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Probefahrt: Mit der Vespa Elettrica durch Berlin

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© Volker Rost

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Aus Knattern wird Summen: Die Vespa Elettrica ist ein schicker E-Scooter aus Italien, den wir auf den Straßen von Berlin probefahren konnten. Dabei zeigt sich mal wieder: Auch mit Gemütlichkeit kommt man ans Ziel.

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Was macht die Vespa Elettrica aus?

Die Vespa Elettrica ist der erste reine E-Roller der Kultmarke von Piaggio. Technisch basiert der 130 Kilogramm schwere Roller auf der Vespa Primavera, einzig der Antrieb und das Cockpit wurden ausgetauscht. Der Elektromotor überträgt seine Kraft von bis zu 4 kW über ein ölgelagertes Getriebe an das Hinterrad. Das Drehmoment im Normalbetrieb liegt bei 6 nm. Der 25 Kilo schwere Akku hat eine Kapazität 86,4 kW und wird nur zum Antrieb genutzt. Im Schiebebetrieb wird er per Rekuperation geladen.

Eine zweite, normale Batterie mit 12V/4A ist für die Stromversorgung im Stand vorhanden. Das kleine Staufach vorne im Roller hat einen USB-Anschluss zum Handyladen, im großen Fach unter der Sitzbank hat ein Jethelm Platz. Aufgeschlossen wird der Roller wie gewohnt mit einem Schlüssel, die Funkfernbedienung hat nur einen Bike-Finder eingebaut. Die Vespa-Mia-App kann zwar mit dem Roller gekoppelt werden, um Daten auszulesen, hat aber keine weiteren Funktionen.

Bis zu 100 Kilometer Reichweite

Die Reichweite mit einer Akkuladung hängt vom Modus ab, in dem man fährt. Beschränkt man sich auf eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h, gibt Vespa eine maximale Reichweite von 100 Kilometer an, bei maximal 45 km/h sind es 80 Kilometer. Dieser Wert hängt aber immer von vielen Faktoren ab, etwa vom Gewicht des Fahrers, Steigungen und der Außentemperatur. Im Stop-and-Go-Verkehr führen 180 Stops laut Hersteller zu zehn Prozent weniger Reichweite. Ist der Akku einmal leer, dauert das Aufladen von 0 auf 80 Prozent drei Stunden, ganz voll ist er nach vier Stunden. Entnehmen kann man den Akku nicht, das Ladekabel befindet sich unter der Sitzbank und ist fest mit dem Roller verbunden.

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Klassischer Vespa-Look mit neuer Technik. / © Volker Rost

Das Ganze hat natürlich seinen Preis. Die Vespa Elettrica kostet stolze 6.390 Euro und damit deutlich mehr als viele E-Roller von neuen Unternehmen wie Unu oder Niu. Für das Geld könnte man auch sehr, sehr viele Kilometer auf einem Leih-Roller von Coup oder Emmy zurücklegen, ohne sich Gedanken um die Wartung, das Aufladen und andere Dinge machen zu müssen.

Wie fährt sich die Vespa Elettrica?

Schon nach ein paar Metern merkt man, dass es Vespa-Roller schon sehr lange gibt und der Hersteller weiß, was er tut. Die Primavera-Basis ist bewährt und ausgereift, das Fahrwerk stabil, die Bremsen griffig und sicher. Die Verarbeitung ist hervorragend, die Bedienelemente wirken durchdacht.

Mit einem Knopf könnt Ihr durch die drei Fahrmodi schalten: Eco bis 30 km/h, den normalen Modus bis 45 km/h und den Rückwärtsgang in Schrittgeschwindigkeit, der von einem lauten Piepen begleitet wird. Im jederzeit gut ablesbaren Display sind alle Infos stets im Blick. Der Balken links informiert dabei darüber, wie stromsparend man gerade unterwegs ist.

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So sieht das Cockpit der Vespa Elettrica aus. / © NextPit

Der Motor arbeitet sehr gleichmäßig, wenn auch eher gemächlich. Es gibt E-Roller, die flotter beschleunigen als die Vespa Elettrica, da beißt die Maus keinen Faden an. Die Leistung setzt mit kurzer Verzögerung ein, wenn man den Gasgriff dreht. Das ist in den ersten Minuten ein bisschen ungewohnt, dann gewöhnt man sich aber schnell daran. Nach einigen Minuten erscheint die Vespa Elettrica auch gar nicht mehr so träge, die Fahrleistungen passen zu dem soliden Fahrgefühl, und mal ehrlich: Eine Vespa mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h ist nun einmal auch keine Rennmaschine.

