Slack-Streit: Sind Tablets mit dem neuen iPad Pro endlich DIE Notebook-Alternative?

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Apple stattet sein neues 2021er iPad Pro mit dem leistungsstarken M1-Chip aus. Damit reicht die Leistung theoretisch endlich an die neuen MacBook-Modelle heran. Antoine und Ben klären im neusten Slack-Streit, ob Tablets nun endlich eine richtige Alternative zu Notebooks sind. Wie immer ist auch Eure Meinung zum Thema gefragt!

Dass Apple seine Tablets irgendwann mit dem neuen M1-Chip ausstatteten wird, lag eigentlich schon bei der Vorstellung des ARM-SoCs auf der Hand. Dennoch war die Integration des "System-on-a-Chip" im neuen iPad Pro eine Überraschung. Apple stellte die neuste Version seines Tablets im Rahmen seiner Spring Loaded-Keynote vor einigen Wochen vor.

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  • Das ist Apples neues iPad Pro 2021!

Natürlich keimte in der NextPit-Redaktion schon während der Keynote die Frage auf, ob Tablets nun eine "echte" Alternative zu Notebooks sind. Antoine und ich (Ben!) haben uns im Firmen-Chat Slack fast digital geprügelt und daraus mal wieder einen Slack-Streit kreiert. Viel Spaß und nutzt bitte jede Gelegenheit, abzustimmen und Eure Meinung zu teilen. Los geht's!

Runde 1: Das Problem mit dem Betriebssystem

Antoine: Ey, ich kann's kaum erwarten, das neue iPad Pro auszuprobieren oder zu kaufen. Mit dem neuen M1-SoC ist das ja mal endlich DIE Alternative zu meinem öden Notebook.

Ben: Ich weiß Antoine – du als alter Apple-Fanboy kaufst die Sache mit dem M1-SoC und der Notebook-Alternative natürlich direkt ab. Aber setz mal die Anti-Hype-Sonnenbrille auf und dann wirst auch du das größte Problem erkennen: Apple liefert sein neues iPad noch immer mit iPadOS – also einem guten, aber funktionsbeschnittenen mobilen Betriebssystem aus.

Die Kompatibilität zu Drittanbieter-Software ist noch immer ziemlich limitiert, da Apps immer durch den AppStore oder über das Enterprise-Programm kommen müssen. Und da man nur Browser-Apps und keine vollwertigen Desktop-Browser nutzen kann, ist auch die Kompatibilität zu einigen Web-Anwendungen – beispielsweise unserem CMS – problematisch.

Das Betriebssystem iPadOS macht Tablets intuitiver, schränkt sie im Vergleich zu macOS aber auch ein! / © Apple; Screenshot: NextPit

Dass Apple nicht einfach macOS auf Touch optimiert und das Betriebssystem auf dem iPad Pro 2021 anbietet, ist einfach dämlich. Zumal sich iPad- und iPhone-Apps dank der Chip-Architektur sogar weiternutzen ließen. Wie The Verge schon passend geschrieben hat: Packt macOS auf das iPad, Ihr Feiglinge!

Antoine: Ich bin kein Apple Fanboy und benutze nicht einmal ein iPad für die Arbeit, sondern einen guten alten Windows-Laptop! Und ich verbiete Dir, Fake-News über mich zu verbreiten, so wie du es in Liebesbriefen an irgendwelche Oppo-Handys tust!

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Aber wir reden über Laptops! Und ich könnte, wenn ich keinen Laptop verwenden würde, mein Einstiegs-iPad 2019 durchaus dazu verwenden, um Artikel in unserem CMS zu bearbeiten und Dich in Slack Fights zu schlagen.

Der Vergleich des iPad-Betriebssystems mit iOS als einfache mobile Software ist meiner Meinung nach etwas unfair. Klar, es ist kein MacOS. Aber trotzdem sind die Produktivitätsfunktionen beispielsweise beim Multitasking und Notizen-Schreiben schon seit der Einführung im Jahr 2019 anderen mobilen Betriebssystemen weit überlegen. Sogar noch fortschrittlicher als Samsungs OneUI heute!

