Casa Casi, Folge 7: "Kann Spuren von künstlicher Intelligenz enthalten"

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Wieder einmal treffen Casi und Fabi in der Casa Casi bei einem Teller Pasta und einem Glas Wein aufeinander. In der jüngsten Folge unseres NextPit-Podcasts ist künstliche Intelligenz das Thema – und Ameisen ... und die Biene Maja ... und Gendern. 

Künstliche Intelligenz! Das sollte das Thema unseres allwöchentlichen Tech-Auflaufs sein, wie wir unseren NextPit-Podcast "Casa Casi" auch nennen, bei dem wir locker über die Themen plaudern, die uns beschäftigen. In einer einzigen Podcast-Folge kann man aber so einen großen Themenkomplex nicht im Ansatz bewältigen und umfassend besprechen. 

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Noch schwieriger wird es, wenn da im Gespräch zwei Protagonisten aufeinandertreffen, die gerne mal thematisch komplett abdriften. So ergab es sich, dass wir von unserem eigentlichen Thema – also künstliche Intelligenz – irgendwie öfter mal abkamen und über das Gendern sprachen, über Bienen und die Neuauflage der Biene Maja und über Weberameisen. Klingt schräg? Ja, ist es auch – irgendwie. 

KI: Hoffnungsträger oder Schreckgespenst?

Erfreulicherweise haben wir ab und an aber auch das eigentliche Thema beackert und über KI gesprochen. Wobei wir erst einmal die Begrifflichkeit klären mussten: Sprechen wir schon über künstliche Intelligenz bei den smarten Algorithmen, die heute schon unseren Alltag erleichtern? Oder ist es erst künstliche Intelligenz, wenn Maschinen eigenständig Entscheidungen treffen, beispielsweise wenn es darum geht, eine Konstruktion zu verbessern. 

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Dazu passt auch der KI-Zukunftskompass von Bosch, für den im letzten Jahr in Deutschland eine Studie mit mehr als 1000 Teilnehmenden durchgeführt wurde. Dort wurde auch wieder einmal deutlich, dass wir in KI sehr viel Hoffnung setzen und staunend zur Kenntnis nehmen, was auf diesem Feld der Wissenschaft ermöglicht wird – und auf der anderen Seite ist es aber auch creepy, weil wir uns vor einem möglichen Kontrollverlust fürchten. 

In der Studie kamen interessante Ergebnisse zum Vorschein. So wurde beispielsweise abgefragt, wo die Teilnehmenden der Studie glauben, dass KI eingesetzt werden soll. Ganz vorne mit 77 Prozent stand da die Fehlerdiagnose von Maschinen. Auch bei der Diagnose von Krankheiten, in der Raumfahrt und im Agrarsektor sowie bei Suchmaschinen gab es Werte um die 70 Prozent. 

Etwas weniger Zustimmung gab es bei KI in Sprachassistenten, Haushaltsgeräten und Fahrassistenzsystemen. Immerhin 48 Prozent der befragten Personen findet, dass KI bei der Durchführung von Herz-Operationen helfen soll, nur 42 Prozent fanden, dass KI bei Flugreisen nützlich sein könnte. Am Ende der Skala finden sich Dating-Plattformen, Anlageberatung (beide 31 Prozent) und telefonischer Kundenservice/Dienstleistungen mit 35 Prozent. 

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Finde nur ich es überraschend, dass sich die Hälfte der Befragten vorstellen können, dass KI nützlich bei einer Herz-OP ist, aber nicht mal jeder Dritte glaubt, dass KI in Dating-Fragen eine Hilfe sein könnte? Hier seht Ihr die Antworten nochmal im Überblick:

Skeptisch ist der Deutsche, wenn KI bei Dating-Plattformen eingesetzt wird  / © Bosch

Insgesamt waren laut dieser Studie 53 Prozent der Deutschen dem Einsatz von künstlicher Intelligenz gegenüber positiv eingestellt, für 36 Prozent gab es eine eher negative Tendenz. Je technologieaffiner jemand ist, desto aufgeschlossener ist er auch bei KI. In der Studie heißt es dazu:

So bewerten 81 Prozent aller Befragten, die sich selbst als technologieaffin und informiert einschätzen, künstliche Intelligenz als grundsätzlich positiv. In der Gruppe derjenigen, die sich selbst für weniger techniknah und eher uninformiert halten, sind es 27 Prozent.

