Als ich mich am 4. Januar müde um 8 Uhr an den Laptop gesetzt habe, staunte ich nicht schlecht. Nach vielem hin und her stellte Samsung im Newsroom die Fan-Edition des Galaxy S21 FE vor. Ohne meine persönliche Meinung preiszugeben, habe ich Euch das Galaxy S21 FE in aller Kürze vorgestellt. Die wichtigsten Fakten:
- Verkaufsstart am 11. Januar ab 749 Euro
- Snapdragon 888, Triple-Kamera und S21-Design
- 4.500-mAh-Akku mit gewohnt moderatem Quick-Charging
An und für sich sind das zu einem Preis von 749 Euro keine schlechten Specs. Zumal Ihr bedenken müsst, dass Samsung in der Regel ein Quäntchen bei der Qualität und bei der Verarbeitung drauflegt. So empfand ich das Galaxy S21 trotz Rückseite aus Polycarbonat als hochwertiger als das Google Pixel 6 mit seiner Glasrückseite. Dennoch ist der Release im Januar eine Farce, zumindest wenn man über den Punch-Hole-Notch-Rand hinausschaut.
Hinweis: Dieser Kommentar basiert auf dem Datenblatt des Handys. Sobald wir das Handy in die Finger bekommen, überprüfen wir diese Eindrücke!
Zum Vergleich: Das Galaxy S20 FE erschien im Oktober 2020 – also nur 8 Monate nach den S20-Modellen. Das S21 FE hat sich allerdings, vermutlich aufgrund der nach wie vor schwierigen Verfügbarkeit von Chips, deutlich verspätet. Ihr könnt es ab dem 11. Januar im Onlineshop von Samsung kaufen und bis dahin vorbestellen*. Aber warum rege ich mich so über die "Fan-Edition" auf? Ist es nicht toll, dass Samsung das Handy noch auf den Markt bringt?
Erster Aufreger: Preisverfall der S21-Serie
Da wir bei NextPit wissen, wie viele Leser:innen die Galaxy-S21-Serie von Samsung kaufen wollen, pflegen wir seit geraumer Zeit ein Deal-Radar zur S21-Serie. Dort, und im nachfolgenden Diagramm, können wir schön beobachten, wie stark die S21-Geräte im Preis fallen. Der bisherige Tiefstpreis im Netz für das S21 liegt bei 600 Euro. Aktuell hat sich der Preis für das "Vanilla-Modell" bei 650 Euro eingependelt.
Das Galaxy S21 ist also zum Release der Fan-Edition deutlich im Preis gesunken. Für 100 Euro weniger als beim neuen FE bekommt Ihr hier auch eine Triple-Kamera, auch wenn Samsung sich beim FE endlich für eine optische Telekamera entschieden hat. Der genutzte Exynos 2100 kann es mit dem Snapdragon 888 aufnehmen und kämpft mit weniger Hitzeproblemen. Und der Akku ist mit 4.000 Milliamperestunden nur minimal kleiner.
Für einen Aufpreis von 50 Euro holt Ihr Euch im Netz zudem schon das Galaxy S21+. Dieses bietet ein größeres Display, einen Akku mit 4.800 Milliamperestunden und bietet eine Rückseite aus Corning Gorilla Glas Victus. Als wirklicher Vorteil bleibt beim S21 FE also nur noch ein Argument:
Ab Werk stattet Samsung das Galaxy S21 FE mit Android 12 aus. Das ist insoweit ein Vorteil, als dass die Zählung der Update-Gewährleistung eine Version später beginnt als bei der S21-Serie. Weniger kompliziert ausgedrückt: Kauft Ihr im Januar das S21, gibt's Updates bis Android 14 – kauft Ihr das Galaxy S21 FE, gibt's Updates bis Android 15.