Dieses Argument würde nur gelten, wenn es bei unserem Slack Fight darum ginge, zu diskutieren, ob das iPad ein iMac-Ersatz sein kann oder nicht. Aber in Bezug auf das iPad als Laptop-Ersatz denke ich, dass dieses Problem nicht einmal mehr diskutiert werden muss.

Ich sage nicht, dass Du mein iPad aus dem Jahr 2019 für 349 € kaufen sollst, da es besser ist als dein Dell XPS 13 für 1.500 Euro. (Anmerkung von Ben: "Ich habe gar kein kein Dell XPS 13!") Ich sage, dass es weniger Unterschiede als je zuvor zwischen meinem billigen iPad 2019 und meinem billigen Honor MagicBook 14 gibt in Bezug auf den täglichen Gebrauch gibt!

Runde 1: Ist iPadOS als vollwertiges Betriebssystem nutzbar?

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Runde 2: Sind Notebooks zum mobilen Arbeiten nicht praktischer?

Ben: Aber ich denke, sogar Dein billiges Honor MagicBook 14 wird noch viel praktischer und robuster sein, wenn Du mal aus deinem Home-Office-Loch kommen würdest. Notebooks eignen sich perfekt für die Arbeit in Zügen oder Cafés, und selbst der Medienkonsum ist viel einfacher, wenn man ein Clamshell-Design – also einen aufklappbaren Bildschirm – hast.

Ja, es gibt externe Tastaturen für Tablets, und ich möchte dieses Argument für unsere Debatte auch keineswegs ignorieren. Aber wenn es darum geht, Sachen in meinen Rucksack zu werfen und unterwegs auf ein gutes Arbeits- / Unterhaltungssystem zuzugreifen, würde ich mir immer ein Notebook nehmen. Viel nützlicher und vor allem: viel stabiler, wenn man mal darüber nachdenkt!

Antoine: Zuallererst ist das selbst für Dich ein schlag unter die Gürtellinie. Ich werde dir niemals verzeihen und dich vielleicht heute Nacht mit meinem Apple Pencil erstechen, den ich eh noch nie benutzt habe! Ich hatte damals eine 15-Euro-Zeichen-App gekauft, nur um dann zu merken, dass es mehr als 15 Minuten dauern würde, um gut zu zeichnen zu können und habe meinen Traum dann doch aufgegeben. Gott sei Dank wurde ich nicht in Österreich geboren, was? ... Aber ich komme hier vom Thema ab!

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Ich bin mit deinem Argument in Bezug auf die Unterhaltung von ganzem Herzen nicht einverstanden. Das Festhalten meines Tablets im Zug oder in der U-Bahn ist weitaus weniger invasiv als eine riesige scheiß Plastikmuschel, die auf den Knien oder auf einem kleinen Cafétisch balanciert werden muss.

Ich sage nicht, dass das iPad besser ist als jeder Laptop, der existiert! Ich sage, ein iPad kann eine richtig gute Alternative zu einem Laptop sein, nicht nur in Bezug auf den Formfaktor, sondern auch in Bezug auf die Nutzung.

Ich denke, wir sind uns beide einig, dass die Vermarktung der iPad-Pro-Modelle in den Jahren 2018, 2020, 2021 als unabhängige und leistungsstarke Lösungen für Künstler oder Videoschnitt-Profis Bullshit ist. Sogar die Apple Tech YouTuber, die das neueste iPad Pro meist nehmen, weil sie es für die Bearbeitung von Videos benötigen, sind Lichtjahre davon entfernt, all diese Leistung und Hardware zu benötigen, um ihre Bewertungen oder Vlogs zu bearbeiten.

Seit jeher ein bewährtes Konzept: aufklappbare Geräte mit integriertem Display und Tastatur. / © NextPit

Sicher, einige Funktionen des Displays können nützlich sein, wenn man mit Farben oder HDR-bezogenen Inhalten arbeiten muss. Aber es ist einfach nicht der Hauptgrund, warum mehr als die Hälfte der Apple-Fans ein iPad Pro kaufen würden.

Apple ist Mainstream – so wie 90% der Apple-Kunden! Und was machen diese Leute normalerweise auf ihrem PC? Sie arbeiten ein bisschen, schauen sich Netflix an, hören Musik und verlieren Ihre Zeit und Ihr halbes Leben in endlosen Videokonferenzen.

