Wenn unsere Geräte an die Steckdose angeschlossen sind, verbrauchen sie auch im ausgeschalteten Zustand Standby-Strom. Dadurch befinden sie sich im Bereitschaftsmodus und sind sofort einsatzbereit, sobald Ihr sie benötigt. Laut einer Untersuchung des US-Energieministeriums macht der Standby-Strom 5-10 % des Stromverbrauchs in Privathaushalten aus. Nach Angaben des CNET-Teams bedeutet das einen durchschnittlichen Verbrauch von rund 100 US-Dollar pro Jahr.
Der Standby-Modus, der auch als "Vampirstrom" bezeichnet wird, ist jedoch auch dafür verantwortlich, dass die Pixel von OLED-Fernsehern im Hintergrund automatisch aktualisiert werden. Mit anderen Worten: Jedes Mal, wenn Ihr Euren Smart-TV aus- und wieder einsteckt, startet dieser Prozess neu und kann im Laufe der Zeit zu dauerhaften Schäden am Fernseher führen.
Vorsicht: Pixel brauchen Ruhe!
Letzte Woche habe ich hier auf dem Kanal auf die Verwendung von intelligenten Steckdosen hingewiesen, um eine gewöhnliche Kaffeemaschine in ein intelligentes Gerät zu verwandeln. In dem Text habe ich kommentiert, dass einer der Vorteile dieser Geräte darin besteht, den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten zu kontrollieren Außerdem bieten sie die Möglichkeit, diese Geräte aus der Ferne auszuschalten. Mein Kollege Stefan Möllenhoff, der kürzlich einen OLED-Fernseher von LG gekauft hat, verriet mir allerdings einige Details, die wirklich Probleme für die Geräte bringen können.
Im Jahr 2018 hat ein Verbraucher in Deutschland ein OLED-Gerät von LG in Verbindung mit einer intelligenten Steckdose verwendet, um den Fernseher nach der Nutzung vollständig zu deaktivieren. Damit wollte er verhindern, dass das Gerät aufgrund von Stromschwankungen Feuer fängt. Diese Sicherheitsmaßnahme führte jedoch zu Geisterbildern auf dem Fernsehbildschirm. Das ist übrigens eine gar nicht so seltene Eigenschaft von OLED- und AMOLED-Bildschirmen.
Was diese Person damals nicht wusste: Der LG-Fernseher im Standby-Modus führt einen Kompensationsprozess durch (auch bekannt als Pixel-Refresh), der den Einbrenneffekt verhindern soll. Laut Heise.de gab es damals in der Bedienungsanleitung des Fernsehers keinen direkten Hinweis auf diesen möglichen Ghosting-Effekt und der Hersteller tauschte das Gerät im Endeffekt aus.
Diese Information findet sich inzwischen in den Bedienungsanleitungen vieler Smart-TV-Modelle mit OLED-Bildschirmen, sowohl von LG als auch von anderen Marken. Haltet Ihr Euch nicht daran, kann es sogar zum Verlust der Garantie führen! Im folgenden (englischen) Video seht Ihr eine umfassende Erklärung des Problems und wie Ihr dauerhafte Schäden an diesen Geräten in Zukunft vermeiden könnt:
Wie im obigen Video erklärt, führen Fernsehgeräte im Standby-Modus nach vier Stunden Betrieb eine automatische Pixelaktualisierung im Hintergrund durch. Wenn Ihr also das Gerät aus der Steckdose zieht oder den Netzstrom abschaltet, führt der Fernseher diesen Vorgang nicht durch. Kurzfristig mag dies keine Probleme verursachen, aber im Laufe der Zeit kann das Fernsehgerät Geisterbilder erzeugen, was zu einer dauerhaften Schädigung der Bildqualität führt.
Weitere Informationen über die Pixelaktualisierung von LG OLED-Fernsehern findet Ihr auf der offiziellen Seite des Herstellers.
Die in den LG-OLED-Fernsehern integrierte Pixel-Refresher-Funktion erkennt durch regelmäßiges Scannen automatisch eine Verschlechterung der Pixel und kompensiert sie bei Bedarf. Die Funktion erkennt außerdem jede Änderung der TFT-Spannung (Dünnfilmtransistor) während des Ausschaltens, um eine Verschlechterung der Pixel zu erkennen und zu korrigieren, indem sie mit einem festgelegten Referenzwert verglichen wird - von LG
Was bedeutet das?
In den USA hat eine Studie des Natural Resources Defense Council (NRDC) ergeben, dass allein in US-Haushalten jährliche Einsparungen in Höhe von 8 Milliarden Dollar erzielt werden könnten, wenn die Verbraucher die Zahl der ständig eingeschalteten Geräte reduzierten. Das bedeutet eine Verringerung des Stromverbrauchs um 64 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr und 44 Millionen Tonnen weniger Kohlendioxidbelastung für die Umwelt. Wie der CNET-Bericht deutlich hervorhebt, schätzt das NRDC die Kosten für ständig eingeschaltete Geräte jedoch auf durchschnittlich 165 US-Dollar pro Haushalt und Jahr.
Faktisch führt das Ausschalten von Geräten somit zu Energieeinsparungen und zu Vorteilen für die Umwelt. Allerdings solltet Ihr Euch auch der Folgen bewusst sein, wenn Ihr speziell den Fernseher ständig vom Netz trennt. Wie in LGs Bedienungsanleitungen für OLED-Fernseher erwähnt, kann es zu dauerhaften Problemen kommen. Aus Einsparungen durch weniger verbrauchten Strom können somit Verluste werden, wenn Ihr Euch einen neuen Fernseher anschaffen müsst.
Lasst Ihr Euren Fernseher lieber im Standby-Modus oder trennt Ihr ihn vom Netz, um Energie zu sparen?
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