Bevor die Mi-Fans in den Kommentaren darauf hinweisen: Android-Updates sind nicht mehr so wichtig wie früher. Damals nahm die Kompatibilität von Apps schnell ab, wenn Euer Gerät nicht unterstützt wurde. Sicherheitsupdates sind heutzutage sogar noch wichtiger, da wir mit immer wichtigeren Informationen auf unseren Smartphones umgehen.
Doch für ein Unternehmen mit einer schrecklichen Erfolgsbilanz hat sich Samsung wirklich Mühe gegeben, sein Image zu verbessern und seine Position gegenüber den chinesischen Konkurrenten zu festigen. So mussten die Südkoreaner nicht mit "Mutterland"-ROMs und globalen ROMs jonglieren, sondern nutzten ihr weniger verwirrendes Handy-Lineup – und das in einer Zeit, in der selbst der einstige Musterschüler OnePlus eine Identitätskrise mit der Muttergesellschaft Oppo durchmacht und in den USA und der EU mehrere Nord-Lineups herausbringt, um sich zu differenzieren.
Den Spieß umdrehen
Das alles änderte sich mit einem kleinen Slide, den Samsung zwischen die Vorstellung der drei Generationen von Android OS-Upgrades" für seine Flaggschiffe und einige Galaxy A-Modelle. Dieses Versprechen galt nicht nur für zukünftige Geräte, sondern auch rückwirkend für Handys (und einige Tablets), die 18 Monate zuvor auf den Markt gekommen waren, wie die Galaxy-S10-Reihe.
Davor konnten Galaxy-S-Besitzer:innen zwei Android-Updates sowie ein oder zwei Jahre zusätzliche Sicherheitsupdates erwarten. Eine Update-Politik, die unter den Android-Flaggschiffen üblich war und nur von der Google-Pixel-Reihe übertroffen wurde.
Im Jahr 2022, während der Vorstellung des Galaxy S22, übertrafen sich die Südkoreaner selbst, indem sie eine noch bessere Update-Politik ankündigten. Sie weiteten diese auf vier Android-Updates und fünf Jahre Sicherheitspatches aus. Noch besser: Die Ankündigung erfolgte passend zur Einführung von Android 12: Samsung bot eine klare Roadmap für seine Updates an, während andere Hersteller sich nur auf Beta-Versionen beschränkten.
In der Saison 2021-2022 behob Samsung ein weiteres Problem und schaffte es, seine Geräte rechtzeitig zu aktualisieren. Alle Flaggschiff-Geräte (seit der S10-Reihe) und sogar die Mittelklasse-Geräte A52 und A72 bekamen in der zweiten Woche des Jahres 2022 das Update. In der Vergangenheit war es nicht unüblich, dass eine neue Android-Version erst nach der Veröffentlichung eines neuen Galaxy S-Modells ausgerollt wurde, was in der Regel im Februar der Fall war. Zu dem Zeitpunkt hatten OnePlus-Besitzer:innen die Version bereits seit mehr als einem Monat auf ihren Geräten.
Mit gutem Beispiel vorangehen
Android 13 | Android 12 | Android 11 | |
---|---|---|---|
Google Pixel | August | Oktober | September |
Galaxy S22 | Oktober | k.A. | k.A. |
Galaxy S21 | November | November | k.A. |
Galaxy S20 | November | Dezember | Dezember |
Galaxy A53 | November | k.A. | k.A. |
Galaxy A52 | November | Januar | k.A. |
Galaxy A51 | Dezember | März | Februar |
Nach einer früheren Veröffentlichung von Android 13 im August und zugegebenermaßen kleineren Änderungen an Googles Betriebssystem, schaffte es Samsung seine Erfolgsbilanz zu verbessern. Das Unternehmen setzte für die Jahre 2022-2023 einen neuen Maßstab für Android-Updates. Noch vor Ende des Jahres wurden nicht nur alle unterstützten Flaggschiffe aktualisiert, sondern auch Low-End-Geräte wie das Galaxy A22/M22 (ab 2021), das A13 (ab 2022) und sogar das meistverkaufte Mittelklassegerät Galaxy A51 aus dem Jahr 2020.
