Oppo Enco W31 im Test: Schickes Döschen, schwaches Tönchen
Oppo will sich als Premium-Hersteller etablieren, der hohe Qualität über einen möglichst günstigen Preis stellt. Allerdings vernachlässigt er trotzdem nicht die Produktbereiche, die zum erschwinglichen Kurs zu haben sind. Das trifft zum Beispiel auf die True-Wireless-Kopfhörer Enco W31 zu, die derzeit in der preislichen Mitte von Oppos Lauscher-Sortiment liegen. Mitte, das klingt auf dem Papier nach „ausgewogen und fair bepreist“, nach „kann man machen“. Und wie klingen die Oppo Enco W31 in echt? Das erfahrt Ihr in diesem Test.
Pro
- Design und Tragekomfort
- Eindrucksvolle Bassverstärkung
- Staub- und Wasserschutz nach IP54
Contra
- Trotz Extra-Bass dünner und leiser Sound
- Touchbedienung mit wenigen Funktionen
- Sehr kurze Akkulaufzeit
Oppo Enco W31: Preis und Verfügbarkeit
Die OPPO Enco W31 sind seit Ende Mai 2020 in den Farbvarianten Weiß und Schwarz erhältlich. Zum Start erschienen die True-Wireless-Kopfhörer für 79 Euro. Einige Online-Händler bieten sie schon für unter 70 Euro an.
Oppo Enco W31: Design und Verarbeitung
Anders als bei den Enco Free, die wir ebenfalls getestet haben, handelt es sich bei dem günstigeren Modell um klassische In-Ears, bei denen ein Silikonaufsatz dem eigentlichen Lautsprechergehäuse vorgelagert ist. Dadurch braucht Ihr zwar einen Dreh mehr, um die Stöpsel richtig zu positionieren, schirmt Euren Gehörgang aber besser vor Außengeräuschen ab.
Das längliche Lautsprechergehäuse mit vergleichsweise kompakten Stegen besteht aus matt glänzendem TPU-Kunststoff und ist elegant gestaltet. Die Frontplatte in Metalloptik setzt einen ansehnlichen Designakzent. Das kreisrunde Ladecase hebt sich mit der charmanten Form einer Pillendose vom Transportbox-Einerlei der Wettbewerber angenehm ab.
Die nur vier Gramm leichten Ohrhörer sind kaum zu spüren und sitzen daher auch nach längerer Spieldauer angenehm im Ohr. Dieses geringe Gewicht überrascht, weil Oppo im Lautsprechergehäuse sogar noch Dichtungsmaterial untergebracht hat, das groben Staub und Spritzwasser draußen hält. Diese Widerstandsfähigkeit entspricht der Schutzklasse IP54. Inklusive des Ladecases bringt das Kopfhörerset gerade mal 50 Gramm auf die Waage. Dafür sollte sich in jeder Hosentasche ein Plätzchen finden können.
Bedienung der Oppo Enco W31
Die Oppo Enco W31 lassen sich per Bluetooth 5 sehr schnell mit jedem halbwegs aktuellen Android-Smartphone und iPhone verbinden. Noch schneller geht es per Quick Pairing mit kompatiblen Oppo-Smartphones, die mit ColorOS 7 laufen. Dann braucht Ihr nicht das Bluetooth-Menü aufzurufen, sondern nur das Ladecase neben dem Mobiltelefon zu öffnen. Schon poppt ein Kopplungsbildschirm auf. Anschließend stellt sich die Verbindung jedes Mal her, wenn Ihr nur das Ladecase aufklappt. Diese Funktion ist allerdings Oppos Top-Geräten wie etwa dem Find X2 Pro vorbehalten. Günstigere Modelle etwa der A-Serie und das Reno 2Z sind davon ausgenommen.