Die Lenkung ist sehr präzise und der Roller wendiger als gedacht. Kurvenfahren macht mit der Vespa Elettrica richtig Spaß, auch bei größerer Schräglage reagiert der E-Scooter stets berechenbar und zuverlässig.

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Die Vespa Elettrica hat ein tolles Fahrwerk. / © Volker Rost

Was ist gut an der Vespa Elettrica?

Neben der Verarbeitung gefällt vor allem das Fahrwerk der Vespa Elettrica. Der Roller hat eine souveräne Straßenlage und macht jede Kurve und jeden Untergrund im Stadtverkehr problemlos mit. Die eher ruhige Gangart muss man mögen, die gleichmäßige Performance des Motors und die Laufruhe sind sehr gut.

Die Reichweite von 100 Kilometer, so sie sich denn im echten Test der Vespa Elettrica bestätigt, ist mehr als ausreichend für den Stadtverkehr und kurze Auflüge ins Umland, und genau dafür ist die Elektro-Vespa ja auch gedacht. Die Ladezeit von vier Stunden, die sich ebenfalls noch im Alltag beweisen muss, geht absolut in Ordnung.

Was ist schlecht an der Vespa Elettrica?

Die Vespa Elettrica ist im Test weder besonders schnell noch dynamisch bei den Fahrleistungen. Zwar passt die gemütliche Gangart zu dem Gefährt recht gut, aber ein klein wenig mehr Dampf und ein paar km/h mehr wären wünschenswert. 45 km/h reicht im Prinzip im Stadtverkehr zwar aus, sorgt aber dafür, dass man auf Strecken mit vielen Ampeln garantiert keine grüne Welle reiten kann - die sind nämlich für 50 km/h geschaltet.

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Die Farbakzente gibt es in Blau, Gelb und Schwarz. / © Volker Rost

Viel mehr noch als die Beschleunigung und die Geschwindigkeit stört mich aber die Tatsache, dass die Akkus nicht zum Laden entnommen werden können. Die Vespa Elettrica ist explizit für die Stadt gedacht, doch wer weder zuhause noch an der Arbeit eine Garage mit Stromanschluss hat, muss sich immer umschauen, wo das gute Stück denn nun ein paar Stunden stehen und laden kann. Zudem ist das Ladekabel recht kurz.

Fazit zur Vespa Elettrica

Die Probefahrt durch Berlin mit der Vespa Elettrica hat Spaß gemacht. Man merkt, dass an diesem Roller in Sachen Fahrgefühl und Bedienung alles Hand und Fuß hat. Man darf es eben nur nicht allzu eilig haben. Der Preis von 6.390 Euro erscheint aber trotzdem ein wenig zu hoch gegriffen.

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Die Vespa Elettrica ist für einen E-Scooter ziemlich teuer. / © Volker Rost

Wäre so eine Vespa mit Elektromotor etwas für Euch?

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Zu den Kommentaren (14)
Steffen Herget

Steffen Herget
Senior Editor

Steffen ist seit 2009 in der bunten Welt des Technik-Journalismus aktiv und seit März 2017 bei Android PIT. Android hat eine Weile gebraucht, um sich gegen iOS und vor allem Windows Phone durchzusetzen, gegen die Flexibilität und Vielseitigkeit des Google-Systems ist am Ende aber kein Kraut gewachsen. Gute Displays und Kameras und ordentliche Akkus sind für ihn wichtiger als das letzte Bisschen mehr Taktfrequenz.

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14 Kommentare
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  • 17
    Marc 27.05.2019 Link zum Kommentar

    Haha über 6000 Euro da leg ich nen bissel was drauf und kriege ne nagel neue harley Davidson für die kommt etwas über 7000 Euro mit 750ccm

    Othmar Wyss


  • 21
    Thundercrow 27.05.2019 Link zum Kommentar

    Ein Unu Scooter kostet weniger als 4000€ und man kann den Akku rausnehmen..... Klar das Ding sieht besser aus aber fast 3000€ besser auch nicht


  • Thorsten Sattler 11
    Thorsten Sattler 27.05.2019 Link zum Kommentar

    Ich hab schon aufgehört zu lesen, dass der Akku fest verbaut ist. Somit ist dieser Roller für die meisten in der Stadt (mangels Ladesäule) faktisch unbrauchbar.


