5x statt 10x-Zoom: So viel schlechter ist das Galaxy S24 Ultra wirklich

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Das Samsung Galaxy S24 Ultra hat "nur" einen optischen 5x-Zoom, beim Galaxy S23 Ultra gab's noch einen optischen 10x-Zoom. "Warum hat Samsung sein neues Flaggschiff denn schlechter gemacht?", mag man sich auf den ersten Blick fragen. Allerdings stimmt das gar nicht unbedingt – für die meisten Nutzer dürfte das S24 Ultra sogar deutlich besser sein. Hier lest Ihr, warum.

"Viel hilft viel" ist auch Samsungs Devise. Schließlich waren es die Koreaner selbst, die 2020 großartig mit dem ersten 100x-Zoom im Smartphone getrommelt haben. Inzwischen ist bei den meisten Nutzern angekommen, dass ein willkürlich von der Marketingabteilung festgelegter dreistelliger digitaler Zoom ungefähr so nützlich ist wie ein Fliegengitter im U-Boot. Auf den optischen Zoom kommt's nämlich an, denn nur hier arbeitet die Kamera verlustfrei – zumindest letzteres stimmt. 

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Wieso wird das Samsung Galaxy S24 Ultra jetzt beim Zoom "schlechter"?

Jede Kamera liefert bei ihrer nativen Brennweite ihre beste Leistung, denn hier steht (fast) die gesamte Auflösung des Sensors und (fast) die gesamte Sensorfläche zur Verfügung. Die Hauptkamera des Samsung Galaxy S23 Ultra und S24 Ultra setzt auf den gleichen Sensor. Ihr fotografiert hier bei "1x" – also bei 25 Millimetern Brennweite – mit 200 Megapixeln, die sich auf eine Fläche von etwa 9,9 x 7,3 mm verteilen. Besser als hier wird die Qualität nicht.

Fotografiert Ihr nun mit "2x", dann müssen das Galaxy S23 Ultra und S24 Ultra mangels echter 2x-Optik entsprechend in den Bildsensor hineinzoomen. Um auf eine Brennweite von 50 mm zu kommen, schneiden die Smartphones aus der Mitte des Bildsensors einen Ausschnitt heraus, der in Höhe und Breite jeweils der halben Sensorgröße entspricht. Übrig bleiben dann 50 Megapixel auf einer Fläche von rund 5,0 x 3,6 mm, was immer noch gute Voraussetzungen für eine sehr schöne Bildqualität sind.

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Das große Problem beim Kamera-Setup des Samsung Galaxy S23 Ultra war aber nicht die Hauptkamera, sondern die beiden Telekameras mit 3x und 10x optischer Vergrößerung. Beide Kameras bieten lediglich 10 Megapixel auf einer Sensorfläche von etwa 4 x 3 mm. Das ist sechsmal weniger, als die Hauptkamera bietet. Gleichzeitig müssen die beiden Mini-Kameras aber nicht nur von 1x auf 2x überbrücken wie im ersten Rechenbeispiel, sondern von 3x auf 10x. 

Bei der Einstellung 6x bleiben also gerade einmal 2,5 Megapixel auf 2 x 1,5 mm über. Bei 9x muss die Bildverarbeitung irgendwie noch aus 1,15 Megapixeln auf etwa 1,5 x 1 mm ein brauchbares Bild herauskratzen. Und bei 10x wird's dann schlagartig viel besser mit wieder 10 Megapixeln auf 4 x 3 mm. 

Maßstabsgetreuer Vergleich: Beim großen Hauptsensor (links) ist noch ordentlich Platz für digitalen Zoom. Anders sieht's beim kleinen 3x-Sensor aus, der sich bis 9x enorm strecken muss. / © nextpit

Aber wie will man das denn einem Endverbraucher erklären, dass er jetzt gefälligst nicht nur bis 9x, sondern wenn, dann Bitteschön auch bis 10x zoomen soll – oder sonst lieber nur rund um 3x? Samsung hat's recht plump versucht, und in der Kamera-App des S23 Ultra alle Zoom-Buttons zwischen 3x und 10x versteckt – das hindert aber Herbert im Australien-Urlaub nicht daran, sich per Zwei-Finger-Geste ins Bildqualitätsunglück zu zoomen.

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Aber was ist jetzt mit dem Samsung Galaxy S24 Ultra?

Nachdem wir jetzt bis Tasmanien ausgeholt haben, kommen wir endlich zum Galaxy S24 Ultra. Hier verbaut Samsung die gleiche Hauptkamera (23 mm) und den gleichen 3x-Telesensor (69 mm) wie im S23 Ultra. Aber: Der winzige Telesensor muss sich gar nicht so endlos weit strecken. Ab 5x (115 mm) übernimmt nämlich bereits der nächste Sensor, und der hat mit 50 Megapixeln auch noch deutlich mehr Auflösung – und das bei ungefähr doppelter Sensorfläche!

Damit kann der neue Sensor im Galaxy S24 Ultra den Zoom-Bereich bis einschließlich 9x natürlich meilenweit besser überbrücken. Erst ab der 10x-Marke (230 mm) bietet das Galaxy S23 Ultra wieder die minimal besseren Voraussetzungen. Zwar stehen dem 5x-Sensor des S24 Ultra immer noch mehr Megapixel bei 10x zur Verfügung, aber die verfügbare Sensorfläche ist beim S23 Ultra etwas größer. Hier seht Ihr das nochmal aufgemalt:

Links geht's los im Weitwinkel, dann kommt bei steigender Brennweite der riesengroße Sensor der Hauptkamera und schließlich bei beiden Modellen der Sensor des 3x-Zoom. Das Galaxy S24 Ultra (rot) springt bei 5x (ca. 125 mm) wieder deutlich nach oben, beim S23 Ultra (blau) wird die Qualität erst ab 10x und knapp 250 mm besser. / © nextpit
Das Samsung Galaxy S24 Ultra hat im Weitwinkel eine irre hohe Auflösung – so hoch, dass der 3x-Sensor mit seinen 10 Megapixeln bei 75 mm sogar einen Knick nach unten verursacht. Aber etwa 125 mm Brennweite gibt's beim S24 Ultra wieder viele Reserven, beim S23 Ultra gibt's ein breites Tal der Tränen. / © nextpit

Sprich: Wenn Ihr ganz viel mit 10x oder mehr fotografiert, dann habt Ihr tatsächlich mit dem S23 Ultra die minimal besseren Voraussetzungen. Bei einem ersten, kurzen Test mit dem Samsung Galaxy S24 Ultra konnten wir das auf den ersten Blick auch so verifizieren. Aber mal ehrlich: Wie oft fotografiert Ihr mit mehr als 10x-Zoom?!

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