Bedienen lassen sich die Oppo Enco W31 direkt über die Touchoberfläche am oberen Stegende der Kopfhörer. Der Zugriff beschränkt sich auf aber auf wenige Funktionen. Drückt Ihr den rechten Ohrhörer doppelt, startet Ihr den nächsten Song. Links wechselt Ihr mit einem Doppeldruck zwischen den beiden voreingestellten Klangprofilen. Klingelt es, nehmt Ihr mit einem Doppeldruck auf beliebiger Seite den Anruf an und legt später mit dem gleichen Kommando auf. Mit einem dreifachen Druck rechts oder links aktiviert Ihr den Sprachassistenten.
Moment mal, fehlt da nicht noch was? Allerdings. Den vorherigen Titel könnt Ihr nur in der Musik-App Eurer Wahl ansteuern, nicht über die Ohrhörer. Und seltsamerweise hat Oppo einen einfachen Druckbefehl vergessen, der die Musik startet und pausiert. Stattdessen lassen sich die Enco W31 nur stoppen, wenn Ihr sie aus dem Ohr nehmt. Dann endet die Musik automatisch. Dafür sorgen die Infrarotsensoren, die erkennen, ob Ihr das Set tragt oder nicht. Allerdings setzt die Musik nicht erneut ein, wenn die Ohrhörer wieder in Position sind. Starten könnt Ihr die Enco W31 ausschließlich per Smartphone oder verbundener Smartwatch.
So klingen die Oppo Enco W31
Oppo legt Wert darauf, dass die Enco W31 das Signal nicht von einem Ohrhörer zum anderen, sondern zu beiden gleichzeitig schickt. Binaurale Bluetooth-Übertragung nennt der Hersteller das. Das soll Aussetzern vorbeugen und die Latenz verringern. Allerdings dürft Ihr bei True-Wireless-Kopfhörern in der 80-Euro-Klasse und aufwärts ohnehin mit einer allzeit stabilen und verzögerungsfreien Verbindung rechnen. Alles andere würde enttäuschen.
Entscheidender ist, welchen Klang die Modelle zu bieten haben. Bei den Enco W31 will Oppo mit Graphen-beschichteten Membranen auftrumpfen, die die Reichweite hoher Frequenzen verlängern und die Tiefe niedriger Frequenzen verbessern sollen. Außerdem ermöglicht der Hersteller per Doppeldruck den Wechsel zwischen zwei Klangprofilen. Der Balance-Modus soll für ausgewogenen Sound auf allen Frequenzen bei Pop- und klassischer Musik sorgen, während der Bass-Modus mehr Spaß bei rockigen und elektronischen Titeln bereiten soll. Soweit die Theorie.
Tatsächlich klingen die Oppo Enco W31 ausgesprochen dünn und detailarm. Schon ab mittlerer Lautstärke sind sie überfordert und geben die Höhen unangenehm spitz wieder. Zwar verleiht der Bass-Modus den tiefen Frequenzen etwas mehr Wucht. Doch, weil das den Mitten und Höhen gar nichts nützt, bleibt der klangliche Gesamteindruck mäßig.
Immerhin schottet das In-Ear-Design Außengeräusche halbwegs passabel ab, sodass Ihr die Enco W31 nicht mit noch höherer Lautstärke traktieren braucht. Eine zusätzliche aktive Geräuschdämmung hätte den Effekt sinnvoll verstärken können, aber ANC ist zu diesem Preis einfach nicht zu erwarten.
Oppo Enco W31: Akku
Die Akkukapazität macht die klanglichen Schwächen nicht wett. Mit einer Spieldauer von 3,5 Stunden bei halber Musiklautstärke ist die Ausdauer des integrierten 25-mAh-Akkus arg begrenzt. Ist er leer, lässt er sich immerhin in zehn Minuten mit genug Energie für weitere 80 Minuten Musik druckbetanken. Im 350-mAh-Akku des Ladecases steckt eine Reserve von zehn Stunden Spielzeit. Geht ihm die Puste aus, dauert es zweieinhalb Stunden, bis die Akkus aller Komponenten per USB-C-Kabel wieder randvoll geladen sind. Wie viel Saft noch in den Kopfhörern steckt, signalisiert ein Leuchtdiode im Ladecase per Ampelfarbencode. Wenn Ihr die Ohrstöpsel herausnehmt, bezieht sich die LED-Anzeige auf die Reservepower des Ladecases.
