Bundestagswahl: Die AfD im KI-Check – das ist Deutschland in 10 Jahren


Wie könnte Deutschland 2035 aussehen, wenn allein die AfD auf Basis ihres Wahlprogrammes verantwortlich wäre für die Geschicke unserer Nation? Genau das wollen wir hier mit in Teil 3 unserer Wahlprogramm-Reihe mit der Hilfe von ChatGPT herausfinden.
Auch, wenn aktuell etwa 20 Prozent der Befragten angeben, bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 ihr Kreuz bei der AfD zu machen, ist ein Wahlsieg ebenso wie eine Regierungsbeteiligung unrealistisch. Wir wollen uns dennoch auf dieses Gedankenelement einlassen. Also lassen wir KI die Frage beantworten, welches Deutschland uns in zehn Jahren blühen würde, wäre die AfD verantwortlich.
Deutschland im Jahr 2035: Teil 3 unseres KI-Experiments
Das Experiment startete mit der Kanzler-Partei SPD, danach folgte die CDU/CSU. Heute ist die AfD an der Reihe, bevor dann in den nächsten Tagen die Grünen, die Linken, das Bündnis Sahra Wagenknecht und schließlich die FDP folgen. Jedes Mal beantworten wir mit der Hilfe von KI folgende Frage: Wie können wir uns Deutschland im Jahr 2035 vorstellen, sollte eine Partei allein regieren und somit versuchen können, so viel wie möglich vom eigenen Parteiprogramm umzusetzen.
Hier sind alle sieben Beiträge der Reihe, sowohl die bisher erschienenen, als auch die noch fehlenden:
- Deutschland im Jahr 2035 unter einer SPD-Regierung
- Deutschland im Jahr 2035 unter einer CDU/CSU-Regierung
- Deutschland im Jahr 2035 unter einer AfD-Regierung
- Deutschland im Jahr 2035 unter einer Grünen-Regierung
- Deutschland im Jahr 2035 unter einer Linken-Regierung
- Deutschland im Jahr 2035 unter einer BSW-Regierung
- Deutschland im Jahr 2035 unter einer FDP-Regierung
Das Parteiprogramm der AfD im ChatGPT-Check: Mein Versuchsaufbau
Machen wir also weiter mit unserem kleinen Experiment. Dazu habe ich mir auch das Programm der AfD angeschaut bzw. es an ChatGPT verfüttert. Ich ließ es nicht nur von ChatGPT durcharbeiten, sondern verlangte auch eine etwa 400 Wörter umfassende Zusammenfassung. Die Aufgabenstellung bleibt dieselbe wie bislang: Wie sieht Deutschland im Jahr 2035 aus, wenn die AfD allein an der Regierung wäre und versuchte, 100 Prozent des Wahlprogramms umzusetzen. Das soll mir nach Kategorien unterteilt angezeigt werden. Diese Kategorien sind:
- Wirtschaft und Arbeit
- Bildung und Chancen
- Soziales und Wohnen
- Klimaschutz und Mobilität
- Gesellschaftlicher Zusammenhalt
- Außenpolitik und Europa
- Abschließend: Realistische Einschätzung für 2035
Diese hundertprozentige Umsetzbarkeit ist nur sehr theoretisch umsetzbar, daher will ich noch zwei Dinge von ChatGPT berücksichtigt wissen:
- Wie umsetzbar in Prozent sind diese verschiedenen Pläne in den Kategorien?
- Und welche Bevölkerungsgruppe profitiert am stärksten von dieser vermuteten Umsetzung?
Wer die exakten Prompts wissen will: Die findet Ihr im ersten Teil dieser Reihe. Das gilt auch für den Prompt, der das Artikelbild erstellt. Das Bild soll auf Basis des Eindrucks generiert werden, wie laut Parteiprogramm Deutschland 2035 aussehen könnte. Dabei nehme ich direkt das erste Ergebnis, das mir Dall-E auswirft, damit mir hier niemand unterstellen kann, dass ich nach persönlichen Präferenzen auswähle.
