Neue Entlassungen im Tech-Sektor: Was bedeutet das für Euch?
Nach einer Reihe von öffentlichkeitswirksamen, brutalen Entlassungen in den Jahren 2022 und 2023 kehrt der Stellenabbau in der Tech-Branche unwillkommen zurück. Auch wenn die Entlassungswellen im ersten Quartal 2024 nicht so stark waren wie zuvor, ist der Effekt immer noch destabilisierend und hat einige Kommentatoren dazu veranlasst, für den Rest des Jahres mehr davon zu erwarten.
Woher kommt der Déjà-vu-Effekt?
Ein oft genannter Grund sind die harten Marktbedingungen, was nichts anderes heißt, als dass die Unternehmen ihre Ziele nicht erreichen. Die meisten Unternehmen sagen, dass die Umstellung von einer Wachstums- auf eine Effizienzstrategie – der Euphemismus für Kürzungen – der Grund für diese Maßnahmen ist.
Die Unternehmen entlassen einfach Arbeitnehmer/innen, von denen sie sicher waren, dass sie sie brauchen, als die Talente noch rarer waren und jeder um die besten Mitarbeiter/innen für das Wachstum seines Unternehmens kämpfte.
Zumindest ist das der offizielle Standpunkt. Andererseits gibt es auch Spekulationen, dass die Tech-Unternehmen nicht nur die Überbeschäftigung aus der Pandemiezeit in einem Markt korrigieren, der von hohen Treibstoffkosten, den Auswirkungen des Krieges, der Inflation und hohen Zinsen beherrscht wird.
Vielmehr wird vermutet, dass einige Tech-Firmen auf subtile Weise Menschen entlassen, um auf KI-gestützte Modelle umzusteigen. Ein möglicher Beleg dafür ist die Tatsache, dass Microsoft etwa zur gleichen Zeit 10.000 Mitarbeiter entlassen hat, als es Pläne ankündigte, 10 Milliarden Dollar in OpenAI zu investieren. Als die größten Tech-Unternehmen in diesem Jahr Mitarbeiter/innen entlassen haben, waren die Entlassungen kleiner und gezielter und zielten nicht auf eine Reduzierung des Personalbestands ab. Die Logik dahinter scheint zu sein, Platz für KI zu schaffen.
Aus diesem Grund versprechen KI-bezogene Positionen zumindest kurz- bis mittelfristig robuster zu sein. Umgekehrt stehen Aufgaben, die ein Algorithmus leicht erledigen kann, auf der Kippe. Datenanalysten, nicht spezialisierte Softwareentwickler und allgemeiner IT-Support: Aufgepasst!
In Europa sind die Arbeitsgesetze im Allgemeinen weitaus günstiger für die Beschäftigten, was einer der Gründe dafür ist, dass Entlassungen in den USA brutaler ausfallen, mehr Menschen betreffen und häufiger vorkommen als in Europa, selbst bei amerikanischen Unternehmen.
Dieser Effekt ist besonders in Deutschland stark ausgeprägt, wo Google und Amazon trotz aller Bemühungen Schwierigkeiten haben, ihren Personalbestand zu reduzieren.
Die Beschäftigten der großen Tech-Unternehmen – die Heerscharen bei Google, Meta, TikTok, Twitter/X und Microsoft – waren genauso betroffen wie die Beschäftigten in weniger entwickelten Unternehmen.
In der EU sind Entlassungen in der Tech-Branche durch US-Firmen jedoch alltäglicher geworden: In letzter Zeit haben Stripe, PayPal, Hubspot, X und Yahoo in Deutschland (und auch in Frankreich, Spanien, Italien, Portugal, Schweden und Irland) Stellen abgebaut. Bis Ende 2023 hat SAP in Deutschland sage und schreibe 13.200 Beschäftigte entlassen; im Jahr 2024 sind es bereits mehr als 8.000.
Wenn Ihr also in der Tech-Branche arbeitet, ist es fraglich, ob Ihr es Euch heutzutage noch gemütlich machen könnt. Tech-Firmen neigen dazu, massenhaft und in Wellen einzustellen – wenn Ihr über Bord geworfen werdet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die nächste Welle nicht allzu lange auf sich warten lässt. Aber es gibt handfeste Dinge, die Ihr beachten solltet.
Erhöht Euren ROI (Return on Investment)
Zu wissen, dass Ihr ein Gewinn seid, ist der erste Schritt. Der Rest ist, Euren Wert zu steigern. Bedenkt, dass 70 % der Arbeitgeber denken, dass kreatives Denken die wichtigste Fähigkeit ist, die sie sich von einem Mitarbeiter wünschen, also arbeitet daran, diesen Teil Eurer Persönlichkeit zu verbessern. Findet heraus, was Euer Arbeitgeber auf dem Papier am meisten schätzt, und zeigt ihm dann diese Seite von Euch.
Macht Euch mit KI vertraut
KI ist einer der Gründe für Entlassungen im Tech-Bereich, und Ihr solltet Eure Kenntnisse auffrischen. Wenn Ihr Eure Fähigkeiten auf Tools ausrichtet, mit denen Unternehmen ihre Prozesse automatisieren können, verschafft Ihr Euch mehr Zeit auf der Gehaltsliste.
Auftauchen
Und schließlich solltet Ihr bedenken, dass Fernarbeit von den Arbeitgebern nicht als Vorteil, sondern als Nachteil angesehen wird. Wenn Ihr also öfter ins Büro kommt, habt Ihr den Vorteil, sichtbar zu sein, während die Kollegen zu Hause sind und sich hinter Zoom-Calls verstecken.
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KI hin oder her, Führungsqualitäten hat man oder nicht.
das habe ich bei uns in der Firma gesehen "Führung vor Fachlichkeit" - hat mir super geholfen, wenn ich mal eine fachliche Frage hatte.
Oder wenn der Teamleiter aus seinem Teamleitertreffen kam und nicht so recht wusste, wovon er spricht.
Auch so eine typisch deutsche Denke, dass die Führungskraft deine Arbeit besser können muss als du selbst. Das ist natürlich völliger Blödsinn, DU bist für DEINE Arbeit eingestellt und nicht deine Führungskraft. Die hat ganz andere Aufgaben. Wenn du deine Führungskraft ständig fragen musst, wie du deine Arbeit machen sollst, dann bist du fehlbesetzt, nicht die Führungskraft. Das ist für viele Angestellte eine schmerzliche Erkenntnis, ist aber leider absolut wahr.