Samsung hat seine neuen Smartphones, die bald für 899 bis 1.549 Euro in den Handel kommen, mit der besten verfügbaren Kamera- und Chipsatz-Technologie ausgestattet. Als Antwort auf Samsungs neuen Service-Artikel wollen wir Euch zeigen, dass ähnlich viel Spaß und gute Fotos mit den Telefonen möglich ist, die nicht so viel kosten wie ein gebrauchter Kleinwagen. Manches Konkurrenz-Smartphone bietet ähnliche Funktionen schon jetzt – für deutlich weniger Geld. Daher gehen wir die Versprechen einmal durch:
1. Detailreiche Aufnahmen bis 108 Megapixel
Hohe Megapixel-Zahl galt lange als reine Marketing-Masche. Verbraucher und Tester hatten schnell erkannt, dass die Bildqualität von deutlich mehr Faktoren abhängt als die Zahl der Photo-Pixel. Da in jüngeren Geräten jedoch die 100-Megapixel-Marke geknackt wurde, scheint das Spiel wieder neu zu beginnen.
Nur das besonders teure Galaxy S20 Ultra bekommt den 108-MP-Sensor. Die kleineren Modelle Galaxy S20 und S20 Plus bekommen bloß 64 MP. In beiden Fällen müssen wir erst im Test herausfinden, ob die Kameras tatsächlich ab Werk diese Auflösung ausgeben. Oft verbauen Hersteller hochauflösende Sensoren, reduzieren die Pixelzahl der tatsächlich ausgegebenen JPEG-Files jedoch aus vielerlei Gründen.
Falls Ihr übrigens ein günstiges Smartphone mit der Kamera des Galaxy S20 Ultra sucht, werdet Ihr bei Xiaomi fündig. Deren Mi Note 10 kam schon im November 2019 auf den Markt und ist in Deutschland für rund 450 Euro erhältlich; also circa 1.000 Euro günstiger als das Galaxy S20 Ultra. Kollege Stefan hat es ausführlich getestet und geurteilt, dass er zumindest auf Reisen seine DSLR zuhause lassen würde.
2. Hybrid-Zoom
Kollegin Julia hatte sich schon ausgiebig zum Pseudo-Zoom des Galaxy S20 ausgelassen. Die Experten von Notebookcheck hatten zuerst aufgedeckt, dass die Kameras der neuen Geräte optisch nur 1,06-fache Vergrößerung bieten; der Rest wird als Bildausschnitt aus dem – oben bereits erwähnten – Überfluss an Sensorpixeln ausgeschnitten und von Software optimiert.
Die Modelle Galaxy S20 und S20+ kommen mit ihren Software-Verbesserungen auf 30-fachen, S20 Ultra sogar auf 100-fachen Zoom. Das nennt sich dann Space Zoom und wird passenderweise mit Aufnahmen vom Mond angepriesen.
Samsung schlägt damit zurück, nachdem Huawei sich mit dem P30 Pro (inzwischen für unter 600 Euro erhältlich) im vergangenen Jahr die Zoom-Krone der Smartphone-Kameras aufgesetzt hatte. Im Test hat die P30-Pro-Kamera nicht nur mit ihrem 50-fachen Zoom Stärken bewiesen.
3. Standbilder aus Videos
Zugegeben: Das Galaxy S20 wird bis auf Weiteres das einzige Smartphone sein, auf dem Ihr 8K-Videos aufzeichnen könnt. Ein Standbild aus einem 8K-Video entspricht (laut Samsung) einem Foto mit 33 Megapixeln. Der Haken ist bekanntermaßen, dass derlei Videos nur eine Minute lang aufgezeichnet werden können. Anschließend zieht sich das Galaxy S20 zum Verarbeiten des Datenberges zurück. Wie sich also 8K-Videos im Alltag beweisen, müsste der ausführliche Kamera-Test des Galaxy S20 noch zeigen – und den sind wir Euch bekanntermaßen noch schuldig.
Beherrscht Euer derzeitiges Smartphone nur 4K-Aufnahmen, bedeutet das für Standbilder eine Auflösung von acht Megapixeln. Das sollte für die meisten Schnappschüsse mehr als ausreichen; zumal Ihr 30 pro Sekunde anlegt. Damit sollten sich auch Jesus-Momente wie der obige optimal konservieren lassen.
Samsung wirbt des Weiteren damit, dass sich 8K-Videos direkt auf Samsung-Fernsehgeräte streamen lassen. Auch wenn der Hersteller stolz auf seine proprietäre Insel-Lösung ist, ist das drahtlose Übertragen von Smartphone zu TV-Gerät dank Google Cast schon seit 2015 kein technisches Wunder mehr. Sowohl FireTV-Stick als auch Google Chomecast machen's möglich – direkt aus der Google-Fotos-App heraus. Zugegeben: Nur Samsung beherrscht all dies derzeit in 8K.