Fragt man die Menschen, wieso sie glauben, dass uns KI so eine große Hilfe sein kann, glauben die meisten daran, dass KI uns effizienter macht, die Arbeit erleichtert und den Fortschritt vorantreibt. Aber es gibt natürlich auch die Ängste, die mit dem Thema unmittelbar verknüpft sind. Werft dazu einen Blick auf das nächste Bild:

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KI führt auch zu mehr Überwachung - befürchten 82 Prozent der Befragten der Bosch-Studie / © Bosch

82 Prozent der Teilnehmenden sind bei der KI skeptisch, weil sie mehr Überwachung fürchten, ebenso hoch oder ähnlich hoch waren die Ergebnisse bei den Stichworten Gefühllosigkeit, Kontrollverlust, fehlender Datenschutz und unethische Entscheidungen. Interessant ist dabei, dass diejenigen, die viel Hoffnung in KI sehen, mit 74 Prozent Sicherheit als Argument pro KI anführen, die Skeptiker hingegen Sicherheitsverlust mit 75 Prozent. 

Casa Casi, Folge Nummer 7 – heiß serviert!

Hier herrscht also noch viel Redebedarf bzw. hier muss noch sehr viel informiert werden, was künstliche Intelligenz bewirken kann und wo die Gefahren lauern. Kein Wunder also, dass auch Fabi und ich das Thema nur ganz grob zu packen bekommen. Ich glaube, das Thema ist prädestiniert dazu, dass man beim Besprechen ins Philosophische abdriftet. 

Müssen wir verhindern, dass KI übermächtig wird? Oder müssen wir dem Ansatz von Elon Musk folgen, der ebenfalls Schiss vor übermächtiger KI hat und daher mit seinem Unternehmen Neuralink dagegenhalten will? Mit Neuralink will er auf lange Sicht bewirken, dass wir der KI etwas entgegensetzen können, indem wir die Fähigkeiten von Menschen verbessern. 

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Wir haben in Sprachassistenten, Smartphones und künftig auch in Autos KI, die unsere Leben erleichtern werden, außerdem werden wir in der Medizin dank KI künftig wahre Wunder erwarten dürfen, alleine schon bei der Diagnostik. Wir müssen aber auf der anderen Seite auch davon ausgehen, dass Kriege mithilfe von KI effektiver und effizienter geführt werden und dass wir uns bei einem Telefonat in Zukunft nicht mehr sicher sein können, ob wir mit einem Menschen oder einer KI sprechen.

Kein Wunder also, wenn sowohl in Umfragen als auch in uns selbst das Pendel nicht uneingeschränkt für oder gegen künstliche Intelligenz ausschlägt. Wir müssen damit leben, dass Maschinen immer intelligenter und eigenständiger werden und bin sicher, dass wir darüber noch viele Diskussionen führen werden – vielleicht auch nochmal in unserer Casa Casi.

Einig sind wir uns nach unserem Talk jedenfalls, dass künstliche Intelligenz noch lange nicht so weit ist, dass wir kurz vor der Unterjochung der Menschheit durch Maschinen stehen – und es tendenziell auch nie dazu kommen wird. Zumindest bin ich davon überzeugt, dass wir da einen Riegel vorschieben können. Meine Hoffnung fußt im Wesentlichen darauf, dass das Problem heute längst erkannt ist und die Verhinderung zu mächtiger Maschinen bei der Weiterentwicklung von KI bereits mitgedacht wird. Findet Ihr die Einstellung naiv? Okay, muss ich mit leben ;) Sagt es uns in den Kommentaren, wie Ihr darüber denkt und wie generell Eure Meinung zum Einsatz von KI aussieht. 

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Hier ist jedenfalls unsere neueste Folge der Casa Casi und getreu unserem Konzept, dass wir über ein Thema sprechen, aber gerne auch mal in komplett andere Themenwelten abtauchen, könnt Ihr Euch auf eine sehr bunte Folge freuen. Übrigens könnt Ihr uns nun auch bei Apple Podcasts finden und abonnieren und ja – natürlich würden wir uns freuen, wenn Ihr uns folgt, abonniert, unsere Podcasts besprecht und am besten auch weiterempfehlt. Viel Spaß mit Folge 7!

 

 

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