Abschließendes Urteil
Die True-Wireless-Kopfhörer von Oppo haben sich durchaus ein paar Komplimente verdient. Das charmante Design gefällt, der Tragekomfort fällt zumindest bei meinen Testerohren einwandfrei aus und ein IP-Wetterschutz sowie Fast Charging sind in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich. Doch das erachte ich als Kür.
Wichtiger ist, dass True-Wireless-Kopfhörer durch Klang, Bedienkomfort und Akkuausdauer überzeugen. In diesen Kernkompetenzen weisen die Enco W31 nichts Unwiderstehliches auf. Da ist auch der erschwingliche Preis ein schwacher Trost. Trotz eindrucksvoller Bassverstärkung bleibt der Sound dünn. Bei der Touchfernbedienung hat Oppo mit der Start- und Pause-Funktion die Basics vergessen. Die Stoppautomatik des Tragesensors ist kein akzeptabler Ersatz dafür. Zudem bleibt die Akkulaufzeit unter dem, was andere Hersteller zu diesem Kurs bieten. Für ebenfalls 80 Euro warten die Soundcore Spirit Dot 2 von Anker mit besserem Klang, einer umfangreicheren Bedienung und mehr Akkuausdauer auf. Nur eine Trageerkennung haben sie nicht in petto.
Schickes Döschen im Höschen
😅💦
Pro:
Eindrucksvolle Bassverstärkung
Contra:
Trotz Extra - Bass dünner Sound
Finde den Fehler....:-)
Mich würden so Kopfhörer nerven.
Lieber ein Smartphone mit gutem Verstärker wie es z.b Lg macht und dazu feine Kabelkopfhörer. Kein gucken nach dem Akku, immer Betriebsbereit, weniger Verschleiß und wie ich denke gibt es über Kabel und dem entsorechenden Verstärkergerät mehr Leistungs und Klangmöglichkeiten.
Mich kotzt es an das mein s20 keinen Anschluss hat, geldmacherrei um damit mit solch blöden speakern Geld gemacht wird und bei den Handys gespart wird.
Ein richtig guter Verstärker im Handy, kostet auch was mehr und diese wurden bei vielen ,,high End Geräten" weg gespart.
Warum hast du dann eigentlich ein S20, wenn dich das stört und kein bspw. Smartphone von LG? Oder von Sony?
@Tim weil mich bei Lg zu viele andere Dinge stören z.b Software die 1,5 Jahre nicht aktualisiert wird.
Desweiteren wird es wohl kaum ein Gerät geben wo man keinerlei einschnitte machen muss.
Gekauft habe ich es weil mich das Gesamtpaket überzeugte und weil meine Freundin ihr Handy kaputt ging, sonst hatte ich es mitm s10 auch noch ausgehalten.
Über Kopfhörer höre ich selber eh nicht.
Im Auto den Aux Eingang nutzte ich aber sehr gerne. Nunja habe mir nun einen bt empfänger ins Auto an den Radiokabelstrang gebaut.
Zuhause Chromecast Musik stick.
Ich meinte halt generell das uns solche Kopfhörer als Verbesserung verkauft werden was sie teils überhaupt nicht sind.
Ist auch eine der wenigen Sachen die mir am s20 auf stoßen, dazu kommt der fehlende pulssensor und Sauerstoff anteil messer.
Für den Rest überzeugt mich das Telefon schon sehr. 120 Herz auf max Auflösung wären auch noch toll gewesen.
Aber ansonsten, bin ich Top zufrieden.
Dennoch blöd eine nach wie vor nützliche Sache zu streichen.
Kann nur mit Geldmacherrei zu tun haben, schaden tut ein Kopfhörerausgang sicher nicht und wollte da nur Lg was das betrifft Loben.
Denke mal das hier neu vorgestellte Sony hat sicherlich auch einen hochwertigen Ausgang.
Bin auch gegen Bluetoothkopfhörer...