Aktuell sind zwei digitale Schreiben im Umlauf, die sich an die Kunden von Postbank und Advanzia Bank richten. Darin ist von unterschiedlichen Problemen die Rede, die jeweils eine Reaktion des Betroffenen innerhalb einer festgesetzten Frist erfordern. Die wohl wichtigste Info befindet sich jedoch am E-Mail-Ende. Demnach sollen Bearbeitungsgebühren in Höhe von 59,95 Euro (Advanzia Bank) und 79,95 Euro (Postbank) fällig werden, sollte man die gesetzten Fristen verpassen. Müssen sich Bankkunden somit beeilen? Mitnichten!
Bankkunden müssen aufpassen
Wenn Ihr Euch durch die angedrohten Bearbeitungsgebühren genötigt fühlt, den gestellten Aufforderungen schnell nachzukommen, haben diese ihre Wirkung nicht verfehlt. Ihr Zweck war es nämlich lediglich, die Empfänger zu verunsichern und zu unüberlegten Handlungen zu verleiten. Denn bei den beiden Schreiben handelt es sich um Phishing – allerdings mit einer zusätzlichen psychologischen Komponente.
In der angeblichen Postbank-Mail, vor der die Verbraucherzentrale gegenwärtig warnt, ist von einer nicht bestätigten Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) die Rede. Die Bestätigung müsse dabei über einen in der Phishing-Mail hinterlegten Button erfolgen. Und auch die Advanzia Bank-Mail ist ähnlich aufgebaut. Obwohl man Empfänger hier lediglich über eine erforderliche Aktualisierung der Kontoinformationen informiert.
In Wahrheit haben es die Cyberkriminellen auf die Zugangsinformationen zu den Bankkonten abgesehen. So führt die hinterlegte Verlinkung auf eine gefälschte Postbank- respektive Advanzia Bank-Website. Sämtliche hier eingetragenen Informationen werden den Betrügern zugänglich gemacht und können fortan dazu genutzt werden, um die Bankkonten leerzuräumen oder Identitätsdiebstahl zu begehen. Daher empfiehlt die Verbraucherzentrale, Phishing-Mails unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben. Die beiden Mails sehen dabei wie folgt aus:
Bereits hereingefallen?
Solltet Ihr Eure Daten bereits kompromittiert haben, müsst Ihr schnell handeln und Euch mit dem Kundendienst Eurer Bank in Verbindung setzen. Anschließend wird das Konto möglicherweise vorübergehend gesperrt. Zusätzlich wäre eine Anzeige bei der Polizei ratsam. Nicht zwangsläufig, um die Täter zu überführen – dafür ist die Aufklärungsquote in solchen Fällen zu niedrig. Sondern, um im Falle eines Identitätsdiebstahls besser abgesichert zu sein. Zu den weiteren Dienstleistern, deren Namen Cyberkriminelle zurzeit für ihre Machenschaften missbrauchen, gehören VR-Banken, die Targobank und PayPal.
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