Das Experiment: ChatGPT klopft das Programm der AfD ab
Wir machen es wieder exakt so wie in den ersten beiden Teilen: Alles, was Ihr jetzt in diesem Abschnitt lest, ist per ChatGPT erstellt worden. Ich habe nichts ergänzt, korrigiert, abgeschwächt oder sonst wie beeinflusst. Los geht's:
1. Wirtschaft und Arbeit
Die AfD setzt sich für eine Rückkehr zu den Grundwerten der Sozialen Marktwirtschaft ein, mit einem klaren Fokus auf die Förderung von Mittelstand, Unternehmertum und Innovation. Sie fordert die Abschaffung von CO₂-Abgaben und die Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie auf 7 Prozent. Zudem sollen Vermögens- und Erbschaftssteuern abgeschafft und der Sparerpauschbetrag erhöht werden.
Umsetzbarkeit: 60 Prozent – Viele der vorgeschlagenen Maßnahmen sind realisierbar, erfordern jedoch erhebliche finanzielle Mittel und könnten auf politischen Widerstand stoßen.
Profitiert am stärksten: Mittelständische Unternehmen, Selbstständige und Bürger mit Vermögen.
2. Bildung und Chancen
Die AfD betont die Bedeutung der deutschen Sprache und Kultur im Bildungssystem. Sie fordert eine Rückkehr zu traditionellen Bildungsinhalten und -methoden sowie die Abschaffung von Gender-Mainstreaming und Frühsexualisierung in Schulen. Zudem soll die berufliche Bildung gestärkt und die duale Ausbildung gefördert werden.
Umsetzbarkeit: 55 Prozent – Die Umsetzung erfordert eine Reform des Bildungssystems und könnte auf Widerstand von Bildungsexperten und -institutionen stoßen.
Profitiert am stärksten: Schüler und Auszubildende, die von einer stärkeren Fokussierung auf traditionelle Bildungswege profitieren.
3. Soziales und Wohnen
Die AfD setzt sich für die Förderung von Wohneigentum ein und möchte Mieter zu Eigentümern machen. Sie plant, Wohn- und Baunebenkosten zu senken und den sozialen Wohnungsbau zu reduzieren. Stattdessen soll mehr Wohngeld bereitgestellt werden.
Umsetzbarkeit: 50 Prozent – Die Förderung von Wohneigentum ist möglich, jedoch könnten steigende Immobilienpreise und begrenzte Ressourcen die Umsetzung erschweren.
Profitiert am stärksten: Mieter mit dem Wunsch nach Wohneigentum und Familien mit mittlerem Einkommen.
4. Klimaschutz und Mobilität
Die AfD lehnt die aktuelle Klimapolitik ab und setzt auf eine ideologiefreie und bedarfsgerechte Verkehrspolitik. Sie möchte den motorisierten Individualverkehr schützen und die deutsche Automobilindustrie als Leitindustrie erhalten. Der Ausbau erneuerbarer Energien soll kritisch überprüft und die Kernenergie als Option beibehalten werden.
Umsetzbarkeit: 45 Prozent – Die vorgeschlagenen Maßnahmen könnten auf nationaler Ebene umgesetzt werden, stehen jedoch im Widerspruch zu internationalen Klimaschutzabkommen und könnten auf Widerstand stoßen.
Profitiert am stärksten: Automobilindustrie, Pendler und Befürworter traditioneller Energiequellen.
5. Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Die AfD betont die Bedeutung der deutschen Leitkultur und setzt auf die Förderung traditioneller Familienbilder. Sie lehnt Multikulturalismus ab und fordert eine restriktive Migrationspolitik mit konsequenten Grenzkontrollen und der Zurückweisung illegaler Einwanderer.
Umsetzbarkeit: 50 Prozent – Die Umsetzung erfordert tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen und könnte zu Spannungen führen.
Profitiert am stärksten: Bürger, die traditionelle Werte und eine restriktive Migrationspolitik unterstützen.
6. Außenpolitik und Europa
Die AfD strebt eine souveräne nationale Politik an und lehnt eine weitere Vertiefung der Europäischen Union ab. Sie fordert den Austritt Deutschlands aus dem Euro-System und die Rückkehr zu nationalen Währungen. Zudem soll die NATO als Verteidigungsbündnis gestärkt und Auslandseinsätze der Bundeswehr reduziert werden.