  • Grobi 21
    Grobi 25.05.2019 Link zum Kommentar

    Die Kapazität eines Akkus wird in Ah/Wh bzw kWh angegeben(wobei Wh vorzuziehen ist) und nicht in kW! Das Gleiche gilt für die 12V Batterie! ;)


  • 23
    Sprint X 25.05.2019 Link zum Kommentar

    Ein 25 Kilo Akku und 6Nm und 100km Reichweite?
    Ne, da fahre ich lieber weiter mit meinem Trike und habe bis 40Nm nen 4,5 Kilo Akku und echte 120km Reichweite.
    Dazu kann ich je nach Verkehrslage oder je nach Stvo auf der Straße oder auf dem Radweg fahren.
    So brauche ich in Berlin nur 45 Minuten zur Arbeit, die 17 Kilometer von meinem Zuhause entfernt ist. Dazu kommt die Agilität und die Sicherheit, denn selbst bei einer Vollbremsung kann man mit meinem Gefährt nicht über den Lenker fliegen.


  • Sebastian 2
    Sebastian 25.05.2019 Link zum Kommentar

    Schöner Artikel, vielen Dank für diesen Einblick! 😊

    Nur eine Kleinigkeit: Die 45km/h zu bemängeln ist so eine Sache. Da es halt ein Roller sein soll, den jeder Normalo mit dem Autoführerschein fahren kann, darf sie in Deutschland leider nicht mehr auf die Straße bringen und wenn sie es noch so sehr könnte.

    Aber ich bin ganz bei dir, da ist dringend Nachbesserung nötig! Denn als Vespisti mit sowohl einer PK Bj. 86 (Bauartbedingt legale 55km/h) und einer Primavera Bj. 2012 (45km/h) kann ich sagen, die 45km/h sind gefährlicher, da man mehr im Weg ist und riskant überholt wird, statt im Stadtverkehr mitschwimmen zu können.

    VG,
    Sebastian

    Othmar WyssGelöschter Account


  • Conjo Man 52
    Conjo Man 25.05.2019 Link zum Kommentar

    Wieso nicht einfach ein E-Bike kaufen für die Hälfte des Rollerpreises und dazu was für seine Gesundheit tun?!

    Helmut HTh. O.


  • 34
    Gelöschter Account 25.05.2019 Link zum Kommentar

    Wenn man sich auf 30 km/h beschränkt, 100 km Reichweite?
    In der Praxis bedeutet das, jeden Tag laden.
    Und im realen Leben?
    17 km zur Arbeit,
    17 km zur Freundin,
    28 km nach Hause.
    Wird ganz schön knapp.
    Erst recht wenn es mal kühler oder heiß wird.
    Ein 100% ökologisches Spielzeug. Strom entsteht ja dem Nichts oder kommt aus der Steckdose😉.

    Gelöschter Account


  • 77
    Gelöschter Account 25.05.2019 Link zum Kommentar

    Tolles Foto 🍺😎👍aber kein klasse Spielzeug für echte Männer.


  • Tom “iZerf” Zerf 19
    Tom “iZerf” Zerf 25.05.2019 Link zum Kommentar

    Sorry, viel zu teuer und unpraktisch. Keine smarten Funktionen und dann nur extern laden? Nein Danke.

    Othmar WyssTh. O.Gelöschter Account


  • 13
    Tobias Marquardt 24.05.2019 Link zum Kommentar

    meine Aprilia SR50R hat da wesentlich mehr Dampf im Kolben, 3fache Reichweite und kostet viel viel weniger.

    Michael K.Gelöschter Account


    • Tim 121
      Tim 25.05.2019 Link zum Kommentar

      Ist aber auch kein Elektroroller und darum geht's halt auch irgendwie ^^

      Helmut HSebastianMarcelT. PeterSteffen HergetTom “iZerf” Zerf


      • 70
        Michael K. 25.05.2019 Link zum Kommentar

        Den Vergleich halte ich trotzdem für legitim, ja sogar wünschenswert. Denn wie sollen sich die Elektrofahrzeuge durchsetzen, ausser durch Vorschrift, wenn sie so viele Nachteile haben. Und wenn die Fahrzeuge hier vorgestellt werden, dann ja auch, um sie als Alternative zu anderen Verkehrsmitteln darzustellen.

        Othmar Wyss


    • 21
      Thorsten G. 25.05.2019 Link zum Kommentar

      @Tobias: Deine Aprilia wird im Anzug von den meisten Elektroroller stehen gelassen und verbraucht auch mehr als 1€ auf 100 km. Die Vespa ist halt ein schlechtes Beispiel. Vergleiche Mal mit einem Niu1s für unter 3000€

      Helmut H

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