Sony baut ein Elektroauto
Um es kurz zu machen: Wenn es um die Ankündigungen geht, die – sagen wir – Hitzewellen oder wenigstens Erstaunen durch unsere Redaktion geschickt haben, dann waren diese in diesem Jahr bei Sony zu verbuchen. Die Japaner wollen nun auch Autobauer werden und haben ein vollelektrisches Fahrzeug vorgestellt. Lest das noch mal, aber langsam:
Auf der diesjährigen CES stellte Sony ein Auto vor. Ein echtes. Aus Metall. Und nicht etwa ein virtuelles aus der Konsole.
Sicher, auf der Bühne steht nur ein erstes Konzept des Wagens. Aber niemand hat das kommen sehen. Es heißt Vision S (ja, klingt wirklich ziemlich nach Tesla) und ist vollgepackt mit Sensoren und Unterhaltungselektronik. Das Konzeptfahrzeug verfügt über 33 verschiedene Sensoren, die sowohl innen und außen ihr Werk verrichten. Hier setzt Sony unter anderem auf BlackBerry, aber auch Bosch. Das Chassis ist mit dem kanadischen Automobilzulieferer Magna entstanden.
Das Design kann beim ersten Hinsehen gefallen und ist fast Tesla-ähnlich. Den Innenraum schmückt ein ultra-breiter Panorama-Bildschirm.
Ob Sony dieses Konzept jemals in Produktion bringt und an die Verbraucher verkaufen kann, wissen wir bisher noch nicht – Sony selbst wahrscheinlich ebensowenig. Aber endlich mal traut sich ein Schwergewicht mal wieder etwas und weiß zu überraschen.
Wir sind und bleiben gespannt!
Samsung denkt, dass Premium-Chromebooks nicht tot sind
Als Google sein Pixelbook im Oktober 2017 auf den Markt brachte, eröffnete es eine neue Richtung für Chrome-OS-Notebooks. Die Hardware war irgendwie beeindruckend, kam aber mit einem entsprechenden Preis. Im Bildungssektor bieten Chromebooks durchaus eine erschwingliche Möglichkeit den Großteil von Online-Aktivitäten und -Arbeiten für einen Preis ab etwa 300 Euro zu erledigen. Der Markt für Premium-Chrome-OS-Geräte tut sich jedoch ziemlich schwer. Google hat sein Pixelbook nie weiterverfolgt und sich stattdessen dafür entschieden, 2018 das Pixel Slate zu veröffentlichen.
Auf der CES 2020 hat Samsung nun sein Galaxy Chromebook vorgestellt, das den Platz am oberen Ende des Chromebook-Marktes einnehmen soll. Die Hardware sieht fantastisch aus und es wird mit Sicherheit viele Chrome-OS-Fans geben, die sich die Finger nach einem dieser Geräte lecken – zumindest solange wahrscheinlich, bis sie den Preis gesehen haben. Immerhin soll das Gerät jenseits von 1.000 Euro kosten. Wann das Chromebook nach Europa kommt und wie viel es letztendlich kosten wird, steht bisher noch nicht fest.
Die wohl größte Überraschung an dem Ganzen ist nicht mal, dass Samsung so beeindruckende Hardware produzieren kann. Das wussten wir. Um ehrlich zu sein, scheint es doch etwas verrückt, vierstellige Beträge für einen Laptop zu zahlen, der keine vollständigen Desktop-Apps ausführen oder auf dem man keine Premium-Spiele daddeln kann. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man selbst Apple-Laptops heutzutage für einen Riesen bekommt – von mobilen Windows-PCs ganz zu schweigen.
TCL macht Foldables erschwinglich
TCL Communication erlebt gerade einen kleinen Durchbruch im Mobilfunkgeschäft. Der chinesische Hersteller ist kein neuer Name in der Szene – seine Tochtergesellschaften Alcatel- und BlackBerry sind durchaus gut bekannt – aber mit der Veröffenlichung des hat TCL drei neue Smartphones vorgestellt, die eine beeindruckende Displaytechnologie versprechen (hier sollten wir nicht vergessen, dass TCL für sein TV-Geschäft berühmt ist) und bei denen es sich in einem der Fälle sogar um ein 5G-Modell handelt. Diese Smartphones werden zu einem Preis von unter 500 Euro auf den Markt kommen und damit direkt in den recht vollen Markt der oberen Mittelklasse einsteigen. Ein genauer Preis für Deutschland steht allerdings noch nicht fest.
Was uns aber dieses Jahr in Las Vegas am meisten überraschte, war das faltbare Smartphone-Konzept von TLC. Nicht etwa weil das Design besonders bahnbrechend ist (ist es nicht), sondern weil es von einer Marke kommt, die sich eigentlich auf der Herstellung erschwinglicher Produkte fokussiert. Wir haben dieses Jahr einige Zeit mit dem Galaxy Fold von Samsung verbracht und haben das neuen Razr von Motorola für 2019 ausgiebig getestet. Von "günstig" lässt sich hier aber nicht sprechen: Beide Handys kosten zwischen 1.600 und 2.100 Euro.
Die Hardware des Modells, das auf der CES vorgestellten wurde, schreit aber förmlich nach Mittelklasse. So hat sie zum Beispiel einen Snapdragon 660 und Android 9 Pie. Natürlich können sich die Spezifikationen noch ändern. Wir glauben aber, dass sich nun auch Hersteller mit erschwinglichen Modellen in die Foldable-Branche wagen und die Preise so zusammenfalten wollen.
Ob das Impulse für Klapphandys schafft, bleibt abzuwarten.
Dass technische Innovationen heutzutage so schnell von den Flaggschiffen in die Mittelklasse und sogar in die Einstiegsklasse sickern, ist ein vielversprechendes Zeichen. Faltbare Displays zu absurd hohen Preisen sind längst schon keine Seltenheit mehr, aber vielleicht ist die Technologie nicht mehr lange nur noch für jene erschwinglich, die den dicksten Geldbeutel haben.
Trotzdem bleiben echte Innovationen im Smartphone-Bereich auch in diesem Jahr eher Mangelware. Die Autoindustrie muss sich hier schon eher strecken. Und wahrscheinlich ist es auch so, dass wir hier in den kommenden Jahren die echten, die großen Fortschritte sehen werden.
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