Umsetzbarkeit: 40 Prozent – Die vorgeschlagenen Maßnahmen würden erhebliche Veränderungen in der internationalen Politik bedeuten und könnten auf starken Widerstand stoßen.
Profitiert am stärksten: Befürworter nationaler Souveränität und Kritiker der Europäischen Union.
7. Realistische Einschätzung für 2035
Die AfD hat ambitionierte Pläne für Deutschlands Zukunft, die jedoch erhebliche gesellschaftliche und politische Veränderungen erfordern. Viele ihrer Vorhaben stehen im Widerspruch zu aktuellen nationalen und internationalen Entwicklungen und könnten auf erheblichen Widerstand stoßen.
Gesamte Umsetzbarkeit: 50 Prozent – Einige Ziele sind erreichbar, jedoch könnten viele der ambitionierten Pläne auf erhebliche Herausforderungen stoßen.
Profitiert am stärksten: Bürger und Gruppen, die traditionelle Werte, nationale Souveränität und eine restriktive Migrationspolitik unterstützen.
Mein Fazit:
Der Transparenz halber sei erwähnt, dass ich diesen Versuch zunächst mit dem Kernprogramm der AfD durchführte. Grund: Der Link zum ausführlichen Parteiprogramm führte auf der offiziellen AfD-Seite schlicht ins Leere. Das erklärt zumindest, wieso Digitalisierung im AfD-Programm so gar keine Rolle spielt. Die Bewertung des Kernprogramms fiel deutlich negativer aus als die jetzt hier genutzte ChatGPT-Zusammenfassung des kompletten Programms. Das zeigt aber auch meinen persönlichen Bias: Ich hätte eine negativere Einschätzung erwartet, ChatGPT hingegen bewertet das Programm ein wenig positiver. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die AfD das Programm an einigen Stellen etwas glattschliff, sodass es deutlich weniger scharf klingt als zuvor, oder als in Wahlreden kommuniziert.
Somit bringt es die AfD immerhin auf eine prognostizierte Umsetzbarkeit von 50 Prozent (zum Vergleich: SPD 60 Prozent, CDU/CSU 65 Prozent). Damit ist das AfD-Szenario in seiner Durchführbarkeit bislang am Ende unseres kleinen Versuchs. Auch, wenn das Programm gegenüber dem Kernprogramm und den markigen Interview-Aussagen der AfD etwas weichgespülter wirkt, bleibt es ein Programm für Nationalisten und EU-Gegner. Allerdings profitieren auch bestimmte Teile der Jugendlichen und Auszubildenden. Davon ab scheint das Programm eher etwas für Besserverdiener zu sein als für Menschen am unteren gesellschaftlichen Rand. Und klar: Die AfD zielt auf Menschen ab, die gerne hätten, dass es wieder so wird "wie früher".
Ich möchte diese letzten Zeilen dazu nutzen, noch einmal an Euch zu appellieren: Lest die Programme, macht den Wahl-O-Mat oder nutzt vergleichbare Tools und seid bitte ergebnisoffen, wenn Ihr diese Fakten überprüft. Sehr viele genau derjenigen Leute, die ihre Hoffnung in die AfD setzen, sind dummerweise auch diejenigen, die am heftigsten darunter leiden würden.
Schreibt uns Eure Meinung gerne in die Kommentare, bleibt aber bitte sachlich. In der nächsten Episode knöpfen wir uns dann Bündnis 90/Die Grünen vor!
Dieses Bild der KI ist nicht aktuell sondern in 2035? Oha, für mich persönlich sieht es schon heute so aus in unserem Land...und da waren ganz andere Parteien der Mitte/Mitte links am Werkeln. Aber interessant allemal.
Moment, Du denkst, es gibt Stacheldraht und Leute, die mit militärischem Drill Dinge überwachen? Nehme ich tatsächlich ziemlich anders wahr.
Aber abseits dessen: Wenn die AfD auch nur ansatzweise ihr "Wirtschaftspolitik" durchsetzen würde, dann wäre Deutschland binnen kürzester Zeit nicht nur deindustrialisiert, sondern komplett am Boden – ohne Energie, mit einer noch nie dagewesenen Abwanderung von Talenten und Unternehmen und einer grassierenden Arbeitslosigkeit.
