 Euro. Einige Händler bieten die Handschuhe auch bereits für rund 300 Euro an, meist allerdings nicht ab Lager, sondern nur auf Anfrage. Allerdings sind richtig gute Ski-Handschuhe auch ohne Bluetooth-Technik nicht unbedingt günstig.
Design und Verarbeitung
Lasse Kjus, der Ex-Olympiasieger und Teil einer goldenen Skifahrer-Generation aus Skandinavien, hat die Wettkampf-Ski längst abgeschnallt. Mittlerweile vertreibt der Mittvierziger seine Kollektion aus Ski-Bekleidung unter dem eigenen Namen. Dazu zählen auch die Handschuhe Kjus BT 2.0, die es in verschiedenen Ausführungen für Männer und Frauen gibt. Doch die Handschuhe haben nicht nur wärmendes Material und einen schicken Schnitt zu bieten, sondern auch moderne Technik: Im Daumen steckt an der Spitze ein Lautsprecher, weiter unten ein Mikrofon. Beide sind wasserdicht und dienen als Telefonhörer.
Wer schon einmal Ski gefahren ist, kann erahnen, warum das sinnvoll ist: Es ist kalt und nass, man ist dick angezogen, das Smartphone steckt irgendwo in einer Tasche oder im Rucksack. Wenn es klingelt, schafft man es niemals, sich rechtzeitig so weit zu entblättern und in den Taschen zu wühlen, um den Anruf entgegen zu nehmen. Mit den Bluetooth-Handschuhen reicht ein Druck auf den LED-beleuchteten Button an der Oberseite des Handschuhs, um den Anruf anzunehmen. Zusätzlich vibriert es im Handschuh.
Die Verarbeitung gefällt, einzig das Bauteil, welches das Display und den Akku beherbergt, sitzt arg locker im Handschuh und ist mit der oberen Stoffschicht nicht fest vernäht. Der Schnitt der Kjus-Handschuhe ist sportlich-knapp, in meiner normalen Handschuhgröße 10 passen sie mir gerade so. Die Leinen an den Handgelenken sind abnehmbar, die Knöchelpartie leicht gepolstert – praktisch für Slamomfahrer oder handfeste Auseinandersetzungen beim Aprés-Ski. Ein Klettverschluss sorgt dafür, dass es im Handschuh nicht unangenehm zieht.
Der Materialmix aus Leder und Textil überzeugt, und zwar nicht nur, weil alle Oberflächen hochwertig wirken und auch gegenüber Schnee und Eis genügend widerstandsfähig sind. Die Lederflächen, die unter anderem die Fingerkuppen bedecken, sind Touch-fähig, so kann man mit den Handschuhen im Notfall auch sein Smartphone bedienen.
Die komplette Technik steckt übrigens im rechten Handschuh. Das merkt man beim Tragen allerdings nicht, denn die Bauteile sind klein, die Kabel flach und alles zusammen nicht störend. Da die Bauteile allesamt wasserdicht sind, braucht niemand Angst vor Schnee, Nässe oder Eis zu haben – das wäre für Ski-Handschuhe aber sonst auch ein No-Go.
Display
Am rechten Handschuh sitzt ein kleines Display, das drei mal ein Zentimeter groß ist. Der Hersteller betont, dass es sich bei dem Mini-Display um ein OLED-Panel handelt. Die Auflösung ist nicht besonders hoch, muss sie aber auch nicht sein, schließlich zeigt der Bildschirm nur grundlegende Daten an: Akkustand, Bluetooth-Verbindung, Name des verbundenen Smartphones, Anrufer und Telefonnummer. Das reicht aus, und zwar auch in der nur zweifarbigen Darstellung. Die Helligkeit ist gut, die Schrift stets gut zu erkennen.
Software
Eine spezielle App gibt es für die Kjus-Handschuhe nicht. Die Bluetooth-Verbindung wird über die Android-Bordmittel hergestellt, mehr Software ist weder nötig noch vorhanden.