Für diese Zwecke benötigt man keinen Laptop. Ein Tablet ist in der Lage, diese Aufgaben mit einer guten User Experience bereitzustellen – und das auch noch in einem handlicheren Format!

Antoine weiterhin ...:

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Ich stimme Deinem Argument bezüglich der Kompatibilität zu Apps von Drittanbietern wirklich zu!

Ich habe auch das Gefühl, dass einfache Dinge wie das Ziehen und Ablegen einer Datei aus dem Dateimanager in eine angehängte Datei für Google Mail bei Verwendung des geteilten Bildschirms super kompliziert ist im Vergleich zum PC, da die Gesten mit Maus + Tastatur kombiniert werden (sofern man über die Magic-Tastatur verfügt). Das ist durchaus weniger intuitiv als auf einem "normalen" PC.

Bei Apple ging es schon immer darum, den Benutzer an die Benutzeroberfläche zu binden. Ich hasse iPadOS auch die meiste Zeit! Ich sage nur, dass es für einen "Mainstream-Nutzer" wirklich nicht viele Argumente dagegen gibt.
Ehrlich gesagt, ich benutze mein iPad in meiner Wohnung lieber als meinen PC, es ist einfach bequemer.

Das iPad ist ein Alltagsgegenstand und für die meisten Menschen, die einen ganz normalen Schreibtischjob wie wir haben, kann das iPad problemlos für einen halben oder auch einen vollständigen Workflow geeignet sein.

Unterwegs arbeiten: Sind Notebooks mit Clamshell-Design praktischer?

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Runde 3: Laptops sind robuster und reparierbarer!

Ben: Noch etwas zur Robustheit von Tablets! Ich denke wirklich, dass es eine schlechte Idee ist, eine 12 Zoll große, millimeterdünne Glasscheibe in einem Rucksack herumzutragen! Notebook-Bildschirme sind vom Design her geschützt und sind nicht so stark auf Bildschirme mit einer Glasscheibe angewiesen, da Hersteller nicht auf Touchscreens angewiesen sind.

Dünne Ränder und eine rieeeesen Glasscheibe: Sind Tablets zu zerbrechlich? / © NextPit

Die Reparierbarkeit ist bei Tablets meiner Meinung nach auch ein großes Problem. Ich weiß, dass der Trend bei Sub-Notebooks auch mehr in Richtung festgelöteter RAM-Riegel geht, aber die Gehäuse können normalerweise recht einfach mit Schraubendrehern geöffnet werden.

Ich habe den Lüfter und den Akku in meinem 4 Jahre alten Xiaomi Mi Book 13 ausgetauscht und läuft mit installierten Xubuntu wieder perfekt und flüssig. Das ist etwas, das Tablets von Natur aus nicht bieten können.

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Antoine: ...

Ben: Ach und noch was! Die Anschlussmöglichkeiten sind einfach super begrenzt. Das iPad Pro hat einen USB-C-Anschluss, während mein Notebook einen vollwertigen HDMI-Port, ein paar USB-A-Steckplätze und sogar ein Kartenlesegerät hat.

Wenn ich also ein Tablet an meinen externen Bildschirm und an meine Maus anschließen möchte, habe ich direkt ein Problem!

Antoine? ...

Antoooine?

Robustheit und Reparierbarkeit: Tablets sind zu zerbrechlich!

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Tja, da war Antoine wohl eher von Bens nervigen Antworten beeindruckt, als von seinen Argumenten! Ihr glaubt kaum, wie häufig das in unserem Firmen-Slack vorkommt! Jetzt seid aber Ihr an der Reihe! Die große Frage zum Ende lautet natürlich: Sind Notebooks in Euren Augen eine echte Alternative zu Notebooks?

Conclusio: Sind Tablets echte Alternativen zu Notebooks?

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Vielleicht ist die Welt aber auch gar nicht Schwarz-Weiß und Ihr habt Argumente, die für beide Seiten sprechen. Dann teilt uns das doch gerne in den Kommentaren mit und diskutiert darüber, ob Ihr Euch das neue iPad als Notebook-Ersatz holen würdet. Wir sind gespannt, welche Argumente Ben und Antoine in ihrem Slack-Fight vergessen haben!

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