Kaum ein Unternehmer, kaum ein seriöser Wirtschaftsexperte, der nicht dringend vor einer AfD in Regierungsverantwortung genau aus diesen Gründen warnt. Von daher ist das Bild nicht ganz falsch.
Was Du schreibst passiert doch schon seit geraumer Zeit...Abwanderung von Unternehmen, dazu Insolvenzen von Mittelständischen Unternehmen und Kleinbetrieben, Energiebedarfe die wir selber nicht aufbringen können (Zukauf aus dem Ausland)...Deutschland spielt keine "erste Geige" mehr in Wirtschaft/Außenpolitik.
Die Experten warnten doch schon seit drei einhalb Jahren, seitdem wir unter Ampel runtergefahren wurden.
Aber das ist im Vergleich zu dem, was uns unter einer AfD blühen würde, gerade schon süß. Bei einer AfD wäre die deutsche Wirtschaft in einem völligen Desaster.
Nur aus Interesse: Eigentlich weißt Du schon, dass wir meistens aus Preisgründen Energie aufkaufen, oder? Oder, weil wir in Europa einfach auf diese Weise unser sehr eng verknüpftes Stromnetz vor Frequenzschwankungen bewahren? Doch, komm, das weißt Du :) Ebenso, wie Du weißt, dass niemand über böse Energiezukäufe sprach, als wir den Löwenanteil des benötigten Gas noch aus Russland bezogen.
Was das aber damit zu tun haben soll, dass Deutschland außenpolitisch keine "erste Geige" spielt, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht so richtig.
@Carsten
Unter (hauptsächlich) alten weißen Männern ist es nach "früher war alles besser" und "die Jugend von heute taugt nichts mehr" in den letzten Jahren in Mode gekommen, bei egal welchem Thema den Grünen die Schuld zu geben. Argumente gelten da nicht, die sind ja sowieso nur erfunden oder werden - noch schlimmer - einfach nicht verstanden. Und der Stammtisch hat natürlich immer rechter als eine Studie oder klare Beweise. Wir haben kein Problem mit Migration, Energieversorgung oder abbauender Wirtschaft - wir haben ein Männerproblem.
@Fabien
Wie bewertest Du denn Stand jetzt unsere dtsch. Wirtschaft?
@Carsten
"Was das aber damit zu tun haben soll, dass Deutschland außenpolitisch keine "erste Geige" spielt, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht so richtig"
Ach komm Carsten, das weißt Du...doch komm das weißt Du bestimmt ;-)
Kannst du Fakten liefern? Warauf beruht diese Aussage?
"Eigentlich weißt Du schon, dass wir meistens aus Preisgründen Energie aufkaufen, oder?"
Du weißt schon, dass wir auch Atomstrom kaufen, den wir selbst hier nicht wollen?
Tschernobyl (was hatte Europa - zu Recht - doch damals Angst!) zur Mitte Deutschlands: ca. 1.050 Kilometer Luftlinie.
Nächstes französisches Kernkraftwerk (Cattenom) zur Mitte Deutschlands: ca. 290 Kilometer Luftlinie.
Unsere letzten aktiven Kernkraftwerke sind auch nicht viel weiter weg:
Isar 2: ca. 250 km Luftlinie zur Mitte Deutschlands.
Neckarwestheim 2: ca. 220 km Luftlinie zur Mitte Deutschlands.
Emsland: ca. 260 km Luftlinie zur Mitte Deutschlands.
Im Vergleich zu Kohlekraftwerken hätten die drei Kernkraftwerke 14,85 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen können.
Im Vergleich zu Gaskraftwerken hätten die drei Kernkraftwerke 7,425 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen können.
Im Jahr 2021 exportierte (!) Deutschland etwa 17,5 Terawattstunden (TWh) mehr Strom, als es importierte. Im Jahr 2022 importierte (!) Deutschland netto etwa 26 TWh Strom (Quelle: Bundesnetzagentur), wobei die Importe von Atomstrom aus Frankreich und Strom aus fossilen Quellen deutlich zunahmen. Macht eine stolze Differenz von 43,5 Terawattstunden.
Du weißt schon, dass Angebot und Nachfrage den Preis regeln?
"...als wir den Löwenanteil des benötigten Gas noch aus Russland bezogen."