Natürlich ist das immer noch nicht so gut wie die Erfolgsbilanz von Google oder Apple, die das Pixel 4a und das iPhone SE (2020) am selben Tag wie die Flaggschiffe aktualisierten, aber es ist immer noch besser als bei jedem anderen Android-Hersteller. Nur OnePlus und Oppo kommt auch nur annähernd heran, wobei Ersterer seine Flaggschiffe bereits aktualisiert hat, während Letzterer mit der Aktualisierung einiger Mittelklassegeräte aus dem Jahr 2022 beginnt.
Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels sind die einzigen 2022er Modelle von Samsung, die noch auf Android 13 warten, diejenigen, die mit One UI Core (der Light-Version der regulären Samsung-Oberfläche) laufen – und marktspezifische Modelle wie das Galaxy M13 und M23. In diesen Fällen sollen die M-Modelle im Januar aktualisiert werden, während die A04s und A04 mit One UI Core 4 die Updates im Februar erhalten sollen.
Xiaomi hingegen kündigte gerade erst sein MIUI 14 auf Basis von Android 13 an, ohne dass bisher ein einziges Gerät aktualisiert wurde. Noch schlimmer ist, dass das Redmi Note 9, das im April 2020, vier Monate nach dem Galaxy A51, auf den Markt kam (und auf dem bereits Android 13 läuft), das neueste Google-Betriebssystem gar nicht erst erhält!
Noch Raum für Verbesserungen
Wie immer ist nicht alles gut, wenn es um One-UI-Updates geht. Samsung verwendet immer noch ein dreistufiges System für die Sicherheitsupdates. Das bereits erwähnte Galaxy A51 soll nur halbjährliche Sicherheitsupdates erhalten, während die alten Flaggschiffe der S10-Reihe nur vierteljährliche Patches bekommen. Nur für einige aktuelle Flaggschiffmodelle und "Enterprise"-Modelle sind derzeit monatliche Updates vorgesehen.
Wenigstens hat Samsung klar definiert, was man von seinen neuesten Modellen erwarten kann, und eine Website eingerichtet, auf der die aktuellen Stufen aufgeführt sind. Zum Glück haben Initiativen wie Android Enterprise andere Marken dazu gezwungen, dem Beispiel zu folgen – mit ähnlichen Seiten von Xiaomi, Nokia und sogar Sony.
Aber wir wollen nicht vergessen, dass die Konkurrenz nicht schläft: OnePlus verspricht ebenfalls vier Android-Upgrades mit fünf Jahren Sicherheitsupdates für seine wichtigsten Smartphones, genau wie Samsung.
Hoffen wir, dass Oppo, Vivo und vor allem Xiaomi und Motorola nachziehen und besseren Software-Support anbieten, um es bei den nächsten Markteinführungen zumindest mit OnePlus und Samsung aufnehmen zu können. Das wird immer wichtiger, da die Gerätepreise immer weiter steigen und die Marketingteams bei den meisten Produktvorstellungen mit dem Wort Nachhaltigkeit um sich werfen.
Leider war mein daily Driver, ein Galaxy S9 (ich musste meinen ungläubigen Kollegen ständig schwören, dass ich es tatsächlich immer noch benutze), nicht Teil der erneuerten Samsung-Update-Politik. Aber zumindest erhielt das fast antike Smartphone vier Jahre nach seiner Veröffentlichung noch ein paar Sicherheitsupdates.
Was ist mit Euch? Legt Ihr auch mehr Wert auf Sicherheitspatches als auf vollständige Android-Updates? Wie sieht es bei Eurer Smartphone-Marke mit den Updates aus?
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