Zweiter Aufreger: Galaxy-S22-Serie, Exynos 2200 und FOMO
Hat Euch mein erster Aufreger noch immer nicht vom Vorbestellen des Galaxy S21 FE abgebracht? Dann wisst Ihr vielleicht nicht, dass bald der Launch des Galaxy S22 ansteht. Gerüchten zufolge wird Samsung die neue Flaggschiff-Serie irgendwann im Februar vorstellen, womöglich zum MWC 2022 am Monatsende. Im Januar bekommen wir aber schon den neuen Exynos 2200 zu Gesicht, den neuen Top-Prozessor Samsungs.
Die Spekulationen zum Galaxy S22 sind zahlreich: Der Exynos 2200 wird zusammen mit AMD entwickelt und könnte dank RDNA2-Architektur eine besonders gute Grafikperformance bieten. Das S22 soll zudem ebenfalls eine "echte" Telekamera mit optischer Vergrößerung bieten – und wer weiß, was Samsung noch für die neuen Flaggschiffe bereithält. Vielleicht einen Stylus-Support für alle Modelle?
Genau hier wird der Titel "Fan-Edition" absurd. Wäre ich ein echter Samsung-Fan, würde ich im Jahr 2022 doch kein Vorgängermodell kaufen, wenn kurz darauf der Nachfolger erscheint. Hier wird jeder Fan unter der "Fomo", der "Fear-of-missing-out" leiden und spätestens im Februar über ein Upgrade nachdenken.
Samsungs Argument: S21 FE als Lifestyle-Produkt
Vielleicht finden wir ja im Marketing Samsungs einen Grund, das Galaxy S21 FE zu kaufen. Dort ist von "markanten Formen" und Eurem "Lifestyle" die Rede. Ist das S21 FE also das "Shiny-Pokémon" unter den S21-Modellen? Meiner Meinung nach nicht, denn es erinnert optisch eher an eine matt-folierte Version des Standard-Modells. Die Zweifarbigkeit der S21-Serie ist ohne Hülle viel auffälliger und wird in Bussen und Bahnen für mehr Blicke sorgen.
Wie man Handys mit Sondereditionen einen gewissen "Fan-Flair" verleiht, zeigt OnePlus immer wieder ganz gut; zuletzt mit der PacMan-Edition des OnePlus Nord 2, die augenscheinlich mit viel Liebe zum Detail und mit dem Kunden im Kopf entworfen wurde. Somit kann ich nach längerem Überlegen nur zu einem Fazit kommen:
Bens Fazit: Samsung wollte nicht "den Pixel 5a machen"
Aus Kundensicht gibt es kaum einen Grund, dass Samsung im Januar ein Handy auf den Markt bringt, das kurze Zeit später wieder abgelöst wird. Und natürlich kann mich das S21 FE im Test auch noch voll umhauen. Hier handelt es sich um Spekulationen, die auf dem Datenblatt und dem Veröffentlichungszeitraum beruhen.
Aber schon vor dem Release stand das S21 FE immer wieder auf der Kippe. Und eventuell hat Samsung sich mit guten Absichten dazu durchgerungen, seinen Kund:innen doch noch eine vierte Version ins S21-Regal zu stellen. Das ist nicht verwerflich, auch wenn es nicht ganz nachvollziehbar ist. Und es erinnert an ein anderes Smartphone, über das ich mich einst etwas aufgeregt habe.
Denn das Pixel 5a war im letzten Herbst so lange von Problemen geplagt, dass Google den Release auf die USA und Japan beschränkte. Als Pixel-Fan habe ich mich darüber aufgeregt, da das 5a in meinen Augen echte Vorteile bot. Diese sehe ich beim S21 FE kurz nach dem Release einfach noch nicht.
Doch das ist nur meine Meinung – wie ist denn Eure? Seid Ihr begeistert vom S21 FE oder habt Ihr vor, Euch das Gerät zu kaufen? Ich bin auf jeden Fall gespannt, mir das Smartphone in der Redaktion anzuschauen und meine persönlichen Eindrücke einzuholen.
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