Du weißt schon, dass wir - nach wie vor - aus Russland Gas beziehen?
Vor dem Ukraine-Krieg kamen etwa 45 Prozent der europäischen Gasimporte aus Russland. Bis August 2024 sank der Anteil russischer Gasimporte in Europa auf etwa 18 Prozent. Dennoch blieb Russland nach Norwegen der zweitgrößte Gaslieferant Europas. Auch nehmen wir die rostige russische Schattenflotte in Kauf, die über dunkele Kanäle fossile Energie dealt, um uns selbst eine weiße Weste zu bescheinigen und uns selbst in die Tasche lügen?
Hohe Preise für Gas/LNG, hohe Transportkosten, hohe Kosten für Infrastruktur (LNG-Terminal etc.) ...
Auch wenn ich grundsätzlich gegen Atomstrom bin - man hätte das durchaus etwas cleverer machen können. Ob ich nun aus Frankreich (Cattenom) oder Isar 2 oder Emsland verstrahlt werde, macht im Ergebnis keinen Unterschied. Es hätte aber den Strommarkt (preislich) entspannt und die Luft sauberer gehalten.
"Aber das ist im Vergleich zu dem, was uns unter einer AfD blühen würde, gerade schon süß."
Das Wirtschaftswachstum ist schwach und es besteht die Gefahr einer Rezession. Die Inflation ist hoch, insbesondere bei Energie- und Lebensmittelpreisen und die Industrie leidet unter hohen Energiekosten und globalen Unsicherheiten. Jeden Monat gehen 10.000 Arbeitsplätze verloren. Jährlich wandern etwa 180.000 bis 250.000 Menschen aus Deutschland aus, darunter etwa 20.000 bis 30.000 Hochqualifizierte (z. B. Akademiker, Wissenschaftler). usw., usw., ....
Du findest das (und noch mehr) "süß"? Da fehlen mir die Worte...
"Es könnte noch schlimmer kommen" tröstet doch recht wenig und ist mir viel zu wenig Anspruch. Das Aktuelle ist mir schon viel zu wenig. Andere (um uns herum) machen es besser als wir.
Es ist mal wieder bemerkenswert, wie Fakten - bewusst oder unwissend oder warum auch immer - schlicht ausgeblendet werden, damit das eigene Bild schön ausschaut.
"... alte weiße Männer..." - Diese Aussage (gesamter Kommentar) tut genau das, was sie kritisiert: eine heterogene Gruppe über einen Kamm zu scheren und ihr pauschal bestimmte Einstellungen zuzuschreiben.
Hat man sich dabei an einer Grünen Vorbild genommen?
"Herr Frei, Sie sind ein Mann, Sie können das nicht verstehen."
oder:
"Dass Männer, wenn sie nicht mehr weiterwissen, mit dem Wort Lüge um sich werfen, das bin ich ja schon gewohnt." (ebenfalls an Thorsten Frei gerichtet - Nasenfaktor? - wie auch hier?)
Solche Aussagen wurden als sexistische Entgleisung gewertet und als unangemessene Verallgemeinerung sowie Diskriminierung von Männern kritisiert.
Das "Vorbild" und Dein Kommentar ist astreines Argumentum ad hominem.
"Und der Stammtisch hat natürlich immer rechter als eine Studie oder klare Beweise."
Wo sind Deine klaren Beweise oder Studien, welche belegen, dass wir ein Männerproblem haben? Dass wir kein Problem mit Migration, Energieversorgung oder abbauender Wirtschaft haben?
Soll das ein extrem missglückter Witz sein? Darüber kann ich nicht lachen. Also - mal Butter bei die Fische: belege Deine Behauptungen!
2025 wird es nach Ansicht der Bundesbank nur ein sehr schwaches Wirtschaftswachstum geben, 2023 und 2024 ist die deutsche Wirtschaft geschrumpft, se!bst die Bundesregierung spricht von Rezessionsjahren. Das BIP ist in den letzten fünf Jahren in Deutschland um nur 0,1 % gestiegen, in den USA um 12%. Für 2025 wird der Verlust von bis zu 300000 Arbeitsplätzen in Deutschland befürchtet, wichtigen Industrien wie dem Maschinenbau und der Autoindustrie fehlen die Aufträge. Diese Situation würde ich sehr wohl als Wirtschaftsproblem bezeichnen, sogar als massives.