4. Mehrere Szenen aus einem Take
Hier haben wir ein Feature, mit dem das Galaxy S20 tatsächlich aus der Masse herausstechen könnte. Samsung nennt sie "Single Take": Ihr haltet Eure Kamera drei bis zehn Sekunden lang auf eine spannende Szene (je mehr Bewegung, desto besser) und hinterher schlägt die Software Euch eine Reihe von Standbildern vor und bietet an, aus dem Material ein Video aus mehreren Schnitten anzufertigen.
Is it a Burst Mode or a Beast Mode?? Introducing Single Take feature on the Samsung Galaxy S20 Ultra, that lets you capture up to 10 photos & 4 videos - all in a Single Take! Pre- Book at #Sangeetha now!
— Sangeetha Mobiles (@SangeethaMobile) March 1, 2020
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Es ist jedoch nur eine Frage der Zeit, wann TikTok oder Instagram diese Funktion in ihren Apps nachbilden und sie somit auch für Nutzer der günstigeren Alternativen zu Samsungs neuen Galaxy-S20-Smartphones verfügbar machen.
5. Software-Stabilisierung für Videos
Auch wenn die Wackelkamera durch moderne Serien- und Filmformate akzeptabel gemacht wurde, sollten Video-Aufnahmen zumindest ansatzweise stabil sein. Da gerade Smartphone-Videos eher selten mit Stativ oder Gimbal geschossen werden, ist die Gefahr für verwackelte Aufnahmen hier besonders hoch.
Samsung will mit "Super Steady" Eure verwackelten Aufnahmen schon bei der Entstehung beruhigen. Auch hier macht es sich die üppige Sensorgröße sowie den Megapixel-Überfluss zunutze. Oft geht Cropping-basierte Video-Stabilisierung auf Kosten der maximalen Auflösung. Hier muss sich zeigen, ob Samsung wenigstens auch "superstabile" 4K-Videos schafft. Damit wäre es auf Augenhöhe zum iPhone 11 Pro (Max). Reichen Euch superstabile Full-HD-Videos, bekommt Ihr diese schon mit älteren Versionen der Google-Pixel-Reihe. Die wechseln bei eBay oft für unter 200 Euro den Besitzer.
6. Nachtmodus
Den Nachtmodus für Fotos kennen wir schon seit einiger Zeit in Smartphones. Auch hier hatte Huawei mit dem P30 Pro in unserem Kamera-Test begeistert. Neu hingegen ist der Nachtmodus für Videos, der – so die Erwartung – endlich auch Aufnahmen auf Partys und in der Bar weniger duster, matschig, unscharf und verrauscht wirken lässt. Ob die Smartphones der Galaxy-S20-Familie da so gute Ergebnisse erzielen wie Apple mit dem iPhone 11 Pro, werden wir im Test herausfinden müssen.
Bei den Smartphones mit Android-Betriebssystem gelten bisher die Low-Light-Videos des Sony Xperia 1 II wurde bereits vorgestellt. Das Original kostet derweil nur noch rund 600 Euro.
7. Peer-to-Peer-Sharing
Durch die hohen Auflösungen der Galaxy-S20-Kameras wird das Datenaufkommen der Fotos und Videos entsprechend groß. 8K-Videos werden nach der Komprimierung 600 MByte pro Minute – oder 10 MByte pro Sekunde (!) – umfassen. Dann wollt Ihr wohl kaum die Fotos und Videos per WhatsApp an Eure Kumpels schicken – zumal sie bei dessen Kompression ihren Charme verlieren. Samsung bietet an, sie via Quick Share an die Kumpels zu senden, die sich in Eurer unmittelbaren Nähe befinden. Der Haken? Sie müssen ein Galaxy-Gerät haben.
Ähnlich simpel geht das Sharing jedoch mit der Google-App Files vonstatten: Installiert die App, findet Freunde in der Nähe und verbindet Euch direkt; umgeht also das Internet. Euer Datenvolumen wird entsprechend nicht angetastet. In vielen Fällen geht es auch ohne App: Im Teilen-Menü findet Ihr mit "Wi-Fi-Direct", "Android Beam" oder dergleichen die passenden Werkzeuge. Diese Methoden stellen automatisch die schnellste verfügbare Direktverbindung zwischen zwei Smartphones her. Im Falle von Wi-Fi 5 (802.11ac) liegen die Datenübertragungsraten bei bis zu 80 MByte pro Sekunde. Falls Ihr eine Alternative kennt, hinterlasst gerne einen Kommentar.
Quelle: Samsung Newsroom
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