Audio
Die Kjus-Handschuhe sind nur durch ihren eingebauten Kopfhörer wirklich einzigartig. Zwar kann man theoretisch sogar Musik darüber hören, aber das wird niemand wirklich machen wollen. Das liegt an vielen Dingen, etwa dem Komfort, der mangelnden Abschirmung gegenüber Umgebungsgeräuschen, der Beschränkung auf ein Ohr – und auch an der Klangqualität. Für Musik reicht das einfach nicht, aber muss es ja auch nicht.
Allerdings ist auch reines Telefonieren mit dem Handschuh-Kopfhörer alles andere als angenehm. Ein Telefonat klingt eher wie eine Unterhaltung mit Walkie-Talkies und längst nicht so natürlich und angenehmen wie mit modernen Telefonen. Die Kjus BT 2.0 arbeiten zudem halb-duplex, das heißt, während ein Gesprächspartner redet, hört er den anderen nicht mehr. Die Lautstärke ist zwar ausreichend, lässt sich jedoch nur über das Smartphone anpassen. Ist das Telefon also für die aktuelle Umgebung zu leise, muss man es doch wieder hervor kramen.
Klar ist jedoch auch: Diese Handschuhe sind nicht zwingend dafür gemacht, stundenlange Gespräche zu führen. Es geht um bequeme Erreichbarkeit auf der Piste und kurze Absprachen, etwa zum nächsten Treffpunkt. Dafür reicht das Gebotene aus, für mehr aber auch nicht. Trotzdem ist es etwas rätselhaft, warum der Hersteller das Mikrofon nicht in der Spitze des kleinen Fingers untergebracht hat. So hätte man in Sachen Handhaltung deutlich entspannter und optisch lässiger telefonieren können.
Akku
Der Akku in den Handschuhen wird über einen Micro-USB-Port nahe der Öffnung geladen. Der Anschluss ist in einem stabilen Plastik-Teil untergebracht. Die genaue Kapazität und Laufzeit verschweigt der Hersteller zwar, doch im Test hält der Akku des Kjus BT 2.0 sehr lange durch – vor allem im Standby, was ja auch der Haupt-Einsatzzweck sein dürfte. Aufgeladen wird über einen Computer oder mit einem Netzteil. Über den PC dauert das bei ganz leerem Akku weniger als eine Stunde.
Abschließendes Urteil
Lasse Kjus weiß, wie ein Ski-Handschuh aussehen und was er können muss. Tatsächlich sind die Kjus BT 2.0 auch richtig gute Handschuhe. Die Technik, die darin steckt, ist unter dem Strich weder besonders komplex noch außergewöhnlich – aber dennoch einigermaßen alltagstauglich. Der Akku hält lange, die Bedienung ist unkompliziert und die Verständigung immerhin ausreichend für kurze Absprachen. Für mehr taugen die Bluetooth-Handschuhe zwar nicht unbedingt, aber meist reicht das auch. Ob die Tatsache, relativ bequem auf der Piste erreichbar zu sein, einen Preis von 300 Euro rechtfertigt, muss jeder Skifahrer für sich entscheiden.
Cooles James Bond 007 Gadget 😎⌚
Ich nehme lieber ein Einsteiger Phone mit. Wenn es wegen Kondenswasser, Kälte oder einem Sturz abdankt... Ist es viel, viel billiger als einer dieser BT Handschuhe ❄
Da kommt man aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Da schmeiß ich lieber mein Geld aus dem Fenster, als es für so einen sinnlosen Schrott rauszuwerfen.
Da käme ich aus dem lachen nicht mehr raus, das sieht so lächerlich aus
Müssen wir nicht kommentieren, gelle?
Wer zum Teufel muss mitten in der Abfahrt über einen Handschuh telefonieren können?
Wenn, dann höchstens mal auf schwarzen Pisten!