Das deutsche Stromnetz gilt unter vielen Experten als fehlgeplant, mit zu wenig Grundlastfähigkeit. Während der "Dunkelflaute" in November und Dezember gab es Situationen, in denen nicht viel zu einem Kollaps des europäischen Stromnetzes gefehlt hat. Die Strompreise in befreundeten Ländern wie Norwegen und Schweden erreichten durch deren Stützungsmaßnahmen Rekordpreise und haben dort zu großer Verärgerung über die deutsche Energiepolitik geführt. Das würde ich durchaus als ein Problem der Energieversorgung bezeichnen.
Drei Anschläge in zwei Monaten, Magdeburg, Aschaffenburg und München, eine derartige Häufung gab es zuletzt zu Zeiten der RAF in den siebziger und frühen achtziger Jahren. In allen drei Fällen hatten die Täter Migrationshintergrund, wie auch in einer Reihe vorangegangener Anschläge (Mannheim, Solingen usw.). Auch in der Statistik der Gewaltkriminalität sind Menschen mit Migrationshintergrund im Verhältnis zum Bevölkerungsanteil stark überrepräsentiert. Natürlich ist das ein Migrationsproblem, das bestreiten auch Politiker der "Parteien der Mitte" wie von CDU/CSU, FDP und selbst Teilen der SPD nicht.
Diese Aussagen lassen sich alle belegen, und Lösungen in allen drei Problemfeldern zu finden, wird schwierig genug, da bringt es nichts, diese Probleme wegzureden und einfach zu bestreiten.
Tatsache ist aber auch, dass unter "alten weissen Männern" also typischerweise männlichen Rentnern AFD-Wähler mit 15% unterrepräsentiert sind, im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt. Unter 30 bis 44 jährigen Frauen sind es ebenso viele.
Diese männliche Bevölkerungsgruppe hat stark zum Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahrzehnte und zum heutigen Wohlstand beigetragen. Statt sie pauschal zum Sündenbock für alles Mögliche zu machen, sollte man ihre Lebensleistung würdigen und ihnen mit Respekt begegnen, was natürlich auch in ähnlicher Weise für andere Bevölkerungsgruppen gilt.
Es gibt also keine ungewöhnlichen spezifischen Probleme mit "alten weissen Männern" und erst Recht kein generelles Männerproblem. Männer machen in etwa die Hälfte der Bevölkerung aus. Diese riesige Bevölkerungsgruppe pauschal zum Problem zu erklären deutet für mich auf ein verfehltes Problemverständnis hin.
Quellen:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/bip-ausblick-2025-100.html
https://www.focus.de/wissen/energie-spezialist-die-dunkelflaute-offenbart-massive-planungsfehler_id_260564773.html
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1468698/umfrage/waehlerprofil-der-afd-nach-altersgruppen-und-geschlecht/
"die Jugend von heute taugt nichts mehr"
Etwa sechs Millionen Beschäftigte laut DGB ohne Berufsabschluss
Das hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) auf Basis amtlicher Daten errechnet. Bisher war nur die Zahl von 2,9 Millionen unqualifizierten Arbeitskräften zwischen 20 und 35 Jahren bekannt.
Studien zufolge beginnt weniger als die Hälfte der Schulabgänger direkt eine Lehre oder ein Studium. Rund 100.000 blieben jährlich sogar ohne Schulabschluss.
Rund 250.000 Schulabgänger landen demnach pro Jahr im sogenannten Übergangssystem, wo sie Lernlücken schließen oder einen Schulabschluss nachholen können. In der Praxis werde dies aber „zur jahrelangen Warteschleife, ohne dass am Ende ein Berufsabschluss steht“, tadelt der DGB.
handelsblatt.com/politik/deutschland/fachkraefte-etwa-sechs-millionen-beschaeftigte-laut-dgb-ohne-berufsabschluss/100107241.html
Nie war die Jugend besser als heute? Du wirst doch wohl nicht die Studien anzweifeln, oder? Aber Du hast natürlich immer rechter als eine Studie oder klare Beweise.